Amelie Murmann - Wanderer: Sand der Zeit

  • Der Lebenstraum der sechzehnjährigen Emilia lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: »Palaestra Viatorum« – die renommierte Internatsschule, in der nur die Besten der Besten aufgenommen werden. Leider hapert es in Emilias sonst perfektem Zeugnis an der Kunstnote, auf die gerade diese Schule ganz besonderen Wert zu legen scheint. Doch dann trifft Emilia ausgerechnet in einer Kunstgalerie auf Max, den stellvertretenden Schulsprecher der Institution, und zwar nachdem er gerade durch ein modernes Gemälde gesprungen ist... Emilia traut ihren Augen nicht. Als sie dann noch Visionen ihrer eigenen Zukunft bekommt, scheint sich plötzlich nicht nur Max, sondern auch die Palaestra für sie zu interessieren – und lädt sie zu einer ungewöhnlichen Aufnahmeprüfung ein.


    Amelie Murmanns Liebe zu Jugendromanen begann mit einem Jungen, der überlebte, und festigte sich endgültig mit einem Mädchen, das in Flammen stand. Um diese Liebe mit der Welt zu teilen, eröffnete sie 2010 ihren eigenen Buchblog, und begann kurz darauf mit dem Schreiben. Amelie lebt mit ihrer Familie und ihren über vierhundert Büchern in Moers. Wenn sie nicht gerade liest, schreibt oder bloggt, studiert sie Lehramt an der Universität Essen. "Wanderer. Sand der Zeit" ist ihr Debütroman.


    Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buches. So erkennt man hier deutlich die Sanduhr im Hintergrund, die ja auch eine zentrale Rolle spielt. Im Vordergrund zwei Personen, ganz in schwarz, mit dem Rücken zueinander gestellt.
    Hauptfarben sind hier ein schöner Braunton gemischt mit warmen Goldtönen. Auf extra buntes wird anscheinend verzichtet, was auch hier nicht wirklich passend wäre.
    Der Titel ebenfalls in Gold gehalten und gut im unteren Drittel zu erkennen. Das Logo unten links im bekannten Stil des Verlages.


    Emilie, ein ganz normales Mädchen, denkt sie! Bald schon wird sie eines besseren belehrt und muss sich mit neuen Anforderungen auseinandersetzen.
    Die Charaktere in diesem Buch sind alle sehr liebevoll ausgearbeitet worden. Einige wachsen einem beim lesen sofort ins Herz.
    manchmal denkt man aber, das sie älter sind als man zu Beginn erfahren hat. Teenager handeln oft naiver und unüberlegter als es hier in der Geschichte der Fall gewesen ist.


    Dieses Buch ist in einzelne Kapitel eingeteilt die jeweils einen Titel bekommen haben. Durch den leichten und lockeren Schreibstil findet man gut in die Story hinein und kann ihr gut folgen.
    Emilie ist oft ein wenig flapsig, man muss beim lesen einfach schmunzeln. Solche Szenen lockern das ganze natürlich auch gut auf.
    Die Perspektiven der Erzählung wechseln sich ab, ist aber sehr angenehm da man verschiedene Sichtweisen erhält.


    Auf dieses Buch war ich doch sehr gespannt. So ist es ein Debütroman der Autorin, also etwas völlig unbekanntes.
    Doch ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Die Handlung ist sehr schön ausgearbeitet, die Charaktere liebevoll gestaltet. Orte und Ereignisse wurden genau beschrieben, so kann man sich gut in alles hinein versetzen.
    Amelie Murmann erzählt sehr facettenreich, immer wieder neues mit dem man nicht gerechnet hat, fesselt den Leser an den Reader.
    Man mag einfach wissen wie alles zusammen passt, welche Rolle Emilia genau spielt und ob es zu einem Happy End kommen wird.


    Zuerst nur einzelne Visionen und später mittendrin, das hätte sich Emilia in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt.
    Zuerst ist da nur Max, mitten in einer Kunstgalerie, unerwartet aus einem Bild aufgetaucht. Das junge Mädchen traut ihren Augen nicht, doch es ist wirklich geschehen. Wie kann so etwa nur geschehen?


    Auf einmal interessiert sich die Palaestra für sie, eine besondere Schule für Schüler mit besonderen Talenten, vor allem in dem Bereich Kunst. Doch was wollen sie von Emilia? Ihre Kunstnote ist nicht wirklich überragend.
    Sie wird eingeladen um die Aufnahmeprüfung dort abzulegen. Was danach alles geschieht hätte sie wohl nicht erwartet. Ihr ganzes denken wird auf den Kopf gestellt, Gefahren lauern auf einmal an jeder Ecke und Emilia muss sehr aufpassen, welchen Schritt sie als nächstes gehen wird.


    Welche Entscheidung wird die richtige sein? Wie wird es die Zukunft verändern? Alles Fragen, auf die sie erstmal keine Antwort hat.
    genau das ist es, was den Leser neugierig auf das kommende macht: Wie wird Emilia sich entscheiden und was wird dann genau passieren?


    Ein klasse Debütroman der eine tolle Geschichte erzählt. So ist das Ende jedoch offen und man wartet auf das, was als nächstes kommen wird.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Was mir an diesem Debüt am besten gefallen hat (und was mir daher wohl auch immer als erstes einfallen wird, wenn ich an die Autorin Amelie Murmann denke), ist der unglaublich erfrischende Schreibstil. Man merkt der Autorin ihr junges Alter an, denn “Wanderer. Sand der Zeit” sprüht vor jugendlichem Charme und ist herrlich frech, direkt und kurzweilig geschrieben. Teilweise sind es Redewendungen, mit denen die Charaktere um sich schmeißen, die aber immer an passender Stelle platziert sind. Oder es sind einfach wunderbar amüsante und freche Bemerkungen und Kommentare in den Dialogen. Es hat dadurch großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Und nicht selten musste ich schmunzeln oder laut lachen.


    Auch die Idee hinter dem Buch hat mich sehr begeistert. Amelie Murmann hat sich einen kreativen Handlungshintergrund ausgedacht und diesen auch authentisch und konsequent umgesetzt. Besonders gut gefallen hat mir dabei, wie sich die junge Autorin mit der Bedeutung der Zeit und dem Umgang mit der Zeit auseinandergesetzt hat. Der Klappentext deutet es ja bereits an: Einige der Figuren in diesem Buch haben eine ganz besondere Fähigkeiten – sie können durch verschiedenste Gemälde zwischen Raum und Zeit wandern. Emilia wird von Träumen geplagt, mit denen sie nicht viel anfangen kann, die aber natürlich eine ganz besondere Bedeutung haben. Und es gilt, eine ganz besondere Aufgabe zu erfüllen. Hier hat Amelie Murmann wirklich ihren Ideenreichtum und ihre Kreativität bewiesen, denn auch wenn es bereits viele Bücher mit dem großen Thema “Zeitreisen” gibt, ist die Hintergrund-Idee bei diesem Debüt doch neu und anders.


    Allerdings hatte das Buch doch einige Längen. Dieser Eindruck kommt vor allem daher, dass sich einige Szenen zu wiederholen scheinen. Die Handlung war mir nicht spannend genug. Und wenn Amelie Murmann dann doch spannende Elemente eingebaut hat, waren diese für mich einfach zu übertrieben und arteten zu sehr in agententhrillermäßiger Manier aus, mit Blut und Waffen. Das war mir doch ein bisschen zu viel des Guten und hat irgendwie nicht zu der Geschichte gepasst. Neben der interessanten Hintergrund-Idee gibt es weitere Handlungsstränge, die mich leider nicht fesseln konnten. Unter anderem fehlt es nicht an der jugendlichen Liebe auf den ersten Blick. Nachvollziehen konnte ich diese leider nicht wirklich, da sie einfach viel zu schnell passiert und den Charakteren gar nicht die Möglichkeit gegeben wird, sich vorher wirklich kennen zu lernen.


    Mein Fazit


    “Wanderer. Sand der Zeit” überzeugt durch seine sehr gut durchdachte Hintergrund-Idee und den frechen Schreibstil der Autorin, die Handlung selbst weist leider einige Längen auf, wodurch das Buch mich nicht durchweg fesseln konnte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Für meinen Blog durfte ich ein Interview mit der Autorin führen. Wenn es euch interessiert, schaut mal vorbei: Klick!

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Schwärze umgab sie, Sie spürte einen Luftzug, dann eine Türklinke. Sie öffnete die Tür und sah eine Waldwiese darauf ein junges Reh. Zu dem Reh gesellten sich ein Fuchs und ein großer Hund. Zusammen legten sie sich friedlich ins Gras, und sie setzte sich dazu. Als sie sich, eine leises Grollen hörend, umdrehte, sah sie einen Löwen und plötzlich wieder Schwärze.
    Jemand hatte ihr ins Gesicht geschlagen. Emilia erschrak und sie sah Sophie, die glaubte, sie habe einen Albtraum gehabt. Emilia saß mit ihrem Kurs im Bus auf dem Weg zu einer Kunstausstellung. Sie wollte an der Palaestra-Viatorum-Privatschule angenommen werden. Doch die Chancen standen nicht gut, denn in Kunst war sie schlecht. Ihre Lehrerin wollte ich nochmal eine Chance geben und sie wollte sie nutzen.
    Maximilian saß in einer Bar und beobachtete Niccolo. Niccolo hatte die Seiten gewechselt und Max wollte sich vergewissern, ob er tatsächlich ein Verräter war. Als Nic das Lokal verließ, ging Max ihm hinterher. Doch plötzlich war er verschwunden und Max sah ein Bild an der Wand lehnen. Schnell ging er ihm durch das Bild nach, und landete in einer Kunstausstelllung, wo Emilia ihn plötzlich sah.
    Zuerst war Emilia der eine Junge vor die Füße gefallen und gleich wieder auf der gegenüberliegenden Seite verschwunden. Jetzt stand sie vor dem Bild und Max fiel ihr vor die Füße. Noch nicht einmal entschuldigt hatte er sich, als er durch den Ausgang die Ausstellung verließ.
    Max war aufgefallen, dass Emilia ihn sehen konnte und das konnte eigentlich nicht sein. Er machte seinem Rektor Meldung und dieser wollte, dass er Emilia in seine Schule brachte, die Palaestra-Viatorum-Privatschule.
    Leider hatte Emilia die Chance nichts genutzt und sie würde auf ihrer alten Schule bleiben müssen. Florian, mit dem sie sprach, war jedoch eingeladen worden, und das obwohl er in Mathe eine Fünf hatte! Anstatt mit ihm zur Schwimmhalle zu fahren, ging sie jetzt zu Fuß. Max glaubte nicht, dass sie ihn gesehen hatte, aber Emilia war er aufgefallen, zumal es der Typ war, der sie in der Ausstellung beinahe über den Haufen gerannt hätte. Im Schwimmbad hatte sie wieder so einen komischen Traum, mitten beim Schwimmen. Und Max rettete sie, danach sagte er ihr, dass sie am nächsten Tag in der Palaestra vorsprechen solle und er erfuhr ihren Geburtsnamen. Das konnte kein Zufall sein.
    Emilia wurde zum Aufnahmeprogramm der Palaestra Viatorum eingeladen. Dort lernte sie auch Kit kennen und auch Florian war dabei. Fünf Tage sollte das Programm dauern, doch was in diesen fünf Tagen passierte, hätte sie sich vorher nie träumen lassen….
    Schon als ich die Leseprobe gelesen hatte, hat mich das Buch gelockt. Das Buch selbst ließ sich leicht und flüssig lesen. Keine komplizierte Schreibweise, die einen überlegen lässt, was die Autorin da jetzt wohl gerade meint. Der Schreibstil gefällt mir. In die Protagonisten konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Ich habe mit ihnen gelitten und mich gefreut. Das Ende ist so gestaltet, dass es hier durchaus noch eine Fortsetzung geben könnte, obwohl nirgends steht, dass es ein Mehrteiler werden soll. Aber der Titel lässt es eigentlich vermuten. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und es gibt eine klare Kaufempfehlung von mir.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • @Lerchie es wäre hilfreich gewesen, wenn du deinen Post ein wenig untergliedert hättest. Ich habe angefangen zu lesen, dann hatte ich Angst, dass du mir schon zu viel über die Handlung verrätst und bin deshalb zum Ende deines Beitrags gesprungen. Da wurde mir dann klar, dass der Anfang eine Leseprobe ist, die ich wohl gefahrlos lesen kann... Wenn du das beim nächsten Mal gleich dran schreibst, wäre das super. Wir haben doch alle immer Angst, zuviel erzählt zu bekommen, bevor wir das Buch selbst lesen :lol:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark