Klappentext: „What will you do if you win?“
Heather shook her head. She wanted to say: Run until I burst. Build miles and miles between me and Carp. Leave the old Heather behind; burn her to dust.
Instead, she shrugged. “Go somewhere, I guess. Sixty-seven grand buys a lot of gas.”
Inhalt: Carp ist eine langweilige und heruntergekommene Kleinstadt. Die Jugendlichen der Stadt wollen alle eigentlich nur eines: raus. Und einer von ihnen bekommt die Chance dazu, denn auf einen von ihnen wartet ein 67.000 Dollar-Jackpot. Das ist der Gewinn des Spiels der Highschool-Absolventen – Panic. Legendär, geheimnisvoll und gefährlich. Aber nur wer keine Angst zeigt, kann gewinnen…
Meine Meinung: Carp ist eine typische amerikanische Kleinstadt, wie sie uns aus zahlreichen Büchern und Filmen bereits bekannt ist. Drogen, Familienprobleme, übermütige Jugendliche und einige verlassene und heruntergekommene Orte, die zu Schauplätzen gefährlicher Prüfungen werden.
Heather; die Protagonistin und eine von zwei Personen, aus deren Sicht wir an Panic teilnehmen; lebt mit ihrer jüngeren Schwester bei ihrer völlig überforderten Mutter, die sich lieber mit Männern, Drogen und Alkohol abgibt. Als das Mädchen am Sommeranfang von ihrem Freund verlassen wird, nimmt sie an Panic teil, dabei ist sie alles andere als mutig und furchtlos. Anfangs noch schwächlich und voller Liebeskummer, entwickelt sie sich zu einer starken und unabhängigen Frau. Und im Gegensatz zu vielen ihrer Mitspieler, weiß sie immer, dass es etwas gibt, was mehr zählt als Panic.
In der zweiten Sicht begleiten wir Dodge, einen Außenseiter, der mit einem klaren Ziel vor Augen an dem Spiel teilnimmt. Er will Rache für seine Schwester, was ihn in jeder Situation antreibt. Dadurch wirkt er schnell kaltherzig und unnahbar, aber auf seine Art wird auch er irgendwann zum Sympathieträger. Heather und Dodge haben beide kein leichtes Schicksal und müssen sich in diesem Sommer auch noch mit den Wirren der Liebe herumschlagen. Zu ihnen stoßen als Hauptfigur noch Heathers beste Freunde Nat und Bishop, die ebenfalls ganz eigene Ziele verfolgen.
Panic als Grundidee finde ich sehr gelungen. Es ist tatsächlich ein sehr durchtriebenes und gefährliches Spiel mit teils absurden Runden. Die Spieler müssen verschiedene risikoreiche Situationen überstehen, die mehr als wahnsinnig erscheinen. Opfer werden jederzeit in Kauf genommen und damit sind nicht nur traumatisierte Jugendliche oder ein paar gebrochene Rippen gemeint. Der Anfang ist noch etwas ungefährlicher und weniger spannend, aber je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mitreißender wird es und desto eher würde man selber aussteigen. Psychischer Druck wird zur Normalität und nach und nach werden selbst Außenstehende mit hineingezogen.
Insgesamt ist der Anfang etwas holprig, manches wirkt klischeehaft und einiges auch abstoßend. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich hineingefunden hatte, dabei konnte ich gleich mit Heather mitfühlen. Mit Dodge dauerte es länger, genauso mit einigen anderen Charakteren. Hier und da wurden einige Szenen etwas zu strapaziert und ausgedehnt, dafür fehlte es dem Ende ein wenig an Realismus, denn es wirkt sehr überspitzt und gekünstelt.
Fazit: Trotz kleiner Schwächen hatte ich ein paar spannende Stunden mit diesem Buch und einige schöne Erlebnisse mit Heather und Dodge. Wem die durchaus neue Grundidee gefällt, der sollte ruhig einen Blick in den Roman werfen.