Jochen Peichl- Rote Karte für den inneren Kritiker

  • Man muss sich nicht unbedingt mit der speziellen Therapieform auskennen, die Jochen Peichl in langen Jahren entwickelt hat. Man muss auch nicht seine bisherigen Bücher gelesen haben, wenn man beim Lesen des hier vorliegenden neuen Buches von ihm profitieren will.
    „Wie aus dem ewigen Miesmacher ein Verbündeter wird“, will er all jenen Menschen zeigen, die im Beruf und in ihrem Privatleben leiden und ausgebremst werden von einem inneren Kritiker, dessen Existenz lange zurück in die Kindheit weist und der auch vom mittlerweile Erwachsenen immer wieder kräftig genährt wird.


    Die inneren Kritiker arbeiten im Team. Da sind der Kontrolleur, der Perfektionist, der Antreiber, der Allen-Rechtmacher und der Richter in ganz enger Kooperation am Werk.


    In einer wirklichen dialogischen Weise und mit vielen auflockernden Zeichnungen versehen, führt Peichl seine Leser behutsam und hilfreich durch sein Buch; ein Übungsprogramm zum Verstehen dessen, was passiert, seine Ursachen und seine langsame und geduldige Überwindung.


    Es geht, wenig überraschend, darum, sich mit dem Kind hinter dem inneren Kritiker anzufreunden, das verletzte Kind in die Gegenwart zu bringen. Zuvor aber muss der Erwachsene verstehen, warum der innere Kritiker tut, was er tut. Dann kann er erst beginnen, eine Wertschätzung für die gute Absicht des Kritikers zu zeigen. Dann kann der Rat Peichls wirken:
    „Vernetzen Sie die Hilflosigkeitssituation der Vergangenheit mit der ressourcenvollen Gegenwart –mit ihren Möglichkeiten, das kindliche Problem von damals heute erwachsen zu lösen. Sie sind kein Kind mehr. Sie sind nicht mehr abhängig von denen, die es nicht gut mit Ihnen meinen. Diesem verletzten kindlichen Selbst gebührt ein Platz in Ihrem Herzen und die Wertschätzung dafür, wie schwer das damals alles war. Heute sind sie erwachsen und in der Lage, neue kreative Lösungen für anstehenden Probleme zu finden.“


    Ja.