Viertes Buch: Vom Erzengel Michael + Epilog (Seiten 501-678)

  • Was es wohl mit dem Spielmann mit dem Bären auf sich hat?


    Also entweder habe ich das überlesen oder es wurde nicht aufgelöst, aber in der Tat weiß ich noch immer nicht wer diese Person damals war @Thomas Z.


    Mir wird Alban noch sympathischer als ohnehin schon. Endlich jemand der diesen ganzen Wahnsinn begreift und auch begreift, dass wenn es so etwas wie Gottes Willen gibt, es nicht sein kann, dass die halbe Bevölkerung in irgendwelchen Glaubenskriegen umkommt. Ihm liegt Tonda wirklich am Herzen und er macht sich Sorgen um ihn. Für ihn ist Tonda wichtiger als dieser Religionskrieg.


    Samuel Huntington (Clash of civilizations) oder dt. : Kampf der Kulturen fällt mir dazu ein. In dem Buch geht es auch um die Kriege und um Glauben, sehr interessant, aber auch schwer zu lesen (weil es viele Informationen gibt). Pater Alban ist ein toller Charakter. :applause:


    Lustig auch die Szene in Kapitel 1 wo der Onkel von Heringstonne Tonda auf dem Kopf zu sagt, das er stinkt :totlach: Ich glaube heutzutage wäre ich am liebsten im Boden versunken, wenn ich Tonda gewesen wäre und dann wird er vor dem Bad auch noch überall stinkend vorgestellt ... ein grandioser Einstand ^^


    Auch sehr schön fand ich (Seite 513 oben) wo Steinmann sein Sohn Balthasar vorstellt und das er sein größtes Glück ist trotz Unfalls, denn ansonsten wäre aus ihm kein Mensch geworden, auf jedenfall kei fühlender. Eine tolle Szene die ich auch vergessen habe niederzuschreiben.


    Ich lese die Kapitel nach und suche noch immer meine 2 Zitate die ich zitieren wollte, weil sie so schön sind. Morgen habe ich frei und werde sie hoffentlich finden ... und auch sonst kommentieren zu euren Erfahrungen der Kapitel.

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

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    SUB: 857

  • Ach ja, der eigentliche Grund, warum ich mir dessen so sicher bin, ist, dass die Hure Milana ja mit Steinen und Pferdemist nach Franz von Trient wirft, weil sie das Gespräch zwischen ihm und Jokrim über Tonda und was sie mit ihm vorhaben mitangehört hat.

    Ich glaube ich lese die Szene noch einmal unter diesem Gesichtspunkt nach, da wirkt sie bestimmt noch besser :thumleft:


    Kap. 10

    In Halberstadt macht Franz mit Jokrim einen Handel, wenn Jokrim Tonda freibekommt, soll er als Lohn Kristina erhalten. Das ist ja ein sehr schlauer Plan, den sich Franz da ausgedacht hat.

    Ich war beruhigt, dass Franz Tonda doch nicht so einfach für seinen perfiden Plan gewinnen konnte. Schlimm, dass er jetzt zu drastischeren Mitteln greift.


    Und wieder gab es so eine Gib-dein-ganzes-Vermögen-der-Kirche-und-werde-Nonne-Zeremonie, die diesmal zum Glück von Alban aufgedeckt wurde. Ich war nur so überrascht, dass die Zuschauer wirklich erbost waren, dass es sich nicht um einen tatsächlich von den Toten auferstandenen handelte sondern um inszenierten Hokus-Pokus. Die haben das damals wirklich geglaubt :roll:


    Wart ihr am Ende des Kapitels auch so sauer auf das abgekartete Spiel von Franz? :evil: Um Alban tut es mir sooooo leid :cry:



    Auch sehr schön fand ich (Seite 513 oben) wo Steinmann sein Sohn Balthasar vorstellt und das er sein größtes Glück ist trotz Unfalls, denn ansonsten wäre aus ihm kein Mensch geworden, auf jedenfall kei fühlender. Eine tolle Szene die ich auch vergessen habe niederzuschreiben

    Stimmt, das war eine schöne Szene. Und auch in späteren Kapiteln wird immer wieder die Zuneigung und Verbundenheit der beiden zueinander deutlich.

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Sehr interessant fand ich die Schilderung über die Wiederinbesitznahme der lutherischen Kirche durch die Katholiken und die dazugehörigen Hintergründe (Restitution, Hersfeld als "Versuchsobjekt" usw.) - so wie ich Thomas Z. einschätze, ist das bestimmt wirklich so geschehen, oder?


    Ja, so lief das damals. Und dann kamen wieder protestantische Truppen und eine Stadt wurde wieder evangelisch. Und dann ...


    Aber wer ist eigentlich Hannes Stein, der mit Susanna zusammenlebt, habe ich da irgendwas überlesen?


    Hannes Stein, tja - habe ich den tatsächlich zu wenig erklärt? Er ist eine Figur aus dem "Gaukler", der Verlobte Susannas, den sie lange Zeit tot glaubte. Kristina hat ihn im "Gaukler" mal vor Verfolgern versteckt. Und jetzt ist er einfach nur Susannas Ehemann. Er wird Susanna und ihren Sohn (dessen Vater er nicht ist) in Sicherheit und nach London bringen - damit der Junge irgendwann als Hauptfigur eines hist. Romans auftreten kann.
    Der ominöse Bärenführer ist die männliche Hauptfigur des "Gauklers". Im zweiten Buch spielt er keine Rolle, weil er nämlich im "Gaukler" ...
    Nein, ich sag's nicht.


    Das Kapitel endet wunderschön und beschreibt sehr eindrucksvoll einen vollkommenen Moment: "Die Zeit stand still, alles war so herrlich leicht; ein großes, starkes Jetzt hüllte sie ein


    Das freut mich, wie sehr Dir die Stelle gefällt. Und schön, dieser Smiley! Ganz herzlichen Dank!


    Nebenbei bemerkt: Ich komme mir beim Lesen Eurer Beiträge manchmal vor, wie ein Dealer, der an seinen Junkies die Wirkung seines Stoffes beobachtet. Bin echt platt!


    Bevor ich es vergesse: Hier ein Link zu einem Interview, das die Geisterspiegel -Redakteurin Anke Brand mit mir führte. Sie hatte das Buch gelesen, in ihrem online-magazin besprochen und wollte einiges dazu wissen, das Euch vielleicht auch interessiert:
    http://www.geisterspiegel.de/?p=23733#more-23733
    Allen eine gute Woche!

  • Und Tonda und Kristina heiraten - endlich.


    Einerseits kam die Hochzeit wirklich etwas überraschend vom lesen her. Es wurde von keinen Vorbereitungen etc. geschrieben. Das aber die Hochzeit kommt und nicht erst in Schweden war mir allerdings schon klar, da Kristina unbedingt ein Kind wollte und sich mit der schwedischen Königin verglich (oder auch beruhigte), welche ja auch zur damaligen Zeit ihr Kind erst spät bekommen hat. Auch wollte sie sich Tonda gerne körperlich nähern, doch nicht als Hure! Dieser Abschnitt ihres Lebens soll definitiv rum sein. Kann sie ja einerseits verstehen, doch habe ich mich dann über die Tante gewundert, welche ja auch mit Steinmann das Bett geteilt hat, aber auch nicht verheiratet ist. :-k Eigentlich im damaligen Sinne auch eine Hure!? ?(
    Über diese Tante habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht. Damals wurde ja sämtliche protestantische Frauen in Prag vergewaltigt und die Familien einflussreicher Leute gnadenlos umgebracht. Warum wurde die Tante und ihre Kinder verschont? Konnte sie sich retten oder wurde sie auch Opfer der Soldaten? Und wie ist es ihr gelungen mit drei kleinen Kindern Prag zu verlassen und nach Magdeburg zu reisen, während überall Krieg ist. Leider wurde hierzu nicht mal ansatzweise etwas geschrieben - schade. Andererseits ist in meiner Sicht die Tante auch eine sehr starke Frau. Schon am Anfang hat sie sich gegen die Familie und für ihren Geliebten und zukünftigen Mann entschieden. Dann die Eroberung Prag und die Reise mit den Kindern quer durch den Krieg. @ Thomas: Wenn du noch weitere historische Romane schreiben möchtest neben den Halberstädter - ich denke, die Tante würde auch eine interessante Geschichte abgeben :wink:


    Ach ja, der eigentliche Grund, warum ich mir dessen so sicher bin, ist, dass die Hure Milana ja mit Steinen und Pferdemist nach Franz von Trient wirft, weil sie das Gespräch zwischen ihm und Jokrim über Tonda und was sie mit ihm vorhaben mitangehört hat.


    Hat sie wirklich das Gespräch mit angehört? Muss nochmal nachlesen. Dachte eigentlich, dass sie so sauer war, weil sie Franz erkannt hat und dieser ja einst für die Sicherheit von Tondas Familie garantiert hat, wenn dieser S.J. wird. Aber anscheinend wurde nichts daraus, denn kann mir nicht vorstellen, dass Milana freiwillig Hure geworden wäre.
    Noch ein Gedanke von mir für alle, die schon fertig gelesen haben


    bekommt sie ihre Tochter Antonia


    Darüber bzw. über die Namensgebung habe ich mich gefreut :applause: (Meine Tochter heißt auch so :D )

    Auch sehr schön fand ich (Seite 513 oben) wo Steinmann sein Sohn Balthasar vorstellt und das er sein größtes Glück ist trotz Unfalls, denn ansonsten wäre aus ihm kein Mensch geworden, auf jedenfall kei fühlender. Eine tolle Szene die ich auch vergessen habe niederzuschreiben


    Stimmt, diese Aussage fand ich auch schön bzw. beeindruckend. Insgesamt fand ich Steinmann einen ganz besonderen Menschen. Er hat gesagt, was er gedacht hat ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen (z.B, das Tonda stinkt, oder das es im Himmel keine Küsse gibt, etc. )


    Und wieder gab es so eine Gib-dein-ganzes-Vermögen-der-Kirche-und-werde-Nonne-Zeremonie, die diesmal zum Glück von Alban aufgedeckt wurde. Ich war nur so überrascht, dass die Zuschauer wirklich erbost waren, dass es sich nicht um einen tatsächlich von den Toten auferstandenen handelte sondern um inszenierten Hokus-Pokus. Die haben das damals wirklich geglaubt


    Darüber war ich auch überrascht. Dachte es wäre ein Theater und alle wissen dies. Doch das die Leute dies für Realität hielten, das hätte ich nicht erwartet. :-?


    Wart ihr am Ende des Kapitels auch so sauer auf das abgekartete Spiel von Franz? Um Alban tut es mir sooooo leid

    Mir ist Alban ans Herz gewachsen. Immer für alle Kranken und Verletzten da, sein Wissen weitergebend und dann noch nebenbei die Leute ohne Worte aufklären (Bühne zerstören :applause: ) und Tonda bzw. Kristina beschützen. Ein wirklicher ehrlicher Pater wie aus dem Bilderbuch O:-) .Das er Franz durchschaut hat spricht für ihn. Doch um so trauriger fand ich seinen Tod, verursacht eigentlich durch Franz. Doch dieser fühlt sich gar nicht schuldig! :wuetend: Und das Jokrim auf einen wehrlosen Pater losgeht und ihn tötet war auch keine Heldentat. :evil:

  • Tonda macht das Verhalten der Kroaten und auch das ganze Leid, das er in letzter Zeit miterlebt hat, so zu schaffen, dass er ernsthaft krank wird. Doch er wird gefunden...


    Das Kapitel war nach dem vielen Pech zumindest mal etwas Glück. Die Kroaten kommen in der Szene auf alle Fälle nicht besonders gut weg. Mir gefiel vor allem in dem Kapitel, neben dem Glück, das Tonda die Bäckersfamilie gerettet hat. Und mir gefiel das Tonda endlich gefunden wird :D


    Und mir gefiel der Satz:


    Zitat

    Dein Vater hat gegen die Osmanen gekämpft, dein Vater hat gegen dich gekämpft, dein Vater kämpft gegen Ketzer und Teufel. Gegen wen kämpfst du, Spielmann?


    Tonda redet durch die Puppen, hier der schwarze Kaspar, zu sich. Eine tolle Szene, ein tolles Zitat und erfasst die Lage von Tonda im absoluten Umfang. :applause:

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  • Als sie Abschied nehmen, bekommt Kristina ein Schreiben, mit einem Angebot, wie sie Tonda noch vor der Auslieferung nach Wolfenbüttel freibekommen kann. Ist das wohl schon das Angebot von Jokrim oder hat da noch jemand anders seine Hände im Spiel?

    Hier hatte ich ja echt große Hoffnung, dass noch jemand ganz anderes seine Finger im Spiel hat und es gut mit Kristina und Tonda meint, aber leider...


    Und wieder gab es so eine Gib-dein-ganzes-Vermögen-der-Kirche-und-werde-Nonne-Zeremonie, die diesmal zum Glück von Alban aufgedeckt wurde.

    Diese Szene fand ich schon etwas amüsant und konnte sie mir total gut vor Augen vorstellen. Vor allem die Gesichter der Menschen, als sie merken, dass alles inszeniert ist :totlach: So ein bisschen Schadenfreude konnte ich mir nicht verkneifen :uups::wink:


    Wart ihr am Ende des Kapitels auch so sauer auf das abgekartete Spiel von Franz? Um Alban tut es mir sooooo leid

    Oh ja, wenn sie Franz gleich mit Jokrim auf den Scheiterhaufen gestellt hätten, wäre die Welt gleich ein kleines Stück besser geworden...


    Hannes Stein, tja - habe ich den tatsächlich zu wenig erklärt? Er ist eine Figur aus dem "Gaukler", der Verlobte Susannas, den sie lange Zeit tot glaubte. Kristina hat ihn im "Gaukler" mal vor Verfolgern versteckt. Und jetzt ist er einfach nur Susannas Ehemann. Er wird Susanna und ihren Sohn (dessen Vater er nicht ist) in Sicherheit und nach London bringen - damit der Junge irgendwann als Hauptfigur eines hist. Romans auftreten kann.
    Der ominöse Bärenführer ist die männliche Hauptfigur des "Gauklers". Im zweiten Buch spielt er keine Rolle, weil er nämlich im "Gaukler" ...
    Nein, ich sag's nicht.

    Menno, ist das gemein, zuerst die Nase lang machen und dann... Ich fand Hannes Stein aber tatsächlich zu wenig erklärt. Für diejenigen, die den "Gaukler" schon kennen, war es bestimmt klar, für mich als Unwissende aber leider nicht. Immerhin hast du es jetzt aber endgültig geschafft, dass ich den "Gaukler" beim nächsten Bücherkauf unbedingt mitnehmen muss :P
    Von wem ist dann eigentlich Susannas Sohn? Wurde sie durch die Vergewaltigung der Landsknechte schwanger oder ist der Bärenführer der Vater? Wurde das erwähnt und ich habs nur überlesen?


    Hat sie wirklich das Gespräch mit angehört?

    Ja, es wird erwähnt, dass sie oben an der Balustrade stand während des Gesprächs zwischen Franz und Jokrim, der ja kurz davor noch seinen "Spaß" mit ihr hatte.


    Zu Kapitel 11
    Kristina hat all ihre Hoffnungen in den unbekannten Absender des Briefes gesetzt und ahnte nicht, dass es sich um eine Falle handelt. Unausweichlich kommt es nun zu dem, dem Kristina all die Jahren entgehen konnte: Sie wird von Jokrim vergewaltigt. Doch sie kann fliehen und wird von den Männern gefunden, die zur Suche nach ihr ausgeschickt wurden.
    Währenddessen wird Tonda weiterhin von Pater Franz bearbeitet, der ihm verspricht, dass er seine Familie wiedersehen wird, wenn er diesen einen heiligen Auftrag ausführt. Und tatsächlich: Tonda und andere Gefangene werden gegen andere ausgetauscht und der Spielmann kehrt in die Arme seiner Frau zurück. Doch noch wird ihr Glück durch die ungesagten Dinge geschmälert.


    Das war vielleicht ein aufregendes Kapitel! Schade, dass Pater Alban sterben musste und ausgerechnet auch noch durch Jokrims und indirekt durch Franz' Hand :cry: Auch mit Kristina habe ich sehr gelitten, da ich nicht gedacht hätte, dass sie tatsächlich noch dem Einäugigen in die Hände fällt. Wenigstens wurde dieser nun endlich aus der Welt geschafft und hat seine gerechte Strafe erhalten. Um so schlimmer finde ich, wird aber Franz' weiteres Vorgehen, der vorerst Tonda wieder in Sicherheit in den Armen seiner Frau wiegt um ihn später wieder daraus zu entreißen...


    Trotz aller Begeisterung an der Geschichte, muss ich heute Kritik äußern. Im Vierten Buch geschieht so viel hintereinander, dass man kaum zum Luft holen kommt. Da lässt es sich auch kaum vermeiden, dass manche Dinge zu kurz kommen, die eigentlich für die Protagonisten eine große Bedeutung haben, aber eher nur nebenbei behandelt werden, z. B. Tondas und Kristinas Hochzeit und ihre Schwangerschaft.

  • Kristina hat in Magdeburg Susanna wieder getroffen. Aber wer ist eigentlich Hannes Stein, der mit Susanna zusammenlebt, habe ich da irgendwas überlesen? Oder ist das der Spielmann mit dem Bären, der Susanna damals vor den Schändern gerettet hat?


    Bei manchen Figuren habe ich auch den Überblick verloren :( Der Spielmann mit dem Bären wurde aber auch nicht namentlich erwähnt, deswegen weiß ich nicht wo dieser abgeblieben ist, aber dieser trug Susanna weg, also kann man diese These durchaus annehmen. :-k


    Mir war zwar der 30-jährige Krieg bekannt und auch grob, um was es da ging. Aber so im Detail wusste ich da bisher noch nichts drüber... bzw. hab ich da auch noch nicht bemüht mehr darüber zu erfahren.


    So geht es mir auch mit der Geschichte, man hat drüber gehört, aber nur im Groben Zügen und auch nur dann wenn man in der Schule anwesend war und aufgepasst hatte. :uups: Aber jetzt lese ich mit Begeisterung und erschließe mir so die Geschichte. :D

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  • Trotz aller Begeisterung an der Geschichte, muss ich heute Kritik äußern. Im Vierten Buch geschieht so viel hintereinander, dass man kaum zum Luft holen kommt. Da lässt es sich auch kaum vermeiden, dass manche Dinge zu kurz kommen, die eigentlich für die Protagonisten eine große Bedeutung haben, aber eher nur nebenbei behandelt werden, z. B. Tondas und Kristinas Hochzeit und ihre Schwangerschaft.


    Ja, so gings mir auch. Es kam soviel, dass ich wirklich sehr aufmerksam lesen musste, um auch ja nichts wesentliches zu verpassen.
    Aber spannend wars.


    Ich bin nun durch und mir hat das Buch sehr gut gefallen! Konnte gestern abend nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich auch die letzte Seite verschlungen hatte. Ich werde die Tage noch etwas mehr dazu schreiben, wenn ich mal wieder ein bisschen Zeit finde.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Kapitel 4-6


    Auch sehr schön fand ich (Seite 513 oben) wo Steinmann sein Sohn Balthasar vorstellt und das er sein größtes Glück ist trotz Unfalls, denn ansonsten wäre aus ihm kein Mensch geworden, auf jedenfall kei fühlender.


    Das hat mir beim Lesen auch sehr gut gefallen. Ob das allerdings der Realität entspricht? Denn gerade in früheren Zeiten wurden Behinderte ja nur als Last gesehen oder geistig Behinderte sogar als vom Teufel besessen und deshalb versteckt oder sogar Schlimmeres.


    Nebenbei bemerkt: Ich komme mir beim Lesen Eurer Beiträge manchmal vor, wie ein Dealer, der an seinen Junkies die Wirkung seines Stoffes beobachtet. Bin echt platt!

    :totlach:
    Ich hätte vorher auch nie gedacht, dass mir eine Leserunde so viel Spaß (und mich süchtig danach) machen würde. Aber das liegt zum einen natürlich am tollen Buch, zum zweiten an den Mitlesern, die eine ganz tolle, harmonische und superaktive Runde bilden, und last but not least an Dir, @Thomas Z.. Du kommst so super sympathisch rüber, bist aktiv dabei, beantwortest alle Fragen und bringst uns zum Lachen. Schon jetzt mal ein ganz großes Dankeschön an Dich und Du hast auf jeden Fall einen neuen Fan gewonnen.


    Ich musste jetzt beim Lesen der Beiträge sehr aufpassen, dass ich mich nicht spoilere. Ein bisschen was habe ich trotzdem schon mitbekommen. Aber ich bin sehr gespannt, wie das Ganze jetzt ausgehen wird.

    2024 gelesen: 15 Bücher / 6388 Seiten


    :study: Schönwald - Philipp Oehmke

    :study: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! - Dora Heldt

  • Nebenbei bemerkt: Ich komme mir beim Lesen Eurer Beiträge manchmal vor, wie ein Dealer, der an seinen Junkies die Wirkung seines Stoffes beobachtet. Bin echt platt!

    Na du hast uns ja auch echt guten Stoff geliefert :drunken:


    Immerhin hast du es jetzt aber endgültig geschafft, dass ich den "Gaukler" beim nächsten Bücherkauf unbedingt mitnehmen muss

    Steht bei mir auch schon auf der nächsten Bücherkaufliste drauf, "Der Gaukler" zieht definitiv dieses Jahr noch in mein Bücherregal ein. Vielleicht bekommen wir ja eine Mini-Leserunde zum "Gaukler" zusammen? :)


    Kap. 11
    Schockiert hat mich dieses abgekartete Spiel von Franz, der inszenierte Gefangenenaustausch und die Entführung Kristina´s, damit er Tonda an seiner empfindlichsten Stelle, seiner Familie, treffen kann - er hat doch gar keine andere Wahl. Franz von Trient geht über Leichen für seine Religion :evil: und schafft es, Tonda gegenüber als der rettende Engel O:-) dazustehen. :wuetend:
    Gut finde ich, dass Kristina sich nicht hat brechen lassen und ihr Hass auf Jokrim und die Ur-Angst einer Mutter um ihr Kind lassen sie aktiv etwas gegen ihren Peiniger unternehmen. Ich musste anerkennend schmunzeln und war stolz auf sie, dass sich ihre Schießübungen doch noch bezahlt machen. :thumleft:




    Trotz aller Begeisterung an der Geschichte, muss ich heute Kritik äußern. Im Vierten Buch geschieht so viel hintereinander, dass man kaum zum Luft holen kommt. Da lässt es sich auch kaum vermeiden, dass manche Dinge zu kurz kommen, die eigentlich für die Protagonisten eine große Bedeutung haben, aber eher nur nebenbei behandelt werden, z. B. Tondas und Kristinas Hochzeit und ihre Schwangerschaft.

    Die Ereignisse überschlagen sich wirklich in den letzten Kapiteln und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Ich verstehe was du meinst, zack - plötzlich waren sie verheiratet, zack - plötzlich ist das Kind da (zu der Figur Antonia konnte man so gar keine Beziehung aufbauen, aber sie ist ja auch noch ganz klein und hat noch Zeit, bis sie Protagonistin in einem nächsten Buch werden kann :) ). Aber dennoch fehlten mir ausführlichere Beschreibungen nicht zu sehr, sie hätten vielleicht sein können, aber nicht unbedingt müssen. Die Gefahr ist ja immer, dass die Handlung zu sehr ins Schnulzige abdriftet (obwohl bei Thomas das Risiko minimal ist :thumleft: ). Und Thomas hat uns ja an ein paar sehr schönen Szenen zwischen Tonda und Kristina teilhaben lassen.



    Kap. 12
    Im Juli 1631 ist Magdeburg gefallen und von ehemals 30.000 Einwohnern sind wenige Hundert noch am Leben. Ich empfand grimmige Zustimmung, als der Kapitän von Franz´s Schiff diesen stellvertretend für alle Katholiken für ihre "Leistung" und den Sieg über Magdeburg lobt. Und Franz steckt den Kopf in den Sand, äh hinter seine Religion. ](*,) Zumindest geht es ihm nahe, dass Alban kurz vor seinem Tode denjenigen, der Kristina an den Einäugigen verraten hat, als "Satan selbst" beschreibt. Ich habe mich sehr gefreut, dass Magister Steinmann und sein Sohn die Zerstörung Magdeburgs überlebt haben.
    Währenddessen erfährt Kristina, die mit ihrer Familie in dem wieder mal lutherischen Hersfeld untergekommen ist, von ihrem Bruder Erik. Sie freut sich sehr und will auf ihn warten, bis die Kämpfe zwischen Gustav Adolf und Tilly vorüber sind. Als Tonda erfährt, wo der schwedische König sich aufhält, verschwindet er spurlos... :shock:
    Kristina erfährt über Erik, dass ihr Vater gestorben ist, was sie zusätzlich zu Tonda´s Verschwinden sehr unglücklich macht. Eines Tages taucht in Hersfeld Bruder Rübelrap, Albans Kartäuserbruder, auf und erzählt ihr, wo Tonda zu finden ist. Auch diese Tat Alban´s, der Bruch seines Schweigegelübdes kurz vor seinem Tod, kann man dieser guten Seele einfach nur hoch anrechnen. :thumleft:
    Unterdessen ist Tonda im Heerlager kurz vor der Schlacht und wartet auf die letzten Instruktionen von Franz. Da steht plötzlich Kristina vor ihm und will ihn abhalten. Sie erzählt von Franz´ Verrat (Bruder Alban hat vor seinem Tod alles erzählt), doch Tonda kann es nicht glauben und hält an seinem Eid fest. Darauf reagiert Kristina völlig schockierend... :shock::-? und Franz findet kurz darauf nur Blutspuren, Kristina´s Tagebuch sowie den Schwarzen Kasper und Hein Klapperbein...


    Kapitel 11 und 12 fand ich äußerst emotional: hilflose Wut über Franz´ falsches Spiel mit Tonda :evil: ; Trauer über Tonda´s Schwur als letzten Ausweg zur Rettung der Menschen die er liebt :cry: ; Entsetzen und Fassungslosigkeit über Kristina´s Tat :cry: - was für eine emotionale Achterbahnfahrt.

    Liebe Grüße,
    Tine


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  • Und Tonda und Kristina heiraten - endlich.


    :love:


    Kristina erkennt sehr gut Tonda's Sorgen und seinen inneren Kampf, den "Kampf gegen sich selbst".


    Kristina kennt ihren Tonda halt gut. Und Tonda ganz Mann, sagt natürlich nichts. Kennt man doch auch heute, wo der Mann einfach nie zum Arzt geht :wink:


    Das Kapitel endet wunderschön und beschreibt sehr eindrucksvoll einen vollkommenen Moment: "Die Zeit stand still, alles war so herrlich leicht; ein großes, starkes Jetzt hüllte sie ein und wies alles zurück, was sich sonst so aufblähte und wichtig tat: das Morgen, der Krieg, das Gestern, die Angst und all die hässlichen Worte wie "lutherisch" oder "katholisch". Es gab nur sie beide und ihre Haut und ihre Küsse."


    :pray::love:


    Das Ende des Kapitels war wirklich sehr emotional, selbst als Leser vergaß man alles andere um sich herum...


    Ein tolles Kapitel. Die Hochzeit ist nicht urplötzlich, sondern die Zeit steht still. Ein magischer Moment. :love:


    Aber eine Frage habe ich dann doch noch an @Thomas Z. :


    Seite 584 ist die Rede von einem 17. Juli (2 Abschnitt direkt) und in der Überschrift steht Sommer 1629 und es soll Sonntag sein ... aber laut meiner Berechnung lande ich nicht auf einen Sonntag, sondern auf einen Dienstag. Habe ich falsch gerechnet oder einfach den falschen Kalender (Ich habe den Gregorianische Kalender genommen)?

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  • Vielleicht bekommen wir ja eine Mini-Leserunde zum "Gaukler" zusammen?

    Wenn es zeitlich bei mir passen sollte, wäre ich sicher dabei :)


    Wow, einen rasanteren Schluss kann man wohl kaum prästentieren, wie diese Geschichte endet...


    Als Tonda erfährt, wo der schwedische König sich aufhält, verschwindet er spurlos...

    Oh mein Gott, in dem Moment dachte ich wirklich, das kann jetzt nicht wahr sein... Was fällt diesem Kerl bloß ein? :wuetend:


    Auch diese Tat Alban´s, der Bruch seines Schweigegelübdes kurz vor seinem Tod, kann man dieser guten Seele einfach nur hoch anrechnen.

    Der gute Alban, selbst nach seinem Tod versucht er noch das Unheil aufzuhalten. Ich kann nur immer wieder betonen, wie sehr ich diese Figur mag O:-)


    Da steht plötzlich Kristina vor ihm und will ihn abhalten. Sie erzählt von Franz´ Verrat (Bruder Alban hat vor seinem Tod alles erzählt), doch Tonda kann es nicht glauben und hält an seinem Eid fest. Darauf reagiert Kristina völlig schockierend... und Franz findet kurz darauf nur Blutspuren, Kristina´s Tagebuch sowie den Schwarzen Kasper und Hein Klapperbein...

    Brave Kristina! Den Kerl hätte ich sowas von zur Schnecke gemacht, aber auch Kristinas Methode mit den Puppen fand ich sehr gut. So versucht sie, ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, klappt aber leider nicht so ganz, da Tonda zu sehr von seinem Schwur eingenommen ist und daher greift die Schwedin zu drastischeren Mittel oder genauer gesagt zur Pistole und drückt ab... Diese Stelle musst ich tatsächlich dreimal lesen um zu kapieren, dass es Kristina tatsächlich getan hat :cry:


    Kapitel 11 und 12 fand ich äußerst emotional: hilflose Wut über Franz´ falsches Spiel mit Tonda ; Trauer über Tonda´s Schwur als letzten Ausweg zur Rettung der Menschen die er liebt ; Entsetzen und Fassungslosigkeit über Kristina´s Tat - was für eine emotionale Achterbahnfahrt.

    Mir ging es ab Kapitel 12, wo Tonda plötzlich verschwindet, so. Ab da hatte ich bis zum Schluss wirklich Tränen in den Augen und besonders die Situation in der Kristina ihren Mann von seinem Schwur entledigen will, war äußerst ergreifend :cry::cry:


    Zu Epilog 1 & 2
    Erik hat das Tagebuch seiner Schwester zu Ende gelesen und kann es kaum glauben, was sie getan hat. Am nächsten Morgen soll der Pater enthauptet werden, doch es stellt sich heraus, dass der Enthauptete nicht Pater Franz ist, sondern ein Kroate. Kristina setzt im Dezember 1632 zusammen mit Antonia, Rübelrap und dem verletzten Tonda endlich nach Schweden über.


    Was für ein Schluss und einer, dem ich noch nie so zwiespältig gegenüber stand. Einerseits habe ich mir vom Autor nichts anderes erwartet :wink: Gleichzeitig lässt mich das Ende ein wenig unzufrieden zurück, da die Geschichte vieler Charaktere einfach offen gelassen wird. Dem Leser bleibt so zwar die Freiheit, sich ihr Schicksal selbst auszumalen, was ich in Bezug auf Kristina und Tonda sehr gut finde. Tondas Schwester Milana hätte ich gerne wieder an der Seite seines Bruders gesehen, aber leider wird sie überhaupt nicht mehr aufgegriffen, ebenso wie die Tante, die Steinmanns und Susanna, aber ich gehe davon aus, dass auch sie den Krieg überlebt haben und Milana wird wohl weiter ihrem Gewerbe nachgehen. Am meisten interessiert hätte mich, ob Erik wirklich noch seine Schwester findet und wie es Franz von Trient geschafft hat zu fliehen. Aber ich bin überzeugt, dass sich Thomas Ziebula bei dem Ende seiner Geschichte etwas gedacht hat und vielleicht darf man sich ja auf das ein oder andere Wiedersehen mit den bereits bekannten Figuren in einem weiteren Buch freuen (angedeutet wurde ja schon so etwas :-, ).


    Abschließend zur Leserunde kann ich nur sagen, dass es mir unglaublich viel Spaß gemacht hat, mit so tollen aktiven Mitlesern und einem so humorvollen und sympathischen Autor, der uns ständig mit spannenden und interessanten Informationen zur Geschichte versorgt hat, ein so spannendes, einer emotionalen Achterbahnfahrt gleichendes Buch zu lesen! Vielen Dank euch allen für diese schöne Leserunde und vielen Dank @Thomas Z. für die bereichernde Begleitung!

  • Kapitel 11 und 12 fand ich äußerst emotional: hilflose Wut über Franz´ falsches Spiel mit Tonda ; Trauer über Tonda´s Schwur als letzten Ausweg zur Rettung der Menschen die er liebt ; Entsetzen und Fassungslosigkeit über Kristina´s Tat - was für eine emotionale Achterbahnfahrt.


    Diese Stelle musst ich tatsächlich dreimal lesen um zu kapieren, dass es Kristina tatsächlich getan hat


    Ja, so ging es mir auch! Ich konnte diesen letzten Ausweg von Kristina nicht glauben, war völlig geschockt. :shock: Hab auch 2x gelesen, ob ich das jetzt auch wirklich richtig verstanden habe.
    Aber wirklich, Kristina hat auf Tonda geschossen. Ich dachte nur, nein so darf das Buch nicht enden. :cry:


    Epilog 2



    Aber zum Glück hat Kristina Tonda nur angeschossen, um ihn von seinem Plan abzubringen. Kluger Schachzug, auch wenn der wirklich hätte daneben gehen können...


    Was für ein Schluss und einer, dem ich noch nie so zwiespältig gegenüber stand. Einerseits habe ich mir vom Autor nichts anderes erwartet Gleichzeitig lässt mich das Ende ein wenig unzufrieden zurück, da die Geschichte vieler Charaktere einfach offen gelassen wird. Dem Leser bleibt so zwar die Freiheit, sich ihr Schicksal selbst auszumalen, was ich in Bezug auf Kristina und Tonda sehr gut finde. Tondas Schwester Milana hätte ich gerne wieder an der Seite seines Bruders gesehen, aber leider wird sie überhaupt nicht mehr aufgegriffen, ebenso wie die Tante, die Steinmanns und Susanna, aber ich gehe davon aus, dass auch sie den Krieg überlebt haben und Milana wird wohl weiter ihrem Gewerbe nachgehen. Am meisten interessiert hätte mich, ob Erik wirklich noch seine Schwester findet und wie es Franz von Trient geschafft hat zu fliehen. Aber ich bin überzeugt, dass sich Thomas Ziebula bei dem Ende seiner Geschichte etwas gedacht hat und vielleicht darf man sich ja auf das ein oder andere Wiedersehen mit den bereits bekannten Figuren in einem weiteren Buch freuen (angedeutet wurde ja schon so etwas ).


    Mir gings auch ein wenig so, deswegen hab ich in meiner Wertung auch einen halben Stern abgezogen. Zwar nicht deswegen, dass das Ende einiger Personen offen gelassen wurde, sondern eher deswegen, weil mir am Schluss einfach ein bisschen zu viel passiert ist. Und weil alle Männer Kristina immer und sofort verfallen sind. :roll: Naja, aber es soll ja solche Frauen geben... :P
    Aber trotzdem fand ich das Buch klasse! :thumleft: Ein spannender historischer Roman, in dem sehr viel historisches Wissen eingestreut wurde. Ich habe eine Menge Neues erfahren und dazugelernt.
    Und auch die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen. Sehr gut gezeichnete Charaktere mit ihren Ecken und Kanten.


    Dass einige Schicksale von Personen offen gelassen wurden, finde ich persönlich nicht ganz so schlimm. Irgendwie wäre es ja auch unrealistisch gewesen, wenn Tonda z.B. seine Schwester wieder getroffen hätte... In der damaligen Zeit, mit schlechten bis unmöglichen Kommunikationsmitteln, wäre es schon ein sehr großer Zufall gewesen, wenn sich alle irgendwie wieder begegnet wären.
    War ja so schon immer ein halbes Wunder, wenn man in diesen Kriegswirren, irgendwelchen Bekannten über den Weg gelaufen ist. Vondaher passt das schon. Nur wo Franz gelandet ist, das würde mich schon noch interessieren :-k und wie ihm das mit dem Kroaten gelungen ist?
    Aber vielleicht dürfen wir die ein oder andere Person wieder einmal in einer anderen Geschichte treffen?



    Abschließend möchte ich mich auch für diese schöne und aktive Leserunde bedanken. :applause: Es war ja meine erste und sie hat mir großen Spaß gemacht. Ich durfte erfahren, wie intensiv man denn ein Buch lesen kann, denn unter "normalen" Umständen hätte ich sicher das ein oder andere überlesen oder mir keine größeren Gedanken darum gemacht. Der Gedankenaustausch und auch die aufkommenden Fragen haben die LR doch sehr bereichert.
    Ebenso möchte ich Thomas Z. danken, für die ausführlichen Erläuterungen und Erklärungen, das Eingehen auf alle Fragen und die aktive Teilnahme.


    "Die Hure und der Spielmann" war sicherlich nicht mein letzter Roman aus der Feder von Thomas Z. Schön, wieder einen neuen Autor für mich entdeckt zu haben, der qualitativ hochwertige historische Romane schreibt.



    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • So werde jetzt auch noch mal kommentieren zu den letzten Kapiteln des Buches.


    der Hunger hält Einzug in der Stadt.


    Eine schreckliche Szenerie, aber bemerkenswert die Denkweise ihr Leben zu geben für die Kinder. Passiert zwar nichts, aber denkbar ist es natürlich, wenn man selber nichts bzw zu wenig ißt und das Essen den Kindern überlässt. :pray:


    Tonda's Schwester Milana, oder glaubt ihr die junge blonde Hure ist eine andere?


    Nein glaube ich nicht, das wäre schon ein großer Zufall, zu mal sie ja auch verschleppt wurde. Etwas ähnliches habe ich mir allerdings auch gedacht.


    Mich erschüttert, welche psychologische Macht Franz immer noch über Tonda zu haben scheint, fast entschuldigt er sich bei Franz noch


    Die Kirche und ihre Redner haben halt die Macht der Demagogie, deswegen wirkt es teilweise auch so Sekten artig. Diese Psychospielchen sind halt auch eine Art der Gehirnwäsche.


    Bei Pater Albans Reaktion war ich allerdings sooooooo gerührt, ich mag diesen Mönch einfach unglaublich gern!


    Das sehe ich auch so, meine Lieblingsnebenfigur. :love:


    Armer Tonda, gerade jetzt, wo er psychisch besonders labil zu sein scheint.


    Wie viele Menschen zu der Zeit, da Menschen zu der Zeit einfach sehr viel gläubiger waren. In der Geschichte hätte ich schon im Prolog an einem Ast gebaumelt. 8-[ Ich mache Tonda kein Vorwurf, er wird auch massiv psychisch unter Druck gesetzt.


    In der Nacht, als Gustav Adolf an Pommerns Ostküste landet, bekommt sie ihre Tochter Antonia


    Eine tolle Szene, aber in der Tat am Ende etwas schnell, vor allem weil dann Namen dazu kamen die ein Erstleser nicht kennen konnte. Von daher ist es schon wichtig den Gaukler zuerst gelesen zu haben, denn sonst versteht man sehr viel schlechter, was es mit diesen Menschen auf sich hat.


    In Halberstadt macht Franz mit Jokrim einen Handel, wenn Jokrim Tonda freibekommt, soll er als Lohn Kristina erhalten. Das ist ja ein sehr schlauer Plan, den sich Franz da ausgedacht hat.


    Ein sehr perfider Plan ... Franz und Jokrim ... :evil::wuetend:


    Mir ist Alban ans Herz gewachsen. Immer für alle Kranken und Verletzten da, sein Wissen weitergebend und dann noch nebenbei die Leute ohne Worte aufklären (Bühne zerstören ) und Tonda bzw. Kristina beschützen.


    Der tragische Held in der Geschichte :cry:


    Oh ja, wenn sie Franz gleich mit Jokrim auf den Scheiterhaufen gestellt hätten, wäre die Welt gleich ein kleines Stück besser geworden...


    Für manche auch ein großes Stückchen :loool:


    Ich fand Hannes Stein aber tatsächlich zu wenig erklärt. Für diejenigen, die den "Gaukler" schon kennen, war es bestimmt klar, für mich als Unwissende aber leider nicht. Immerhin hast du es jetzt aber endgültig geschafft, dass ich den "Gaukler" beim nächsten Bücherkauf unbedingt mitnehmen muss
    Von wem ist dann eigentlich Susannas Sohn? Wurde sie durch die Vergewaltigung der Landsknechte schwanger oder ist der Bärenführer der Vater? Wurde das erwähnt und ich habs nur überlesen?


    In diesem Fall ist man in der Tat irritiert, man sollte "Der Gaukler" vorher gelesen haben, dann ist dieser Part auch keine Irritierung. Die ganzen Personen waren in der kurzen Zeit zu neu, so das ich die nicht einordnen konnte und ein wenig charakterlos waren, hätte ich "Der Gaukler" gelesen hätte ich das wahrscheinlich nicht, wenn diese Personen dort eine prägende Rolle gespielt haben.


    Und tatsächlich: Tonda und andere Gefangene werden gegen andere ausgetauscht und der Spielmann kehrt in die Arme seiner Frau zurück. Doch noch wird ihr Glück durch die ungesagten Dinge geschmälert.


    Für ihre Pläne setzen Franz und Jokrim aber auch alles um. :evil:


    Franz von Trient geht über Leichen für seine Religion


    Das kann man in der Tat festhalten. So ist das mit religiösen Fanatikern, die gehen halt über Leichen und das schlimme dabei ist, das diese Fanatiker viele unzählige Anhänger generieren die ihr Leben lassen für diesen religiösen Kampf. Aber das zeigt auch die Geschichte, das im Namen der Religion immer schon gemordet wurde und auch gemordet wird. :wuetend::evil::wuetend:


    Und Thomas hat uns ja an ein paar sehr schönen Szenen zwischen Tonda und Kristina teilhaben lassen.


    :thumleft:


    Eines Tages taucht in Hersfeld Bruder Rübelrap, Albans Kartäuserbruder, auf und erzählt ihr, wo Tonda zu finden ist. Auch diese Tat Alban´s, der Bruch seines Schweigegelübdes kurz vor seinem Tod, kann man dieser guten Seele einfach nur hoch anrechnen.


    :love::applause::pray:


    und Franz findet kurz darauf nur Blutspuren, Kristina´s Tagebuch sowie den Schwarzen Kasper und Hein Klapperbein...


    :cry: so emotional das Ende.


    Trauer über Tonda´s Schwur als letzten Ausweg zur Rettung der Menschen die er liebt ; Entsetzen und Fassungslosigkeit über Kristina´s Tat - was für eine emotionale Achterbahnfahrt.


    Ja aber es war schön :cry::love:


    Vielleicht bekommen wir ja eine Mini-Leserunde zum "Gaukler" zusammen?


    Wenn ich Zeit finde sehr gerne. Ich suche schon nach dem Buch (also am besten ohne Bestellung) rein gehüpft in die Buchhandlung und mit Büchern wieder raushüpfen :D


    Erik hat das Tagebuch seiner Schwester zu Ende gelesen und kann es kaum glauben, was sie getan hat. Am nächsten Morgen soll der Pater enthauptet werden, doch es stellt sich heraus, dass der Enthauptete nicht Pater Franz ist, sondern ein Kroate. Kristina setzt im Dezember 1632 zusammen mit Antonia, Rübelrap und dem verletzten Tonda endlich nach Schweden über.


    Irgendein :twisted: entwischt immer. :(


    da die Geschichte vieler Charaktere einfach offen gelassen wird.


    Das ist in dem einen oder anderen Fall natürlich doof, aber im Sinne der Geschichte verständlich, denn dies war ja die Geschichte von Tonda und Kristina und vielleicht wird eine andere Geschichte ja später noch erzählt.


    Tondas Schwester Milana hätte ich gerne wieder an der Seite seines Bruders gesehen, aber leider wird sie überhaupt nicht mehr aufgegriffen, ebenso wie die Tante, die Steinmanns und Susanna, aber ich gehe davon aus, dass auch sie den Krieg überlebt haben und Milana wird wohl weiter ihrem Gewerbe nachgehen.


    Ja das wäre schön gewesen. Ich hätte es sogar sehr toll gefunden, wenn Jan nicht gestorben wäre (es hat mich auch irritiert das es später noch ein anderen Jan gab). Ich hatte den Halbbruder von Tonda mit seinen weisen Worten im Gefängnis ins Herz geschlossen. :cry: Ich denke aber auch das Milana weiter im Gewerbe bleibt, allerdings gezwungenermaßen. 8-[


    ob Erik wirklich noch seine Schwester findet und wie es Franz von Trient geschafft hat zu fliehen.


    Ja das hätte mich auch interessiert, wahrscheinlich aber hat er irgendjemanden bestochen und ihm Absolution erteilt und von seinen Sünden frei gesprochen. :-k


    Abschließend zur Leserunde kann ich nur sagen, dass es mir unglaublich viel Spaß gemacht hat, mit so tollen aktiven Mitlesern und einem so humorvollen und sympathischen Autor, der uns ständig mit spannenden und interessanten Informationen zur Geschichte versorgt hat, ein so spannendes, einer emotionalen Achterbahnfahrt gleichendes Buch zu lesen! Vielen Dank euch allen für diese schöne Leserunde und vielen Dank Thomas Z. für die bereichernde Begleitung!


    Dem ist nichts hinzuzufügen. :applause::pray::love::thumleft::friends:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 116 / 240 Seiten


    SUB: 857

  • Und weil alle Männer Kristina immer und sofort verfallen sind. Naja, aber es soll ja solche Frauen geben...


    Hat mich auch gewundert, aber im Gegenzug fand ich es total toll, das sie in Tonda ein innerlich zerrissenen, dafür aber ein sehr gefühlvollen Mann bekommt der in der Liebe nervös und unerfahren ist, aber Kristina die Führung überlässt, sein Herz zu erobern. :love:


    "Die Hure und der Spielmann" war sicherlich nicht mein letzter Roman aus der Feder von Thomas Z. Schön, wieder einen neuen Autor für mich entdeckt zu haben, der qualitativ hochwertige historische Romane schreibt.


    Das ist das schöne am BT, da kann man den Autoren auch folgen :loool: Aber Spaß beiseite, ich lese gerne historische Bücher, aber der Grad ist sehr schmal, deswegen kann ich über das schnelle am Ende und die offenen Ende drüber wegsehen. Wichtig ist halt für mich das ich weiß ein Autor gefunden zu haben der eine Geschichte gut erzählen kann. :thumleft: Also mich interessiert vor allem erstmal der Gaukler :applause:

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  • Also mich interessiert vor allem erstmal der Gaukler


    Ja, dieses Buch ist für mich auch eines der nächsten, das ich mir anschaffen möchte. Ich finde den Klappentext hierzu auch sehr interessant.

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    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Irgendwie wäre es ja auch unrealistisch gewesen, wenn Tonda z.B. seine Schwester wieder getroffen hätte... In der damaligen Zeit, mit schlechten bis unmöglichen Kommunikationsmitteln, wäre es schon ein sehr großer Zufall gewesen, wenn sich alle irgendwie wieder begegnet wären.
    War ja so schon immer ein halbes Wunder, wenn man in diesen Kriegswirren, irgendwelchen Bekannten über den Weg gelaufen ist.

    Ja, da hast du allerdings recht! Während des Lesens habe ich mich schon immer wieder gefragt, wie sich die Menschen nur immer so finden konnten in all dem Chaos. Ich wär damals heillos verloren gewesen...


    wahrscheinlich aber hat er irgendjemanden bestochen und ihm Absolution erteilt und von seinen Sünden frei gesprochen.

    Das wäre eine denkbare Möglichkeit. So, wie er Tonda für seine Zwecke beeinflussen konnte, so wird er auch viele andere mit geschickt eingesetzter Psychologie überzeugen können.

  • Eigentlich im damaligen Sinne auch eine Hure!?


    Nun ja, wenn es die Nachbarn gemerkt hätten, wäre es vielleicht schwierig geworden. Mein Herr Steinmann ist ja ein eher liberaler, doch davon abgesehen waren die Zeiten chaotisch, und Liebesbeziehungen ohne den Segen des Pfarrers/Imams gab auch zu Adam und Julias Zeiten schon.


    Wenn du noch weitere historische Romane schreiben möchtest neben den Halberstädter - ich denke, die Tante würde auch eine interessante Geschichte abgeben


    Eine sehr gute Idee - danke. Ich habe bewusst darauf verzichtet, näher auf ihr Schicksal einzugehen. Nicht weil ich an ein Buch über sie dachte - darauf bringst Du mich erst - sondern weil sie damit für so viele stehen soll, deren Schicksal damals im Dunkeln blieb und die aus Scham oder Schmerz nicht darüber sprechen wollten.


    Die Kroaten kommen in der Szene auf alle Fälle nicht besonders gut weg.


    Der Krabat - so nannte man damals den Kroaten - galt als Inkarnation des Schreckens und des Gräueltäters schlechthin. Daraus habe ich im "Gaukler" kein Geheimnis gemacht. Ein alter Freund von mir beschwerte sich darüber - seine Freundin ist eine Kroatin. Und so habe ich dieses Kapitel extra für ihn geschrieben. So schlecht kommen sie darin meiner Meinung nach nämlich gar nicht weg.
    Ich mag Kroaten übrigens total gern. Einer meiner beiden Lieblingsstammwirte war Kroate (Stephan) und ich stamme ebenfalls von Slawen ab.


    Von wem ist dann eigentlich Susannas Sohn? Wurde sie durch die Vergewaltigung der Landsknechte schwanger oder ist der Bärenführer der Vater? Wurde das erwähnt und ich habs nur überlesen?


    Da ich nun damit rechnen muss, dass Du den Gaukler liest, sag ich nix. Wäre ein wirklicher Spoiler.


    Im Vierten Buch geschieht so viel hintereinander, dass man kaum zum Luft holen kommt. Da lässt es sich auch kaum vermeiden, dass manche Dinge zu kurz kommen, die eigentlich für die Protagonisten eine große Bedeutung haben, aber eher nur nebenbei behandelt werden, z. B. Tondas und Kristinas Hochzeit und ihre Schwangerschaft.


    Oh. Darüber muss ich in Ruhe nachdenken. Der Grat zwischen dramaturgisch gewollter Beschleunigung und gerade noch zum Warmwerden mit den Figuren nötiger epischer Breite ist schmal. Danke auch für dieses kritische Feedback. Gut möglich, dass ich da und dort daneben getreten bin. Ich schaues es mir noch mal an.


    Seite 584 ist die Rede von einem 17. Juli (2 Abschnitt direkt) und in der Überschrift steht Sommer 1629 und es soll Sonntag sein ... aber laut meiner Berechnung lande ich nicht auf einen Sonntag, sondern auf einen Dienstag. Habe ich falsch gerechnet oder einfach den falschen Kalender (Ich habe den Gregorianische Kalender genommen)?


    Bin unterwegs und mein I-Phone mit der App "Wochentagsrechner" hängt oben an der Steckdose, so dass ich nicht schnell mal eben nachgucken kann. Ich bin ziemlich sicher, den Wochentag mit dieser App bestimmt zu haben und dann müsste es nach dem Gregorianischen Kalender ein Sonntag gewesen sein. Stutzig macht mich Dein Dienstag, denn beide Kalender lagen tatsächlich so weit aus einander, wie der Sonntag und der übernächste Dienstag.

    man sollte "Der Gaukler" vorher gelesen haben, dann ist dieser Part auch keine Irritierung. Die ganzen Personen waren in der kurzen Zeit zu neu, so das ich die nicht einordnen konnte und ein wenig charakterlos waren, hätte ich "Der Gaukler" gelesen hätte ich das wahrscheinlich nicht


    Da muss ich beim nächsten Buch, in dem Figuren aus dem "Spielmann" auftauchen, genauer drauf achten, denn genau das wollte ich vermeiden: Dass jemand das Gefühl bekommt, er hätte den "Gaukler" lesen müssen, um diese oder jene Stelle besser goutieren oder verstehen zu können.


    Das ist das schöne am BT, da kann man den Autoren auch folgen


    Das wollte ich schon lange mal fragen (und von mir aus haltet mich für einen Steinzeitnerd): was bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich "jemandem folgen"?


    Zum Schluss noch dies (ich bin jetzt ein wenig rot): ganz herzlichen Dank für Euer reichliches Lob, auch was die Leserunde betrifft. Das ermutigt mich sehr.
    Dass ich niemals nicht mit den Zähnen knirschen musste, brauche ich wohl nicht erwähnen.

  • Tondas Schwester Milana hätte ich gerne wieder an der Seite seines Bruders gesehen, aber leider wird sie überhaupt nicht mehr aufgegriffen, ebenso wie die Tante, die Steinmanns und Susanna, aber ich gehe davon aus, dass auch sie den Krieg überlebt haben und Milana wird wohl weiter ihrem Gewerbe nachgehen. Am meisten interessiert hätte mich, ob Erik wirklich noch seine Schwester findet und wie es Franz von Trient geschafft hat zu fliehen. Aber ich bin überzeugt, dass sich Thomas Ziebula bei dem Ende seiner Geschichte etwas gedacht hat und vielleicht darf man sich ja auf das ein oder andere Wiedersehen mit den bereits bekannten Figuren in einem weiteren Buch freuen (angedeutet wurde ja schon so etwas :-, ).

    Ich denke, Milana´s Schicksal passt zu der harten Zeit, die es damals war. Und ich könnte mir vorstellen, weil sie in ihrer frühen Jugend so ein einschneidendes Erlebnis wie die Vergewaltigung erleben musste, war sie von vornherein ein gebrochener Mensch und konnte nie so einen Schneid wie z. B. Kristina entwickeln. Erik´s Zusammentreffen mit seiner Schwester wäre vielleicht noch spannend gewesen, da er auch ein interessanter Charakter war - aber auch hier besteht wieder die Gefahr, dass es vielleicht ins Schnulzige abgleiten könnte. Ich finde es eigentlich ganz schön, dass die Schicksale etlicher Charaktere offen geblieben sind und könnte mir auch vorstellen, dass sie uns noch einmal über den Weg laufen. Bei Franz könnte ich mir vorstellen, dass der Lauenburger, dieser ominöse Verräter aus den Reihen Gustav Adolfs, seine Finger im Spiel hatte. :scratch:



    Aber zum Glück hat Kristina Tonda nur angeschossen, um ihn von seinem Plan abzubringen.

    Dass sie ihn am Ende zusammenflickt war auch noch mal so ein wunderschönes Vermächtnis von Bruder Alban, von dem sie es letztendlich gelernt hat.



    Der Krabat - so nannte man damals den Kroaten - galt als Inkarnation des Schreckens und des Gräueltäters schlechthin. Daraus habe ich im "Gaukler" kein Geheimnis gemacht. Ein alter Freund von mir beschwerte sich darüber - seine Freundin ist eine Kroatin. Und so habe ich dieses Kapitel extra für ihn geschrieben. So schlecht kommen sie darin meiner Meinung nach nämlich gar nicht weg.

    Öh, du machst übrigens schon wieder Lust auf den "Gaukler" :-, Danke für die Krabat-Erklärung, das erklärt auch die Beschimpfung des vermeintlichen Paters bei der Hinrichtung. Und die Kroaten kamen wirklich nicht allzu schlecht weg - dieser wilde, ungestüme, trinkende, tanzende und feiernde Haufen (ich muss schon wieder über die Kuss-Szene der Puppen und die Reaktion der Kroaten lachen :totlach: )



    Ja aber es war schön :cry::love:

    Jaaaaa, das war es :cry::applause:


    Wenn ich Zeit finde sehr gerne. Ich suche schon nach dem Buch (also am besten ohne Bestellung) rein gehüpft in die Buchhandlung und mit Büchern wieder raushüpfen :D

    Mir geht es genau so, wenn es mir irgendwo über den Weg läuft, wird es eingepackt. Ansonsten ist es bei der nächsten Bestellung fällig - der nächste Ich-muss-jetzt-Bücher-kaufen-Anfall kommt bestimmt :twisted: Wegen der MLR brauchen wir uns nicht stressen, jeder sollte die Zeit und auch die Muße haben, denn schließlich soll es ja Spaß machen.



    Mein Fazit: Ein sehr schöner, spannender und interessanter historischer Roman, der sehr gut recherchiert ist und ein gutes Bild der Zeit während des 30jährigen Krieges vermittelt. Sehr gefallen hat mir auch Kristina´s Entwicklung im Laufe der Handlung, vom verwöhnten bockigen Kaufmannstöchterlein (dem meine Sympathien anfangs noch nicht sicher waren) zu einer starken Persönlichkeit, die ihren geliebten Mann mit drastischen Mitteln vor dem Unglück bewahrt. Auch Franz von Trient ist - aus der Distanz betrachtet - ein interessanter Charakter, der seine (Schand-)Taten aus völliger religiöser Überzeugung vollführt und sich völlig im Recht glaubt. Sehr gefallen hat mir, dass Thomas Ziebula niemals ins Kitschige abgedriftet ist, sondern es geschafft hat, die Beziehung und Szenen zwischen Kristina und Tonda als etwas Besonderes darzustellen.



    Auch ich danke euch sehr für diese wunderbare, interessante, aufschlussreiche und sehr aktive Leserunde. Ich kannte bisher nur Mini-Leserunden und hatte natürlich Bedenken, ob eine große genauso intensiv werden kann - ich muss sagen, ich wurde absolut nicht enttäuscht und bin total begeistert :pray: . Es hat einfach alles super gepasst: die aktiven Teilnehmer :thumleft::friends: , der Autor, der uns richtig toll durch das Buch begleitet hat :pray: , auf alle Fragen eingegangen ist und uns mit sehr interessanten Hintergrundinformationen über die damalige Zeit versorgt hat und letztendlich ein richtig gelungenes historisches Buch :applause: , das Appetit auf mehr macht.

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Das wollte ich schon lange mal fragen (und von mir aus haltet mich für einen Steinzeitnerd): was bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich "jemandem folgen"?

    Na wir stalken dich jetzt Tag und Nacht, wie es sich für einen richtigen Autor gehört :P
    Ich würde es mal mit meinem mittelalterlichen Wissenstand so formulieren, dass ich hier im Büchertreff auf einen Button gedrückt habe, dass mir der Autor Thomas Ziebula gefällt und jetzt ist das in meinem Profil zu sehen und bei dir im Profil ist sichtbar, dass der Autor Thomas Ziebula sogar schon 2 Usern hier gefällt :wink:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six