John Sandford - Im Sog des Bösen/Phantom Prey

  • Die wohlhabende, verwitwete Alyssa Austin ist außer sich - ihre Tochter Frances ist spurlos verschwunden, und in Alyssas Wohnung finden sich Hinweise auf das Eindringen eines Fremden. In der Küche sind Blutspuren zu sehen, aber sonst kaum verwertbare Hinweise.


    Lucas Davenport, cleverer Ermittler bei der Polizei von Minneapolis, ist eigentlich nicht sonderlich scharf auf diesen Fall, zumal er gerade dabei ist, einen Drogendealer festzunageln, dem er schon lange auf den Fersen ist, aber seiner Frau zuliebe, die mit Alyssa befreundet ist, lässt er sich doch erweichen. Wenig später geschehen kurz hintereinander zwei blutige Morde, deren Opfer beide der Goth-Szene angehörten, und Lucas wird hellhörig, denn auch die verschollene Frances Austin hatte Kontakte zu dieser Szene. An beiden Tatorten soll eine junge Frau im Goth-Outfit gesehen worden sein. Ist dieses rätselhafte Geschöpf, "Fairy" genannt, womöglich der Schlüssel zu Frances' Verschwinden?


    Wie ich erwartet hatte, legt Sandford hier einen temporeichen und recht spannenden Polizeithriller vor. Lucas, der im Vergleich zu dem früheren Teil der Serie, den ich einmal gelesen hatte, hier deutlich weniger rauhbeinig und auch erfreulicherweise mit viel weniger "Männerhumor" unterwegs ist, zeigt sich als recht sympathischer Ermittler, der sein großes Netz von Kontakten klug auszunutzen weiß und gerne einmal quer denkt, doch seine Perspektive ist nicht die einzige - es wird auch aus Sicht Alyssas und der "Fairy" erzählt, so dass man Lucas als Leser immer ein klitzekleines bisschen voraus ist.


    Es ist kein spektakulär gutes Buch, und bei den Charakteren wird schon mal in die Klischeekiste gegriffen, aber genau das Richtige, wenn einem gerade der Sinn nach unterhaltsamer Popcornlektüre steht, mit einer durchaus originellen Auflösung.


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