Was für Bücher könntet ihr mir empfehlen?

Hallo Marc,

da könnte ja echt eine neue Entdeckungsreise beginnen, wenn Du nun Bücher für Dich entdeckst! Das ist eine spannende Zeit!

Von Deinen Erwartungen her gesehen dachte ich da an die Tageb£ucher der Etty Hillesum. Schau mal unter diesem Link nach: er führt Dich zu Eindrücken einiger Leser des Büchertreffes. Eine ganz bemerkenswerte Frau. Könnte Dich vielleicht ansprechen!

Etty Hillesum - Das denkende Herz. Die Tagebücher von Etty Hillesum. 1941-1943

Viel Glück auf der Suche!

Ich empfehle dir unbedingt "Prager Tagebücher 1941-1942" von Petr Ginz. Er ist der Junge und das tschechische Gegenstück zu Anne Frank. Wenn du deren Tagebuch gelesen hast, dann unbedingt auch das lesen.
Besonders im Vergleich dazu fand ich das ganz interessant.

Hallo Marc! Vielleicht ist auch das etwas für Dich: Der polnische, jüdische Junge Dawid Rubinowicz hat zwischen seinem zwölften und seinem 15. Lebensjahr Tagebuch über den Alltag während der Judenverfolgung im Nationalsozialismus geführt, bevor er 1942 im Vernichtungslager Treblinka von den Nazis ermordet wurde. Sein zurückgelassenes Tagebuch wurde später gefunden und veröffentlicht.

Außerdem musste ich an einige Bücher des Berliner Schriftstellers Klaus Kordon denken, der viele seiner Romane vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts spielen lässt, gerne aus der alltäglichen Sichtweise von Heranwachsenden. Es gibt zum einen die sogenannte "Trilogie der Wendepunkte" (die drei eigenständigen Romane spielen in den Jahren 1918/19, 1932/33 und 1945). Zum anderen gibt es die Trilogie "Frank guck in die Luft". Die Erlebnisse der Hauptfigur Frank sind stark an das eigene Leben des Autors angelehnt. Es geht um den beschwerlichen Alltag im Nachkriegsberlin. Also sowohl um Väter, die im Krieg gestorben sind, Arbeitslosigkeit und Wiederaufbau, aber auch ums Freunde finden und Sorgen und Nöte in der Schule. Das unten abgebildete Buch “Brüder wie Freunde“ ist der erste Teil (kann man auch für sich lesen, ohne die Folgebücher).

Klaus Kordon, der hauptsächlich Romane für Kinder und Jugendliche schreibt, habe ich so richtig erst im erwachsenen Alter schätzen gelernt. Er vermag es, in wenigen Worten und eher nüchterner Sprache, Stimmungen trefflich zu beschreiben und Situationen vergangener Zeiten lebendig werden zu lassen.
Ich kann seine Bücher wärmstens empfehlen!

Hallo Marc!
Da du eine Schule in deinem Beitrag erwähnt hast, gehe ich davon aus, dass du noch nicht sehr alt bist, oder? Als ich Schülerin war, haben alle von diesem Buch geschwärmt, ich habe es aber selbst nie gelesen. Vom Thema her müsste es aber passen...
Wenn du vielleicht doch einmal Lust hast, anderes als Bücher mit geschichtlichem Hintergrund zu lesen, empfehle ich dir sehr den Autor John Green ("das Schicksal ist ein mieser Verräter" oder "Eine wie Alaska"). Ich kenne viele Jugendliche, aber auch Erwachsene, die diese Bücher geliebt haben.
Ich wünsche dir viel Spass bei deiner Lese-Entdeckungsreise!

Jetzt ist meine Antwort weg und ich kriege die Krise

Hallo Marc
Auf jeden Fall schonmal herzlich willkommen hier in diesem schönen Forum.

Zitat von Lightmans

Viele sagten mir ich sollte Witzige Bücher lesen oder Fantasy Bücher

Du solltest auch wirklich nur das lesen, worauf du Lust hast und das dich interessiert; das ist ja besonders wichtig, wenn man noch nicht soviel und so gerne liest. Ausprobieren kannst du immer noch.

Zitat von Jean van der Vlugt

Es gibt zum einen die sogenannte "Trilogie der Wendepunkte" (die drei Romane spielen in den Jahren 1918/19, 1932/33 und 1945)

Genau an die habe ich auch gedacht, fand ich einfach klasse!

Alles Weitere, wenn ich mich wieder eingekriegt habe.

Viele Grüße und viel Spaß hier

Zweiter Versuch

Ich kann dir noch folgende Bücher empfehlen.
Aus dem Jugendbuchbereich:

- Arnulf Zitelmann: Paule Pizolka oder Eine Flucht durch Deutschland

- Doris Orgel: Der Teufel in Wien - Freundschaft im Schatten der Diktatur (sehr autobiographisch)

Romane:

- Fred Uhlman: Der wiedergefundene Freund

- Ulla Berkéwicz: Engel sind schwarz und weiß

- Charles Morgan: Der Reiher (fand ich sehr tragisch)

- Lion Feuchtwanger: Die Brüder Lautensack

- Edda Rönckendorff: Fahrt nach Leopoldsbad - Roman der Erinnerung an die verlorene Heimat

Sonstiges:

- Eva Jantzen/Merith Niehuss (Hrsg.): Das Klassenbuch - Geschichte einer Frauengeneration (spricht wahrscheinlich eher Frauen an, ist aber auch für Männer lesenswert).

Vielleicht ist ja was dabei. Du wirst hier sicher noch viele gute Empfehlungen bekommen.
Liest du auch Sachbücher zu dem Thema? Da mich das auch sehr interessiert kann ich dir evtl. da auch was empfehlen.

@Mods
Hoffentlich habe ich die Bücher richtig verlinkt; technisch ja, aber ob ich das zu amazon richtig gemacht habe?

Viele Grüße

Hallo Marc und herzlich Willkommen

Da beginnt für Dich ja wirklich eine spannende Reise, wie tom leo schon geschrieben hat - ich hoffe, es wird eine dauerhafte und wünsche Dir viel Spaß. Ich schließe mit Tinkerbell an wenn sie sagt, Du solltest nur das lesen was Dich wirklich interessiert. Ganz besonders jetzt am Anfang, wo Du die Bücher gerade erst für Dich entdeckst.

Da Dich die NS-Zeit aus der realen Sicht, nicht der eines Romans, interessiert, kann ich Dir nur wärmstens die Geschichte von Mietek Pemper empfehlen: er war der Mann an der Schreibmaschine, der Schindlers Namenslisten tippte…. damals ein ganz junger Mensch (im Film von Ben Kingsley gespielt). Ein ganz tolles Buch, das mich sehr beeindruckt hat - vor allem seine Objektivität in allem, was er beschreibt.

Zitat von Lightmans

Ich interessiere mich sehr für die Geschichte vor allem für England (Royal Navy) oder für Amerika

Für die Nazi-Zeit hast Du ja schon viele Empfehlungen bekommen.
Wenn Du Dich für englische Geschichte interessierest, solltest Du unbedingt Rebecca Gablé (Waringham Tetralogie) lesen. Da Du Dich auch für die Marine interessierst, könnte "Der Schiffsjunge" von John Boyne etwas für Dich sein.

Eine ebenfalls sehr beeindruckende Frau und Jüdin aus Paris hat in der Besatzungszeit und bis zur "Verschickung" ebenfalls Tagebuch geführt. Eine Ausstellung von ihr sah ich vor Jahren im Pariser Jüdischen Museum...:

Hélène Berr - Pariser Tagebuch 1942-44

Im April 1942 spricht die 21-jährige Studentin Hélène in ihrem Tagebuch noch von Lebensfreude, einer hoffnungsvollen Liebe, von Musik und Literatur. Zwei Monate später muss sie den Judenstern tragen und notiert von nun an das unglaubliche Unrecht und den grassierenden Antisemitismus. Sie arbeitet für eine geheime Organisation und hilft Angehörigen von bereits internierten Juden. So weiß sie sehr genau um die Lebensgefahr, aber Flucht käme für sie einem Verrat gleich. 1944 wird sie mit ihren Eltern deportiert und stirbt im April 1945 im KZ Bergen-Belsen. » In seiner ungekünstelten Direktheit und Klarheit ist der Text zugleich privates Lebenszeugnis, Botschaft an einen fernen Verlobten, den die Autorin nie wiedersehen sollte, symptomatische Alltagsbeschreibung aus dem besetzten Paris und Reflexion von erstaunlicher Reife.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

Zur amerikanischen, bzw. New Yorker Geschichte fällt mir als Erstes "Im Rausch der Freiheit" von Edward Rutherfurd ein.
Ich habe Unmengen historischer Bücher zu England und Amerika und sogar ein paar zu Frankreich in meinem Regal, stöbere doch dort mal herum.

Ich könnte mir vorstellen, dass Das siebte Kreuz von Anna Seghers für Dich passen könnte. Vielleicht ist es ja in der Bibliothek vorhanden.

Wenn dir das Tagebuch der Anne Frank so gut gefallen hat, könnte Janina Davids "Ein Stück Himmel", "Eins Stück Erde", "Ein Stück Fremde" was für dich sein.
Es ist ähnlich wie Das Tagebuch der Anne Frank, ein Bericht eines jüdischen Mädchens in den Kriegsjahren.
Ich habe es vor vielen Jahren gelesen und fand es sehr beeindruckend.

Die weisse Rose war eine studentische Widerstandsbewegung in München. Dieses Buch ist von der Schwester zweier Widerständler geschrieben, die schließlich hingerichtet worden sind.

Hallo Marc!
Da du schon soooo viele Vorschläge bekommen hast, sage ich nur: herzlich Willkommen bei den Bücher-Verrückten und viel Spaß beim Eintauchen in die magische Welt der Buchstaben ...

Hallo Marc und alle anderen
Da du dich ja auch gerade für Lebensgeschichten interessierst bzw. Bücher, die auf Tatschen beruhen (wenn ich das richtig verstanden habe), kommen hier noch drei Empfehlungen von mir. Ich muß aber gleich dazu sagen, daß ich die Bücher bisher noch nicht gelesen habe.

- Anni Wadle: Mutti, warum lachst du nie? - Erinnerungen an Zeiten der Verfolgung und des Krieges

- Hans Herlin: Verdammter Atlantik - Schicksale deutscher U-Boot-Fahrer, Tatsachenbericht

Sehr gut sind auch die Bücher vom "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.", schau mal hier.
Bücher aus dieser Reihe habe ich auch schon oft auf Basaren oder in Second-Hand-Geschäften gesehen.

Viele Grüße

Hey Marc!

Ich hab mir auch mal Gedanken gemacht und mich für ein Buch entschieden, das ich auch erst vor kurzem gelesen habe, es aber inerhalb kürzester Zeit gelesen habe, weil es einfach so spannend und mitreisend ist.

Vielleicht ist es ja was für dich.

LG Diana Bella

Hey, an "Die Bücherdiebin"hab ich auch gerade gedacht-eins meiner absoluten Lieblingsbücher.Ansonsten könntest Du's auch mit "Unter dem Zwillingsstern von Tanja Kinkel versuchen. Übrigens teile ich Deine Abneigung gegen Endlos-Beschreibungen von Zimmern, Umgebung und Landschaften, die für die Handlung eines Buches keine Rolle spielen. "Kommt mal auf den Punkt, Freunde! " sag ich da nur...:-)