Robert C. Marley - Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten

  • Kurzmeinung

    Avrina
    seichte Unterhaltung mit überraschender Auflösung
  • Kurzmeinung

    Mystery
    Spannend schon, aber deplizite Gewaltdarstellung.
  • Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten ist der erste Fall von Inspector Swanson und ist 2014 im Dryas Verlag erschienen.
    Der Roman umfasst 304 Seiten und ist in fünf Teile gegliedert, bestehend aus Prolog, 10 Kapitel und Epilog.


    Das Buch besticht rein äußerlich schon durch seine tolle Aufmachung.
    Das Cover ist ganz in Blau gehalten und durch den Titel in zwei Teile unterteilt. Es zeigt im oberen Bereich den berühmten Hope Diamanten und im unteren Bereich eine Stadtszene wohl um Ende des 19 Jahrhunderts.
    Als besonderes Highlight ist der Schnitt ringsum dunkelblau eingefärbt.



    Autor: laut Buchtext


    Robert C. Marley, geboren 1971 ist Autor, Kriminalhistoriker, Goldschmiedemeister und Mitglied des Syndikats - der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren. Seit seiner Jugend liebt er Sherlock Holmes und Agatha Christie und besitzt ein privates Kriminalmuseum. Der Autor lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in einer sehr alten Stadt in Ostwestfalen.


    Klappentext:


    London 1893, Gordon Wigfield, ein ehrbarer Goldschmied und Damenfreund wurde in seiner Werkstatt auf bestialische Weise ermordet.
    Chief Inspector Donald Sutherland Swanson nimmt die Ermittlungen auf. Doch es bleibt nicht bei einer Leiche. Die Nachforschungen führen Swanson schließlich in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Welche Rolle spielen Oscar Wilde und sein Geliebter Lord Douglas? Und was weiß Arthur Conan Doyle?
    Die KArten werden neu gemischt, als sich herausstellt, dass der in den Kellern des Londoner Bankhauses Parr im Cavendish Square aufbewahrte "Blaue Hope-Diamant" eine Imitation ist....



    Meine Meinung:


    Ohne großes Vorgeplänkel steckt man sofort mitten in der Geschichte. Mehrere sehr ausgefallene Morde in der Goldschmiedebranche stellen den ermittelnden Inspector vor ein Rätsel. Wie hängen diese Morde zusammen - wo ist das Motiv?
    Der Autor schafft es den Leser zum Mitraten zu animieren, wobei es immer spannend bleibt und in keinster Weise offensichtlich oder vorhersehbar ist.


    Obwohl das Buch nur 304 Seiten zählt, gelingt es Robert C. Marley eine unglaubliche Anzahl von realen Begebenheiten, Orten und Personen in seine Geschichte einzubauen wie z.B. Arthur Conan Doyle und Oscar Wilde, aber allen voran natürlich seine Hauptperson Inspector Donald Sutherland Swanson, der tatsächlich bei den Morden von Jack the Ripper ermittelte.
    Der aufmerksame Leser wird auch noch die ein oder andere Persönlichkeit entdecken die hier nicht aufgezählt wurde um den Spaß nicht zu verderben :wink:


    Robert C. Marleys Charaktere, die realen wie die fiktiven, sind liebevoll gestaltet, agieren glaubwürdig und sind, genau wie die Umgebung des Romans, gut recherchiert.



    Der einzige Kritikpunkt den ich anbringen kann, ist die Bezugnahme bzw. die Hinweise auf einen anderen (früheren) Fall von Swanson, den der Autor aber erst in einem späteren Buch veröffentlicht. Das hat mich aber nur kurzfristig irritiert :wink:



    Fazit:


    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht bei diesem Kriminalfall mitzurätseln und auch die vielen, ganz nebenbei eingeflochtenen, Persönlichkeiten zu entdecken. Durch den feinen, trockenen Humor des Autors sind die Seiten nur so dahingeflogen.
    Ich feue mich schon jetzt auf einen weiteren Fall von Robert C. Marley und Inspector Swanson.
    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Life isn't about waiting for the storm to pass.....
    it's about learning to dance in the rain!


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  • Der Goldschmied Gordon Wigfield wird 1893 in seiner Werkstatt in London brutal ermordet aufgefunden. Donald Sutherland Swanson, seines Zeichens Chief Inspector, und Detective Sergant Peter Phelps werden mit den Ermittlungen betraut. Doch kaum beginnt sie, im Leben des Verstorbenen herumzustochern, gibt es bereits die nächsten Toten. Swansons Nachforschungen führen ihn in die gehobenen Kreise der Londoner Gesellschaft und bekannte Persönlichkeiten wie Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle kreuzen dabei seinen Weg. Haben sie mit den Morden zu tun oder wollen sie wirklich nur behilflich sein? Als sich herausstellt, dass der in einem Safe lagernde „Hope-Diamant“ eine Fälschung ist, bekommt Swanson endlich eine Spur zum Mörder.


    Schon die wunderschöne Aufmachung des Buches ist erwähnenswert. Sowohl das liebevoll gestaltete Cover in den Farben des Hope-Diamanten als auch der blau gefärbte Schnitt machen das Lesen zu einem Genuss und versetzen den Leser in ein London der Vergangenheit. Die einzelnen Kapitel werden immer mit drei altmodischen Gaslaternen „beleuchtet“.


    Robert C. Marley hat mit seinem Buch „Inspektor Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten“ einen sehr fesselnden, aber auch humorigen historischen Kriminalroman inmitten des viktorianischen Englands vorgelegt. Das Buch liest sich fast von selbst, man kann es kaum aus der Hand legen und rätselt die ganze Zeit mit. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, gewürzt mit dem typisch trockenen britischen Humor und einer Sprache, die der sehr der damaligen Zeit angeglichen wurde. Der Spannungsbogen wird bereits im Prolog gelegt und zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch, dessen Ende eine große Überraschung birgt, auf die man nicht vorbereitet ist. Doch das Finale ist rund und lässt keine offenen Fragen zurück.


    Die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet, teils sehr skurril, teils liebenswürdig, aber auch kühl und reserviert. So hat man eine große Vielfalt von Tatverdächtigen. Dem Autor gelingt es durch seine Erzählweise und seine Charaktere, dem Leser nie zu viel zu verraten, sondern ihn ebenfalls zur Tätersucher heranzuziehen. Inspektor Swanson ist ein recht sympathischer und intelligenter Protagonist, der den Spuren akribisch nachgeht und auf seinen Instinkt vertraut. Dabei steht er den neumodischen Methoden der Forensik eher skeptisch gegenüber, lässt sich aber dennoch auch eines Besseren belehren. Sein Spürsinn und auch die Hilfe seines Kollegen Phelps gelingt es nach und nach, die einzelnen Tatverdächtigen auszuschließen oder neue aus der Reserve zu locken. Ganz wunderbar gelungen sind dem Autor auch die „Gastauftritte“ von Oscar Wilde, Arthur Conan Doyle und Jean Tussaud, die einige Szenen dieses Romans auf ihre eigene schillernde Weise bereicherten.


    Robert C. Marley ist ein ausgesprochen spannender und gleichzeitig witziger Kriminalroman gelungen, der wirklich hält, was er verspricht. Für Krimifans und Liebhaber von Romanen des viktorianischen Englands ein absoluter Hochgenuss. Absolute Leseempfehlung, besser kann man es nicht machen. Chapeau!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


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  • 1893: Inspector Swanson bekommt es mit einem besonders grausamen Mord zu tun – und es wird nicht der einzige gewesen sein. Hängen die Morde zusammen, und wenn ja, wie? Wer könnte ein Interesse daran haben, auf so brutale und gleichzeitig einfallsreiche Art zu töten?


    Ich hatte große Probleme, mich in den Roman hineinzulesen, obwohl ich gerne (Kriminal)Romane, die im viktorianischen England spielen, lese. Erst nach etwa einem Drittel des Buches hatte ich das Gefühl, dass der Roman mir vielleicht doch gefallen könnte. Meine Probleme hatten zum Einen damit zu tun, dass ich nicht das Gefühl hatte, dass der Roman tatsächlich im viktorianischen Zeitalter spielt, die gesellschaftlichen Hintergründe und das Verhalten der Charaktere passen nicht, zum Anderen fing der Roman recht langweilig an, schon der Prolog entlockte mir eher ein Gähnen. Schließlich habe ich aufgehört, mich über den fehlenden viktorianischen Hintergrund zu ärgern und habe mich mehr und mehr für die Auflösung des Falles interessiert. Auch dem Humor, der mich zuerst eher nervte und manchmal etwas holzhammerartig daher kommt, konnte ich erst nach und nach mehr abgewinnen, hin und wieder musste ich dann doch schmunzeln.


    Auch wenn ich einen gut recherchierten gesellschaftlichen Hintergrund vermisst habe, fließt doch einiges historisches Wissen in Bezug auf die englische Kriminalgeschichte ein, z. B. die Entdeckung der Fingerabdrücke, gefallen hat mir auch das Auftreten historischer Persönlichkeiten, u. a. geben sich hier Arthur Conan Doyle und Oscar Wilde die Ehre. Im Nachwort kann man übrigens erfahren, was aus den historischen und den fiktiven Charakteren später geworden ist.


    Die Charaktere bleiben allesamt recht blass, was ich sehr schade finde, einzig Swanson lernt man etwas besser kennen. Die Geschichte ist, nicht nur am Anfang, recht spannungsarm, sie lädt aber durchaus zum Miträtseln ein, wer mitdenkt, kann auch den Täter entlarven (mir zumindest ist das gelungen), die Auflösung ist logisch aufgebaut und bietet einige überraschende Wendungen.


    Diesen Monat (Mai 2015) wird der zweite Roman mit Inspector Swanson erscheinen, der ein Prequel sein wird, dort geht es dann um die Jack-the-Ripper-Morde, auf die schon hier immer wieder verwiesen wird.


    Ich werde dem Autor auf jeden Fall noch eine Chance geben, denn am Ende habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt. Insgesamt ist es ein Kriminalroman zum Zwischendurchlesen, der keine hohen Ansprüche stellt, aber auch nicht lange im Gedächtnis haften bleibt. Ich vergebe 3,5 Sterne.

  • Robert C. Marley, geboren 1971 ist Autor, Kriminalhistoriker, Goldschmiedemeister und Mitglied des Syndikats - der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren. Seit seiner Jugend liebt er Sherlock Holmes und Agatha Christie und besitzt ein privates Kriminalmuseum. Der Autor lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in einer sehr alten Stadt in Ostwestfalen.

    Der richtige Name dieses Autors ist Gerald Hagemann und unter diesen gibt es auch eine Reihe hier:


    http://www.buechertreff.de/buc…hagemann-reihenfolge.html

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Robert C. Marley
    Inspector Swanson und der Fluch des Hope - Diamanten
    DRYAS


    Autor: Robert C. Marley, geboren 1971, ist Autor, Kriminalhistoriker, Goldschmiedemeister und Mitglied des Syndikats – der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren. Seit seiner Jugend liebt er Sherlock Holmes und Agatha Christie und besitzt ein privates Kriminalmuseum. Der Autor lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in einer sehr alten Stadt in Ostwestfalen. (Quelle: DRYAS)


    Colleen und Adam dürfen Ihren Dad endlich mal zu seiner Arbeit, in der Goldschmiede begleiten. In de Goldschmiede angekommen, machen die beiden Kinder tolle Entdeckungen und schauen dabei zu, wie ein Goldring geschmiedet wird. Plötzlich hören sie den Schrei ihres Vaters, als dieser auch schon in die Werkstatt taumelt. In seiner Brust steckt ein Messer und im Hintergrund stehen die Angreifer.


    Das Buch besteht aus insgesamt Fünf Teilen und zehn Kapitel plus Prolog und Epilog. Die Teile des Buches tragen alle einen eigenen Titel und sind am Beginn mit einer Seite gekennzeichnet, auf der man eine Zeichnung findet (meistens eine Mauer). Die Kapitelangabe steht oben rechts und ist immer durch eine kleine Straßenlaterne gekennzeichnet, unter der wir die Kapitelangabe finden.
    Zu Beginn des Buches finden wir eine Anmerkung des Autors bezüglich der Realität der Handlung. So finden wir in dem Buch viele bekannte Namen (Jack the Ripper, Oscar Wilde, Arthur Conan Doyle, …). Ebenfalls Original sind die Schauplätze und die Tatsache, dass es den Diamanten ebenfalls gibt. Da die Handlung in der Vergangenheit liegt, findet der Leser nicht die sonstigen Methoden aus Kriminalbüchern, sondern an die Epoche angepasste Mittel. Hier besteht oftmals das Problem, einen Krimi authentisch zu schreiben, dies gelingt dem Autor jedoch ohne Probleme (Fingerabdrücke erst am Anfang der Entwicklung, Archive; …). Zu jeder Zeit der Handlung hat der Leser das Gefühl wirklich in der Zeit zu sein. Hin und wieder finden wir sogar Methoden vom berühmtesten Dedektiv der Geschichte wieder, Sherlock Holmes. Daran erkennt man, wovon der Autor sich hat inspirieren lassen.


    Cover: Das Cover besteht hauptsächlich aus der Farbe, blau. Damit passt die Farbe auch perfekt zum Inhalt des Buches. Denn der Diamant, um den es geht, ist ebenfalls blau. Oben auf dem Cover sehen wir zusätzlich noch eine Abbildung des Diamanten. Auf dem unteren Drittel des Covers haben wir eine Abbildung von London. Damit finden wir den Handlungsort auch im Cover wieder. Was dafür sorgt, das dass Buch in jedem Regal ein Blickfang ist, ist die blaue Färbung, die sich ebenfalls auf dem Buchrücken und außen an den Seiten wiederfindet (das Buch scheint von außen blau).


    Fazit: Bei dem Buch handelt es sich um einen Krimi, der ohne viel Action auskommt. Dafür finden wir viel Logik und Köpfchen wieder. Spannung finden wir dennoch von Anfang bis Ende. Gerade für Leser, die auf Historische Krimis steht, ist dieses Buch absolut zu empfehlen. Aber auch alle anderen können sich den Kauf sicherlich trauen. Von mir gibt es 4/5 Sterne.


    Klappentext: London 1893, Gordon Wigfield, ein ehrbarer Goldschmied und Damenfreund wurde in seiner Werkstatt auf bestialische Weise ermordet. Chief Inspector Donald Sutherland Swanson nimmt die Ermittlungen auf. Doch es bleibt nicht bei einer Leiche. Die Nachforschungen führen Swanson schließlich in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Welche Rolle spielen Oscar Wilde und sein Geliebter Lord Douglas? Und was weiß Arthur Conan Doyle? Die Karten werden neu gemischt als sich herausstellt, dass der in den Kellern des Londoner Bankhauses Parr am Cavendish Square aufbewahrte „Blaue Hope-Diamant“ eine Imitation ist… (Quelle: DRYAS)


    Autor: Robert C. Marley
    Titel: Inspector Swanson und der Fluch des Hope - Diamanten
    Genre: Krimi
    Verlag: DRYAS
    Seiten: 304
    Preis: 10,50
    ISBN: 978-3-940855-53-4

  • London, 1894: Chief Inspector Donald Swanson liebt Zauberkunststücke und deshalb will er sich mit seiner Ehefrau einen schönen Abend im Adelphi Theater machen, in dem gerade mehrere Zauberer auftreten. Während der Vorstellung kommt es fast zu einem Todesfall, alles deutet auf einen Mordversuch hin, denn offensichtlich wurde eine der Requisiten manipuliert.


    Der bereits dritte Roman der Reihe kommt dieses Mal mit einem rotbraunen Schnitt daher und hat auch wieder ein schönes Cover zu bieten, das optisch gut zu den anderen passt und einen bereits in das viktorianische London entführt. Das Setting des Zauberermilieus gefällt mir gut, wer hat nicht schon mal über eines der Kunststücke gestaunt und gegrübelt, wie sich das wohl bewerkstelligen lässt. Der Autor lässt es sich wieder nicht nehmen, neben Donald Swanson weitere historische Persönlichkeiten unter sein Figurenensemble zu mischen, dabei auch mehrere der Zauberkünstler. Auch Oscar Wilde gibt sich wieder die Ehre, dazu eine ganze Reihe fiktiver, aber bereits aus den Vorgängern bekannter Charaktere, wie etwa Frederick Greenland, der mein Lieblingscharakter ist. Mir gefallen sie alle gut, skurril und einzigartig wie sind. Ebenso gefällt mir der Humor, der mich öfter zum Schmunzeln bringt.


    Der Fall ist interessant, bietet ausreichend Möglichkeit mitzurätseln und wartet mit einigen Überraschungen auf. Die Auflösung allerdings konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen, mir erschien das Vorgehen des Täters nicht frei von Unlogik, jemand, der alles gut geplant hat, hätte sich in einer so wichtigen Sache nicht auf einen Zufall verlassen, denke ich. Das ist aber nur ein kleiner Wermutstropfen in dem ansonsten erstklassig komponierten Roman.


    Mir scheint, die Reihe wird mit jedem Roman besser, und da es auf jeden Fall noch weitere geben wird, freue ich mich schon darauf, diese lesen zu können. Für diesen Roman vergebe ich knappe 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

  • London 1893. Der Goldschmied Gordon Wigfield wird tot in seiner Werkstatt aufgefunden, brutal ermordet. Chief Inspector Donald Swanson von Scotland Yard übernimmt den Fall. Und es dauert nicht lange, da wird ein weiterer Toter aufgefunden, ebenfalls aus der Goldschmiedebranche. Wer hatte es auf die Männer abgesehen? Und was hat der berüchtigte Hope-Diamant damit zu tun?
    Bei ihren Ermittlungen stoßen Swanson und sein Sergeant auch auf so berühmte Persönlichkeiten wie Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle. Sind sie ebenfalls in die Morde verwickelt?


    "Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten" ist der erste Teil der historischen Krimireihe, die im viktorianischen London spielt. Ich hatte bisher nur Gutes davon gehört und muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
    Von Anfang an wurde ich gut unterhalten, der Schreibstil gefiel mir. Die Sprache ist authentisch, würde ich sagen, nicht zu modern, aber auch nicht zu altmodisch. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig dargestellt.
    Manchmal musste ich schmunzeln, denn zwischendurch gibt es immer wieder Momente mit dem bekannten englischen Humor.
    Gut gefallen hat mir auch, dass Marley bekannte Figuren in die Story eingebaut hat, die tatsächlich gelebt haben, wie Oscar Wilde oder Holmes-Erfinder Sir Arthur Conan Doyle.
    Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Ganz zum Schluss hatte ich zwar einen Verdacht bezüglich des Täters, aber bis dahin tappte ich im Dunkeln.


    Alles in allem ein vielversprechender Auftakt zu einer historischen Krimireihe, die auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Teil 2 lautet "Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper". Hierauf wird auch schon im "Hope-Diamant" ein paar Mal kurz eingegangen und ich bin gespannt, wie der Autor das Ganze umgesetzt hat.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • London 1893, Gordon Wigfield, ein ehrbarer Goldschmied und Damenfreund wurde in seiner Werkstatt auf bestialische Weise ermordet.
    Chief Inspector Donald Sutherland Swanson nimmt die Ermittlungen auf.
    Doch es bleibt nicht bei einer Leiche. Die Nachforschungen führen Swanson schließlich in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Welche Rolle spielen Oscar Wilde und sein Geliebter Lord Douglas? Und was weiß Arthur Conan Doyle?
    Die Karten werden neu gemischt, als sich herausstellt, dass der in den Kellern des Londoner Bankhauses Parr am Cavendish Square aufbewahrte „Blaue Hope-Diamant“ eine Imitation ist ...(Klappentext) - hier wäre es übrigens von Vorteil gewesen nicht gleich zu viel zu verraten.


    ♔♔♔♔♔


    "Die Zeit der Kerzen und der Gemütlichkeit. Die Zeit des dampfenden Kakaos und der duftenden Kerzen. Die Vorweihnachtszeit...." (S. 11 - Anfang)


    Ruhig und besinnlich scheint dieser Krimi zu beginnen doch lasst Euch nicht täuschen, denn hier geht es alles andere als ruhig und besinnlich zu. Bereits ein paar Seiten weiter war es das mit der Idylle und die unerklärlichen Morde an Englands Goldschmieden nehmen ihren Anfang - im Jahre 1878.
    15 Jahre später - Chief Inspector Swanson wird zu einem Mord gerufen. Ein geachteter und ehrbarer Goldschmied wurde auf bestialische Weise ermordet. Alle Beweise und Hinweise scheinen ins nichts zu führen, bis ein weiterer Goldschmied auf ähnlich brutale Art ermordet aufgefunden wird. Parallelen sind der Beruf und die Räucherkegel die um und auch in den Leichen gefunden werden. Bei den Ermittlungen wird schnell klar, dass diese Goldschmiede gar nicht so ehrbar waren wie es zunächst schien. Jeder von ihnen hat Dreck am Stecken und das nicht zu knapp.
    Doch was dies alles mit dem Hope-Diamanten zu tun hat und weshalb die Zeit läuft, tja, das liest man am besten selbst.


    Ich liebe viktorianische Krimis aufgrund ihres ganz eigenen Flairs und sofern sie authentisch sind und dieser reizte mich besonders.
    Dieser Krimi sprüht nämlich nahezu vor Authentizität. Dies liegt vor allem an den vorhandenen Protagonisten.
    Der Großteil der im Buch vorkommenden Personen existierte wirklich. Oscar Wilde, Arthur Conan Doyle und auch die kleine Agatha Christie kreuzen unseren Weg. Aber allen voran Chief Inspector Donald Sutherland Swanson. Ja, richtig gelesen. Dieser Krimi beruht auf eine einst tatsächlich existierenden Person. Ebenso gibt es auch den berüchtigten Hope-Diamanten, wie auch sein Fluch, der angeblich vielen Besitzern Unglück und Tod bescherte.
    Mit diesem Wissen erhält dieser Krimi einen ganz besonderen Charme.
    Der Autor schafft es auf sehr einnehmende Art und Weise diese Personen auftreten zu lassen, welche den Leser nicht nur einmal schmunzeln lässt.
    Die Charaktere sind durchwegs gut und vor allem authentisch gezeichnet und behalten ihren für sie typischen Charme bei.


    Die Charakterzeichnugnen sind im Allgemeinen sehr gut gelungen und die an die Zeit angepasste Dialogführung trägt ebenso dazu bei sich in die damalige Zeit zurückversetzt zu fühlen.
    Die Zahl der Protagonisten wäre auch durchaus überschaubar gewesen, wenn der Autor bei den Angaben der Namen nicht des Öfteren zwischen der Familien- und Vornamen, sowie der Kurzform der Vornamen switchen würde. Das führte manchmal etwas zur Verwirrung.


    Historische Ereignissen werden hier ebenso auf amüsante Weise eingeflochten.


    "Es war das Jahr 1893. Jenes Jahr, in welchem die Welt ihr Augenmerk skeptisch auf Neuseeland gerichtet hatte. Man sprach vom Verfall der Moral, man sah sich einer unglaublichen Bedrohung ausgesetzt, man zitterte und schauderte bei dem Gedanken daran, eine Welle weiblicher Gewalt könne amazonenhaft und feministisch auf die heilen Kontinente männlicher Herrschaft schwappen und sie überspülen." (S. 19)


    Die Rede ist von der Wahlberechtigung der Frauen und welche Reaktionen diese in der damaligen Zeit auslöste.
    Aber auch die Geschichte der Forensik wird hier thematisiert. Diese steckte damals noch in den Kinderschuhen und so etwas wie die Möglichkeit Täter anhand von Fingerabdrücken zu überführen, wurde nur müde belächelt.


    "Trotz seiner Offenheit den geheimnisvollen wissenschaftlichen Methoden der noch jungen forensischen Abteilung des Yards gegenüber war Swanson ein skeptischer Mann der alten Schule..." (S. 33)


    Der Autor hat hier wirklich viel Zeit und Mühe in die Recherche gesteckt und historische Ereignisse genauso packend beschrieben wie den Krimi selbst.
    Der Schreibstil ist flüssig und die Erzählweise packend. Der Plot enthält unzählige Wendungen und die Auflösung war selbst für mich mehr als überraschend. Es gab im Verlauf der Story absolut keine Hinweise und trotzdem war es doch logisch und nachvollziehbar.
    Hier wird auch nicht am typisch britischen Humor gespart - morbide und trocken, bissig und treffend, also ganz meins. Daher musste ich mehr als nur einmal laut lachen.


    Trotzdem sollte man nicht allzu zart besaitet sein, denn die Morde sind alles andere als 08/15 und werden hier nicht nur angedeutet.


    "Die Hände mit Draht gefesselt. Der Kopf im Nacken. Die Augen entsetzt aufgerissen. Schwache Rauchschwaden stiegen noch immer aus der verbrannten Mundhöhle auf [.....]. Der Mörder hatte den Mann auf den Stuhl gesetzt und ihm das geschmolzene Gold in den Rachen gegossen." (S. 29)


    Und das ist die harmloseste vorhandene Beschreibung.


    Fazit:
    Dies ist der Auftakt einer viktorianische Krimi-Reihe, welche definitiv ganz nach meinem Geschmack ist und das Zeug dazu hat einer meiner Lieblingsreihen zu werden - authentisch, spannend, mit viel britischem Humor und ganz besonderen Charakteren. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich jetzt schon den 2. Teil zu lesen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    © Pink Anemone

  • Mit historischen Krimis die in London spielen kann man mich ja immer schnell ködern! Auch das Cover gefiel mir hier sehr gut und vor allem auch der blaue Buchschnitt, solche kleinen Details machen Bücher immer besonders :)


    Ansonsten, muss ich leider gestehen, war nicht viel besonderes an der Geschichte. Ich empfand es als soliden Krimi mit Charakteren, die nicht wirklich herausgestochen sind. Dass der Autor hier bekannte Persönlickeiten wie Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle mit eingebaut hat ist eine schöne Idee (die er in den Fortsetzungen auch fortführt, wie ich gesehen habe) mir kam das aber leider eher etwas gezwungen vor. Auch wenn es gut in den Handlungsverlauf mit eingeflochten war, hat es mich irgendwie gestört, ich kann allerdings nicht ganz festmachen, woran es jetzt lag.


    Die Jagd nach dem Mörder war an sich spannend, aber auch nicht so fesselnd, wie erwünscht. Vielleicht lag es auch daran, dass diese Atmosphäre aus der viktorianischen Epoche nicht rüberkam. Dabei hat Robert C. Marley alles wirklich toll beschrieben und jede Menge Details aus dieser Zeit mit eingebracht. Zum Beispiel das Auftauchen des Henkers James Berry, dessen Figur historisch belegt ist (wie auch viele andere), was ich sehr kurios fand zu einer Zeit, in der sich das Telefon in die Häuser geschlichen hat und schon die ersten "Busse" herumgefahren sind.


    Ebenfalls die Neuerungen und Fortschritte bei den Ermittlungsmethoden, wie die "neue" Entdeckung der Fingerabdrücke und überhaupt der Wichtigkeit von Tatortspuren fand ich sehr interessant. Trotzdem hab ich nie so wirklich das Gefühl für diese Zeit bekommen.

    Vielleicht lag es am Schreibstil an sich, der trotz vieler alter Begriffe eher unserer Zeit angepasst war, mit den Dialogen und Benehmen der Charaktere hat er sich aber schon an die viktorianische Zeit orientiert. Ich kann es nicht genau ausmachen, aber die Geschichte und ich haben wohl einfach nicht so recht zueinander gefunden.


    Die Ermittlungen waren trotzdem für mich als Leser irreführend, was natürlich meine Lust zum Rätseln geweckt hat und auch die Aufklärung war stimmig mit einem guten Schluss! Insgesamt hat es mir ganz gut gefallen, aber vom Gefühl her nicht genug, um die Fortsetzungen auch zu lesen.


    Fazit: 3.5 Sterne


    © Aleshanee

    Weltenwanderer