Eigentlich ist der aus den Abruzzen stammende Claudio Del Principe kein gelernter Koch, sondern verdient sein Geld als Texter. Das Kochen, eine Leidenschaft, die er bereits als Kind entdeckte, hat er von seiner Mutter gelernt. Seit 2007 betreibt Del Principe äußerst erfolgreich einen Foodblog unter www.anonymekoeche.net .
Katharina Seiser ist eigentlich gelernte Köchin, arbeitet aber hauptsächlich als freie Journalistin und Autorin. Ihre Liebe zum Essen bringt sie immer wieder in ihren Texten zum Ausdruck und hat neben „Italien vegetarisch“ bereits die Kochbücher „Österreich vegetarisch“ und „Deutschland vegetarisch“ herausgegeben.
Auf den ersten Blick fällt die hochwertige Aufmachung des Buches ins Auge, welche den stolzen Preis von 34,95€ wahrscheinlich rechtfertigt. Das Cover ist ansprechend gestaltet und zeigt verschiedenste Obst- und Gemüsesorten in zeichnerischer Form. Formattechnisch fällt „Italien vegetarisch“ etwas aus der Reihe, weist jedoch eine hervorragende Qualität in der Bindung und sehr hochwertiges, festes Papier bei den einzelnen Seiten auf. Drei Lesebändchen in den Farben Grün, Weiß und Orange helfen beim Vermerken von Rezepten.
Insgesamt teilen sich die Rezepte auf fünf Kapitel, „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“, „Winter“ und „Jederzeit“, auf. Den Jahreszeiten entsprechend orientieren sich auch die Zutaten der einzelnen Gerichte. Rezepte aus allen wichtigen Bereichen der italienischen Essenskultur fanden Einzug in das Kochbuch, dazu gehören Antipasti, Pizza, Pesto, Salate, Pasta, Gemüse, Reis und Desserts. Neben den deutschen Bezeichnungen, sind auch die italienischen Namen der Speisen angegeben, wodurch das mediterrane Flair noch verstärkt wird. Kurze persönliche Anmerkungen des Autors verleihen dem Kochbuch eine weitere besondere Note. Die Rezepte selbst sind sehr übersichtlich gestaltet. In der linken Spalte werden sämtliche Zutaten aufgelistet, rechts davon befinden sich jeweils die schrittweisen Anleitungen für die Zubereitung, womit ein Gelingen absolut garantiert wird. Ergänzt wird das Ganze mit Tipps für verschiedene Variationen und einer passenden Auswahl an Getränken. Bis auf wenige Ausnahmen, werden alle Rezepte mit einem Farbfoto vervollständigt, die schon beim Betrachten dem Leser das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
Ich selbst habe unter anderem bereits die „Römische Eiersuppe“ und die „Gemüselasagne“ nachgekocht. Aus zeitlichen Gründen habe ich bei der Lasagne auf Fertigteigplatten zurückgegriffen, möchte mich aber unbedingt einmal an der Herstellung eigener Nudeln versuchen. Dafür bietet das Buch mit mehreren Grundrezepten, für die erwähnenswerter Weise keine Nudelmaschine benötigt wird, die beste Gelegenheit. Zum Ausgleich habe ich die Tomatensauce der Lasagne mit frischen Tomaten und Kräutern aus dem eigenen Garten verfeinert und die Béchamelsauce, mit der sich niemand in meiner Familie anfreunden kann, durch Saure Sahne ersetzt. Der Fantasie und den eigenen Vorlieben werden keine Grenzen gesetzt. Fleisch vermisse ich bei den Gerichten überhaupt nicht und besonders gut finde ich, dass im Gegensatz zu manch anderen vegetarischen Kochbüchern, in denen Fleisch oft durch Tofu oder Soja ersetzt wird, „Italien vegetarisch“ ganz ohne solche Dinge auskommt.
Gemeinsam haben Claudio Del Principe und Katharina Seiser ein Kochbuch geschaffen, das nicht nur mit einfachen und schmackhaften Rezepten überzeugt, sondern eine Hommage an die italienische Essenskultur darstellt und in jede Küche italienische Lebensfreude einziehen lässt!
PS.: „Deutschland vegetarisch“ und „Österreich vegetarisch“ stehen schon ganz weit oben auf meiner Wunschliste.