Michael Sears - Am Freitag schwarz / Black Fridays

  • Jason Stafford wird aus dem Gefängnis entlassen, wo er wegen eines Wirtschaftsverbrechens zwei Jahre abgesessen hat.
    Jetzt steht er vor mehreren Problemen: Er hat sein gesamtes Vermögen auf seine Frau überschrieben, damit der Staat ihm das ergaunerte Geld nicht wieder abknöpfen kann. Die hat sich leider zwischenzeitlich von ihm scheiden lassen und ist mit dem gemeinsamen Sohn Jason jr., genannt "Kid", nach Louisiana zu ihrer Mutter gezogen. Und zu allem Überfluss darf Stafford nicht mehr an der Wall Street arbeiten, zumindest darf er keine Wertpapiere handeln und keinen Kontakt zu Kunden haben. Er hat also kein Geld, keinen Beruf und keine Familie mehr.
    Das Problem Nummer 1, Geld, löst sich quasi von alleine: ein alter Bekannter von der Firma Weld Securities meldet sich bei Jason und bietet ihm zumindest eine befristete Beratertätigkeit an, was mit Jasons Berufsverbot vereinbar ist. Ein junger Trader dieser Firma ist ums Leben gekommen und nun hat sich die Börsenaufsicht angekündigt und möchte dessen Transaktionen unter die Lupe nehmen. Da Jason damit Erfahrung hat, ist er der Richtige um diese Geschäfte schon vor der Börsenaufsicht zu überprüfen und eventuelle Unstimmigkeiten zu finden.
    Da es dafür ein sattes Tageshonorar gibt, kann er auch Problem Nummer 3 in Angriff nehmen und sich seinen Sohn zurückholen. Der Junge ist Autist, und wie Jason sehr gut weiß, seiner Mutter ohnehin eine Last.

    Klappentext des Buches auf Amazon:

    Zitat

    Der Börsenmakler Jason Stafford saß zwei Jahre wegen unlauterer Finanztransaktionen im Gefängnis. Jetzt bekommt er von einem Finanzinvestor einen ungewöhnlichen Auftrag: Ein junger Trader, der angeblich bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen ist, hat im großen Maßstab betrügerische Geschäfte betrieben. Jason soll mit seinem Spezialwissen Licht in die Sache bringen. Zugleich fordert sein Privatleben größten Einsatz von ihm: Sein fünfjähriger Sohn ist Autist, und eine Spezialförderung, die der Kleine dringend braucht, kostet viel Geld. Es ist also lebenswichtig, dass Jason seinen neuen Job eine Weile behält. Doch was er dabei herausfindet, bringt ihn und seinen Sohn in größte Gefahr: Die Spuren führen zu einem Hedgefonds mit Vorliebe für Hochrisikogeschäfte – und der Bereitschaft, über Leichen zu gehen.



    Ich bin auf Grund dieser Kurzbeschreibung wohl mit den falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, denn ich habe mich doch ein wenig schwer damit getan. Gleich zu Beginn gibt es eine Tote, der Einstieg ist also schon mal recht spannend. Aber dann geht es bis weit über die Hälfte des Buches um Jasons Querelen mit der Ex, um die Herausforderungen des Alltags mit einem autistischen Kind und die Tätigkeit bei Weld.
    Das ist zwar alles ziemlich interessant, besonders die Passagen über Kid und die unzähligen Regeln, die es einzuhalten gilt, um einen einigermaßen reibungslosen Tagesablauf zu gewährleisten (montags nur blaue Klamotten anziehen, mittwochs aber beige beispielsweise), aber es war nicht das, was ich mir inhaltlich von einem Krimi erwartet habe. Auch das seitenlange Stöbern in Transaktionsprotokollen mit den jeweiligen Gewinnen und Verlusten fand ich nicht gerade mitreißend.
    Erst im Endspurt wird es wirklich spannend, das FBI tritt auf den Plan und auch dann erst wird klar, dass für diese unsauberen Transaktionen einige Menschen sterben mussten. Da hat sich das Durchhalten dann doch noch gelohnt.

    Im Großen und Ganzen ist es zwar ein Krimi, aber eben eher ein Wirtschaftskrimi und weniger die klassische Mörderjagd, die ich mir erwartet hatte. Diese ganze Wall-Street-Geschichte ist sicher sehr interessant, wenn man von der Thematik ein wenig Ahnung hat, was auf mich leider nicht zutrifft. Ich habe bis zum Schluss nicht ganz verstanden, warum Jason eigentlich das Ding gedreht hat, für das er verurteilt wurde und die Ausführungen über Hedgefonds, Derivate, Devisenhandel, Staatsanleihen usw. musste ich oft mehrmals lesen, um zumindest halbwegs dahinterzusteigen.

    Über den Autor ist beim DTV folgendes zu finden :

    Zitat

    Michael Sears war Managing Director bei zwei Wall-Street-Unternehmen im Bereich Termingeschäfte, Anleihen- und Devisenhandel. Bevor er an der Columbia University seinen MBA machte, hat er als Schauspieler gearbeitet. Er ist verheiratet, Vater zweier Söhne und lebt heute in Sea Cliff, New York.



    Er hat also sicherlich Ahnung vom beruflichen Umfeld seines Protagonisten, und wer sich für die Materie interessiert, wird sich bestimmt auch für Am Freitag schwarz begeistern.

    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: , für den guten Einstieg und den guten Showdown, aber ob ich den zweiten Band Tödliche Option ebenfalls lesen werde, weiß ich noch nicht.

  • Die Fortsetzung Tödliche Option - auf deutsch als Taschenbuch (oder als Ebook) erhältlich.


    Schaumal oben, wenn die Reihe drinnen ist stehendie folgenden Bände schon da. :lol:

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: