Kurzbeschreibung: „Was machst du, wenn dir das Schicksal einen Streich spielt? Hörst du auf zu atmen? Hörst du auf zu leben? Mia dachte, nichts könne sie aus der Bahn werfen, bis ein Schicksalsschlag alles verändert. Freunde, Arbeit, Leben ... das Ich ... Diese Reise soll sie an ihr Ziel führen. Jedoch hat sie nicht mit Samuel gerechnet. Er stellt ihre Welt auf den Kopf und lässt Mia alles überdenken. Erreicht sie ihr Ziel? Oder gibt es jemanden, der sie aufhält?“
„Bring mich heim“ ist mit Sicherheit kein Buch, das man so eben mal zwischendurch liest. Dafür ist es viel zu berührend und regt zu sehr zum Nachdenken an. Es ist auch eine Liebesgeschichte, ja, aber noch viel mehr ist es eine Geschichte über das Leben. Die Protagonistin Mia ist 23 und hat gerade ihr Studium erfolgreich beendet als ein Schicksalsschlag ihr Leben komplett aus der Bahn wirft. Wie geht sie damit um?
Das Cover gefällt mir sehr gut! Es ist einfach mal etwas anderes, eine Mischung aus Fotografie und Zeichnung. Das Material des Buches fühlt sich samtig und besonders an. Neben der tollen Geschichte ist also auch das Material ein Grund dafür, das Buch gerne in den Händen zu halten ;)
Mit Mia wird man sofort warm. Sie ist ein sehr sympathischer Charakter, den man sich genau vorstellen kann. Man leidet mit ihr, hofft mit ihr und wünscht ihr, dass sich alles zum Guten wendet. Auch Samuel ist wunderbar authentisch und sympathisch. Ruck zuck hat man als Leser auch zu ihm eine Verbindung aufgebaut und ist gespannt darauf mehr von ihm zu erfahren. Auch die Nebencharaktere wie Kriszta und die Familie von Mia sind sehr authentisch. Ich konnte sie direkt vor Augen sehen.
Der Schreibstil von Elisabeth Wagner ist auf den ersten Seiten etwas holprig, was den Lesefluss jedoch nicht stört. Auf den nächsten Seiten merkt man aber schnell, welches Potential in der Autorin steckt. Der Schreibstil ist zwar einfach, aber zugleich auch sehr bildhaft und vor allem berührend.
Neben der Geschichte um Mia und Samuel lässt sich Elisabeth Wagner zudem die Zeit die Orte, welche die beiden bereisen genau zu beschreiben. Hiermit hat sie bei mir genau ins Schwarze getroffen ;) Die Orte werden so beschrieben, dass man sich etwas darunter vorstellen kann, jedoch nicht so genau durchgekaut, dass man sich langweilt.
Auch der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel sind sehr kurz (meistens nur um die 5 Seiten) und man springt in der Zeit hin und her. Mal lernt man Mia vor dem Schicksalsschlag kennen, dann wieder währenddessen und dann heute. Auch Samuel’s Sicht der Dinge und sein eigenes Leben lernt man kennen, da einige Kapitel aus seiner Sicht geschrieben wurden. Hier hat Elisabeth Wagner vor allem darauf geachtet, dass in den Kapitelüberschriften klar hervorgeht ob Mia oder Samuel erzählt und in welcher Zeit der nächste Abschnitt spielt. Ich hatte keinerlei Probleme die Personen oder die Zeiten auseinander zu halten. Durch die kurzen Kapitel und den Wechsel zwischen Personen und Zeiten wird das Buch nie langweilig und man möchte immer wissen wie es weiter geht.
Die Geschichte ist einfach gelungen. Ich möchte nicht zu viel vom Inhalt vorweg nehmen, aber eines sei gesagt: Dieses Buch regt zum Nachdenken an und berührt den Leser zutiefst. Ich bin wirklich keine Heulsuse bei Büchern, aber bei diesem Buch sind zum Schluss ein paar Tränchen geflossen.
Fazit: Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann, weil man unbedingt wissen möchte wie es weiter geht.
Wer seine Freude an berührenden Geschichten, authentischen und unglaublich sympathischen Charakteren hat sollte sich dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und ich hoffe sehr, dass Elisabeth Wagner noch viele Leser mehr für sich gewinnen kann. Diese Geschichte ist es auf jeden Fall Wert gelesen zu werden!