Zweites Buch: Vom Schwarzen Kaspar (Seiten 151-278)

  • Kapitel 12


    Ja, es kommt so, wie ihr schon vermutet habt. :wink: Kristina wird von den wilden Kerlen umzingelt, allerdings rettet sie ihre Geistesgegenwart und der Ring des Capitaines. Der Ring, den sie von dem Mann als Dank bekommt, den sie bei der Flucht über die Stadtmauern aus Heidelberg geholfen hat. Sie wird dem Capitaines vorgestellt und ich kann mir schon ein klein wenig denken, wie das jetzt wohl weitergeht. :loool:


    Intermezzo II


    Hier reisen wir sozusagen wieder in die Zukunft und der Prolog und das Intermezzo I wird wieder aufgegriffen. Wir erfahren wieder etwas über Erik, wie der Jesuitenpater seine Beichte hält. Durch das Tagebuch erfährt man wieder einiges aus Kristinas Leben, unter anderem, dass sie sich mit dem Capitaines einlässt. Es geht nur noch nicht so ganz daraus hervor, ob sie ihn auch heiratet. Erik vermutet bzw. hofft es sogar ein wenig, weil er nicht glauben will, dass seine Schwester eine Hure sein soll. Umso geschockter ist er, als er lesen muss, dass Kristina mit dem Capitaine "wie Mann und Frau zusammenlebt". Die letzte Schlacht des schwedischen Königs wird ebenfalls durch Zeugen geschildert. -Allerdings ist immer noch nicht ganz klar, ob der König nun tot ist oder nur verwundet. Oder hab ich da jetzt was überlesen?
    Auch über den Mörder gibt es wilde Spekulationen. Hier kommt jetzt der Spielmann (Tonda) ins Spiel, aber auch Franz von Trient ist ein möglicher Todesschütze.


    So, nun gehts auf ins dritte Buch.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Ja, es kommt so, wie ihr schon vermutet habt. Kristina wird von den wilden Kerlen umzingelt, allerdings rettet sie ihre Geistesgegenwart und der Ring des Capitaines. Der Ring, den sie von dem Mann als Dank bekommt, den sie bei der Flucht über die Stadtmauern aus Heidelberg geholfen hat. Sie wird dem Capitaines vorgestellt und ich kann mir schon ein klein wenig denken, wie das jetzt wohl weitergeht.


    Und täglich grüßt das Murmeltier könnte man hier schon formulieren. Naja manchmal braucht es halt auch ein bisschen Glück und ein Ring. Hauptsache im Lager vom Capitain sind mal keine lüsternen Männer mehr zu finden :drunken:


    Die letzte Schlacht des schwedischen Königs wird ebenfalls durch Zeugen geschildert. -Allerdings ist immer noch nicht ganz klar, ob der König nun tot ist oder nur verwundet. Oder hab ich da jetzt was überlesen?
    Auch über den Mörder gibt es wilde Spekulationen. Hier kommt jetzt der Spielmann (Tonda) ins Spiel, aber auch Franz von Trient ist ein möglicher Todesschütze.


    Nein das war schon gut zusammengefasst, das wurde offengelassen, genauso wie es offen gelassen wurde wer nun wirklich am Tode verantwortlich war. Ich hoffe es war nicht Tonda, ich denke man soll es vermuten, aber ich hoffe es hat sich anders abgespielt. :pray:

  • Habe gestern auch bis Kapitel 11 geschafft. Doch auf eine Zusammenfassung verzichte ich, da dies von Teufelsweib und Studentine bereits sehr schön erfolgte :thumleft:


    Während Tonda auf Jan´s Freilassung wartetet, denkt er über den Mord an den Predigerbegleitern nach und hält mittels der Puppen Zwiesprache. Das war wirklich überraschend, dass er mit der Stimme des Teufels sein Handeln und sogar Pater Franz massiv anzweifelt. Er scheint ein Gewissen zu haben und doch nicht alles ohne nachzudenken zu schlucken. Das war für mich ein sehr eindringlich geschriebenes und nachdenkliches Kapitel.


    Das war das erste Kapitel, in dem ich Sympathie für Tonda bekam. Anscheinend gehorcht er doch nicht nur ohne nachzudenken. Er läßt es sich nicht anmerken, fügt sich der Gesellschaft Jesu, aber so richtig scheint es ihm nicht zu gefallen, auch wenn er es sich selber nicht eingestehen will. Aber noch mehr überrascht hat mich die Tatsache, dass sein Bruder dies voll durchgeblickt hat. Bis jetzt wurde eigentlich Tonda als der Intelligentere dargestellt, aber hier ist es bestimmt so, dass neutrale Dritte mehr sehen als die betroffenen Personen. Und neutral ist Jan bestimmt. Einerseits weggesperrt vom Geschehen und andererseits im Glauben gleichgültig. Toll fande ich aber auch, dass Jan nicht eifersüchtig auf Tonda war, weil dieser nicht eingesperrt war, sondern studieren konnte und teure Kleidung trug, sondern sich sogar Sorgen um seinen Bruder macht :friends::love:


    Rätselhaft ist der Spielmann mit dem Bären, der das Mädchen rettet.


    Der ist mir auch aufgefallen. Hat irgendwie gar nicht so reingepasst, von dem her gehe ich schon davon aus, dass er noch eine weitere Rolle spielt.


    Aufgefallen ist mir, dass vor allem auf den Gehorsam unter den Gelübden ein Riesenwert gelegt zu werden scheint


    Ja, vor allem gedankenloser Gehorsam. Und da gehört schon viel dazu, man muss quasi über Leichen gehen können... Krieg ich irgendwie ne Gänsehaut :cry: Aber irgendwie auch krass, wie die ihre eigenen Leute abrichten! Aber nur so funktioniert es (damals wie heute) in Sekten oder auch bei Diktatoren.


    Hier hatte ich ganz schnell den Verdacht, dass der Ring noch eine größere Rolle spielen wird


    Stimmt, das ist arg offensichtlich. Hatte gleich den Gedanken: Ring = Freifahrtschein (im übertriebenen Sinn) durch die feindliche Linie. Natürlich mit kleinen Hinternissen, sonst wäre es ja langweilig :wink:


    Also geschickt war das nun wirklich nicht, also mitten im Krieg so offen rumzulaufen, das war irgendwie klar.


    Typisch für Kristina, mehr Glück als Verstand. Nur irgendwie ist das Glück einseitig. Sie hat sehr viel davon, während alle, welche es gut mir ihr meinen, nur Pech haben! Fängt langsam an zu nerven. Das schlimmste was ihr bis jetzt widerfahren ist, war der Feldwebel. Und der war fürsorglich, zärtlich und liebevoll. Lediglich die Unschuld musste sie geben :roll: Gut, war zur damaligen Zeit schon recht viel, aber ihrem Umfeld erging es wesentlich schlimmer! Dass sie jetzt von Landsknechten umstellt wurde hat mich selber nicht mehr erschüttert, da sie es meiner Meinung nach eh wieder schafft, aus der Situation rauszukommen. Spätestens durch den Ring...


    Da hast du mir Maxl´s Frage in den Mund zitiert, aber trotzdem danke für deine schlüssige Antwort


    Sorry, da ging was beim zitieren schief :pale: Aber schön, dass du es mir nicht übelnimmst :friends:

  • Teufelsweib macht seinen Namen alle Ehre

    Eigentlich bin ich ja 'ne ganz liebe. Eher O:-) als :twisted: (wie auch mein Vorname bestätigt :wink: )


    Sicherlich ging es im Krieg bei diesem Thema nicht ganz zimperlich zu, aber das jede Frau zum Opfer wurde kann ich mir auch nicht ganz vorstellen.

    Ich kann es mir ehrlich gesagt auch nicht so ganz vorstellen, aber den Frauen der Feinde wird man sicher nicht mit Anstand und Moral begegnet sein. In dem Augenblick, als ich meine Aussage niedergeschrieben habe, habe ich das Ganze eher aus Sicht solcher Landsknechte gesehen, die wochen- und monatelang zu Fuß quer durchs Land wandern und evtl. hungern und auf ihren Sold verzichten mussten, falls ihr Feldherr pleite ging. Und am einfachsten ist es natürlich seinen Frust an den Schwächeren der Gesellschaft, sprich den Frauen, auszulassen, was aber keinesfalls entschuldbar ist. Ich finde, im Buch kommt es einfach so rüber, dass irgendwie jede Frau, der wir begegnen, vergewaltigt wird (außer Kristina).


    weil er nicht glauben will, dass seine Schwester eine Hure sein soll.

    Das fand ich schon sehr krass, dass er seine Schwester gleich als Hure abstempelt. Wäre es ihm vielleicht lieber gewesen, man hätte sie vergewaltigt und getötet, weil die Schande dann geringer wäre? Nach dieser Aussage ist Erik in meiner Sympathieliste etwas gesunken.


    Auch über den Mörder gibt es wilde Spekulationen. Hier kommt jetzt der Spielmann (Tonda) ins Spiel, aber auch Franz von Trient ist ein möglicher Todesschütze.

    Die Männer vom Schlachtfeld berichten über einen Reiter auf einem schwarzen Pferd mit weißer Blesse, der ebenfalls den König angriff, und hat Jan nicht genau so ein Pferd seinem Bruder geschenkt??? Aber gut, es muss ja nicht heißen, dass er es auch geritten ist...

  • Ich bin gestern noch bis Kapitel 12 gekommen, aber das Intermezzo habe ich dann nicht mehr geschafft. Wenn ich mir Eure Beiträge durchlese, habe ich wohl vorher schon nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit gelesen. Das Kapitel mit den Handpuppen werde ich mir heute nochmal vornehmen, das habe ich zwar gelesen, aber nicht wirklich verinnerlicht.


    Gruselig fand ich die Beschreibung des Ablaufes der Exerzitien, in denen sich Novize und Magister scheinbar in eine Art Trance versetzen um die Qualen der Hölle zu erleben.


    Auch diese Stelle habe ich nicht mitbekommen. Ich glaube, das Kapitel werde ich auch nochmal lesen müssen :uups: .


    Gruselige Vorstellung aber Krieg damals wie auch heute lassen das Tier in uns aufleben.


    Ja, das ist heute noch genauso. Im Krieg werden viele Männer zu Tieren. Man denke bloss an den Jugoslawienkrieg, da wurden auch viele Frauen vergewaltigt und das waren sicher nicht nur junge, hübsche. Ob Frauen als Soldaten genauso sind und ihre Macht (auf andere Weise halt) über die Feinde ausüben? Entschuldigt, das ist Off-Topic, ist mir aber grade so eingefallen.


    Die Männer vom Schlachtfeld berichten über einen Reiter auf einem schwarzen Pferd mit weißer Blesse, der ebenfalls den König angriff, und hat Jan nicht genau so ein Pferd seinem Bruder geschenkt???


    Da kam mir ein ganz anderer Gedanke. Es wäre auch denkbar, dass Tonda mit diesem Pferd als Attentäter verdächtigt wird, falls jemand es erkennt. Und man weiß ja nicht, wo Jan es herhat, vielleicht hat er es irgendwo eingefangen und mitgenommen.


    Wir sind jetzt schon ein gutes Stück vorangekommen in dem Buch und ich bin inzwischen sehr gespannt, wann und wie Kristina und Tonda sich treffen und ineinander verlieben. Heute abend werde ich erst den zweiten Teil fertiglesen und dann geht es gleich weiter mit Teil 3 :lechz: .

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

    :study: Gussie - Christoph Wortberg

  • Wieso


    Dieses


    theoretisch

    Wieso


    Dieses


    theoretisch


    So sieht das bei mir aus, wenn ich Textstellen markiere und als Zitate speichere und nach "Antworten" einfüge - jetzt sehe ich eckige Klammern und darin nur ein Wort aus dem Satz, den ich zitieren will, und nachher, nach dem Hochladen, wahrscheinlich wieder nur dieses Wort. Ätz ...


    Da ich also offensichtlich zu blöd bin für dieses anspruchsvolle Verfahren, versuche ich ab sofort einfach aus dem Gedächtnis zu zitieren, bzw. zu beantworten, was ich gelesen habe.


    Dir, Gaymax, erscheint es egal, ob der Teufel Dich röstet oder der Folterknecht. Mir auch. Wir sind halt Kinder unserer individualistischen Zeit. Der "allgemeinen Kirche" (der "katholischen" also) war das jedoch nicht egal. Aus zwei Gründen: Sie fühlte sich beauftragt, verlorene Seelen zu retten. Und wenn dazu der Folterknecht antreten musste - immer noch besser, als wenn die arme Seele in die Hölle fährt. Mit der anschließenden Hinrichtung des Geretteten (zum allgemeinen=katholischen Glauben Bekehrten) tat man dem Gesetz genüge - immerhin hatte der Gerettete vor seiner Bekehrung ein Verbrechen begangen: Ketzerei. Logisch, oder? Und bedenke: Als Geretteter/Bekehrter wurdest Du nicht gevierteilt, gerädert, als fahler Schädel an die Stadtmauer gehängt, verbrannt, deiner Zunge beraubt, etc., sondern gnädigerweise nur um einen Kopf kürzer gemacht. Kurz und schmerzlos. Wie bei der IS?, höre ich Dich fragen. Kein Kommentar.
    Der zweite Grund klingt realistischer: Mit der Bekehrung bzw. "Rettung" des Ketzers bestätigt sich die "allgemeine" Kirche selber, dass sie die rechtmäßige Kirche ist, den wahren Glauben vertritt, die Macht hat, etc. kurz: okay ist.


    Gehorsam bei den Jesuiten. Das war ihr Grundprinzip, genau, und ist es bis heute. Ihrer Verfassung nach, soll der Patre ein Stock in der Hand des Ranghöheren (letztlich des Papstes) sein, ein toter Körper an Fäden, die der Vorgesetzte nach Belieben zieht. Ihrer Ordensverfassung entstammt die berühmt-berüchtigte Metapher vom "Kadavergehorsam".


    Tatsächlich hatte Kristina nach dem Schiffbruch die eine oder andere Gelegenheit zum Kleiderwechsel.


    Habe ich etwas vergessen? Erinnert mich bitte daran.
    Eines noch: Tondas Seelenlage im Spiegel seiner Puppendialoge - danke für die Beiträge dazu. Ich fühle mich echt verstanden. Überhaupt freue ich mich sehr zu lesen, wie Ihr Euch fesseln lasst von meiner Geschichte. Ich schließe daraus, dass ich doch einiges richtig gemacht habe.
    Was mich wirklich erstaunt: Wie genau Ihr lest und wie viele Einzelheiten Ihr diskutiert. Toll.
    Ein dickes DANKESCHÖN zwischendurch an alle.
    Schönes Wochenende demnächst.

  • Habe ich etwas vergessen? Erinnert mich bitte daran.


    Also der Tornister geistert noch bei mir im Kopf rum :D


    Zitieren leicht gemacht:

    • Die Antwort die man zitieren möchte markieren (mit der Maus entweder doppelklick auf ein Wort oder gedrückt lassen für ganze Sätze)
    • es erscheint ein Button "Auswahl zitieren"
    • Diesen Button drücken
    • bei mehreren Antworten egal von welchem User die Prozedur 1 wiederholen
    • unten rechts erscheint ein schwarzes Kästchen mit einer Klammer, die Klammer gibt die Zitate an die markiert wurden.
    • Also wenn da eine 3 steht hat man 3 Antworten markiert die man zitieren möchte.
    • Letzter Schritt, man drücke auf + Antworten
    • Eventuell erscheint noch ein Bild mit den Zitaten, wenn dieses erscheint dann auf "Alle Zitate einfügen" drücken
    • Die Antworten hinter den verschiedenen Zitaten einfügen [quote.]"eingefügtes Zitat"[/Quote.] "Antwort Autor" Um es zu verdeutlichen habe ich ein "." gesetzt, welcher normalerweise nicht hingehört, aber so sehen diese Klammern halt aus. Und so sieht das ganze dann aus. Man sieht eine quotierende Klammer (meist mit Namen des Users und vielen anderen Zeichen, dann sieht man aber auch den Satz den man markiert hat und man sieht die abschließende Quotierungsklammer und dahinter kann man am besten die Antwort setzen. Ich für meinen Teil drücke 2 mal auf Enter damit ich eine bessere Übersicht habe zu welchem Zitat ich nun Antworte.
    • Viel Glück :D
  • Kapitel 1 bis 3


    Hier finde ich den Übergang sehr gelungen. Vom Intermezzo wo das Tagebuch eine Rolle spielt und dann zu Kristina wie sie es grade schreibt. Ich bin mir nicht sicher was ich vom dem Feldwebel zu halten habe. Einerseits ist er nett zu Kristina und beschützt sie, andererseits finde ich ihn irgendwie sehr einnehmend und fordernd. Eigentlich kann sie sich gar nicht dagegen wehren seine Mätresse zu werden. Sie wird ja fast von ihm erpresst, dass sie sich zu fügen hat.


    Kristinas Sturkopf zeigt sich auch wieder, als sie wieder flieht und wieder nach Prag will, obwohl ihre alle davon abraten. Da ist sie schon reichlich naiv zu glauben, dass würde alles gut gehen.


    Kapitel 4 bis 6


    Und wieder flieht Kristina, dieses Mal in eine vernünftigere Richtung- nach Hause. Aber so wirklich einen Plan scheint sie nicht zu haben. Sie macht sich kaum Gedanken darum wie sie sich alleine bis dorthin durchschlagen viel oder wie sie zu Hause empfangen wird. Sie hat eher einen Tunnelblick.


    Tonda sorgt sich wirklich rührend um seinen „Bruder“, was ihn sympathisch macht. Aber er wirkt weiterhin reichlich naiv. Er hinterfragt den Krieg der Religionen nicht. Er nimmt alles für bare Münze was ihm Pater Franz erzählt.


    Irgendwie war es sehr absehbar, dass der Feldwebel innerhalb dieser 3 Tage stirbt, in denen er seine Seele dem Teufel verschrieben hat. Passt wieder zum roten Faden vom Buch. Irgendwie glaube ich, dass Kristina jetzt versuchen wird aus der belagerten Stadt zu fliehen, auch um von dem anderen nicht belästigt zu werden. Sie hat eigentlich keine andere Wahl, will sie nicht auch seine Mätresse werden.

    Gelesen 2014: 23

    Seiten 2014: 12161
    SUB Anfang 2014 / Aktuell: 129 / 139

  • Also der Tornister geistert noch bei mir im Kopf rum


    (Wow, Gaymax - mein Ruf ist gerettet. Du hast was gut bei mir. Was habe ich anders gemacht als zuvor? Ich hatte bisher nach alter Gewohnheit immer das erste Wort des gewünschten Zitates mit Doppelklick markiert und anschließend mit Shift, Strng und dem (Shit, wie heißt die Taste?) dem Cursorbeweger (ganz rechts unten) den Rest markiert. Einer von Euch hat mich schon ganz zu Anfang davor gewarnt, doch ich habe die Warnung nicht aufmerksam genug gelesen. Wie auch immer: DANKE)


    Und jetzt zum Tornister: Ich lese zig Bücher und steuere zig Seiten an, um mir so eine Frage zu beantworten. Was ich kaum tue: meine Recherchen dokumentieren. Sollte ich aber, um künftig für superneugierige Frager wie Dich, Gaymax, gewappnet zu sein.


    Wenn ich richtig sehe, kommt der Begriff "Tornister" nur einmal auf ca. 680 S vor.
    Ich nehme erstens an, dass Du recht hast - damals hat man allenfalls in slawischen Sprachen ein Wort verwendet, das so ähnlich wie "Tornister" klang. Hat man eher von Ranzen oder Rucksack gesprochen? Ich weiß es nicht wirklich genau. Im soldatischen Kontext kam das Wort damals noch gar nicht vor, wie mich ein erneuter (extra für Dich getaner) Blick in Peter Engerissers "Von Kronach nach Nördlingen" (auch militärhistorisch einsame Spitze!) belehrt. Allerdings habe ich den Begriff auch nicht in diesem Kontext verwendet.
    Zweitens nehme ich an (und erinnere mich dunkel), dass ich bei den Recherchen zu "Tornister" das "Grimm'sche Wörterbuch" befragt habe. Da nämlich findet man im Zweifelsfall immer eine Antwort:


    http://woerterbuchnetz.de/DWB/…ng&lemid=GT07078#XGT07078


    In diesem Fall hat es mich seinerzeit belehrt, dass der Begriff "tanister" seit dem 17. Jh. nachweisbar und slawischen "dialecten entlehnt" ist; "der ranzen heiszt im slovakischen tanistra, im tschechischen tanystra, ferner im ungar. tanisz(t)ra und umgebildet tarisznya."
    U.s.w.
    Die Sprache hat sich ja seitdem arg verändert. In einem historischen Roman kann man die hist. Sprache meiner Meinung nach in Satzbau und Wortschatz nur andeuten. Doch angemessener wäre es tatsächlich gewesen, hätte ich in dieser Heidelberger Kellerszene den Begriff "Ranzen" verwendet.
    Wieder was dazugelernt.
    Gracie mille, signor. Und gute Nacht.

  • er nicht glauben will, dass seine Schwester eine Hure sein soll


    Diese Engstirnigkeit von Erik hat mich auch etwas gewundert. Er kennt doch den Krieg und sollte wissen, wie sich Landsknechte verhalten und dass eine Frau wie seine Schwester keine Chance hat. Alleine weil sie eine Thott ist, werden sie sie wohl nicht verschonen :wink: Da ist es doch die bessere Variante, von einem das Liebchen zu sein, welcher sich kümmert und es offensichtlich ehrlich meint, sie sogar heiraten will, als von einer ganzen Kompanie geschändet zu werden. Der einzige Unterschied ist wohl der, dass ein Kriegsopfer besser klingt, als eine, welche sich freiwillig einem Mann unverheiratet hingibt. Unterm Strich bleibt es zwar das Gleiche, aber Opfer wurden damals wohl besser angesehen als Frauen, die ihrem Schicksal selbständig entgegenwirken. :-k Andererseits ist Kristina ja auch ein Opfer. Hätte sie eine dritte Alternative ohne Mann gehabt, sie hätte bestimmt diese gewählt.

  • Und neutral ist Jan bestimmt. Einerseits weggesperrt vom Geschehen und andererseits im Glauben gleichgültig. Toll fande ich aber auch, dass Jan nicht eifersüchtig auf Tonda war,

    Oh, ich glaube schon, dass Jan lutherischen Glaubens ist, aber er ist sehr tolerant und nicht so fanatisch wie manch anderer.


    Das fand ich schon sehr krass, dass er seine Schwester gleich als Hure abstempelt. Wäre es ihm vielleicht lieber gewesen, man hätte sie vergewaltigt und getötet, weil die Schande dann geringer wäre? Nach dieser Aussage ist Erik in meiner Sympathieliste etwas gesunken.

    Mir ging es genau so, ich war total sauer auf Erik :wuetend: Was bleibt ihr denn anderes übrig, sie braucht doch Schutz. Und besser nur ein halbwegs anständiger Beschützer als wenn sie wirklich als Hure durchs Land ziehen müsste.


    Die Männer vom Schlachtfeld berichten über einen Reiter auf einem schwarzen Pferd mit weißer Blesse, der ebenfalls den König angriff, und hat Jan nicht genau so ein Pferd seinem Bruder geschenkt??? Aber gut, es muss ja nicht heißen, dass er es auch geritten ist...

    Gut aufgepasst, @Teufelsweib :thumleft: Das Pferd ging total an mir vorüber, aber der Gedanke ist richtig gut.


    Ob Frauen als Soldaten genauso sind und ihre Macht (auf andere Weise halt) über die Feinde ausüben? Entschuldigt, das ist Off-Topic, ist mir aber grade so eingefallen.

    Ja, ich glaube, auch Frauen können so sein. Mir sind bei deiner Frage z. B. die Aufseherinnen in den KZ eingefallen.



    Was mich wirklich erstaunt: Wie genau Ihr lest und wie viele Einzelheiten Ihr diskutiert. Toll.

    Das ist das Schöne an Leserunden, man liest intensiver, macht sich mehr Gedanken, die man mit den anderen teilen kann und hinterfragt deutlich mehr als wenn man alleine liest.


    :applause: Du hast es geschafft :cheers::loool:



    Ich habe auch noch eine Frage an dich, @Thomas Z.: Im Intermezzo II auf S. 272 heißt es: "Jeder wusste, wie kurzsichtig der König war, und jeder wusste, wie hartnäckig er sich weigerte, eine Brille zu tragen. Aus purer Eitelkeit." Also das mit der Eitelkeit verstehe ich ja :lol::loool: , aber wussten die Leute damals schon, was Kurzsichtigkeit ist bzw. gab es das Wort so schon? Und gab es damals schon Brillen so wie wir sie kennen?

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • aber wussten die Leute damals schon, was Kurzsichtigkeit ist bzw. gab es das Wort so schon? Und gab es damals schon Brillen so wie wir sie kennen?

    Wenn ich mich ein klein wenig einmischen darf 8-[
    Brillen gab es, soweit ich weiß, schon im Mittelalter um das 13. Jahrhundert herum. Man kann sie sich "ungefähr" wie heutige Brillen vorstellen, nur ohne Bügel. Dieses Rahmen mit den geschliffenen Gläsern hielt man sich dann mit der Hand vor die Augen oder man zwickte sie auf dem Nasenbein fest (daher wohl auch der Begriff "Zwicker"). Ob und wie man damals allerdings Kurz- oder Weitsichtigkeit feststellen konnte würde mich auch interessieren!

  • Brillen gab es, soweit ich weiß, schon im Mittelalter um das 13. Jahrhundert herum. Man kann sie sich "ungefähr" wie heutige Brillen vorstellen, nur ohne Bügel. Dieses Rahmen mit den geschliffenen Gläsern hielt man sich dann mit der Hand vor die Augen oder man zwickte sie auf dem Nasenbein fest (daher wohl auch der Begriff "Zwicker"). Ob und wie man damals allerdings Kurz- oder Weitsichtigkeit feststellen konnte würde mich auch interessieren!


    So ist es.
    Bei Weitsichtigkeit möchte ich mich jetzt zurückhalten. Gustav Adolf war kurzsichtig. Und das festzustellen, ist kein Hexenwerk: Du siehst etwas nur dann genau und scharf, wenn du nahe ran gehst und aus KURZER Entfernung betrachtest. Ist jetzt mein Ernst.
    Zumindest ein Gemälde aus dem 17. Jh erinnere ich, auf dem ein Adliger mit Brille dargestellt wird. Wenn ich's finde, gebe ich Euch Titel und Maler an.


    Zu Eriks Empörung nur soviel: Wir neigen dazu, ein Idealbild von geliebten Menschen zu schaffen und zu pflegen. Das gilt besonders innerhalb einer Familie und dort wiederum häufig für den kleinen Bruder und sein Bild von der großen Schwester.
    Zum Thema "Idealbild in der Familie" hätte ich noch einen leicht rassistischen Witz über Italiener. Der fiel mir zu dieser Frage halt ein. Aber politisch korrekt, wie Ihr hoffentlich seid, wollt Ihr den sicher nicht hören.

  • Danke dir, @Teufelsweib, für den Brillen-Exkurs, wieder was dazugelernt. :idea:


    Bei Weitsichtigkeit möchte ich mich jetzt zurückhalten. Gustav Adolf war kurzsichtig.

    Stellt man Weitsichtigkeit nicht genauso wie Kurzssichtigkeite fest nur umgekehrt: Also nah gucken ist schlecht, weit gucken ist super? :scratch:
    Ich bin beim Lesen eher über den Begriff "kurzsichtig" gestolpert, hieß das damals schon so, das wäre interessant zu wissen. Als Vergleich ist mir "Der Medicus" eingefallen, wo öfter mal über die Seitenkrankheit gesprochen wurde, heutzutage als Blinddarmentzündung bekannt.

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Zu Eriks Empörung nur soviel: Wir neigen dazu, ein Idealbild von geliebten Menschen zu schaffen und zu pflegen. Das gilt besonders innerhalb einer Familie und dort wiederum häufig für den kleinen Bruder und sein Bild von der großen Schwester.
    Zum Thema "Idealbild in der Familie" hätte ich noch einen leicht rassistischen Witz über Italiener. Der fiel mir zu dieser Frage halt ein. Aber politisch korrekt, wie Ihr hoffentlich seid, wollt Ihr den sicher nicht hören.


    Also mich würde der schon interessieren! :-, Wenn ich ihn vielleicht erfahren dürfte?

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Und das festzustellen, ist kein Hexenwerk: Du siehst etwas nur dann genau und scharf, wenn du nahe ran gehst und aus KURZER Entfernung betrachtest. Ist jetzt mein Ernst.

    Hm, da hätte ich als Brillenträger, ebenfalls kurzsichtig, auch drauf kommen können 8-[ Aber das Einfachste bzw. das Naheliegende übersieht man ja bekanntlich immer gern... :-,

  • Kapitel 7
    Ein sehr interessantes Kapitel. Tonda ist zum Mörder geworden. Man merkt hier förmlich wie sich diese ganze Hetze auf die „falsche Religion“ selbst widerspricht. Der eine Prediger war völlig überzeugt, dass er die Wahrheit sagt, also muss er vom Teufel besessen sein. Der katholische Prediger hingegen darf die gleiche Vehemenz an Überzeugung besitzen, ja muss sogar, es ist ja das Werk von Jesu. (Auch heutzutage sind ähnliche Gedankengänge vorherrschend, die eigene Religion ist die richtige und wird verteidigt, in manchen Ländern immer noch bis aufs Blut). Tonda findet die Erklärung aber überaus logisch…
    Pater Franz ist die ganze Geschichte wohl doch zu sehr aufs Gemüt geschlagen. Hört sich fast an wie manisch-depressiv. Tonda verteidigt ihn natürlich. Pater Alban scheint feinere Antennen zu haben für Dinge die um ihn herum geschehen. Er merkt, dass mit Pater Franz etwas nicht in Ordnung ist und ist erschrocken, dass Tonda zu solchen Grausamkeiten getrieben wird im Namen der Religion. Macht ihn sehr sympathisch. Mal schauen wie das mit Pater Alban weitergeht. Wird er Tonda irgendwann mehr in Schutz nehmen? Wird er Pater Franz ausbremsen können? Oder will er das gar nicht?


    Kapitel 8
    Kristina flieht doch nicht aus der Festung, wie ich dachte. Aber das Kapitel ist fast reif für einen Action Film. Sie handelt sehr intelligent, dafür, dass ihr Leben grade in Gefahr ist. Mal schauen ob der Ring zukünftig noch eine Rolle spielen wird.


    Kapitel 9
    Wieder ein sehr schönes Kapitel. Tonda spielt mit den Handpuppen. Es sind wie zwei Seelen die sich in seinem inneren streiten. Sein Gewissen (endlich kommt doch die Kritikfähigkeit ans Licht) streitet sich mit seinem Gehorsam gegenüber Pater Franz und seiner neuen Religion. Er kann es sich wahrscheinlich nicht selbst eingestehen, vielleicht falsch gehandelt zu haben und ist sich nicht sicher, wer der Teufel wirklich ist. Durch das Spiel mit den Handpuppen kann er diese innere Zerrissenheit aber gut zum Ausdruck bringen. Der Teufel zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und bekommt immer mehr das Gesicht des Pater Franz. Vielleicht auch der Religionen im Allgemeinen. Dem Fanatismus. Vielleicht interpretiere ich auch zu viel hinein.


    Warum muss ich bei dem Handpuppenspiel eigentlich an Goethes Faust denken? :mrgreen: Irgendwie erinnert mich diese Teufelspuppe an Mephisto. Die andere Stimme, der Teil des Bösen... Wie Tonda hat doch auch Faust den Pakt mit dem Teufel geschlossen. Und diese innere Zerissenheit "zwei Seelen wohnen in meiner Brust" kommt dort auch vor.

    Gelesen 2014: 23

    Seiten 2014: 12161
    SUB Anfang 2014 / Aktuell: 129 / 139

  • Es passt jetzt überhaupt nicht zu Flyaways ernstem Beitrag (durch den ich mich übrigens sehr verstanden fühle), aber es gibt tatsächlich einen politisch unkorrekten Menschen unter uns und da es meine Pflicht ist, auf jeden Leser/jede Leserin einzugehen, muss ich jetzt leider erst einmal den Witz erzählen, also die Stimme der Volksseele zum Thema "Idealbild in der Familie" zu Wort kommen lassen:
    Was unterscheidet einen durchschnittlichen Italiener von Jesus Christus? Nichts. Beide wohnen mit 30 noch bei der Mutter, beide hängen mit 30 noch mit ihren Kumpels ab, und beide glauben mit 30 noch, dass ihre Mutter Jungfrau sei.
    Schönen Sonntag.

  • Rapunzel schrieb:
    er nicht glauben will, dass seine Schwester eine Hure sein soll



    Diese Engstirnigkeit von Erik hat mich auch etwas gewundert


    In der damaligen Zeit war es wohl wirklich schlimmer, eine Hure zu sein als tot. Kristinas Familie wäre wohl auch nicht sehr erfreut gewesen, wenn sie zurückgekommen wäre und sie erfahren müssten, dass sie die Mätresse mehrerer Männer war, auch wenn sie es nur tat, um zu überleben.


    Thomas Z. schrieb:
    Was mich wirklich erstaunt: Wie genau Ihr lest und wie viele Einzelheiten Ihr diskutiert. Toll.


    Das ist das Schöne an Leserunden, man liest intensiver, macht sich mehr Gedanken, die man mit den anderen teilen kann und hinterfragt deutlich mehr als wenn man alleine liest.


    Für mich ist das ja die erste große Leserunde und ich finde es total schön. Ich lese aufmerksamer, aber andererseits merke ich an den Beiträgen anderer, dass ich öfter mal was überlese und blättere dann nochmal zurück und lese nochmal. Und ich merke, dass ich mehr darüber nachdenke, wie es wohl weitergeht und was passieren könnte.

    2024 gelesen: 11 Bücher / 5003 Seiten


    :study: Das letzte Versprechen - Hera Lind

    :study: Gussie - Christoph Wortberg