Ihr kennt das: immer wieder tauchen in der Literatur Gestalten und Helden auf, die wir als Leser aufgrund ihrer Eigenschaften und / oder ihrem makellosen Äußeren bewundern sollen, uns manchmal sogar ein bisschen in sie verlieben.
Mich interessiert, ob irgendein Autor bei euch mit dieser Intention völlig daneben gegriffen hat. Als Beispiel führe ich für mich mal Diana Gabaldons Outlander Jamie Fraser an; er ist ja der typische "Womanizer": Jede(r) verliebt sich in ihn außer- und innerhalb der Romane. Er ist aufrecht, ehrlich, groß, gebildet, sieht toll aus, und ist jederzeit zum Kampf für die gerechte Sache und zur Liebe bereit (natürlich bleibt er bei letzterem treu!). Eigentlich sind das bewundernswerte Eigenschaften, und ich gebe zu, Frau steht darauf. Allerdings war mir Jamie trotz seiner Makellosigkeit nie sympathisch, und gerade in dem dritten Teil der Lord John-Saga frage ich mich, warum er solchen Schlag bei beiderlei Geschlecht hat. Irgendwie kommt er als totale Sissy daher, wird bei jeder Gelegenheit ohnmächtig und das, was Heldentaten sein sollen, wirkt in meinen Augen nur unfreiwillig komisch. Apropos: Humor geht ihm schon immer gänzlich abhanden, finde ich. Ich muss allerdings sagen, dass ich ohnehin keinen großen Spaß an "Fackeln der Freiheit" habe und sich das Buch als Riesenenttäuschung entpuppt...
Wer ist euer persönlicher "Jamie Fraser"?