Teil 2: "Feuerwerk im Bauch" bis "Leuchtkörper" (Seiten 121-245)

  • Kapitel Glut auf unserer Haut

    Mir fällt es zunehmend schwerer meine Gedanken zu Ronia und Jan in Worte zu fassen. Natürlich ist zwischen den beiden immer ein wunderbares Knistern da, keine Frage. Auch der Kuss hier war wieder sehr intensiv, interessant auch, dass Jan ihn diesmal abbricht. Trotzdem steigt mir das allmählich in zu hohe Gefilde ab, wenn ich das so sagen darf. Das mit der "alten Seele" zum Beispiel. Ich würde mir gerne ein paar Erklärungen dazu von dir erbitten, Bettina. Den ich komme wirklich nicht ganz mit dabei. Meint Jan also, das wahre Alter ist bei ihm im Grunde gar nicht wichtig, weil er vom Kopf, von der Seele her im Grunde viel älter ist? Und Ronia ist es aus seiner Sicht auch, nur weiß sie es noch nicht so Recht? Und das verbindet sie dann im Tieferen auch irgendwie? Eine Art Seelenverwandschaft? Puh, ich bin wohl zu kleingeistig, um das so ganz zu erfassen. Jedenfalls scheint das mit der alten Seele dann auch irgendwie Jans Augenkontakt zu erklären. Er vermeidet es, die Leute direkt anzuschauen, denn die meisten verkraften es nicht, diese Seele direkt zu sehen. Aber es fasziniert sie doch, weshalb er auch ein beliebtes Fotomodell ist, denn die Kamera gibt einen Abglanz von dieser wieder. Keine Ahnung, ob ich das so richtig verstanden habe.

    Ja, das mit der alten Seele verwirrt mich auch.
    Sagt er es nur, weil er einfach mehr Erfahrung besitzt wie so manch anderer in seinem Alter oder steckt da mehr dahinter?
    Dann auch Ronias letzter Satz in diesem Kapitel, dass sich die Dämonen schon bald vom Himmel stürzen werden... meint sie damit nur Familie und Freunde, die ihr ihr Glück nicht gönnen werden oder verbirgt sich da noch etwas Tieferes dahinter?
    Keine Sorge, Lighty, ich bin auch zu kleinkariert, zu Lisa Plenzkuös, um das zu verstehen :wink: ...


    Natürlich ist Jan auch kein Callboy, sondern wie oben schon erwähnt, nur Fotomodell. Ich habe mir das dann schon gedacht, als er irgendwie vom Licht gesprochen hat, das ihn so geblendet hat. Blitzlicht ist ja wirklich nichts schönes. Daher auch sein Kommentar am Anfang "Normalerweise kostet das Geld.". Klar, ein Foto von ihm zu machen, kostet eigentlich was.

    Ah, "Normalerweise kostet das Geld" - jetzt macht der Satz endlich Sinn #-o . Tja, und wir alle dachten mal wieder das Offensichtlichste. Nu ja, ich muss zugeben, dass ich wirklich an Abel Tanatek aus "Der Märchenerzähler" denken musste, als von Callboy und Drogenkonsum die Rede war.
    Aber in diesem Kapitel habe dann selbst ich kapiert, sogar schon vor Ronia, dass Jan ein Modell ist.
    Sein Foto ist nur ein Stockfoto, das die Leute von der Dating- Escort- was auch immer- Website gegen Gebühren gekauft haben...


    Ich kann mich nach wie vor mit Ronia identifizieren, Jan dagegen bleibt mir eher fremd. Er ist schon interessant und auch in gewisser Weise anziehend, keine Frage. Aber seine weisen Kommentare à la "Ich bin ja so lebenserfahren und unkonventionell"sind mir zunehmend ein wenig zu viel. Und dann noch das mit der alten Seele. Fehlt nur noch ein langer brauner Bart und Mantel und er wäre ein perfekter Hagrid. Aber jedem das Seine. Ich finde es schön zu lesen, dass einige von euch damit besser zurecht kommen als ich.

    Ich mag ihn irgendwie...
    Er bleibt mir natürlich immer noch fremd, was ja aber kein Wunder ist, weil wir immer nur Bruchstücke über ihn erfahren.
    Wir wissen jetzt, dass er eine anständige Wohnung hat, einen anständigen Job, ein anständiges Hobby (Fußball im TV glotzen :loool: ), aber viel mehr dann auch nicht.


    Die Szene im Badezimmer fand ich auch witzig. Obwohl ich, glaube ich, gar nicht den Mut gehabt hätte, dort zu duschen. Und dann noch einmal schnell seine Schränke zu inspizieren

    Die meisten von uns hätten es wohl nicht über sich gebracht, das Schränkchen zu öffnen, weil man so was eben nicht tut, auch wenn es noch so sehr in den Händen gejuckt hätte :wink: .


    Jans Wohnung nimmt so einiges von den Vorstellungen, die Ronia von ihm hatte. Eine ganz normale Wohnung und dazu Jan, der ein Fußballspiel im Fernsehen schaut. Nicht wirklich exotisch. Was mir aufgefallen ist, sind die Anspielungen oder Parallelen zu Ronias Studienfach: antike Skulpturen auf dem Nachttisch, er erinnert sie an Heroen, Ronia fühlt sich wie Ikarus, ein uraltes Fresko usw. Was bedeutet das wohl? Und dazu dann Ronias Erkenntnis als sie in Jans Augen schaut: "Doch mein fatalster Irrtum war zu glauben, sie seien jung. Sie wissen um mich. Schon immer. Von Anbeginn aller Zeiten."

    Diese Anspielungen und Parallelen sind mir auch gleich ins Auge gestochen.
    Und dieser Satz "Von Anbeginn aller Zeiten".
    Dann die Kombination mit der alten Seele... keine Ahnung, in welche Richtung das gehen wird...


    Es gibt doch unterschiedliche Arten von Alter. Zum einen das direkte Alter, die Zahl an Jahren, die man lebt. Und dann gibt es noch ein "inneres" Alter, vielleicht abhängig von den Erfahrungen, die man bisher in seinem Leben gemacht hat. Oft ist es doch so, dass ältere Menschen viel ruhiger und gelassener reagieren. Vielleicht meint er damit, dass er innerlich viel reifer ist, als seine Jugend glauben lässt. Nur so eine Idee....

    Aber ob es nur das ist? So simpel?
    Es wäre die einfachste, die am nächsten liegende Erklärung.


    Schön fand ich die Szene, in denen sich beide wieder näherkommen. Erst spielerisch und leicht, entdecken sie sich wie Kinder. Es ist für Ronia, als sei jeder Kuss der erste Kuss. Und trotzdem kommt es mir immer vor, als scheinen sich beide schon lange zu kennen, alles ist irgendwie intensiver. Doch immer wieder zieht sich einer von beiden zurück, als haben beide Angst, zu weit zu gehen.

    Ich fand es gar nicht so entzaubernd wie Ronia, als Jan zum Staubwedel greift. Es hatte so was Menschliches an sich, wie er sich ablenken, abreagieren muss.
    Ich denke auch, er will Ronia nicht zu nahe kommen - und kann doch nicht anders...


    Jan ist ein Fotomodell. So wird ja klar, was der Kommentar bedeutete. Eigentlich schade, dass man so etwas offensichtliches nicht sofort erkennt oder zumindest mal kurz an diese Möglichkeit denkt und erst mal den Vorurteilen glaubt....

    So erging es mir auch.
    Wir glauben Gerüchten leider viel zu schnell.


    So, und ich schaue nun "Black Swan" weiter, auch wenn ich ihn schon hundertmal gesehen habe und nie genug davon bekommen kann und ihn theoretisch auf DVD schauen könnte, aber nein, ich gucke lieber mit Werbepausen.
    Auch so ein Film, in dem nicht alles ist, wie es scheint.

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Feuerwerk im Bauch


    Es wird zunehmend komplizierter...Muss Ronia ihrer Freundin alles erzählen..??? Nein,auch Freunde dürfen Geheimnisse haben und mal ehrlich,was genau soll sie erzählen...Ronia weiss doch selber garnicht genau,was da zwischen ihr und Jan *läuft*


    Johanna und Max...hmm..was Max bezweckt ist mir nicht ganz klar...aber für Johanna ist er nur ein Lückenbüsser...ich bin fest davon überzeugt,dass sie Jonas schon seit Sandkastenzeiten liebt...aber wie Ronia sagte..bei Jungen kommen sie sich nie in die Quere,so ist es abgemacht..


    Jan kann ich immer noch nicht wirklich greifen...aber ich denke,so schlimm wie ihn alle hinstellen ist er nicht...


    Die Szene im Tierheim.. :love: ..damit hat er sich in mein Herz geschlichen...ich vertraue dem Instinkt der Hunde


    Auf der Brücke,hat mir besonders gefallen,wie sie sich ganz ohne Worte verständigt haben...Jan´s *Fass mich an* beziehe ich mal nur auf das körperliche,den wirklich berührt haben sie sich ja schon mental..allerdings ist mir dieses dritte Auge - Zeug ein bissl suspekt.. :uups:

  • Silberstreif

    Mir kam es vor, als sei sie die Fremde im Haus ihrer Eltern, während Jonas und Johanna dorthin gehören. :(

    Dito und ich frage mich,warum Johanna und Jonas Karfreitag dort verbringen und nicht bei ihren Familien..anscheinend läuft das ja schon seit Jahren so:scratch:


    Zitat von »Lighty«
    Tut mir leid, aber auch hier muss ich es nochmal anmerken: Joggen ist in den Augen mancher Menschen wohl ein Anzeichen für Schwangerschaft . Ich muss wirklich immer wieder darüber grinsen, wie extrem Ronia's Umfeld auf ihre Joggerei reagiert.


    Na ja, ich denke eher, dass alle dachten, dass Ronia mitsamt ihren momentanen Stimmungsschwankungen, ihrer Verwirrtheit (Schwangerschaftsdemenz), jetzt dann der lange Ausflug zur Toilette, gedacht haben, dass sie schwanger sein könnte - und da mit Lukas ja Schluss ist, haben sie wohl gedacht, dass die neuerlichen Joggingausflüge entweder zu einem Verlust des Fötus führen sollten oder dass sie vielleicht ihre schlanke Figur durch das Joggen beibehalten wollte, damit das Bäuchlein nicht gleich auffällt.

    Ich habe fast geahnt,dass sowas kommt,als sie zum Klo ging..
    Aber kommt man sich da nicht vor,wie ein Forschungsobjekt,dessen Handeln und Reaktionen genauestens dokumentiert werden.. [-(


    Ich mochte die Facebook- Unterhaltung.
    Sie war intim, das ja, aber nicht auf eine unangenehme Art und Weise, sie hatte trotz der Direktheit, die man vielleicht als plump betrachten könnte, etwas Neugieriges an sich, etwas Vertrautes, aber auch etwas Inniges und Liebevolles. Auch dass Jan dann noch so eine freche, schelmische Antwort hinterher geschickt hat, fand ich einfach nur schön. Vor allem wie er ihr dann auch noch ein "Schlaf schön" (o. ä.) wünscht.
    Und im Grunde muss das "Wenn du dich berührst" ja nicht gleich das Offensichtliche meinen...

    Ich fand die Szene auch sehr schön...sowas setzt doch,zumindest für mich,eine gewisse ...hmmm,wie soll ich es nennen...Vertrautheit vorraus.. :-k


    Ich muss gestehen..ich mag Jan´s freche Art wirklich gern :uups:

  • Feuerwerk im Bauch


    Herrje, Johannas neuer Freund ist ausgerechnet einer von Lukas' Kumpels, das kann ja nicht gutgehen. Nur blöd, dass Johanna völlig ahnungslos ist, weil sie gar nicht weiß, was Ronia auf der Party mitangehört hat. Auf der anderen Seite würde es vermutlich auch nichts ändern, denn an sich war es ja Lukas, der sich danebenbenommen hat und nicht Max. Von daher würde Johanna wohl kaum auf ihr Liebesglück mit Max verzichten, nur weil der mit Lukas befreundet ist. Ich verstehe natürlich auch, wie Ronia sich fühlt und woher ihre Ängste rühren. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass Johanna Lukas' Geschichten wohl kaum für voll nehmen würde. Denn sicher kennt sie Ronia deutlich besser und würde ihr wohl kaum in den Rücken fallen. Da könnte sie schon etwas mehr Vertrauen haben, auch wenn ich nachvollziehen kann, wie es ihr gerade geht. Puh, eine echt schwierige Situation. Zumal Ronia ja auch nicht möchte, dass ihr jemand den Umgang mit Jan verbietet, dann dürfte sie das bei Johanna auch nicht tun. Denn an sich hat sie gar keinen Beweis dafür, dass er schlecht über sie redet. Er hat vielleicht auf der Party nicht ganz glücklich reagiert, aber was soll er mitten in so einer Männerrunde auch tun? Seinen Freund zurechtweisen? Wohl kaum. Dass Ronia Johanna dann vor die Wahl stellt, wirkt natürlich kindisch, aber ich denke, sie weiß sich in dem Moment einfach nicht anders zu helfen.


    Als Jan auftaucht, kippt die Situation. Es ist ja auch sehr passend, dass er prompt auf die Stichworte "schönster Mann der Stadt" auftaucht, wobei Johanna damit sicher Jonas meint. (Was wieder meine Theorie unterstützt, dass sie in ihn verliebt ist.) Und dann der überraschende Ausflug mit Jan, damit hatte ich ja nicht gerechnet, das muss ich zugeben. Er bricht also nachts in Tierheime ein, um die Hunde auszuführen. Ein moderner Robin Hood der Tiere, das gefällt mir. Dann kann er auch kein allzu schlechter Mensch sein, denn ich persönlich finde, dass der Umgang mit Tieren auch etwas über ihn selbst aussagt. Und das erklärt auch das Knurren, das wir bei der Beinahe-Vergewaltigung im Park erlebt haben.


    Tja, und dann noch die Szene, in der Ronia ihren Vorsatz tatsächlich in die Tat umsetzt. Sie bestimmt die Situation zwischen ihr und Jan. Sie bestimmt, was passieren soll und sie setzt dem ganzen auch ein Ende und lässt den Armen einfach so da stehen. Damit gibt sie auf jeden Fall ein Statement ab und er wird sicher noch eine Weile an sie denken. :wink:


    Silberstreif


    Aha, hier ist wohl eine Verschwörung im Gange! Zu viert wird Ronia aufgelauert, es wollen ja alle nur ihr Bestes. Was aber wirklich der absolute Knaller war, ist Ronias Frage, ob denn jemand gestorben sei. Das Gesicht ihrer Mutter kann ich mir wirklich gut vorstellen, was für ein herrliches Fettnäpfchen! :totlach: Dann kommt noch die Nachricht von Jan, das kann ja ein Karfreitag werden! Es wirkt vielleicht ein wenig kühn, was er da schreibt, aber ich finde es gut. Kein Geplänkel, kein etwas-sagen-und-etwas-anderes-meinen - nein, er ist einfach direkt und fragt, was ihm in dem Sinn kommt. Und sicher möchte er sich auch einfach wieder ins Gedächtnis rufen. Vielleicht weiß er sogar, wo Ronia sich gerade befindet. Die ist solche Direktheiten nicht wirklich gewohnt, findet sie aber spannend. Schließlich sagt sie ja auch in einem der vorherigen Kapitel, das mit Jan sei ein Abenteuer. Und wie Ronia sagt: die Worte sind ja nicht häßlich, im Gegenteil. Ich finde sie sehr zart. Dann gerät das Gespräch und vor allem Ronia so richtig in Fahrt. Sie kann richtig witzig sein!


    Und dann wird die Arme wieder so brutal in die Realität zurückgeholt. Aber irgendwie ist es doch auch typisch. Wenn man nicht versteht, was Ronia tut, gibt es natürlich nur eine mögliche Lösung: schwanger! (Na gut, Drogen wären auch noch eine Möglichkeit gewesen.) Das zeugt mal echt davon, wie weit die vier im Moment von Ronia weg sind und wie wenig sie momentan kennen. Dafür erleben wir ihren Vater zum ersten Mal sanft, das fand ich schön. Er war zwar immer noch nicht wahnsinnig einfühlsam, aber es ist ein Anfang. Und dann noch mitten in der Nacht sie Nachricht von Jan. *seufz* Wie schön!

  • Das Max ausgerechnet ein Freund von Lukas ist, dafür kann Johanna nichts und ich finde Ronia behandelt ihre beste Freundin sehr unfair. Eigentlich hätte sie hier mal die Karten auf den Tisch legen können. Ja gut, vielleicht ist ihr das was Lukas gesagt hat peinlich, aber wenn man seiner besten Freundin schon ehrlich sagen möchte, was los ist, sollte man soetwas nicht zurück halten. Ich denke dann hätte Johanna ganz anders reagiert!


    Also dieser Zufall ist schon wirklich sehr unglücklich, aber wie du sagst überhaupt nicht Johannas Schuld oder Fehler. Meiner Meinung nach hätte Ronia von Anfang an offen mit Johanna reden sollen. Ihr jetzt dieses Ultimatium zu stellen, ist einfach nur kindisch und unfair.


    Schön fand ich es aber, dass sie sich doch noch noch einen Ruck gibt und mit ihren Freundinnen auf das Fest geht - auch wenn sie hofft, Jan dort zu begegnen. Aber hey, das wäre wohl jedem so gegangen! Jeder hätte diesen Hintergedanken gehabt.


    Das stimmt schon, aber der Schwerpunkt von Ronias Motivation, das Brunnenfest zu besuchen, liegt ja schon sehr eindeutig auf Jan. Jeder andere wäre vielleicht in erster Linie wegen seiner Freunde mitgegangen und hätte dabei die leise Hoffnung gehabt, seinen Schwarm ganz zufällig zu treffen. Aber bei Ronia ist es irgendwie anders. Sie geht eher notgedrungen mit ihren Freundinnen weg und ist in Gedanken ganz woanders. Eine gute Freundin ist sie in meinen Augen schon lange nicht mehr. :-?


    Genauso wie Ronia sich umdreht und geht, richtig stark kommt Sie in der Situation rüber :thumleft:

    Oh ja, das fand ich auch. Ronia bestimmt, wo es langgeht und lässt einen sehr aufgewühlten Jan zurück. :lol:


    ... mal abgesehen davon, dass Ronia natürlich auf andere Art hätte mit der Situation umgehen sollen und können - was wäre denn gewesen, wenn sie Johanna die Wahrheit gesagt hätte? Dann wüsste Johanna, dass Ronias Ex über sie gegenüber Max gelästert hat. Über ihre Bettqualitäten. Gut. Und weiter? Hätte das für Johanna etwas geändert? Eigentlich nicht. Hier weiß ich wirklich nicht, ob maximale Offenheit unbedingt sooo gut gewesen wäre.


    Mh, in Johannas Beziehung zu Max hätte das wahrscheinlich nichts geändert, aber doch in der Beziehung zwischen ihr und Ronia. Denn Johanna bekommt ja gar keine Chance, das Verhalten ihrer besten Freundin auch nur in Ansätzen zu verstehen. Ich glaube schon, dass die Beziehung der beiden Freundinnen anders verlaufen würde, wenn Ronia von Anfang an mit offenen Karten gespielt hätte.


    Ist Johanna in Jonas verliebt? Oder war sie es? Drängt sie Ronia so zu Jonas, weil sie denkt, erst dann ihre Gefühle endgültig vergraben zu können, wenn ihre beste Freundin mit ihm zusammen ist? Was für eine Geschichte steckt da nur dahinter? Ich bin auf jeden Fall gespannt.


    Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Gedanken, Johanna könne auf Jonas stehen, noch gar nicht hatte. Ich hatte ihren Kommentar von wegen "schönster Mann der Welt" ganz anders verstanden, jedenfalls nicht so, dass Jonas in Johannas Augen der schönste Mann der Welt ist. Aber irgendwie leuchtet es mittlerweile doch ein bisschen ein. :-k Da bin ich jetzt aber auch sehr gespannt.


    Die Szene im Tierheim.. :love: ..damit hat er sich in mein Herz geschlichen...ich vertraue dem Instinkt der Hunde


    Oh ja, diese Szene war wirklich toll. Wie sich der eine Bully dann auch direkt auf den Rücken legt und sich den Bauch kraulen lässt. :love:


    allerdings ist mir dieses dritte Auge - Zeug ein bissl suspekt.. :uups:

    Mir ehrlich gesagt auch. Vor allem verstehe ich nicht, wie Jan die Hunde mental gerufen haben soll. Die waren doch in Käfigen und das Tor des Tierheims ist doch auch abgeschlossen. :-k Oder ist das jetzt Haarspalterei? :uups:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Mir ehrlich gesagt auch. Vor allem verstehe ich nicht, wie Jan die Hunde mental gerufen haben soll. Die waren doch in Käfigen und das Tor des Tierheims ist doch auch abgeschlossen. :-k Oder ist das jetzt Haarspalterei? :uups:

    Ich habe das so verstanden, daß Jan gerade zufällig mit den Hunden einen nächtlichen Spaziergang unternahm und er sie erstmal aus sicherer Distanz warten gelassen hatte, um sie dann kurze Zeit später zuHilfe zu rufen. :-k

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • ... ja, genau so war es. Drittes Auge hin oder her - Käfige öffnen kann man damit nicht. :D
    Das dritte Auge steht sinnbildlich für die Intuition und befindet sich - glaubt man daran bzw. hat man Erfahrungen damit gemacht - zwischen den eigenen Augen, manchmal auch etwas höher auf der Stirn; dort, wo die Inder den roten Punkt malen (symbolisiert das dritte Auge) und auch manche Buddha-Darstellungen das dritte Auge haben. In der Chakrenlehre gibt es das dritte Auge auch als eines der energetischen Zentren des Körpers.
    Es ist gar kein solcher Hokus-Pokus, wie man glauben mag. Im menschlichen Gehirn gibt es an dieser Stelle "Knotenpunkte", die für Einfühlungsvermögen, Intuition etc. stehen bzw. wo diese Eigenschaften "verschaltet" werden. Intuitive Fähigkeiten haben wir ja alle. Im Buddhismus etc. ordnet man sie symolisch dem dritten Auge zu. Es ist letztlich eine Vorstellung, ein Bild. So wie das gemalte Herz für unser echtes Herz.
    Jan verknappt das hier natürlich sehr, so dass es irritierend wirkt. Was er meint, ist, dass er die Hunde ein paar Ecken weiter "geparkt" hat (um den Überraschungsmoment nutzen zu können und nicht evt. in eine Polizeifalle zu laufen), zu schauen, was los ist, und die Hunde dann mit dem Herzen (hier: drittes Auge, ist immer gekoppelt an ein offenes Herz - je stärker wir mit unseren Gefühlen in Harmonie leben, desto besser ist unserer Intuition) zu rufen und darauf zu vertrauen, dass sie das spüren und kommen. Außerdem hat er wohl irgendwie geahnt, dass Ronia gerade in Gefahr ist. Solche Ahnungen haben ja manchmal auch Mütter oder ganz enge Freude. Man ruft jemanden genau dann an, wenn dieser es gerade am nötigsten braucht, obwohl man von seinem Kummer gar nichts wusste. Kognitiv nicht. Unbewusst schon. :wink:
    Dass Tiere, vor allem Hunde, diese nonverbale Kommunikation gut beherrschen, ist ja schon länger bekannt. Sie "spüren" die Signale ihres vertrautesten Menschen, wenn dieser in Not ist oder sie braucht. Dazu gab es schon eine Reihe spannender Experimente. Interessant sind auch Versuchsreihen, bei denen Hunde gefilmt wurden, die sich immer einige Zeit vor dem Feierabend ihres Herrchens vor die Tür setzten, um ihn/sie zu empfangen - und zwar egal, zu welcher Zeit und mit welchem Verkehrsmittel und aus welcher Richtung und Entfernung Herrchen/Frauchen nach Hause kam. Sie haben also gespürt, dass ihre Lieblingsmenschen sich nun ihnen entgegen bewegen (dass es über den Geruchssinn ablief, wurde meines Wissens ausgeschlossen). Auch Katzen reagieren auf solche Impulse.

  • Wie Ronia auf Johanna "losgeht", weil diese sich in einen Freund von Lukas verliebt hat, fand ich schon sehr heftig. Ok er war damals anscheinend auch an dem Gespräch beteiligt ... ABER ... dieses miese Spiel hat Ihr Ex getrieben, Männer/Jungs prahlen gern. Ich finde es einfach wenig sehr krass das Sie Johanna da so angeht und mir tat Sie wirklich leid. Immer versucht Sie den Kontakt wieder zu Ronia herzustellen, die sich immer mehr zurückzieht, keine Verabredungen mehr einhält usw. Und dann schleudert Ihr Ronia auch noch den Satz hin : Du darfst keine Beziehung mit Ihm haben.

    Ja, ist schon schade, wie sich jetzt alles zwischen den besten Freundinnen entwickelt. Man merkt, die Chemie stimmt einfach nicht mehr, hinzu kommt, daß sie einfach nicht offen miteinander sprechen können, dem Kern der Probleme in ihrer Freundschaft nicht nahe kommen können. Beide sind gehemmt und natürlich kann Johanna die Reaktion von Ronia absolut nicht verstehen. Wir als Leser wissen oder können besser erahnen, wie es in Ronia ausschaut, daß sie es nicht böse meint und auch kein Neid im Spiel ist, wenn sie zu Johanna sagt, daß sie Max nicht für den geeigneten Freund hält. Ich glaube, daß es weniger egoistisch von Ronia gemeint war, als es am Ende rüberkam. Ronia scheint ein sehr sensibler Typ zu sein, die einfach in diesem Moment mit ihrem Bauchgefühl gesprochen hatte und ich hatte den Eindruck, daß ihr die Worte für eine logische Erklärung fehlten. Wie soll man auch etwas erklären können, wenn man es selber kaum greifen oder verstehen kann.
    Aber klar, aus Sicht von Johanna ist das ein Verhalten, welches man so vielleicht nicht von ihrer besten Freundin haben möchte.

    Und auch der anschliessende Kuss, ich muss sagen, dies Szene hat mir bis jetzt mit Abstand am Besten gefallen. Genauso wie Ronia sich umdreht und geht, richtig stark kommt Sie in der Situation rüber :thumleft:

    Ja, auch eine meiner liebsten Szenen bisher. :love: Und Ronia versucht jetzt die Sache etwas langsamer anzugehen und zeigt eine tolle Stärke.

    Bitte lest euch die Szene, in der sich das alles abspielt, noch mal genau durch. Fühlend, nicht nur denkend und urteilend.
    Habt ihr das Gefühl, das gibt ein glückliches Pärchen, Johanna und Max? So zu 100 %? Oder stimmt da vielleicht was nicht?

    Habe ich gerade nochmal durchgelesen und abgesehen von den eher nur freundschaftlichen Küsschen auf die Backe kommt es einem so vor, als spiele Johanna den Freunden oder besonders Ronia etwas vor. Sie ist überdreht und laut Ronia nicht sie selbst. War Jonas auch mit von der Partie? :-k Vielleicht wollte sie auch ihn mit dieser Aktion einversüchtig machen.
    Ansonsten kam mir gerade noch der Gedanke, daß Johanna vielleicht Ronia gegenüber Gefühle hegt. :-k

    Die Szene im Tierheim: ist klar, auch ich "liebte" Jan für diese Szene. Was mich ein wenig überrascht hat, war seine beiläufige Bemerkung über das Dritte Auge: ist wahrscheinlich nur für die Kenner des Begriffs relevant. Aber ich vermute es wird noch eine Rolle im weiteren Verlauf spielen oder die Thematik wird vielleicht vertieft:

    Hier bin ich auch gespannt, ob dieses dritte Auge nochmal etwas vertieft wird.

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Dass Tiere, vor allem Hunde, diese nonverbale Kommunikation gut beherrschen, ist ja schon länger bekannt. Sie "spüren" die Signale ihres vertrautesten Menschen, wenn dieser in Not ist oder sie braucht. Dazu gab es schon eine Reihe spannender Experimente. Interessant sind auch Versuchsreihen, bei denen Hunde gefilmt wurden, die sich immer einige Zeit vor dem Feierabend ihres Herrchens vor die Tür setzten, um ihn/sie zu empfangen - und zwar egal, zu welcher Zeit und mit welchem Verkehrsmittel und aus welcher Richtung und Entfernung Herrchen/Frauchen nach Hause kam. Sie haben also gespürt, dass ihre Lieblingsmenschen sich nun ihnen entgegen bewegen (dass es über den Geruchssinn ablief, wurde meines Wissens ausgeschlossen). Auch Katzen reagieren auf solche Impulse.


    Das finde ich total spannend. :shock: Hunde sind ja sowieso die besseren Menschen. :wink:


    Ansonsten kam mir gerade noch der Gedanke, daß Johanna vielleicht Ronia gegenüber Gefühle hegt. :-k

    Na das ist ja mal ein interessanter Gedanke! Wobei ich mir das irgendwie nicht vorstellen kann. Dann tendiere ich doch eher dazu, dass Johanna auf Jonas steht. :-k

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • alte Seele
    ich habe angenommen, dass es in diesem Roman eher aus dem Bereich des esoterisches Wissens kommt (ich nenne es jetzt mal allumfassend "esoterisch", hoffe stört sich niemand daran). So wie ich das kenne, wird als alte Seele - eine alte Seele bezeichnet :wink:
    Also eine Seele, die über weitgehendere Erfahrungen verfügt, als nur des eines Menschenlebens. Der Begriff ist auch in der Reinkarnationslehre bekannt. Eine junge Seele lebt zum ersten mal, soll heißen hat sich in einem Menschen zum 1. mal materiell manifestiert, eine "alte" Seele hat so zu sagen, schon viele "Erdenleben" mitgemacht, und somit auch auf dem Entwicklungsstadium des Geistes weiter ist, als eine junge Seele. Hat mit dem Alter nichts zu tun. Eher mit der nicht materiellen Entwicklung des Geistes.


    Da Jan eine Person ist, die - in sich ruht, meditativ veranlagt ist, die Sicherheit und Geborgenheit aus dem Zustand der eigenen Seele bezieht, vermute ich, dass er eine "alte" Seele im geistigen Sinne ist. Also nicht auf der materiellen Ebene.


    Was das dritte Auge betrifft, so würde jemand, wie Jan, der sich ja offenbar damit auskennt, auch über diese Fähigkeit verfügen: mit der Kraft seines Geistes zu kommunizieren. Je weiter, also geübter, ein Mensch in der "nicht stofflichen" Entwicklung ist, desto offener ist sein drittes Auge. Oder besser gesagt, desto besser kann er damit umgehen.


    Ich hoffe, ich liege mit meinen Annahmen nicht falsch. Auf jeden Fall hört sich für mich das Gelesene nach diese Richtung an.
    Würde auch die tiefe, auf den ersten Blick unerklärliche Verbindung und Vertrautheit der Seelen von Jan und Ronia gut erklären.


    Auch die Szene in dem Kapitel Sonnensturm wo die Energien oder Energiewellen, die die Körper den beiden durchströmen, gehen für mich in diese Richtung. Eine wunderbare Szene, die ich sehr schön fand, möchte ich anmerken.


    Allgemein muss ich sagen, dass ich mich in dem Roman inzwischen völlig aufgelöst habe, und genieße nun jeder Seite. :love:



    P.S. gerade eben ist mir noch ein Gedanke in Sinn gekommen, die Ronia ist möglicherweise auch eine alte Seele, nur weiß sie noch nichts davon, weil sie sich damit noch nie auseinander gesetzt hat

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

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    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • Bitte lest euch die Szene, in der sich das alles abspielt, noch mal genau durch. Fühlend, nicht nur denkend und urteilend.
    Habt ihr das Gefühl, das gibt ein glückliches Pärchen, Johanna und Max? So zu 100 %? Oder stimmt da vielleicht was nicht?

    Mir ist schon beim ersten Lesen aufgefallen, dass das nicht so 100% sein kann, deswegen habe ich Ronias Bedenken absolut nachvollziehen können. Es wirkt doch so, dass Johanna "den tollen" Max anhimmelt und dieser eher distanzierter ist. Ich kenne das von einer Freundin von mir, die hatte ich hier auch vor Augen. Sie waren zwar deutlich länger zusammen (knapp 3 Jahre), aber man hat immer deutlich gemerkt, dass sie ihn toller findet als er sie.

    Ansonsten fand ich das eines der bisher amüsantesten Kapitel. Wie sich Ronia über Karfreitag und dessen Bräuche lustig macht - ich konnte sie so gut verstehen. Ganz ehrlich: Als ob es Jesus wichtig wäre, was Ronia an dem Tag nun anhat. Da spinnt ihre Mutter schon ein bisschen. Und das mit dem Fisch ist eine Frage, die ich auch schon häufig gestellt habe: Fleisch ist nicht erlaubt, Fisch aber schon?! Wo zur Hölle ist der Unterschied? Beides sind Lebewesen, die wir verspeisen. Das ist einfach so heuchlerisch, entweder alles oder nichts von beiden. Aber darauf haben gute Christen so wie Ronia's Eltern natürlich auch keine Antwort, das wird schnell unter den Teppich gekehrt :roll:

    Heuchlerisch trifft es bei solchen Sachen. Ich selbst wurde christlich (katholisch) erzogen, wobei es trotz tiefgläubigen Eltern bei uns nie so zuging wie bei Ronias Eltern. Aber je älter ich wurde (und eigenständiger ich denken konnte), desto weniger kann ich wirklich glauben und das alles nachvollziehen. Vieles erschließt sich mir einfach nicht und die Kirche/Bibel ist sowieso mehr als überholt, nicht nur, was die Rolle der Frau betrifft, auch bezüglich Sünde und Bestrafung.

    Das mit der "alten Seele" zum Beispiel.

    Mir ist das schon ein paar Mal begegnet. Meist im Zusammenhang, dass der "Geist" älter als der Körper ist. Dass man einfach reifer ist.

    Natürlich ist Jan auch kein Callboy, sondern wie oben schon erwähnt, nur Fotomodell. Ich habe mir das dann schon gedacht, als er irgendwie vom Licht gesprochen hat, das ihn so geblendet hat. Blitzlicht ist ja wirklich nichts schönes. Daher auch sein Kommentar am Anfang "Normalerweise kostet das Geld.". Klar, ein Foto von ihm zu machen, kostet eigentlich was.

    Wegen Jan habe ich mir bisher keine großen Gedanken gemacht, vor allem, wegen den Gerüchten. Ich warte doch lieber bis ich die Perspektive der betroffenen Person kenne. Geredet wird ja immer. Deswegen war ich wegen seiner Erklärung auch nicht überrascht.

    Ich kann mich nach wie vor mit Ronia identifizieren, Jan dagegen bleibt mir eher fremd.

    Ich denke, dass Jan auch Ronia fremd ist. Ob wir überhaupt mehr von ihm kennenlernen werden?


    Ich habe Teil 2 übrigens gestern Abend beendet, warte aber mal mit Kommentaren.



  • Doch, so hätte ich es jetzt auch erklärt - aber ich wollte das niemandem aufdrängen. Da du es nun gesagt hast, kann ich es ja auch tun. :wink: Ich würde es aber eher spirituell als esoterisch nennen. Mit dem typisch Esoterischen hab ich es nicht so, aber das sind auch nur Begrifflichkeiten, an denen man nicht klammern sollte. Esoterik ist eh ein so schwammiger Begriff.
    Es ist so, wie du es beschreibst - es gibt diese Vorstellungen in der Spiritualität, dass manche Seelen sich schon oft inkarniert haben, d.h. einen Körper/irdisches Leben suchten, um Erfahrungen zu machen, und dabei auch anderen Seelen begegnet sind.
    Ebenso stimme ich deinen Erkärungen zum dritten Auge zu. Man unterscheidet in der spirituellen Welt zwischen grobstofflich und feinstofflich, aber ohne Wertung (!). Zum Menschenleben braucht man schließlich beides. Feinstofflich meint "subtile geistige Kräfte".
    Kann man dran glauben, kann man auch ein Ei drüber schlagen. (Wenn man meditiert, kommt man irgendwann an diversen feingeistigen Erfahrungen nicht vorbei, dann geht es nicht mehr um glauben oder nicht glauben, sondern um "wissen". Man weiß es einfach, weil man es erfahren hat. Und diese Erfahrungen kann jeder Mensch machen! Weil wir alle die Veranlagung dazu haben. Es ist nur sehr verschüttet worden in der heutigen Zeit. Ich meine nicht Telepathie im klassischen Sinne oder gar Teleportation, sondern eine gut ausgebildete Intuition. Da wir in einer Vorstellung der Getrenntheit voneinander leben, kommt uns das dann nur vor wie Humbug und esoterischer Quatsch. Interessant: Setze eine Fantasyfigur wie einen Nachtmahr *hüstel* in ein Buch und lasse ihn meditieren, telepathisch kommunizieren und übersinnlich wirken, finden es alle spitze. Lässt man es einen Menschen machen, regt sich mindestens die Hälfte der Leser drüber auf. :) Aber ich kann das gut verstehen. Sobald es zu dick aufgetragen ist, stellen sich auch bei mir alle Nackenhaare auf, und die Grenzen zum überdrehten lila Teebeutelschwingen im Räucherstäbchenrausch sind in diesem Bereich leider fließend. )


    Zurück zu den alten Seelen: Jan ist beides, alt und jung. Er ist erst 19 - in diesem Leben. ;-) So ist es ganz natürlich, dass er in gewissen Verhaltensweisen ab und zu verblüffend oder auch berührend jung wirkt. Gleichzeitig hat er etwas unglaublich Reifes an sich, eine Tiefe, die zu seinem Alter nicht passen mag. Aber so etwas gibt es - vielleicht habt ihr solche Menschen auch schon kennengelernt. Man hat das Gefühl, sie haben unbewusst das ganze Geheimnis des Lebens erfasst, haben intuitiven Zugang zu Wissensbereichen, die uns fern bleiben (oft tragen auch Kinder so etwas in sich!). Sie haben Weisheit, leben aus eine weisen Herzen heraus. Und machen dennoch ganz normale Fehler, wie wir sie alle tun. ;-) Auch sie stolpern und fallen.
    Das ist natürlich eine Mischung - dann noch bei Jan kombiniert mit einem sehr reizvollen Äußeren - , die einen ziemlich verrückt machen kann. Menschen wie Jan sind nicht leicht verdaulich, aber äußerst faszinierend, wenn man den Mut hat, sich auf sie einzulassen.
    Zu solchen Menschen sagt übrigens auch der Volksmund manchmal, sie seien eine "alte Seele". Was eine alte Seele ist, kann man auch ohne Beschäftigung mit esoterischem/spirituellen Wissen mit dem Herzen erfassen. Ich glaube, wir alle haben ein bestimmtes Gefühl in uns, wenn wir diesen Begriff hören. Alte Seele. Es rührt etwas in uns.
    In der Spiritualität bedeutet eine alte Seele jedoch noch mehr (muss man natürlich nicht dran glauben - kann man sich einfach mal urteilsfrei anschauen - beweisen lässt es sich eh nicht): Eine alte Seele hat schon mehrere Leben in verschiedenen Körper und Zeiten hinter sich und inkarniert sich dennoch ein weiteres Mal (= sucht sich einen Menschenkörper), um ganz bestimmte Erfahrungen in hoher Intensität zu machen und ist dabei im Lernen und Begreifen sehr "schnell". Daher strahlen Menschen mit solchen Seelen eine ungeheure Weisheit aus, die sie aber auch selbst überfordern kann, sodass sie sich dann in Musik, Kunst oder Schauspiel ausdrückt.
    Manchmal sagt man das z.B. von Sängern - dass sie eine alte Seele in der Stimme tragen. Oder eine "alte Stimme" haben. Ich muss z.B. bei Birdy immer an diese Theorie der alten Seelen denken ... Ich kann nicht begreifen, wie eine 17-jährige so wissend über das Leben singen kann. Sie trägt etwas in ihrer Stimme, was viel viel älter ist als diese 17 Jahre.
    Genauso ist es bei Jan - er trägt etwas in sich, dass mit seinem "Erdenalter" nichts zu tun ist und viel älter ist als 19 Erdenjahre. Und offenbar weiß er darum (!). Später spricht er auch mal scherzhaft von seinen "arabischen Inkarnationen". Er hat einen starken Bezug zum Orient, trägt ja auch ein orientalisch anmutendes Parfum, hört arabischen Chillout, um seinen Hals hängt ein Halbmond ... Irgendwas in ihm gehört zum Morgenland, dem Land der aufgehenden Sonne, des Lichts ... als ob er schon einmal dort gelebt hat, vor langer langer Zeit ...


    Ja, und er deutet an, dass Ronia mal darüber nachdenken sollte, warum sie sich so sehr "alten Schätzen" und dem Altertum hingezogen fühlt ... könnte auch Ronia eine alte Seele sein?

  • Dass Tiere, vor allem Hunde, diese nonverbale Kommunikation gut beherrschen, ist ja schon länger bekannt. Sie "spüren" die Signale ihres vertrautesten Menschen, wenn dieser in Not ist oder sie braucht. Dazu gab es schon eine Reihe spannender Experimente. Interessant sind auch Versuchsreihen, bei denen Hunde gefilmt wurden, die sich immer einige Zeit vor dem Feierabend ihres Herrchens vor die Tür setzten, um ihn/sie zu empfangen - und zwar egal, zu welcher Zeit und mit welchem Verkehrsmittel und aus welcher Richtung und Entfernung Herrchen/Frauchen nach Hause kam. Sie haben also gespürt, dass ihre Lieblingsmenschen sich nun ihnen entgegen bewegen (dass es über den Geruchssinn ablief, wurde meines Wissens ausgeschlossen). Auch Katzen reagieren auf solche Impulse.


    #-o Natürlich...ich sollte Montag morgen definitiv keine Bücher lesen,solange mein Hirn noch im Bett liegt #-o
    Diese Doku hab ich sogar mal gesehen...es ging um den sechsten Sinn und sie war,glaube ich,von der BBC und wirklich beeindruckend...

  • Ich würde es aber eher spirituell als esoterisch nennen. Mit dem typisch Esoterischen hab ich es nicht so, aber das sind auch nur Begrifflichkeiten, an denen man nicht klammern sollte. Esoterik ist eh ein so schwammiger Begriff.

    der Begriff: "Spirituell" passt wirklich besser, obwohl das Wort "esoterisch" an sich recht harmlos ist und übersetzt bloß "die Zugehörigkeit dem inneren Bereich" bedeutet, doch leider gibt es auch viel zu viel Humbug darunter, wenn ich mal so sagen darf (auch hier möchte ich niemanden zu nahe treten) so dass der Begriff selbst inzwischen oft negativ belegt ist. Spirituell hört sich besser an :wink:

    kommt man irgendwann an diversen feingeistigen Erfahrungen nicht vorbei, dann geht es nicht mehr um glauben oder nicht glauben, sondern um "wissen". Man weiß es einfach, weil man es erfahren hat.

    schön, wie du das formuliert hast. :)

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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • ... siehst du - da habe ich mich selbst dabei ertappt, zu wertend zu sein. :wink: Vielen Dank für die Erläuterung und Erhellung. Dann bedeutet es ja nicht viel anderes als spirtuell. "Dem Inneren zugehörend" ist eine schöne Übersetzung, finde ich.
    Ich mag halt auch den Klang des Wortes "spirituell". Wegen dem Geist darin. :wink:
    Ja, Humbug taucht überall auf, wo es um Glauben und Dinge geht, die man nicht beweisen kann. Allerdings gibt es meiner Meinung nach mindestens genauso viel gefälschte und zurecht gebogene "wissenschaftliche" Statistiken, die im Auftrag irgendwelcher wirtschaftlicher Interessensgemeinschaften entstanden sind.
    Deshalb immer ein offenes Auge bewahren, egal, worum es geht, und im Zweifelsfall Herz und Kopf fragen, ob es zu einem passt oder nicht. Denn darum gehts im Leben - um den eigenen Weg und die eigene Herzenswahrheit.

  • Ich mag halt auch den Klang des Wortes "spirituell". Wegen dem Geist darin. :wink:

    ich finde spirituell vom Klang her auch sehr wohltuend, "esoterisch" als Begriff ist bei mir eher aus meinen alten Zeiten hängen geblieben

    Allerdings gibt es meiner Meinung nach mindestens genauso viel gefälschte und zurecht gebogene "wissenschaftliche" Statistiken, die im Auftrag irgendwelcher wirtschaftlicher Interessensgemeinschaften entstanden sind.

    bin ganz deiner Meinung. Es ist zwar schade, aber leider eine Tatsache. "Drum prüfe, wer sich ewig bindet" :wink:

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  • Und dann verschwören sich alle auch noch gegen Ronia. Nur weil sie mal unregelmäßiger ist und öfter laufen geht, ist das doch kein Anzeichen für eine Schwangerschaft. Abstruser Gedanke. Vor allem wenn sich ihre Figur gar nicht in diese Richtung verändert hat und ihr Bauch immer noch völlig flach ist. Ich muss sagen, an Ronias Stelle wäre ich etwas sauer auf Johanna und Jonas, die als ihre beiden Freunde die paranoiden Fantasien ihrer Eltern untersützen. Da hat sie schon Recht, gegen die alle zusammen muss die heilige Inquisition ein Kinderspiel gewesen sein...


    Eigentlich ist es traurig, dass Ronias Eltern und ihre besten Freunde sie so schlecht kennen. Klar, Ronia gibt ihnen momentan auch kaum Gelegenheit, sie zu verstehen. Aber diese unschöne Szene hätte wirklich nicht sein müssen. Überhaupt finde ich es komisch, dass Jonas und Johanna ganz selbstverständlich mit Ronias Eltern das Essen vorbereiten, als würden sie zur Familie dazugehören. Und wie ihr schon geschrieben habt: Ronia fühlt sich umso weniger als Teil dieser Familie. :-?


    Was momentan zwischen Ronia und Jan passiert, finde ich sehr schön. :drunken: Erst antwortet Jan ganz frech, dass er sich manchmal die Haare rauft, wenn er an Ronia denkt. :totlach: Kein Wunder! :loool: Aber umso ehrlicher und gefühvoller ist sein Kommentar am Ende des Kapitels. :love:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich kann mich nach wie vor mit Ronia identifizieren, Jan dagegen bleibt mir eher fremd. Er ist schon interessant und auch in gewisser Weise anziehend, keine Frage. Aber seine weisen Kommentare à la "Ich bin ja so lebenserfahren und unkonventionell"sind mir zunehmend ein wenig zu viel. Und dann noch das mit der alten Seele. Fehlt nur noch ein langer brauner Bart und Mantel und er wäre ein perfekter Hagrid. Aber jedem das Seine. Ich finde es schön zu lesen, dass einige von euch damit besser zurecht kommen als ich.


    Diese Lebensweisheit, die Jan irgendwie in sich zu tragen scheint, stört mich eigentlich gar nicht. Aber trotzdem finde ich zu ihm keinen rechten Zugang. Das mit der "alten Seele" kaufe ich ihm schon ab. Aber doch ist da etwas an ihm, das ich nicht mal richtig in Worte fassen kann, das mich stört. Ich glaube, es hat etwas mit seiner unberechenbaren Art zu tun. Mal ist er witzig und ich kann über ihn lachen, dann ist er wieder überheblich und schroff. :-k


    Die Szene im Badezimmer fand ich auch witzig. Obwohl ich, glaube ich, gar nicht den Mut gehabt hätte, dort zu duschen.

    Ich hätte den Mut auch nicht gehabt. Und ich glaube, da hat Ronia auch sehr spontan gehandelt, ohne wirklich darüber nachzudenken, was sie da tut. :lol:

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  • Bis Glut auf unserer Haut


    Keine Sorge, Lighty, ich bin auch zu kleinkariert, zu Lisa Plenzkuös, um das zu verstehen :wink: ...

    :wink: :wink: :wink:


    Nu ja, ich muss zugeben, dass ich wirklich an Abel Tanatek aus "Der Märchenerzähler" denken musste, als von Callboy und Drogenkonsum die Rede war.

    Ich muss sagen wegen genau den zwei Sachen hatte ich diese Assoziation auch kurz.


    Zitat

    Die meisten von uns hätten es wohl nicht über sich gebracht, das Schränkchen zu öffnen, weil man so was eben nicht tut, auch wenn es noch so sehr in den Händen gejuckt hätte :wink:.

    Zitat

    Ich hätte den Mut auch nicht gehabt. Und ich glaube, da hat Ronia auch sehr spontan gehandelt, ohne wirklich darüber nachzudenken, was sie da tut. :lol:

    Finde ich ganz amüsant, dass ihr da alle eher nicht den Mut gehabt hättet. Obwohl ich sonst ein rechter Hasenfuß bin, hätte ich mich das schon getraut. Ich meine, beim Schränkchen aufmachen kann sie ja keiner erwischen, denn Jan wird wohl kaum plötzlich ins Bad stürzen, während sie duscht. Und wer ist nicht neugierig, was andere so in ihr Bad stellen :mrgreen: ?! Ich glaube, mich hätte in dem Fall auch die Neugier übermannt.


    Zitat

    Eine gute Freundin ist sie in meinen Augen schon lange nicht mehr. :-?

    Wobei das auch auf Johanna und Jonas zutrifft, finde ich. Die beiden verhalten sich (nach meinen Maßstäben zumindest) sehr oft nicht mehr wie echte Freunde, sondern drängen Ronia nur oder horchen sie aus. Ich glaube, dass an dieser leichten Zerrüttung der Freundschaft alle etwas Schuld haben.


    Ich denke, dass Jan auch Ronia fremd ist. Ob wir überhaupt mehr von ihm kennenlernen werden?

    Ich glaube irgendwie eher nicht. Aber wer weiß, vielleicht werde ich bzw. wir ja überrascht...