Lauren Oliver - Panic

  • Klappentext: „What will you do if you win?“
    Heather shook her head. She wanted to say: Run until I burst. Build miles and miles between me and Carp. Leave the old Heather behind; burn her to dust.
    Instead, she shrugged. “Go somewhere, I guess. Sixty-seven grand buys a lot of gas.”


    Inhalt: Carp ist eine langweilige und heruntergekommene Kleinstadt. Die Jugendlichen der Stadt wollen alle eigentlich nur eines: raus. Und einer von ihnen bekommt die Chance dazu, denn auf einen von ihnen wartet ein 67.000 Dollar-Jackpot. Das ist der Gewinn des Spiels der Highschool-Absolventen – Panic. Legendär, geheimnisvoll und gefährlich. Aber nur wer keine Angst zeigt, kann gewinnen…

    Meine Meinung:
    Carp ist eine typische amerikanische Kleinstadt, wie sie uns aus zahlreichen Büchern und Filmen bereits bekannt ist. Drogen, Familienprobleme, übermütige Jugendliche und einige verlassene und heruntergekommene Orte, die zu Schauplätzen gefährlicher Prüfungen werden.


    Heather; die Protagonistin und eine von zwei Personen, aus deren Sicht wir an Panic teilnehmen; lebt mit ihrer jüngeren Schwester bei ihrer völlig überforderten Mutter, die sich lieber mit Männern, Drogen und Alkohol abgibt. Als das Mädchen am Sommeranfang von ihrem Freund verlassen wird, nimmt sie an Panic teil, dabei ist sie alles andere als mutig und furchtlos. Anfangs noch schwächlich und voller Liebeskummer, entwickelt sie sich zu einer starken und unabhängigen Frau. Und im Gegensatz zu vielen ihrer Mitspieler, weiß sie immer, dass es etwas gibt, was mehr zählt als Panic.
    In der zweiten Sicht begleiten wir Dodge, einen Außenseiter, der mit einem klaren Ziel vor Augen an dem Spiel teilnimmt. Er will Rache für seine Schwester, was ihn in jeder Situation antreibt. Dadurch wirkt er schnell kaltherzig und unnahbar, aber auf seine Art wird auch er irgendwann zum Sympathieträger. Heather und Dodge haben beide kein leichtes Schicksal und müssen sich in diesem Sommer auch noch mit den Wirren der Liebe herumschlagen. Zu ihnen stoßen als Hauptfigur noch Heathers beste Freunde Nat und Bishop, die ebenfalls ganz eigene Ziele verfolgen.


    Panic als Grundidee finde ich sehr gelungen. Es ist tatsächlich ein sehr durchtriebenes und gefährliches Spiel mit teils absurden Runden. Die Spieler müssen verschiedene risikoreiche Situationen überstehen, die mehr als wahnsinnig erscheinen. Opfer werden jederzeit in Kauf genommen und damit sind nicht nur traumatisierte Jugendliche oder ein paar gebrochene Rippen gemeint. Der Anfang ist noch etwas ungefährlicher und weniger spannend, aber je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mitreißender wird es und desto eher würde man selber aussteigen. Psychischer Druck wird zur Normalität und nach und nach werden selbst Außenstehende mit hineingezogen.


    Insgesamt ist der Anfang etwas holprig, manches wirkt klischeehaft und einiges auch abstoßend. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich hineingefunden hatte, dabei konnte ich gleich mit Heather mitfühlen. Mit Dodge dauerte es länger, genauso mit einigen anderen Charakteren. Hier und da wurden einige Szenen etwas zu strapaziert und ausgedehnt, dafür fehlte es dem Ende ein wenig an Realismus, denn es wirkt sehr überspitzt und gekünstelt.


    Fazit: Trotz kleiner Schwächen hatte ich ein paar spannende Stunden mit diesem Buch und einige schöne Erlebnisse mit Heather und Dodge. Wem die durchaus neue Grundidee gefällt, der sollte ruhig einen Blick in den Roman werfen.
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    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • Inhalt
    Die Schule ist endlich vorbei und für die Absolventen heißt es nun, dass sie die Chance haben an Panic teilzunehmen. An einem Spiel, das nur die Härtesten unter ihnen bestehen können, dessen Sieger ein hohes Preisgeld erhält. Obwohl Heather nie an Panic teilnehmen wollte, entschließt sie sich aus verletzten Gefühlen doch dazu. Dodge hingegen wollte von Anfang an dabei sein um endlich Rache üben zu können. Schon bald müssen sich die Freunde den härtesten Aufgaben stellen, die mit jeder Runde gefährlicher werden. Doch nur einer kann den Kampf gewinnen und als Sieger aus dem Spiel hervorgehen.


    Meine Meinung
    "Wer Angst hat, ist raus" erschient als überaus passender Untertitel für dieses Buch, gilt es doch als die oberste Regel von Panic. Um dieses illegale Spiel gewinnen, darf der Spieler keine Angst zeigen und selbst in den schwierigsten Situationen nicht den Kopf verlieren. Wie sich bereits gezeigt hat, kann dies die schlimmsten Auswirkungen mit sich bringen, wenn nicht gar den Tod selbst.


    Heather Nill hatte bisher kein schönes Leben. Ihre Familie ist arm und lebt in einem Trailer Park in Carp. Ihre Mutter vertreibt sich gerne die Zeit mit diversen Männern oder auch mit Drogen. Ihr einziger Lichtblick sind ihre Freunde und ihre kleine Schwester Lily. Da ihr Freund sie gerade verlassen hat, entschließt sie sich spontan an den Spielen teilzunehmen. Eigentlich will sie nicht gewinnen, doch dann verändert sich die Situation und sie braucht das Geld um sich und Lily eine Zukunft sichern zu können. Sie muss gewinnen und ist bereit dafür ihr Bestes zu geben.


    Dodge Masons Leben ist auch kein Zuckerschlecken. Seine Mutter arbeitet hart um für ihn und seine Schwester zu sorgen. Seine ältere Schwester hat bereits vor ihm an Panic teilgenommen, doch da geschah etwas Schreckliches, was das Leben der ganzen Familie veränderte. Dodge möchte während der Spiele Rache üben, aber auch als Sieger hervorgehen um mit dem Geld seine Familie zu unterstützen.


    Doch nicht nur Heather und Dodge nehmen an den Spielen teil, auch viele andere ihrer Klassenkameraden haben sich zum Kampf entschlossen. So auch Heathers Freundin Natalie, die von einem besseren Leben träumt. Doch sie ist anders als Heather, sie ist schwächer und versucht deshalb andere auszunutzen. Das sie damit Freundschaften aufs Spiel setzte, scheint ihr egal zu sein. Sie will um jeden Preis weg.


    Lauren Oliver hat sich hier für die Jugendlichen ziemlich harte Prüfungen ausgedacht. Jeder ist sich selbst der Nächste. Klar, Freunde versuchen einander zu helfen, doch je weiter sie kommen, desto härter wird es. Zum Schluss darf es schließlich nur einen geben. An manchen Stellen wurde die Gefahr sehr groß. So mancher hätte sein Leben verlieren können. Natürlich wird auch der Schwierigkeitsgrad angehoben, zu leicht darf es ja nicht sein.


    Der Schreibstil ist leicht und verständlich. Sie Sprache gut gewählt, dass Leser jeden Alters es ohne Probleme lesen könnten. Die Atmosphäre ist mal nervenaufreibend und voller Spannung, an anderen Stellen traurig und zermürbend, nur selten war alles gelassen und fröhlich.
    Obwohl die ganze Geschichte zwischen dem 18. Juni und dem 25. August spielt, kommt es einem viel länger vor. Es passiert so viel, dass der Zeitraum einfach zu gering erscheint.


    Neben den Spielen, wird auch teilweise das Leben der Protagonisten beschrieben. Es läuft vieles falsch darin, doch nicht alles an Hoffnung ist verloren. Die Protagonisten kommen aus einer ärmlichen Gegend, versuchen aber einen Weg da raus zu finden. Sie haben noch Träume und zeigen durch ihre Taten dem Lesen, dass es sich lohnt für diese zu kämpfen. Wer nicht aufgibt, kann es durchaus schaffen, er muss nur sein Bestes geben.


    Fazit
    Panic bietet ein brisantes Abenteuer für Jugendliche. In halsbrecherischen und dazu illegalen Aufgaben, müssen sie sich gegeneinander durchsetzen um am Ende das Preisgeld zu kassieren. Spannend bis zur letzten Seite, unterlegt durch eine ganze Palette an Gefühlen.


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  • Inhalt:
    HEATHER hatte nie vor, an dem verbotenen Spiel für Schulabgänger teilzunehmen. Denn der Gewinn ist zwar hoch, aber der Einsatz auch, und sie ist keine Kämpferin. Doch schnell wird ihr klar, dass es nur den richtigen Grund braucht, um dabei sein zu wollen. Und dass Mut auch eine Frage von Notwendigkeit ist.
    DODGE war sich immer sicher, dass er bei Panic mitmachen würde. Er hat keine Angst, denn es gibt ein Geheimnis, das ihn durchs Spiel pushen wird. Aber um zu gewinnen, muss man auch seine Gegner kennen.


    Rezension:
    Panic begann, wie so viele andere Dinge in Carp, einer Kleinstadt mitten im Nirgendwo, weil es Sommer war und man nichts besseres zu tun hatte.
    Es ist ein Spiel, an dem nur High School Absolventen teilnehmen dürfen, die sich einer Reihe von teilweise lebensgefährlichen Aufgaben stellen müssen. Den Sieger erwartet am Ende ein Jackpot von 67.000$..


    "Panic - Wer Angst hat, ist raus" ist ein Einzelband von Lauren Oliver. Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Heather Nill und Dodge Mason, die beide an Panic teilnehmen.


    Während die Teilnahme von Heather eher spontan war, plant Dodge seine Teilnahme schon seit Jahren. Panic ist ein Spiel, bei dem die Teilnehmer ihre Ängste überwinden und sich lebensmüden Aufgaben stellen müssen. Manchen geht es nur um den Ruhm, um das Geld, das den Sieger erwarten, aber manch andere spielen es aus tiefsinnigeren Gründen.


    Heather und Dodge begleitet man über einen ganzen Sommer. Es steht nicht nur das Spiel im Vordergrund, sondern auch ihre Leben. Beide haben den High School Abschluss in der Tasche und haben ihr Leben noch vor sich. Während Heather in einer Wohnwagensiedlung aufgewachsen ist, mit einer drogen- und alkoholsüchtigen Mutter und sich nichts sehnsüchtiger wünscht, als diesem Leben endlich zu entkommen, hat Dodge nur auf Panic hingelebt. Weiter hat er nicht geplant.


    Ich habe viele Rezensionen zu dem Buch gelesen und wollte es eigentlich gar nicht lesen, weil die Meinungen so durchwachsen waren. Aber nun habe ich es doch gelesen und war überrascht, denn es hat mir eigentlich sehr gut gefallen.
    Angefangen mit den Protagonisten, die mir, je mehr ich sie kennengelernt habe, immer sympathischer wurden. Beide haben kein einfaches Leben und gehen völlig anders damit um. Heather und Dodge sind weit davon entfernt perfekt zu sein, aber genau das hat sie so interessant gemacht!


    Das Spiel Panic ist eigentlich eine richtige Schnapsidee. Die Spieler riskieren bei fast jeder Aufgabe ihr Leben, aber ich konnte ohne Schwierigkeiten nachvollziehen warum sie trotzdem teilnehmen.
    Mir hat es gut gefallen, dass nicht nur das Spiel im Mittelpunkt stand. sondern Heather und Dodge. Ihr Sommer, ihre Freunde und ihre Pläne. Das Buch konnte mich einfach mitreißen, was vielleicht auch daran lag, dass ich ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen bin.


    Fazit:
    Lauren Oliver hat mit "Panic - Wer Angst hat, ist raus" ein Buch geschaffen, das mich von der ersten bis zur letzten Seite einfach mitreißen konnte. Allerdings finde ich, dass es eher ein Buch für Zwischendurch ist, über das man nicht zu sehr nachdenken sollte, weil das Spiel Panic vielleicht nicht vollkommen nachvollziehbar ist. Ansonsten haben mir besonders die Protagonisten Heather und Dodge gefallen. Vier gute Kleeblätter!
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  • Jedes Jahr zum Ende des Schuljahres findet ein Spiel statt, bei dem man alles gewinnen kann - oder nichts. Schon mehrfach sind bei Panic Schüler gestorben. Und trotzdem ist es auch in diesem Jahr wieder das Ereignis des Jahres. Eigentlich hielt Heather nicht so viel von der Sache. Bis ihr Freund Matt mit ihr Schluss macht und sie ganz alleine
    dasteht. Die Wut, Enttäuschung und Verzweiflung treiben sie dazu. Ob das eine gute Idee war, fragt sie sich gleich am nächsten Tag. Aber Aussteigen gibt es nicht. Zumindest nicht für Heather...


    Das Spiel

    Ich fand die Grundidee die hinter Panic steckt super spannend. Es war einer der Gründe, warum ich das Buch unbedingt lesen wollte. Eine Art Trimagisches Turnier in der amerikanischen Kleinstadt für Schulabgänger. Mit Punkterichter und Kommentator. Jeder Schüler der Highschool zahlt für jeden Tag des Schuljahres einen Dollar. Das ganze Geld kommt am Ende des Jahres in einen Pott. Die beiden anonymen Punkterichter, die nach einem mir unbekannten System ausgewählt werden, und der Gewinner teilen
    sich am Ende des Sommers das Geld. Im Jahr von Heathers Teilnahme handelt es sich für den Gewinner um die stolze Summe von 67.000 Dollar.
    Woher Panic kommt weiß niemand so genau. Aber in der Kleinstadt Carp gibt es nichts. Und aus dem Nichts heraus, aus einer Laune, entstand Panic.


    Charaktere


    Auch wenn man dem Klappentext bloß Heathter und Dodge entnehmen kann und die Geschichte in ihren Perspektiven immer zwischen den beiden wechselt, sodreht sich das Buch doch um drei Charaktere. Heather und Dodge, die an Panic teilnehmen und Bishop. Bishop ist Heathers bester Freund, der von Anfang an seine beschützende Hand über sie hält. Keiner der Charaktere konnte mich vollkommen überzeugen, aber Bishop war mir insgesamt doch amliebsten.


    Heathers und Dodges Beweggründe an Panic teilzunehmen leuchten mir bei beiden nur in Maßen ein und reißen mich absolut nicht vom Hocker. Heather z.B. ist Panic zuvor vollkommen abgeneigt, taucht zum Anfangsritual nur auf, weil ihre beste Freundin Nat teilnehmen möchte. Als dann ihr Exfreund mit seiner neuen Flamme dort aufkreuzt
    brennen bei ihr alle Sicherungen durch. Okay, klar, Kurzschlussreaktion, aber dafür dann gleich an Panic teilnehmen? Das war für mich nicht nachvollziehbar. Sie wollte ihn ja gar nicht zurück haben. Panic konnte oder sollte ihn also nicht beeindrucken. Was wollte sie sich denn dann damit beweisen? Im späteren Verlauf entwickelt sie allerdings einen Grund weiterzumachen, der in meinen Augen sehr viel mehr Sinn macht.

    Meine Meinung


    Zwischen den einzelnen Spielrunden zogen sich die Seiten für mich sehr quälend langsam dahin. Und auch hatte ich gerade bei den spektakulären Szenen immer den Eindruck... Ja also irgendwie fehlen mir dafür die Worte. Ich würde es mit "trocken" oder "nüchtern" beschreiben. Die Szenen blieben irgendwie emotionslos. Mitreißen konnten sie mich nicht. Auch als einer fast vom Auto angefahren oder vom Tiger angefallen wurde, blieb das Ganze, wie auch das gesamte Grundgerüst des Buches ziemlich leblos. Woran genau das liegt, kann ich nicht genau sagen. Es ist aber ein elementarer Punkt, der mich am Buch sehr gestört hat!

    Fazit


    Auch wenn ich mit dem Stil, in dem das Buch gehalten wurde ein paar Probleme hatte, wollte ich doch wissen wie es ausgeht und wer vielleicht hinter all dem steckt. Leider muss ich sagen, dass bei Panic an vielen Stellen das Potenzial der Grundidee und der Charaktere einfach nicht ausgeschöpft wurde.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • „Darum ging es in dem Spiel in Wirklichkeit. Das war wahre Angst – dass man andere Menschen nie durchschaute, zumindest nicht völlig.“ (S. 255)


    Inhalt:
    In dem kleinen Kaff Carp ist es Usus, dass die Jugendlichen eines jeden Abschlussjahrgang an Panic teilnehmen (können), denn es winkt viel Geld. Aber es ist ein gefährliches, und natürlich illegales, „Spiel“!
    Die Mutproben werden von Runde zu Runde immer gefährlicher, so dass auch schlimme Dinge passieren.
    Und die Teilnehmer haben unterschiedliche Gründe, an Panic teilzunehmen.


    Meine Meinung:
    Die Sprache der Autorin fand ich an vielen Stellen außerordentlich gut gelungen:
    Beim Betreten einer alten verlassenen Holzhütte, deren Holz bereits vermodert war: „Sofort roch sie es auch: Mäusekake und Schimmel, Moder, wie der Geruch eines Mundes, der jahrelang nicht geöffnet wurde.“ (S. 137)
    „Heather umklammerte das Lenkrad und presste ihre Frustration durch die Handflächen hinaus.“ (S. 232)


    Und auch die inneren Gefühle Jugendlicher kann sie gut nachvollziehbar beschreiben:
    „Niemand hatte ihr je diese grundlegende Tatsache mitgeteilt: Nicht jeder wurde geliebt. Es war wie bei diesen dämlichen Glockenkurven, die sie in Mathe lernen mussten. Da gab es die große, dicke, glückliche Mitte, einen Walbuckel voller seliger Paare und Familien, die lachend an einem großen Tisch zu Abend aßen. Und dann, an den abgeflachten Enden, waren die abnormen Leute, die Sonderlinge, Freaks und Nullen wie sie.“ (S. 235)


    Fazit: Gutes Jugendbuch.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich hatte mehr erwartet…


    Niemand kann genau sagen, wer Panic erfunden hat. Niemand weiß, seit wann es das Spiel gibt. Aber jeder kennt es. Und auch, wenn die Polizei versucht, es zu unterbinden, findet das Tribunal von Panic einen Weg das Spiel stattfinden zu lassen. In Carp, einer armen Stadt mit zwölftausend Einwohnern im Bundesstaat New York, findet es jährlich statt. Jeder einzelne Schüler an der Highschool weiß davon, doch niemand darf etwas verraten. Schließlich ist das Spiel wegen des Geldes irgendwie im Interesse aller. Denn das ist der Anreiz des Ganzen: Jeder Schüler muss in einen Jackpot einzahlen – ausnahmslos. Und zwar einen Dollar pro Schultag von September bis Juni – wer nicht zahlt muss mit mehr oder weniger sanften Ermahnungen rechnen.
    Alle aus der Abschlussklasse dürfen mitspielen und um das so zusammengetragene Geld kämpfen. Runde um Runde scheiden dann mehr Spieler aus, denn es kann nur einen Gewinner geben. Auch wenn der Start mit dem Sprung von den Klippen immer der gleiche ist, so sind die Aufgaben doch immer andere, da für diese jedes Jahr unter strengster Geheimhaltung zwei andere Punktrichter ausgewählt werden. Sie erhalten eine nicht zu verachtende Bezahlung dafür, dass sie sich Prüfungen ausdenken und über die Punktvergabe entscheiden.
    Die Regeln sind ganz leicht und jedem bekannt. Zum Beispiel ist strengste Geheimhaltung oberstes Gebot, der Kommentator, der die von den Punktrichtern aufgestellten Runden vorstellt und moderiert, darf nicht angegriffen werden und vor allem: Wer Angst hat, scheidet aus.
    Als Heather zum Startsprung an den Klippen erscheint und dort auf ihren Exfreund und dessen neue Flamme trifft, weiß sie, dass sie, trotz ihres Vorsatzes es nicht zu tun, spielen wird. Auch ihre beste Freundin Nathalie entschließt, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, obwohl sie sich vor beinahe allem fürchtet. Ihr Ziel ist es, mit dem Geld eine Schauspielausbildung zu finanzieren. Auch Dodge, der seit mittlerweile zwei Jahren in Carp zur Highschool geht, hat seine ganz eigenen Beweggründe – und er ist sich seines Sieges sicher…
    Als dann die Summe des diesjährigen Jackpots genannt wird, sind alle sprachlos: 67.000 Dollar – so viel gab es noch nie zu gewinnen. Dass dies kein leichtes Spiel wird, steht von Anfang an fest.
    Und so beginnt in diesem heißen Sommer ein Spiel, bei dem jeder über seine eigenen Grenzen gehen muss; bei dem immer weniger Spieler übrigbleiben. Ein tödliches Spiel, das dieses Mal schon in der zweiten Runde sein erstes Opfer fordert, aber dennoch jedes Jahr wiederkehren und wie immer jeden Beteiligten verändern wird.


    Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Heather und Dodge geschrieben, sodass man immer neue Seiten der Protagonisten kennenlernt und sich recht gut in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen kann. Auch sind so die Beziehungen der Charaktere zueinander gut verständlich. Durch die detailreiche Beschreibung (auch ihrer Lebensumstände) fühlt man schnell mit den Freunden mit, wobei man jedochnicht vollkommen zu ihnen durchdringen kann. Da die Mutproben, wie auch ihr Ende und noch so viel mehr in diesem Buch, recht vorhersehbar sind, wartet man nur selten gespannt auf die neuen Mutproben, die es zu bestehen gilt, obwohl das Buch hier wirklich Potenzial gehabt hätte. Ein paar andere konnten mich allerdings fesseln. So sind die Wendungen nur zum Teil überraschend.
    Spannender war für mich dafür die Entwicklung, welche die Charaktere durchlaufen und wie sie Kapitel für Kapitel erwachsener werden.
    Viele der Aufgaben sind sehr kreativ und gefährlich, jedoch trägt dies auch dazu bei, dass Panic phasenweise nicht sehr realistisch wirkt. Denn wenn es stattdessen um die Beziehungen der Personen geht, ist das Buch sehr gut nachvollziehbar, verständlich und glaubwürdig.
    Sehr gefallen hat mir, dass ich total schnell in das Buch abtauchen konnte, da der Schreibstil wirklich unkompliziert und leicht zu verfolgen ist. Deswegen lässt sich das Buch problemlos zwischendurch lesen, ohne dass man sich anstrengen müsste.


    So sind alles in allem einige Mutproben unrealistisch, viele Wendungen vorhersehbar (besonders das Ende), jedoch die Charaktere sehr schön ausgearbeitet und interessant. Das Buch „Panic“ lässt mich zwiegespalten zurück, da ich zum Einen etwas von den Prüfungen enttäuscht, von den Charakteren aber positiv überrascht bin. Die Idee des Buches ist zwar nichts völlig Neues, hat mir aber dennoch sehr gefallen, allerdings ist die Umsetzung meines Erachtens noch ausbaufähig. Auf der einen Seite ist die Sprache angenehm leicht, auf der anderen Seite ist sie mir jedoch manchmal etwas zu umgangssprachlich und bremst auch das Mitfühlen etwas ab…
    In meinen Augen eignet sich dieser Jugendthriller deswegen gut zum Zwischendurch-Lesen, allerdings sollte man meiner Meinung nach auch nicht mit allzugroßen Erwartungen an das Buch gehen.

  • Jedes Jahr haben die Schulabgänger in Carp die Möglichkeit sich durch ihren Mut zu beweisen und gegeneinander anzutreten. Der Gewinner bekommt dafür einen großen Haufen Geld. Doch das Spiel, das unter dem Namen Panic bekannt ist, entwickelt sich ganz schnell zu einem gefährlichen Wettkampf. Lohnt es sich dafür wirklich sein Leben aufs Spiel zu setzen?


    Bisher habe ich alle Bücher von Lauren Oliver gerne gelesen und auch dieses hier hat mich wieder überzeugt.

    Es ist abwechselnd aus der Sicht von Heather und Dodge geschrieben. Heather wollte an dem Spiel gar nicht mitmachen. Sie hatte einen Job, einen Freund und hielt sich nie für mutig genug für Panic. Doch dann macht ihr Freund mit ihr Schluss und Heather folgt dem spontanen Impuls, doch den Sprung zu wagen. Mit dem Geld könnte sie gemeinsam mit ihrer Schwester endlich von ihrer alkoholkranken Mutter fliehen. Heather macht die größte Entwicklung im Buch durch. Sie wächst von Runde zu Runde, wird stärker und selbstständiger, mutiger, bleibt aber immer noch sensibel und durchdacht. Sie war mir von Anfang an sympathisch.

    Dodges Motiv bei Panic mitzuspielen ist Rache. Rache dafür, dass seine Schwester, seitdem sie Teil des Spiels war, nicht mehr laufen kann. Er bleibt weitestgehend unnahbar. Obwohl er Emotionen zeigt, war es doch nie leicht, ihn so richtig zu durchschauen.

    Dann gibt es noch Nat, Heathers beste Freundin, die mit dem Geld nach L.A. ziehen und Schauspielerin werden möchte. Und Bishop, ebenfalls Heathers bester Freund. Er hält nichts von Panic und ist bestrebt, Heather zu beschützen und sie von dem Spiel abzuhalten.

    Die weiteren Nebencharaktere sind alle gut beschrieben und auch wenn einige wirklich eher selten auftauchen bleiben sie nicht farblos.


    Besonders gut in diesem Buch hat mir gefallen, dass die beiden Hauptcharaktere mal nicht das Liebespaar sind. :applause: Das ist etwas, das mir bisher sogar noch gar nicht begegnet ist und ich fand es wirklich sehr erfrischend! Dadurch gab es vor allem noch weitere spannende Charaktere, die man unbedingt kennen lernen wollte und außerdem stand somit auch nicht die Liebesgeschichte so dermaßen im Vordergrund, dass alles andere Nebensache wurde. :thumleft:

    Mag auch sein, dass das Buch nicht voller Überraschungen war und ich auch nicht permanent ganz aufgeregt war und nicht wusste, was auf mich zukommt. Dennoch habe ich mich sehr unterhalten gefühlt.

    Deshalb gibt es von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver