Seit einer Weile lese ich ja an Christoph Marzis "5 Tage im April". Marzis Schreibstil ist gewohnt flüssig und er hat einfach Talent, seinen Sätzen eine Leichtigkeit mitzugeben, was einen zum Träumen einlädt, trotz der Thematik, die nicht immer schön ist.
Diesmal jedoch hat Magie "leider" keinen Platz in Marzis Roman gefunden. Das gefiel mir in seinem letzten Roman "Die wundersame der Geschichte der Faye Archer" einfach sehr gut und auch seine Charaktere aus seinem Vorgängerroman waren mir einfach viel sympatischer und haben es mir einfach gemacht, sie ins Herz zu schließen. Faye Archer hatte mir einfach um einiges besser gefallen, das war mir schnell klar.
Aber okay, seine Magie liegt diesmal mehr in seinem Erzählstil, seinen atemberaubenden Landschaftsbeschreibungen.
5 Tage ist bisher ein gelungener Roman, den ich gerne lese und trotz einiger Schwächen für gut befinde.
Einige Charaktere haben mich anfangs neugierig gemacht, kann ihr Verhalten, besonders das des Hauptprotagonisten Jack aber leider nicht immer nachempfinden. Klar, er befindet sich in einer sehr kritischen Phase, versucht sein Leben zu ordnen, Trauerbewältigung spielt auch eine sehr große Rolle, doch manch seiner Handlungen fand ich einfach unpassend und er macht es mir daher schwer, einen Zugang zu ihm zu finden. Doch daran will ich mich nicht länger stören, denn trotzdem hat das Buch Reize, die mich zum Weiterlesen motivieren.
Das Buch beginnt erst turbulent, man wird ja mitten in eine Katastrophe katapultiert. Jacks Leben steht ganz plötzlich Kopf, seine Mutter erleidet einen schweren Unfall und durch Zufall findet er einen geheimnisvollen Brief, die seine Mutter zuvor geschrieben aber noch nicht abgeschickt hat. Der Empfänger ist ihm unbekannt, er möchte jedoch mehr über die Vergangenheit seiner Eltern, besonders seiner Mutter erfahren und so macht er sich mit dem Brief im Gepäck spontan auf den Weg nach Seals Head Harbor, um den Brief persönlich zu übergeben und so vielleicht einiges über seine Wurzeln, aus die seine Mutter sein Leben lang ein großes Geheimnis gemacht hat, in Erfahrung bringen zu können.
Der Roman wird dann wieder etwas ruhiger, mit kleinen spannenden Szenen zwischendurch, die auf ein gutes Finale hindeuten. Bin gespannt, was da noch kommt.
Auf die Beschreibungen um das Leben am Meer legt der Autor sehr viel Wert und das gefällt mir auch sehr gut, wie bildhaft hier alles geschildert wird.
Auch das Leben der Einwohner von Seals Head Harbor beschreibt er glaubhaft als würde es diese kleine Stadt wirklich geben.
Ich befinde mich im letzten Drittel und jetzt ist es richtig schön spannend. Daher wird jetzt mal wieder weitergelesen.