Originaltitel: Die Päpste: Herrscher über den Glauben: Von Petrus bis Franziskus
Zu den Herausgebern:
Norbert F. Pötzl (*10. April 1948 in Waiblingen) ist ein deutscher Journalist und Autor. Pötzl volontierte bei der Südwestpresse in Ulm. Anschließend arbeitete er als landespolitischer Korrespondent der Schwäbischen Zeitung in Stuttgart.
Von 1972 bis 2013 war er in verschiedenen Funktionen für das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel tätig, unter anderem war er Büroleiter in Berlin, Chef vom Dienst, Landeskorrespondent für Baden-Württemberg und später für Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, Leiter des Ressorts Sonderthemen.
Besondere Anerkennung erlangte Pötzl als Experte für deutsch-deutsche Beziehungen und der Entspannungspolitik während des Kalten Krieges. Auch nach der Wiedervereinigung beschäftigte er sich weiter mit dem Ost-West-Verhältnis in der Bundesrepublik. Pötzl zählte zu den ersten deutschen Journalisten, die das Thema Waldsterben und die ökologische Bedrohung in das öffentliche Bewusstsein rückten. Zudem veröffentlichte er umfangreiche Beiträge, die sich mit dem Thema Datensicherheit und Bürgerrechten beschäftigten. Er war maßgeblich daran beteiligt, 1987 die Affäre um den ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel aufzuklären.
Johannes Saltzwedel (*1962) studierte in Tübingen und Oxford und promovierte in Germanistik. Seit 1991 ist er Redakteur und betreut kulturgeschichtliche Themen, Sachbücher und Klassische Musik beim Spiegel in Hamburg. Im Mittelpunkt seiner privaten Interessen stehen Goethe und die klassisch-romantische Geistesgeschichte (Das Gesicht der Welt. Physiognomisches Denken in der Goethezeit, 1993), die Antike sowie Rudolf Borchardt und seine Epoche. 2004 veröffentlichte er ein ausführliches Register zu G. A. E. Bogengs Standardwerk Die großen Bibliophilen, 2009 edierte er die Mitschrift einer Vorlesung von Hermann Diels über Griechische Philosophie. Zuletzt erschien von ihm, in Zusammenarbeit mit Dietmar Pieper, das Spiegel-Buch Die Welt der Habsburger: Glanz und Tragik eines europäischen Herrscherhauses.
Der erste Satz:
"Gebannt schaut die Welt, schauten vor allem die 1,2 Milliarden Katholiken im März 2013 nach Rom: Werwird nach dem als Sensation empfundenen Rücktritt des deutschen Papstes Benedikt XVI. neues Kirchenoberhaupt?"
Inhalt (Klappentext):
Der neue Papst heißt Franziskus. Den ehemaligen Erzbischof von Buenos Aires erwarten große Aufgaben, steckt die katholische Kirche doch in einer ihrer größten Krisen seit langem. Wie sich der neue Stellvertreter Christi auf Erden in die Reihe seiner Vorgänger einfügt und welches Erbe insbesondere Benedikt XVI. ihm hinterlassen hat, erkundet das vorliegende Buch. Dabei wird deutlich, dass die Geschichte der Päpste neben der Verkündung der Glaubenslehren oft auch von Intrigen, Prunksucht und eiskalter Machtpolitik geprägt war.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich sehr an die Bücher von Dan Burstein und Arne de Keijzer erinnert, denn das Buch ist fast genauso aufgebaut.
An sich ist es eine Sammlung von Artikeln, die unterschiedliche Autoren zu dem Thema geschrieben haben. Teilweise sind diese in Spiegel Geschichte erschienen, teilweise auch extra für das Buch geschrieben oder irgendwo anders veröffentlicht. Doch hier gibt es wieder das Problem, welches ich bei Dan Burstein schon hatte: Die ersten Artikel sind super interessant, doch irgendwann wiederholt sich alles, selbst wenn es unter einem anderen Punkt veröffentlicht worden ist. Man kennt schon alles, da meistens immer die gleichen Päpste behandelt werden.
Schön finde ich, dass es auch Bilder gibt, so blöd sich das jetzt auch anhört. Im vorderen Einband findet man den Petersdom und im hinteren Einband einen Überblick über den Vatikan. Auch gibt es zwischendurch historische Portraits, Kupferstiche oder Zeichnungen, die passend zu dem Thema sind. Auch gibt es zum Schluss im Anhang eine Übersicht über sämtliche Päpste und was diese während ihres Pontifikats (im guten wie im schlechten) erreicht haben und was ihre Herrschaft ausgemacht hat.
Beim Lesen ist mir nur aufgefallen, dass ein paar Sachen geschönt worden sind. Vor allem das Interview relativ weit am Anfang mit dem Kardinal, der meiner Meinung nach ständig behauptet, die Kirche ist an allem unschuldig, die Welt ist schuldig. Auch gibt es, meiner Meinung nach, den ein oder anderen Widerspruch in den Artikeln, sogar untereinander. Da kann man mal sehen, wie unverforscht und fremd dieses Thema an sich allen ist. Auch wurden einige Päpste sehr ausführlich behandelt, andere nicht mal erwähnt.
Das Buch fand ich persönlich etwas schade, ich hätte mir etwas mehr erhofft. Nach dem Titel und dem Klappentext zufolge könnte man davon ausgehen, dass man eine Übersicht durch die kirchliche Geschichte bekommt, wenigstens über das Erreichte oder Nicht-Erreichte der einzelnen Päpste, doch es ist nur eine wilde Sammlung von Artikeln, die ein gleiches Thema haben. So bleiben bestimmte Hintergründe noch offen, andere werden ausführlich erklärt. Oder wusste jemand von euch, dass der Papst erst seit den Zeiten Bismarcks offiziell unfehlbar ist?
Bewertung: