Benjamin Alire Saenz- Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums/Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe

  • In einer wunderbaren, stellenweise poetischen Prosa erzählt der 1954 geborene Schriftsteller und Lyriker Benjamin Alire Saenz die Geschichte zweier Jungen und ihrer Freundschaft.
    „Warum lächeln wir? Warum lachen wir? Warum fühlen wir uns allein? Warum sind wir traurig und verwirrt? Warum lesen wir Gedichte? Warum weinen wir, wenn wir ein Gemälde sehen? Warum ist unser Herz so in Aufruhr, wenn wir lieben? Was ist das Ding in unsere Magengrube, das wir Sehnsucht nennen?“


    Mit diesen Fragen leitet Saenz seinen Roman ein und diese Fragen deuten schon darauf hin: es geht um männliche Pubertät, es geht um die Entwicklung der eigenen Identität und um das Erwachsenwerden.


    Da ist der fünfzehnjährige Aristoteles Mendoza. Er wohnt in El Paso in Texas und ist mexikanischer Abstammung. Seine Mutter ist Lehrerin und sein Vater arbeitet als Briefträger. Seine Zeit als Soldat in Vietnam hat ihn verschlossen und schweigsam gemacht. Aristoteles kann ihm einfach nicht nahe kommen. Zumal es nicht nur die Geheimnisse des Vaters gibt, die er mit sich herumträgt, sondern da ist noch der verschwiegene ältere Bruder, der, als Ari vier Jahre alt war, einen Menschen getötet hat und seitdem im Gefängnis sitzt. Aris zwei erwachsene Schwestern sind schon lange aus dem Haus, und spielen für die Handlung nur eine untergeordnete Rolle.


    Eine große und im Verlauf des Romans immer bedeutendere Rolle spielt allerdings Dante, der Ari eines Tages im Schwimmbad den am Rande des Beckens sitzenden Nichtschwimmer Ari anspricht und ihm anbietet, ih das Schwimmen zu lehren.


    Er heißt Dante Quintana, ist ebenfalls mexikanischer Abstammung, wohnt mit seinen Eltern in El Paso und hat keine Geschwister. Sein Vater ist Professor für Literatur und seine Mutter arbeitet als Psychotherapeutin. Er hat eine Vorliebe für die Kunst, für Gedichte und kann extrem gut zeichnen.


    Wie sie sich später einander gestehen, wussten Aristoteles und Dante schon in diesem ersten Augenblick im Schwimmbad, das sie Freunde werden würden und auch mehr als das.


    Meine Rezension soll von der Handlung nichts verraten, damit der vorhandene Überraschungseffekt beim Lesen erhalten bleibt. Erwähnen und hervorheben will ich allerdings, dass ich selten einen Jugendroman gelesen habe, der so sensibel und poetisch die Identitätskrisen männlicher Jugendlicher in der Pubertät beschreibt. Selten auch bin ich Eltern begegnet, die auf eine klare und doch liebevolle und selbstkritische Weise ihre Kinder in dieser schweren Krise begleiten und dabei selbst wachsen zu wirklichen Erwachsenen.


    An einer Stelle am Ende des Buches, als schon zwei Jahre vergangen sind seit der Szene im Schwimmbad, sagt Ari: „Manchmal liebe Eltern ihre Söhne so sehr, dass sie vergessen, wie schwer es ist, fast siebzehn zu sein. Sie glauben, mithilfe unserer Jugend können wir alles überwinden. Vielleicht vergessen sie dabei eine winzig kleine Tatsache: fast siebzehn zu sein kann brutal, schmerzvoll und verwirrend sein. Fast siebzehn zu sein kann richtig nerven.“


    Als Vater eines Sohnes, der diese erste große Lebens- und Identitätskrise noch vor sich hat, habe ich dieses Buch mit offenem Herzen gelesen und ich kann es nicht nur empfehlen für Jugendliche ab etwa 14 Jahren, sondern besonders für Eltern von Söhnen in diesem Alter.

  • Inhalt (Amazon.de)


    Dante kann schwimmen. Ari nicht. Dante kann sich ausdrücken und ist selbstsicher. Ari fallen Worte schwer und er leidet an Selbstzweifeln. Dante geht auf in Poesie und Kunst. Ari verliert sich in Gedanken über seinen älteren Bruder, der im Gefängnis sitzt. Mit seiner offenen und einzigartigen Lebensansicht schafft es Dante, die Mauern einzureißen, die Ari um sich herum gebaut hat. Ari und Dante werden Freunde. Sie teilen Bücher, Gedanken, Träume und lachen gemeinsam. Sie beginnen die Welt des jeweils anderen neu zu definieren. Und entdecken, dass das Universum ein großer und komplizierter Ort ist, an dem manchmal auch erhebliche Hindernisse überwunden werden müssen, um glücklich zu werden! In atemberaubender Prosa erzählt Sáenz die Geschichte zweier Jungen, die Loyalität, Freundschaft, Vertrauen, Liebe – und andere kleine und große Geheimnisse des Universums entdecken.


    Meine Meinung


    Ein Junge, der sich einsam und missverstanden fühlt, bzw. andere nicht versteht. Ein junger der wenig bis gar nichts über die Vergangenheit seiner Eltern bzw. seiner Familie weiß. Ein Junge, dessen Selbstzweifel ihn praktisch von innen auffrisst. Klingt vertraut? Ist es auch, dreht sich Saenz Buch doch ums Erwachsenwerden und auch um die Frage, was einen Erwachsenen ausmacht.
    Aristoteles, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, ist eben so ein Junge: Er versteht seine Eltern nicht, er fühlt sich von seinen Eltern nicht wirklich verstanden, die Themen, die andere Teenager in seinem Alter beschäftigen (Liebe, Sex etc.) sind ihm zuwider, er hat weder Freunde noch Selbstvertrauen, geschweige denn Hobbies, ist also der (typische) gelangweilte Außenseiter.
    Dann begegnet er Dante, einem intelligenten Jungen mit künstlerischer Veranlagung, der sich leichter als Ari einfügen kann und sich auch noch gut mit seinen Eltern, die auf ihre Art genau so "seltsam" auf Aristoteles wirken, wie seine eigene Eltern. Das Treffen mit Dante markiert einen Wendepunkt in Aris Leben, das sich nach und nach positiv ändert, so bessert sich das Verhältnis zu seinen Eltern und Mitschülern, er entdeckt Kunst und Literatur für sich und merkt, was ihm wichtig ist. So begleiten wir die beiden Jungen auf ihrem Weg zur Selbstfindung, auf dem sie erkennen (müssen) was Werte wie Liebe und Freundschaft auf der Schwelle zum Erwachsenen bedeuten.
    Zugegeben: Das Rad wird hier nicht neu erfunden, gibt es doch genügend Beispiele in den Unterhaltungsmedien, die sich mit dem Thema Pubertät beschäftigen und mal ehrlich: Jeder Mensch weiß, wie es ist, sich in diesem Zwischenstadium zu befinden. Aber grade das ist auch das Interessante an eben diesem Thema: JEDER weiß wie es ist zu pubertieren, deswegen kann auch jeder ein Stück "Magie" in Saenz Werk finden. Mich, als Mensch, der aus dieser Phase schon ein paar Jahre raus ist, konnten vor allem die poetische Sprache des Buches sowie die philosophische Betrachtung einiger Aspekte des Seins verzaubern.

  • Auch mich hat dieses Buch begeistert. Zum Inhalt werde ich nichts mehr schreiben, aber meinen Eindruck möchte ich hier teilen. Es gibt Bücher, die kann man nicht mehr aus der Hand legen und jede kleine Alltäglichkeit, die einen davon trennen wirken nur lästig. Dieses Buch gehört für mich auch zu jenen mit so einer starken Sog-Wirkung und das habe ich unglaublich genossen. Ich war richtig gefesselt von Dantes und Aris Geschichte und viel mehr noch von der Beschreibung ihrer Gedanken und Gefühle. Was mir besonders gefiel, war es zu sehen, wie verschiedene Charaktere in diesem Buch eine Entwicklung durchmachten, wie sich Stück für Stück an der Art zu Denken und zu reden etwas verändert hat. Ich muss aber auch gestehen, dass mir manche Entwicklungen bestimmter Nebencharaktere fast zu positiv waren, aber gut, das sind für mich Kleinigkeiten am Rande, die meinen Lesegenuss insgesamt nicht gemindert haben. Wenn ich könnte, würde ich dem Buch eine 4,9 geben, aber nachdem das nicht geht und 4,5 für mein Gefühl einfach zu wenig sind, gebe auch ich dem Buch 5:bewertung1von5: und bin der lieben Studentine dankbar für dieses richtig tolle Highlight!

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Aristoteles Mendoza

    Alter: 15 Jahre

    Interessen: sein Hund, sein Pick-Up, sein Nebenjob

    Wohnort: El Paso/Texas/USA

    Identität: mexikanisch

    Geschwister: 2 erwachsene Schwestern, 1 erwachsener Bruder, der im Gefängnis sitzt

    Mutter: Lehrerin

    Vater: Vietnam-Veteran

    Zeit der Handlung: 1987


    Dante Quintana

    Freund von Aristoteles

    Interessen: Kunst und Zeichnen

    Wohnort: El Paso/Texas/USA

    Identität: mexikanisch

    Geschwister: keine

    Vater: Literaturprofessor

    Mutter: Psychotherapeutin


    Aristoteles, genannt Ari, findet es peinlich, mit 15 immer noch Nichtschwimmer zu sein. Im Schwimmbad begegnet er Dante, der die Peinlichkeit einfach aus der Welt schafft. Dante bringt Ari das Schwimmen bei. Beide Jungen sind Kinder von Einwanderern aus Mexico. Ihre Eltern sind zu Recht stolz darauf, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen ein Studium abgeschlossen haben und wollen für ihre Kinder "das Beste". Die neuen Freunde entdecken Gemeinsamkeiten, sie sind offenbar die einzigen jungen Amerikaner, die ohne Fernsehen aufwachsen. Ari bemerkt aber auch sofort, dass Dantes Familie offen und humorvoll miteinander spricht, während in seiner Familie die wirklich wichtigen Themen verschlossen und verschwiegen werden: das Kriegstrauma seines Vaters und sein Bruder Bernardo, der im Gefängnis sitzt. Beide Jungen sind auf ihre Art Außenseiter. Aristoteles wird durch den Vornamen seines Großvaters zur Lachnummer in der Schule. Der Junge hat keine Freunde und weiß auch nicht, wie er es anstellen sollte, Freunde zu finden. Dante zeichnet leidenschaftlich gern und will später Künstler werden. Ein Junge wie er findet nur schwer Gesprächspartner unter Gleichaltrigen. Beide sind in einem Alter, in dem der Körper auf beängstigende Art aus dem Ruder läuft und man sich einfach elend fühlt. Seit Ari mit Dante befreundet ist, sieht er seinen Vater mit völlig anderen Augen und will nicht mehr hinnehmen, dass in seiner Familie eisern über den Krieg und über Bernardo geschwiegen wird. Die ruhige Freundschaft zwischen Ari und Dante gerät durch einen schweren Unfall und Dantes zeitweiligen Umzug nach Chicago in sehr unruhiges Fahrwasser.


    Als Dantes Vertrauen in Ari groß genug ist, will er seinen Freund seine Zeichnungen ansehen lassen. Für Ari ist diese Geste noch viel zu intim, hat er nicht gerade erst Abstandsregeln eingeführt, damit andere ihm nicht zu nahe kommen können? Neben seinem peinlichen Nichtschwimmer-Dasein ist Ari auch der einzige Junge an der Schule, der noch kein Mädchen geküsst hat, meint Gina. Dieses Problem ist sehr viel schwerer zu lösen als das Schwimmen; denn wen soll Ari küssen, ein Mädchen oder einen Jungen? Die zahlreichen Wegkreuzungen, an denen beide Jungen wichtige Entscheidungen treffen müssen, beschreibt Benjamin Alire Sáenz mit bewundernswertem Verständnis für die Nöte der Pubertät. Das miteinander Reden in all seinen Variationen charakterisierte von Beginn an die Beziehung der Freunde: Reden beim locker Rumhängen, Reden als rhetorisches Kräftemessen, als Philosophieren über das Universum an sich oder als Austausch persönlichster Gedanken und Gefühle. Beim Reden kann man Wörtern eine ganz neue Bedeutung geben.


    Fazit

    Ein trauriges, rührendes, witziges Buch, in das die Leser am besten ganz spontan eintauchen. Ein Buch für Jungen - wünsche ich mir.


    ^^^

    Zitat

    Ich überlegte, wo er wohl das Zeichnen gelernt hatte. Plötzlich war ich neidisch auf ihn. Er konnte schwimmen, er konnte zeichnen und war zufrieden mit sich. Und ich fragte mich, warum manche Leute mit sich zufrieden waren und andere nicht. Vielleicht war es einfach so.“ (Seite 85)


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Meine Meinung
    In dem Buch geht es um den eigenbrötlerischen Aristoteles, der an einem heißen Sommertag den aufgeschlossenen Dante kennenlernt. Zwischen den beiden entsteht eine etwas seltsame Freundschaft, hat an als Leser doch irgendwie immer das Gefühl, dass Ari sich Dante gegenüber nicht richtig öffnen kann und auf den er auch immer wieder neidisch zu sein scheint. Dennoch kann er sich von Dantes offener Art nicht wirklich fernhalten.


    Das Buch ist aus Aris Sicht geschrieben, einem fünfzehnjährigen Teenager im Texas der 1980er Jahre. Warum der Autor die Geschichte ausgerechnet in diese Zeit geöegt hat, habe ich nicht so richtig verstanden. Erst dachte ich, dass das Buch auf den Umgang mit Homosexualität in dieser Zeit aufmerksam machen will. Da sich zwischen Ari und Dante aber über 90% des Buches "nur" eine Freundschaft entwickelt, kam mir das etwas eigenartig vor. Ja, Dante macht Ari gegenüber den einen oder anderen Annäherungsversuch, aber Ari geht da nicht wirklich drauf ein. Also, er ist nicht hin und weg davon, lehnt seinen Freund aber auch nicht vollkommen ab.


    Jedenfalls werden hauptsächlich Aris Gedanken mit dem Leser geteilt, die oft traurig oder melancholisch sind und nicht selten die Welt und die Menschen hinterfragen. Aber auch seine Wünsche offenbaren, zum Beispiel den Wunsch, dass seine Familie seinen älteren Bruder, der im Gefängnis sitzt, akzeptiert und nicht einfach totschweigt.


    Das hat die Geschichte auch für mich so interessant gemacht, denn in die Gedanken konnte ich mich irgendwie gut reinversetzen. Das und der flüssige Schreibstil des Autors machten dieses Buch zu einem Pageturner.


    Doch obwohl Ari so viel über sich und die Welt und Dante nachdenkt, sind es am Ende dennoch irgendwie seine Eltern, die ihm die ugen öffnen. Das, muss ich sagen, fand ich etwas befremdlich. Das ganze Buch über ist Ari am Denken und Zerdenken der Welt, aber am Ende müssen ihn seine Eltern mit der Nase auf das Offensichtliche stoßen, was meiner Meinung nach auch ein bisschen überflüssig war und nicht wirklich gepasst hat.


    Fazit

    Ein Pageturner über die Gedanken eines Jugendlichen auf der Suche nach sich selbst, mit ein paar seltsamen Wendungen, die nicht richtig gepasst haben. Aber ein toller und flüssiger Schreibstil. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Meine Meinung:


    Ein wunderschönes, trauriges wie gefühlvolles Buch mit Höhen und Tiefen. Die Sprache von Eltern und Jugendlichen ist wirklich gut eingefangen. Beide Protagonisten sind unglaublich liebenswert und doch beide sehr unterschiedlich. Auch die Eltern wurden sehr gut eingefangen und man merkt im Verlauf der Geschichte wie wichtig aufrichtige Kommunikation ist und das Menschen trotz alledem zu Fehlern neigen, nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene. Sehr lesenswert. Sehr empfehlenswert.


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

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    SUB: 857

  • Über den Autoren:

    Benjamin Alire Sáenz schreibt Lyrik und Prosa für Erwachsene und Jugendliche. Er wurde für seine Bücher für Erwachsene mit dem PEN/Faulkner Award und dem American Book Award ausgezeichnet. Auch seine Jugendbücher, darunter „Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“, erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Er unterrichtet Kreatives Schreiben an der University of Texas in El Paso.


    Kurzbeschreibung:

    Aristoteles ist ein wütender Teenager mit einem Bruder im Gefängnis, Dante ein Besserwisser mit einem ungewöhnlichen Blick auf die Welt. Als sie sich im Schwimmbad begegnen, scheinen sie nichts gemeinsam zu haben...

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis und Shortlist des Buxtehuder Bullen.


    Meine Gedanken zu dem Roman:

    Etwas skeptisch begann ich den Roman zu lesen, denn ich hatte das Gefühl, dass ich aus dem Genre so zu sagen herausgewachsen bin. Da habe ich mich sehr getäuscht. Die Geschichte von Dante und Ari habe ich mit großem Vergnügen, langsam und genüsslich gelesen. Es ist eine Coming of Age Story mit viel Gefühl und Emotionen.


    Die Hauptcharaktere des Romans sind zwei 16-jährige Jungs, die auf der Suche nach sich selbst sind, was für dieses Alter keine Überraschung ist, sind. Auch die Eltern von Aristoteles und Dante spielen in diesem Roman eine enorm große Rolle. Ari, Aristoteles, ist ein zurückhaltender Junge, der sich eher als ein Außenseiter fühlt. Er hat keine nennenswerten Freunde, keine Hobbys. Eines Tages im Schwimmbad begegnet er Dante, einem offenen, herzlichen Jungen, der ziemlich anders ist, als die Gleichaltrigen. Unbefangen bietet er Ari seine Hilfe an. Ab hier ist eine Freundschaft geboren, deren Entwicklung wir als Leser beobachten dürfen. Ich könnte viel mehr zu dem Inhalt erzählen, doch ich finde, man solle als Leser die Möglichkeit haben, jeden Moment selbst zu entdecken und zu genießen.


    Wichtig ist, dass der Roman sehr gefühlsstark ist, feinfühlig, sensibel und eindringlich. Als Leser erlebt man eine breite Palette an Emotionen, die mich sehr erfreut haben, denn ich habe schon länger nicht mehr so ein herzliches, liebevoll erzähltes Buch gelesen. Mir war so, dass man dem Roman einen männlichen Autor merkte, denn er hat die Gefühle, und die typischen Eigenschaften der Jungs sehr gut rübergebracht.


    Die Entwicklung von den zwei nimmt den Hauptteil der Erzählung, die Freundschaft, der Umgang miteinander und natürlich das Leben in der Familie, Beziehung zu den Eltern. Sehr positiv fand ich, dass es mal ausnahmsweise Eltern agiert haben, die man sich gerne wünscht, und die auch positiv und interessiert rüberkommen. Es ist häufiger der Fall, dass es eher problematischen Beziehungen aufgezeigt werden. Auch in der Familien des Romans ist das Zusammenleben nicht ohne Schwierigkeiten, doch der Kern der Familien ist für viele vermutlich wünschenswert.


    Sehr gut gefiel mir der Einblick in die innere Welt der Protagonisten. Auch die Studie der Charakterentwicklung fand ich sehr spannend. Aber vor allem war er das Herz der Geschichte, das mich überzeugt hat. Eine liebevolle Geschichte, die ich mit großem Vergnügen gelesen habe. Das empfohlene Alter ab 14 Jahren, finde ich passend, aber auf für Erwachsene ist der Roman ein Gewinn. Von mir gibt es 4,5 Sterne. :love: 

    2024: Bücher: 90/Seiten: 39 866

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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