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Wiedersehen mit der Familie Bennet aus „Stolz und Vorurteil“
Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, ihren berühmten Roman über die Sorgen der Familie Bennet, für die fünf Töchter geeignete Ehemänner zu finden. Doch niemand weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah über Wäschebottichen und Töpfen ab. Aber sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Hausdieners James ein Zeichen? Während Elizabeth Bennet und Mr Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt im Hause Longbourn noch ein ganz anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein Geheimnis von großer Sprengkraft.
Jo Baker erzählt Jane Austens bekanntesten Roman von einer ganz anderen Seite: der der Dienstboten. Und zeigt, dass deren Dramen jenen der Herrschaften in nichts nachstehen.
Meine Meinung:
Ich selbst habe die OV zu diesem Buch gelesen. Insofern ich das sagen kann würde ich behaupten, dass Jo Baker sich an den Schreibstil von Jane Austen orientierte. Ich habe aber bisher Jane Austens Bücher nur auf Deutsch gelesen und kann das daher nicht mit Sicherheit sagen.
Die Geschichte von Sarah spielt zur selben Zeit wie das Buch Stolz und Vorurteil. Daher ist es auch von Vorteil Jane Austens Buch zuvor gelesen zu haben, um die Story selbst und auch kleine Anspielungen zu verstehen. Zum Beispiel als Jane bei Mr. Bingley krank im Bett liegt wandert Elizabeth dorthin um nach ihrer Schwester zu sehen. Als dann Sarah aus dem Fenster heraus sieht wie sie durch den Dreck und Matsch läuft ärgert sie sich, weil Elizabeth bestimmt anders mit ihrer Kleidung umgehen würde, wenn sie selbst die Wäsche machen müsste.
Es ist sehr schön noch einmal auf so eine ganz andere Weise in die Welt von Elizabeth und Mr. Darcy einzutauchen. Leider war ich teilweise von den Charakteren enttäuscht. Ich habe mir vorgestellt, dass Elizabeth ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu den Bediensteten haben würde, aber dem ist nicht wirklich so. Sie ist natürlich sehr freundlich, aber letztendlich geht es dann doch immer um sie selbst. Auch von Mr. Bennet und Wickham erfährt man eine ganz andere Seite. Natürlich entsprang dies alles nur Jo Bakers Phantasie und war vermutlich nicht die gleiche wie die von Jane Austen. Aber dennoch nimmt man die Charaktere jetzt anders wahr.
Zitate:
"Sarah lifted his chamber pot out from underneath the bed, and carried it out, her head turned aside so as to not confront its contents too closely. This, she reflected, as she crossed the rainy yard, and strode out to the necessary house, and slopped the pot’s contents down the hole, this was her duty, and she could find no satisfaction in it, and found it strange that anybody might think a person could. She rinsed the post out at the pump and left it to freshen in the rain. If this was her duty, then she wanted someone else’s."
"If Elizabeth Bennet had the washing of her own petticoats, Sarah often thought, she’d most likely be a sight more careful with them."
Fazit:
Mir gefiel das Buch sehr! Das erneute Eintauchen in Stolz und Vorurteil hat mir sehr viel Spaß gemacht und kann ich nur empfehlen. Natürlich ist man von den Charakteren teilweise enttäuscht, da man sich erhofft hatte, dass sie "Fehlerloser" sind, doch ist es wohl so eine sehr viel realistischere Darstellungsweise. Ich gebe dem Buch daher . Den halben Punkt muss ich einfach abziehen, weil Jo Baker mir die Makellosigkeit der Charaktere gestohlen hat. Wie gesagt: Realistischer, aber ich wollte das überhaupt nicht hören!