Teil 1: Prolog bis "Morgengrauen" (Seiten 7-120)

  • Im Zwielicht


    Ronia trifft beim Joggen auf Jan. Dass er ihr über die verschwitzte Wange leckt, zeigt für mich eine gewisse Nähe und natürlich auch körperliche Anziehung. Einer Fremden leckt man doch nicht einfach so übers Gesicht, wobei ich das in der Szene eigentlich in Ordnung fand, es passt. Und Jan ist dabei ja auch nicht grob oder aggressiv, sondern sehr sachte. Das Knurren, das dann auf einmal ertönt, kann ich noch nicht ganz einordnen. Ein Tier? In einem der letzten Kapitel war ja von entlaufenden Hunden die Rede, aber so ganz macht das noch keinen Sinn für mich. Und dann folgt Ronia wieder ihrem Instinkt und läuft weg. Naja, wie soll die Szene an dem Punkt auch weitergehen? Also, ich wäre zumindest etwas sprachlos, wenn sie mir so widerfahren wäre. :loool:


    Goldschimmer


    Ha, Ronia hat ein Samsung, sehr sympathisch! Und auch das auf einem Bein durch die Wohnung hüpfen und das Telefon suchen, kommt mir doch irgendwie bekannt vor. Auch Idefix mochte ich gleich, er scheint ja wirklich eine ganze Menge von Ronia zu halten. Es ist doch schön, dass sie wenigstens in der Wahl ihres Studienfachs mehr Glück hatte, als bei den Männern bisher. Offenbar ist sie richtig gut in dem, was sie tut und es macht ihr Spaß. Das ist viel wert! Und Gallien ist eine tolle Chance für Ronia, nur was wird dann aus ihr und Jan? Wobei der sicher kein Typ ist, der seiner Partnerin so etwas verwehren würde. Jonas würde sicher ganz schrecklich jammern, aber Jan trägt so was sicher mit Fassung. Und Ronia würde es sich guttun. Ich kann mir vorstellen, dass sie bei den Ausgrabungen sehr gut abschalten kann. Für Menschen, die Geduld haben (im Gegensatz zu mir) ist das sicher eine total schöne, meditative Arbeit, wenn man nach und nach etwas zu Tage fördert.


    Das Gespräch mit Ronias Mutter...sie scheint ja irgendwo doch eine Glucke zu sein, die ihre Tochter am liebsten im Nest haben möchte. Und dieser Spruch mit dem "persönlichen Klingelbeutel", irgs!


    Und wieder treffen Ronia und Jan aufeinander und immerhin ein winziger Teil der Gerüchte schein zu stimmen: er kifft. Andere Drogen konsumiert er aber kaum noch - also könnte auch an dem ganzen Rest nur die Hälfte stimmen. Vielleicht ist er also auch kein Callboy? Und dann endlich: der Kuss und was für einer! Kein züchtiger, romantischer, kurzer Schmatzer, sondern ein leidenschaftlicher. Zwischen den beiden scheint die Chemie wirklich zu stimmen. Doch ich denke, Ronia hat recht damit, das würde wohl tatsächlich niemand verstehen. Wer denn auch? Die christlichen Eltern? Der verliebte Jonas? Vielleicht noch Johanna, aber sie scheint Jan ja auch nicht über den Weg zu trauen. Naja, es muss ja auch stimmen, was der Herr Polizist sagt, nicht wahr? oO


    Morgengrauen


    Nach ihrem Alptraum liegt Ronia im Bett und wälzt Gedanken. Dieses grenzenlose, alte Vertrauen, das sie beschreibt, das kann ich gut nachvollziehen. Manchmal hat man einfach so ein Gefühl, dass man einem Menschen vertrauen kann und bisher konnte ich mich darauf auch immer verlassen. Überhaupt sollte man manchmal Dinge nicht so zerdenken, nur fällt das oft schwer. Ich denke auch, dass Jan das bei Ronia genauso empfindet, denn es wird kein Zufall sein, dass die beiden sich immer begegnen. Würde Jan das nicht wollen, könnte er Ronia ja ausweichen. Er weiß nun vermutlich ja, wann und wo sie laufen geht. Ronia beschließt jetzt, die Zügel in der Hand zu behalten. Ich bin gespannt, ob ihr das gelingen wird - Emotionen kann man nun mal nicht steuern und die könnten ihr da in die Quere kommen.

  • ... das ist wahr - die Kontrolle über seine tieferen Gefühle zu behalten, könnte zu einer Gratwanderung werden, auch wenn man Ronias Motivation dahinter gut verstehen kann. Sie will einfach nicht, dass es bei Jan genauso läuft wie bei den anderen. Aber ob das gut geht?

  • Goldschimmer


    Hihi! Solche Gespräche sollte man nicht halbnackig führen. Erst recht nicht mit den Dozenten.
    Das freut mich für Ronia, das sie so ein Angebot bekommt. Das ist bestimmt eine grpße Sache für sie. Und was sie alles
    lernen könnte! Aber wie würde es weitergehen mit Jan?


    Argghh! Kann die Mutter von Ronia sich nicht freuen für Ronia! Nein, sie muss auf das Geld pochen und immer steht die
    Kirche im Vordergrund. Ronia ist doch die einzige Tochter!


    Ich würd mal sagen, das sind 2 heiß aufeinander. Denn so wie es aussieht, steht Jan genauso auf Ronia, wie andersrum!


    Die Szene auf der Brücke fand ich sehr erotisch!


    Morgengrauen


    Das war ja ein Alptraum. Und sie muss ja sehr laut geschriehen haben. Kein Wunder das Jonas Angst um sie hatte!
    Sie scheint sich ja richtig verliebt zu haben!

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


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  • ... ist es eigentlich wirklich so wichtig, dass man sich mit der Heldin identifizieren kann und sie möglichst "gleich" ist, um ein Buch zu mögen?


    Wollte zu diesem Punkt noch mal was sagen: natürlich möchte ich nicht das alle Buchfiguren mir möglichst ähnlich sind (wie sollte ich dann Bücher lesen in denen 70-jährige Männer, Alleinerziehende Mütter, Transgender oder was weiß ich die Hauptfiguren sind?!). Auch Charakterlich müssen die Figuren mir nicht unbedingt ähnlich sein, das würde vermutlich mit der Zeit auch sehr langweilig werden. Aber für mich bedeutet Identifikation auch nicht, dass eine Figur mir gleicht, sondern eher, dass ich mich gut in sie hinein versetzen kann. Ich möchte schon sagen können "ich verstehe warum dieser Mensch, mit diesen Eigenschaften, dieser Geschichte etc. in dieser Situation so handelt".
    Aber keine Sorge bisher passt es bei Ronia für mich ganz gut. Jan einzuschätzen ist da schon schwieriger, aber ihn kennen wir ja auch noch nicht sehr gut.

    Als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog,
    hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein,
    denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie,
    und das passt in Spatzenhirne nicht hinein.
    (G. Schöne)

  • lain: Danke, ganz genau so:


    Ich möchte schon sagen können "ich verstehe warum dieser Mensch, mit diesen Eigenschaften, dieser Geschichte etc. in dieser Situation so handelt".

    meine ich das eigentlich auch immer, wenn ich von Identifikation spreche.

  • ... ist es eigentlich wirklich so wichtig, dass man sich mit der Heldin identifizieren kann und sie möglichst "gleich" ist, um ein Buch zu mögen? Mich verwundert das manchmal.

    eine interessante Frage. Auch für mich gilt es: nein, es ist unwichtig, ob ich mich mit einem Protagonisten identifizieren kann. Eigentlich kommt es so gut, wie nie vor, dass ich mich mit einer Romanfigur identifiziere... Charaktere müssen mir in keiner Weise gleich oder ähnlich sein.
    Was mir allerdings wichtig ist: ich möchte nachfühlen können. Die Fähigkeit zur Empathie ist mir bei jedem Roman wichtig: ich möchte nachvollziehen können, fühlen können: wieso warum weswegen... Mir kann ein Roman in dem ich keine einzige Person sympathisch fand, dennoch sehr gut gefallen, eben weil ich fühlen oder verstehen konnte, was die Charaktere bewegt. Was ich nicht mag, ist, wenn ich bei einem Buch unbeteiligter Beobachter bleibe, dass heißt dann für mich, dass die Geschichte mich nicht erreicht hat.
    Hier in "Vor uns die Nacht" "erlebe" ich die Gefühle der Protagonisten und das ist mir bei einem Roman wichtig.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • natürlich möchte ich nicht das alle Buchfiguren mir möglichst ähnlich sind (wie sollte ich dann Bücher lesen in denen 70-jährige Männer, Alleinerziehende Mütter, Transgender oder was weiß ich die Hauptfiguren sind?!). Auch Charakterlich müssen die Figuren mir nicht unbedingt ähnlich sein, das würde vermutlich mit der Zeit auch sehr langweilig werden. Aber für mich bedeutet Identifikation auch nicht, dass eine Figur mir gleicht, sondern eher, dass ich mich gut in sie hinein versetzen kann. Ich möchte schon sagen können "ich verstehe warum dieser Mensch, mit diesen Eigenschaften, dieser Geschichte etc. in dieser Situation so handelt".
    Aber keine Sorge bisher passt es bei Ronia für mich ganz gut. Jan einzuschätzen ist da schon schwieriger, aber ihn kennen wir ja auch noch nicht sehr gut.

    Auch für mich gilt es: nein, es ist unwichtig, ob ich mich mit einem Protagonisten identifizieren kann. Eigentlich kommt es so gut, wie nie vor, dass ich mich mit einer Romanfigur identifiziere... Charaktere müssen mir in keiner Weise gleich oder ähnlich sein.
    Was mir allerdings wichtig ist: ich möchte nachfühlen können. Die Fähigkeit zur Empathie ist mir bei jedem Roman wichtig: ich möchte nachvollziehen können, fühlen können: wieso warum weswegen... Mir kann ein Roman in dem ich keine einzige Person sympathisch fand, dennoch sehr gut gefallen, eben weil ich fühlen oder verstehen konnte, was die Charaktere bewegt. Was ich nicht mag, ist, wenn ich bei einem Buch unbeteiligter Beobachter bleibe, dass heißt dann für mich, dass die Geschichte mich nicht erreicht hat.
    Hier in "Vor uns die Nacht" "erlebe" ich die Gefühle der Protagonisten und das ist mir bei einem Roman wichtig.

    Ihr habt das schön "gesagt" und sprecht mir damit aus dem Herzen. :friends:

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • ... ah, okay, danke für eure Gedanken - da hatte ich Identifikation enger gefasst als ihr. :wink:
    Es stimmt übrigens so oder so, dass Ronia sich manchmal so verhält, dass man nicht nachfühlen kann oder es einem schwer fällt. Ihr selbst geht es nämlich genauso. Sie tut Dinge, die anderen Gesetzen zu gehorchen scheinen als ihren eigenen bzw. ihrer Logik/allgemeiner Logik. Man könnte den Begriff "ver-rückt" in seiner ursprünglichen Bedeutung (ohne die "bekloppt"-Wertung) dafür verwenden. Wie bei einem Gerüst, das plötzlich scheinbar ohne Sinn so umkonstruiert wird, dass es nicht mehr hält und zu wanken beginnt.
    Und diesen Eindruck, ihr in ihren Handlungen/Gedanken nicht mehr folgen zu können, haben auch ihre Mitmenschen.
    Das ist das, was ich mit "Entgleiten" meine. Wenn ein Mensch sich verändert und etwas in ihm aufbricht, ist das oft für ALLE Beteiligten verstörend, inklusive dieses Menschen selbst. Sowas habe ich vor nicht all zu vielen Jahren am eigenen Leib erlebt, als ich mein Leben bzw. mich grundlegend umzustrukturieren begann, ohne dass ich das bewusst eines Tages so beschlossen hatte (ich folgte zunächst Impulsen) - ich habe dabei tatsächlich "Freunde" verloren und nahestehende Menschen zutiefst verstört.
    Das hat mich zwar nicht motiviert, diesen Roman zu schreiben, es war auch eine ganz andere Geschichte und ich bedienen mich ja nicht aus meinem eigenen Leben - und die Geschichte für "Vor uns die Nacht" ist ja schon viel älter. Es ist mir nur gerade wieder eingefallen. Ich hatte auch diese Momente, wo mich andere völlig ratlos anschauten und ich innerlich dachte: "Wie soll das nur gut gehen, ich bin dem doch selbst nicht gewachsen, ich poker hier viel zu hoch!" Man glaubt, auf hauchdünnem Eis zu gehen und ist manchmal dabei sehr alleine. Gleichzeitig ist alles so neu und man selbst irgendwie auch, sodass man innerlich noch keinen Halt findet. Es gibt ja nichts Vertrautes in dieser "neuen Welt/Phase". Alles scheint brüchig - im Innen wie im Außen.
    Was man dann braucht, auch wenn man kaum dran glauben kann, ist Mut und Vertrauen - Themen, die bei Ronia auch eine Rolle spielen. Manchmal muss man weitergehen, auch wenn man nichts mehr sieht.

  • ch möchte schon sagen können "ich verstehe warum dieser Mensch, mit diesen Eigenschaften, dieser Geschichte etc. in dieser Situation so handelt".


    Aber muss man denn immer alles verstehen können? Das stelle ich mir zum Beispiel bei Thrillern oder Horror schwer vor. :scratch: Man kann doch die Dinge auch einfach mal hinehmen, wie sie sind. Ich muss nicht immer alles verstehen können - das muss Literatur doch auch dürfen, oder?

  • Aber muss man denn immer alles verstehen können? Das stelle ich mir zum Beispiel bei Thrillern oder Horror schwer vor. :scratch: Man kann doch die Dinge auch einfach mal hinehmen, wie sie sind. Ich muss nicht immer alles verstehen können - das muss Literatur doch auch dürfen, oder?


    Ja! Literatur darf so ziemlich alles. :) Aber ob es gefällt oder nicht, ist natürlich den Lesern überlassen.
    Ich glaube, bei Romanen wie diesen spielt die Perspektive eine große Rolle. Ich-Perspektive und Gegenwart ist das direkteste, was es gibt, man ist nicht nur nah dran, sondern mittendrin. Da irritiert es viel mehr, wenn die Heldin sich schräg verhält, als wenn eine Geschichte mit mehr Distanz in der dritten Person erzählt wird. Und wenn dann noch die Belitz einen solchen Ich-Roman schreibt und die Heldin ihre inneren Mononloge um sich schleudern lässt, gibt es ja kaum Fluchtmöglichkeiten mehr. 8-[:pale:

  • Aber ob es gefällt oder nicht, ist natürlich den Lesern überlassen.


    Das ist klar, um das Gefallen ging es mir auch gar nicht. Das ist ja, zum Glück, jedem selbst überlassen. Aber ich finde, es hat manchmal schon auch etwas, wenn man sich beim Lesen die Haare raufen und schreien möchte: "Nein, warum tust Du das! Mach das nicht!" :loool: So kommt ja die Handlung manchmal auch erst ins Rollen, wenn jemand etwas tut, was man überhaupt nicht nachvollziehen kann.

  • Ich bin auch mit dem ersten Teil fertig :)
    Eure Gedanken zur Identifikation mit den Buchcharakteren bzw. dem Nachfühlen/Nachvollziehen habe ich sehr interessiert gelesen. Mir geht es da genauso wie euch, dass mich nicht in den Charakteren wieder finden muss, aber ihr Verhalten in einem gewissen Maße verstehen möchte. Das fällt mir bisher bei dem Buch noch schwer, weil Ronia für mich noch sehr unberechenbar ist - was auch spannend ist - und ich aus River/Jan gar nicht schlau werde. Aber ich finde auch Bettinas Gedanken bezüglich dem "entrückt sein" sehr nachvollziehbar und sie regen dazu an weiter darüber nachzudenken, auch unabhängig von dem Buch.
    Danke :wink:

  • Ich kann mich nur denjenigen anschließen, die geschrieben haben, dass man sich nicht total mit einem Buchcharakter identifizieren können muss. Ich möchte mich auch gar nicht mit Serienmördern, Hobbits oder sonstwas identifizieren *g*
    Aber die Handlungen und Verhaltensweisen einer Buchfigur sollten für mich verständlich und nachvollziehbar sein. Ich möchte verstehen können, warum eine Figur dies und jenes tut und es muss zu dieser Figur passen. Nachmachen muss ich das aber natürlich längst nicht alles.

  • Auch ich habe den ersten Teil des Buches nun abgeschlossen und bin ziemlich hin und her gerissen.


    Es gab einige Szenen, die ich sehr irritierend fand, wie zB diese hier:

    Das Treffen zwischen Ronia und Jan fand ich zum Teil merkwürdig. "Du schwitzt." und dann leck ich dir mal die Wange ab :-s . Äh okay...Egal, ob nun mit Herz, Kopf oder sonstwas gelesen, das empfand ich nur als strange.

    Ich kann da nur zustimmen. Dass Jan Ronia einfach so über die Wange leckt, finde ich äußerst merkwürdig. Also mir würde es nicht gefallen, wenn das jemand bei mir macht. Egal wie verbunden man sich fühlt. Vor allem weil Jan und Ronia sich kaum kennen. Genauso erging es mir bei der Szene als Jan Ronia in den Hals gebissen hat. Was sollte das? Es wurde ja schon gesagt, dass das an einen Vampir erinnert :lol:.
    Ich kann es nicht recht beschreiben, aber durch solche Handlungen kommt mich die Geschichte zwischen Ronia und Jan einfach nur unwirklich vor. Ich muss gestehen, dass ich einige Schwierigkeiten habe, mir vorzustellen, dass sowas wirklich passieren könnte :-k.

    Ich mochte Jonas eigentlich ganz gerne und habe mir bei diesem Satz "Er würde mir nie wehtun" nicht viel dabei gedacht.

    So ging es mir ehrlich gesagt auch. Dass einige daran schon erkennen, dass mit Jonas "etwas nicht stimmt" finde ich sehr interessant, weil ich eigentlich nur wenig Gedanken an ihn ver(sch)wende, da er mir zu langweilig erscheint. Es ist der perfekter, fürsorgliche Freund, der schon seit laaanger, langer Zeit Gefühle für Ronia hegt und nur darauf wartet, erhört zu werden.... :sleep:
    Dennoch bin ich gespannt, wann sich die ersten Risse bei ihm bemerkbar machen. Da er ja gerne die Kontrolle über die Dinge behalten möchte (seiner Berufswahl sehr entsprechend), bin ich gespannt, was letztendlich dazu führt, dass sich das ändert. Wird es Ronia sein? Wird er es an ihr auslassen? Oder gehts um Jan? Man darf gespannt sein :mrgreen:


    Ronia und Jan kommen sich nun näher und ich kann alles nachvollziehen, NUR das Video nicht. Was läuft da schief?? Erst fotografiert sie ihn, dann filmt sie ihn auch noch. Kommt sie sich da nicht blöd vor? Sie löscht es dann zwar, aber überhaupt auf die Idee zu kommen, einen Fremden so zu bedrängen, erschließt sich mir nicht.

    Und wieder so eine Szene mit der ich irgendwie nicht viel anfangen kann. Das mit dem Foto konnte ich ja noch verstehen, aber nochmal das Handy zu zücken und dann auch noch ein Video drehen? Neee, danke.


    Jan nennt Ronia ja ein paar Mal "Mädchen"

    Was in meinen Augen auch irgendwie komisch klingt, da er ja jünger ist als Ronia. Mich würde das bestimmt voll auf die Palme bringen :loool:.



    Ansonsten muss ich sagen, dass mir Jan auch noch nicht sonderlich sympathisch ist. Zum Teil durch seine Handlungen (s.o.), als auch durch seinen Drogenkonsum im Wald. Ich mag sowas einfach nicht [-(.



    Ronia Verhalten auf der Party fand ich sehr ungeschickt. Ja, sie war verletzt und auch beschämt. Wem wäre es nicht so ergangen? Aber sich im Badezimmer einzuschließen und dann zu verschwinden... Sowas macht man nicht. Johanna hat mir da richtig leid getan.
    Und Ronia hatte ziemlich Glück, dass Jan dazwischen gegangen ist, bei ihrer Beinahe-Vergewaltigung. Sowas kann passieren, wenn man überstürzt handelt. Und wenn Jan wirklich was passiert wäre, ich wäre mir nicht sicher, ob Ronia sich das hätte verzeihen können (egal, ob es sich dabei um Jan oder jemand anderen gehandelt hätte).
    Ebenso bin ich der Meinung, dass Ronia definitiv hätte darüber reden müssen. Wenn diese Typen einmal dazu in der Lage sind, dann sind sie es auch wieder! Und das nächte Mädchen hat vielleicht nicht so einen Retter...


    Ich bin gespannt, ob Ronia es gelingen wird, nach Frankreich zu reisen. Das Angebot klingt richtig toll und ich glaube, dass es Ronia gut tun würde. Vor allem weil ihr Professor ihre Qualitäten anscheinend sehr zu schätzen weiß. Jedoch ist es sehr schade, dass Ronia so wenig Unterstützung von ihren Eltern erfährt. Ich glaube Hasewue war es, die gesagt hat, dass sie sich vorstellen könnte, dass Ronias Mutter versucht, Ronia an die Familie zu binden, um so die Ehe zu erhalten. Solche Motive könnte ich mir auch sehr gut vorstellen.





    Zur Identifikation mit Charakteren:
    Auch ich möchte das Handeln der Charaktere über die ich lese, nachvollziehen und verstehen können. Leider finde ich in dem Buch zum Teil recht schwer. Um da nur zwei Schlagworte zu nennen: Ablecken und Beißen :wink:
    Ich bin gespannt, wie sich das im Verlaufe des Buches noch entwickeln wird....

    :bewertung1von5: 2015: 37 | SuB: 151
    :bewertung1von5: 2016: 9 | SuB: 96



    :study: Frank Cottrell Boyce - Millionen



    "Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig." :loool:

  • ... das ist wahr - die Kontrolle über seine tieferen Gefühle zu behalten, könnte zu einer Gratwanderung werden, auch wenn man Ronias Motivation dahinter gut verstehen kann. Sie will einfach nicht, dass es bei Jan genauso läuft wie bei den anderen. Aber ob das gut geht?

    Ich denke nicht, dass ihr das Gelingen wird. Auch wenn ich den Gedanken dahinter gut und richtig finde. Sie weiß, dass sie Jan "verfallen" ist, möchte aber nach ihren Regeln spielen. Wahrscheinlich denkt sie auch, dass ihr das ganz gut gelingt, aber irgendwann wird sie bestimmt merken, dass es doch nicht so gewesen ist.
    Ähnlich ist es doch jedem schon einmal gegangen :wink:. Was ich jedoch hoffe, dass es für sie nichts schlechtes bedeutet. Vielleicht ist es ja gerade gut, dass sie die Kontrolle, die sie sich diesmal so sehr wünscht, nicht beibehalten kann. Wir werden sehen...

    :bewertung1von5: 2015: 37 | SuB: 151
    :bewertung1von5: 2016: 9 | SuB: 96



    :study: Frank Cottrell Boyce - Millionen



    "Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig." :loool: