Linwood Barclay - Nachts kommt der Tod/A Tap on the Window

  • Inhalt:
    Als Cal Weaver auf dem Weg nach hause ist hält ihn ein junges Mädchen an. Sie sucht eine Mitfahrgelegeheit und fragt den Privatermittler ob er sie mitnehmen kann. Es regnet und zudem kennt sie seinen verstorbenen Sohn und so nimmt er sie mit. Nichts ahnend was er sich damit einbrockt, denn am nächsten Tag ist das Mädchen verschwunden und er hat sie zuletzt gesehen. Als er auf eigene Faust anfängt das Mädchen zu suchen findet er zudem noch die Leiche ihrer Freundin....


    Meine Meinung:
    Nachts kommt der Tod kommt diesmal mit einem dunklen Cover ganz passend zum Titel daher. bisher waren die Cover ja immer hell, dieses hier verspricht geheimnisvolles.


    Jedes der Bücher vom Autor die ich bis jetzt gelesen habe haben mir gefallen und so dachte ich auch bei diesem das mir es nicht anders ergehen wird. Ich habe richtig gelegen auch wenn es nicht so spannend war wie ich es mir erhofft hätte. Das buch ist recht fesselnd und lebt von der neugier wie alles ausgeht. hier und da gibt es Spannungsspitzen die aber nicht dauerhaft auf einem hohen Niveau blieben, doch das tat dem lesespaß kaum Abbruch.


    Schwierig fand ich eher die viele Personen die involviert waren. Quasi ganz Griffon hatte einen platz in dieser Geschichte. zumindest hatte ich das gefühl. polizei, der Bürgermeister, Jugendliche, ein Gärtner, eine Wirtin und und und haben hier ihren Platz gefunden und so hatte ich gerade zu Beginn etwas Probleme mit der Zuordnung. Gerade Hanna und Claire die beiden Freundinnen habe ich immer wieder durcheinander geschmissen. Von den Beiden in der Geschichte so gewollt war es beim lesen etwas nervig. Das gab sich aber schon alleine durch den Fortgang der Story.


    Die Figuren, die wichtig sind sind gut ausgearbeitet und haben alle ihr Päckchen zu tragen. Man kann mit ihnen fühlen und sich gut in sie hinein versetzen. Cal Weaver, der Privatermittler und seine Frau Donna die ihren Sohn verloren haben stehen im Mittelpunkt. wobei Donna weniger als Cal. Aus Cals Sicht wird erzählt und seine Gefühle und seine Schritte bekommt man haarklein mit, aber auch die anderen Figuren sind ausreichend besprochen worden um sie sich einzuprägen.


    Wie oben schon geschrieben gab es für mich nur Spannungsspitzen, aber trotzdem tat das dem Lesespaß keinen Abbruch. Es war eine unterschwellige Spannung die hier zum weiterlesen anregt. Viele Stränge werden zusammen geführt und bilden am Ende einen aufgelösten Fall mit vielen Überraschungen und Wendungen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wat für ein Schinken! Das war mein erster Gedanke, als ich das Buch aus dem Karton geholt hab und ich hatte auch gleich Bedenken, ob sich das Ganze dann nicht doch ziemlich in die Länge zieht, denn so ein Durchschnitts-Thriller hat ja so seine 350 bis maximal 400 Seiten. Ich wurde tatsächlich eines Besseren belehrt, denn auf den 506 Seiten passiert doch so einiges!


    Die Handlung ist in 3 Stränge aufgeteilt: da wäre zum einen der Sohn von Cal und Donna, der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam und mit dessen Tod seine Eltern immer noch nicht abgeschlossen haben. Dann hätten wir noch das Mädchen, das nachts zu Cal ins Auto steigt und am nächsten Tag ermordet im Wald gefunden wird. Und zu guter Letzt wäre da noch eine Familie, bei der der Vater wohl zu Hause eingesperrt zu sein scheint und die wohl auch nichts Gutes im Schilde führt.


    Da stand von Anfang an einiges auf dem Plan und ich muss sagen – es war keine Seite langweilig, weil immer irgendwie, irgendwo, irgendetwas passierte. Es wurden massig falsche Fährten gelegt und gerade am Ende jagte eine Wendung die nächste – was mir außerordentlich gut gefallen hat, weil es immer logisch und schlüssig war. Toll fand ich, dass nicht nur Mord und Totschlag im Vordergrund standen, sondern auch ein ganz anderes heikles Thema behandelt wurde: Korruption und Polizei-Willkür. Sehr interessant und für jeden, der wie ich mit einem überdurchschnittlichen Gerechtigkeitssinn ausgestattet ist, fast unerträglich mit anzusehen, dass Menschen, die eigentlich dein Freund und Helfer sein sollten, nur ihre eigenen Interessen verfolgen und zudem selbst kriminell sind.


    Die Geschichte wird aus Cals Sicht erzählt und ich muss sagen, ich mochte ihn sofort. Ein unaufgeregter, bodenständiger Typ, der vor kurzem seinen Sohn verloren hat und zwar dahinter ist, die Hintergründe des Todes zu erfahren (offizielle Ursache ist Selbstmord), aber trotzdem versucht, mit seiner Frau Donna weiterzuleben. Womit wir auch schon bei den Hauptcharakteren wären: Cal lernt man durch die Erzählperspektive am besten kennen. Es waren recht viele Leute involviert – sozusagen ein ganzes Dorf auf den Beinen, was die Handlung – wie oben schon gesagt – aber immer bunt und abwechslungsreich gemacht hat. Jeder einzelne war toll herausgearbeitet, lebensecht und authentisch, so dass das Kopfkino auf vollen Touren lief und ich die meiste Zeit in Griffon vor Ort mittendrin statt nur dabei war. Eben wie ein richtiger Film. So muss das sein!


    Beim Ende weiß ich nicht, ob ich es mag oder nicht; ich hätte es wohl anders gemacht. Aber es passt – irgendwie. Insgesamt kann ich sagen, dass Herr Barclay mich mal wieder auf ganzer Linie überzeugen konnte. 506 Seiten voll Spannung, tollen Figuren, vielen Wendungen, geschickt gelegten Fährten und der ein oder anderen Leiche.


    Jetzt werden die Barclays, die ich seit In Todesangst verpasst habe, nachgeholt!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


  • Meine Meinung:


    Als ich gestern über den RSS-Feed, der HB-Besprechung lauschte, fiel mir auf, dass das Buch noch auf meiner „noch-rezensieren“-Liste steht. Das will ich jetzt mal nachholen;-)


    Dies ist ein Stand-alone-Titel des für mich noch unbekannten Autors,
    aber er hat mir so gut gefallen, dass ich schon sehr bald auch endlich
    nach den anderen Titel des Autos greifen will.


    Bei der Krimihandlung handelt es sich um einen klassisch gehaltenen
    Privatdetektiv-Plot und die Geschichte bzw. die Auflösung wird Stückchen
    für Stückchen zusammengetragen.Dies bewirkt, dass sich die Spannung
    langsam und stetig aufbaut.


    Ein zweiter , in kursivschrift gehaltender Handlungsstrang, hat mir
    Anfangs Fragezeichen verursacht und Rätsel aufgegeben, wird aber während
    dem Verlauf logisch in Plot verwoben.


    Zu den Charaktern: sie sind im allgemeinen gut ausgearbeitet, vielseitig
    und interessant in Handlung plaziert, aber mit dem Protagonisten Cal
    Weaver hatte ich Anfangs größer Probleme, denn ich empfand ihn nicht
    authentisch in seiner Art mit seinem persönlichen Schmerz um die Trauer
    seines Sohnes umzugehen. Aber je besser man ihn während der Geschichte
    kennenlernt, um so eher kann man seine Art mit dem Verlust umzugehen
    verstehen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: