Inhalt:
Ein perfider Killer kidnappt Paare. Die Opfer wachen orientierungslos auf, gefangen in einem Raum, niemand hört ihre Schreie. Es gibt keine Fluchtmöglichkeit, nur eine Waffe und die Botschaft des Entführers: Entweder sterben beiden einen langsamen, qualvollen Tod – oder einer bringt den anderen um und ist frei.
Detective Inspector Helen Grace und ihr Team wissen nicht weiter; nichts scheint die Fälle zu verbinden. Doch die Entführungen sind so akribisch vorbereitet, so konsequent durchgeführt, dass es einen Plan geben muss.
Und für Helen, die nach außen so stark und unberührbar erscheint, ist die Zeit gekommen, ein weiteres Mal ihre eigene Hölle zu durchschreiten, Brücken einzureißen und über Grenzen zu gehen.
Sam schläft. Ich könnte ihn jetzt töten. Vielleicht würde ich ihm damit sogar einen Gefallen tun. Als wir nach dem Überfall zu uns kamen, waren wir in diesem alten Schwimmbad. Fünf Meter hohe Kachelwände. Keine Leiter. Ich habe Sam umarmt. Seinen Geruch eingeatmet, den ich so sehr liebe. Dann klingelte das Handy, und wir begriffen den grausamen Plan.
Amy sieht mich nicht an. Spricht nicht mit mir. Vielleicht gibt es nichts mehr zu sagen. Jeden Quadratzentimeter unseres Kerkers haben wir nach einem Fluchtweg abgesucht. Nur die Pistole hat keiner von uns angerührt. Bisher.
(Amazon)
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M. J. Arlidge
.... hat fünfzehn Jahre lang als Drehbuchautor für die BBC gearbeitet. Seit fünf Jahren betreibt er eine eigene unabhängige Produktionsfirma, die vor allem auf Krimiserien spezialisiert ist. «Eene Meene» ist sein erster Roman und Auftakt zu einer Thrillerreihe um Detective Inspector Helen Grace, die in zahlreichen Ländern erscheint.
(rowohlt)
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Meine Entscheidung dieses Buch zu lesen, beruht eigentlich nur auf der Kombination des merkwürdigen Titels und der Kurzbeschreibung. Hätte ich allerdings gewusst was mich erwartet, hätte ich mich wohl nicht so leicht zum lesen verleiten lassen.
Der Anfang des Buches ist verdammt interessant und auch etwas verstörend, wenn man Amy und Sam kennenlernt und mit beiden zusammen ein gutes Stück in die Hölle fährt.
Leider ist aber dieser Part viel zu schnell vorbei und man muss sich als Leser mit der neuen Protagonistin herumschlagen. Helen Grace ist zwar eine erfolgreiche und auch ehrgeizige Errmittlerin, aber auch reichlich kaputt. Man wird mit ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart konfrontiert. Es wird versucht diese reichlich gebeutelte und mit Geheimnissen behaftete Figur dem Leser näher zu bringen und sie wohl auch für weitere Helen Grace Abenteuer interessant zu machen. Mir ist sie allerdings nicht sonderlich sympathisch geworden und weitere Ermittlungen dieser Figur werde ich sicherlich nicht verfolgen. Ich habe mich von ihr eher etwas gelangweilt gefühlt. Sie hat sicherlich etwas an sich was nicht unbedingt jedem in der Vergangenheit , widerfahren ist (näheres dazu gibt's im Buch ;) ), aber ansonsten ist sie eben einfach nur ein Mensch der seine Abgründe hat, mehr nicht.
Die Geschichte um die Ermittlerin Helen Grace liest sich zum Glück sehr zügig, was man wohl den sehr kurzen Kapiteln zusprechen darf. Immerhin gibt es hier auf gut 370 Seiten 117 Kapitel, somit sind diese sehr gut überschaubar und man denkt sich nach jedem Kapitel , Naja, die sind so kurz, da kann man noch eins lesen . Auch positiv zu bewerten sind die schnellen Wechsel von einem Schauplatz zum nächsten und die Wechsel zwischen den verschiedenen Akteuren.
Schade fand ich hingegen, dass die Thematik mit der Entscheidungsfindung nur zu Beginn und zum Ende des Buches eine interessante Rolle spielt. Die verschiedenen 'Entscheidungen' im Verlauf der Handlung selbst bekommen fast keine Zeit sich zu entwickeln und laufen nur nebenbei mit in die Geschehnisse ein um diesen etwas mehr Nervenkitzel zu verleihen und die Handlung etwas aufzuwerten.
Erst zum Ende des Buchs, wenn sich langsam der Knoten löst und es Richtung Auflösung kommt, wird die ganze Sache wieder etwas interessanter, ist dann aber auch wieder viel zu schnell vorbei und das Buch endet wie es im Großen und Ganzen war, nämlich durchschnittlich und hervorsehbar.
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Fazit:
Wer einen Krimi mit etwas Nervenkitzel, menschlichen Abgründen und ohne viele Überraschungen lesen will, ist mit diesem Buch sicherlich gut beraten. Man hätte an der einen oder anderen Stelle getrost etwas weglassen können und die Geschichte hätte nichts außer Länge verloren. Zugute muss man dem Buch die sehr kurzen Kapitel und die Abwechslung im Erzählstrang halten, dadurch wird die Weiterlesemotivation enorm weit oben gehalten und man verbringt mit diesem Buch nur wenige Lesesitzungen.
Für mich ist Helen Grace aber kein Charakter, welchen ich weiterhin verfolgen möchte.