Teil 1: Prolog bis "Morgengrauen" (Seiten 7-120)

  • Hier kann man übrigens anhand eines meiner Lieblingsmusiker schön sehen, wie die Ausstrahlung/Aura sich im Laufe eines Lebens positiv verändern kann. Mike Oldfield ist ja durch einige dunkle Tunnel gegangen, hat aber stetig an sich gearbeitet, um mehr in seine Mitte und in seinen Frieden zu kommen. Achtet mal darauf, wie der Blick und die Augen sich gewandelt haben. Auch die Haltung ist verändert - ruhiger, gelassener, harmonischer.
    Dunkle Aura
    Hellere Aura
    Ein schönes Beispiel, dass das mit der Aura kein Hokus Pokus ist. :)

  • Ich glaube ich würde mich momentan dann doch eher zu Jonas hingezogen fühlen als zu River, aber mal schauen wie es weiter geht


    Wir sind wahrscheinlich zu alt und zu vernünftig :mrgreen:
    In Ronias Alter hab, ehrlich gesagt, auch Dinge getan, bei denen ich heute nur noch den Kopf schütteln kann. Ich versuche also, mich beim Lesen mal mehr an mich in diesem Alter zu erinnern, dann darf mein Urteil nicht so hart ausfallen.

  • Ich bin nun auch zum Lesen gekommen. Alle Beiträge habe ich noch nicht durch, ihr wart mal wieder fleißig. :lol:


    Ich bin noch nicht wirklich in der Geschichte drin, aber es sind ja erst 50 Seiten gelesen.

    Genau das war auch mein Gedanke. Leider hat mir das Ronia zunächst mal recht unsympathisch gemacht. Sie jammert einem Typen endlos hinter, der sie an Weihnachten am Telefon verlässt und somit eigentlich kein einziges Wort des Bedauerns verdient hat? Kann ich nicht nachvollziehen.


    Überhaupt definiert sich Ronia in dem ersten Kapitel relativ stark über ihre Beziehungen, die alle recht schnell in die Brüche gegangen sind. Das belastet sie offenbar stark, obwohl die "Beziehungen" alle ja nur sehr kurz waren. Sie scheint mir ein ziemlich trauriges und wütendes Mädchen zu sein. Ich habe Mitleid mit ihr, weil sie sich scheinbar nur über ihre Kontakte zu Jungs definiert und nicht über ihren Charakter. Zu ihrem besten Freund Jonas ist sie dann auch recht grob, möchte ihn am liebsten loswerden. Der tat mir echt leid, er ist in sie verliebt und sie ist so barsch ihm gegenüber. Sich zu betrinken ist dann natürlich die beste Idee! Dann sieht sie Jan und ist fasziniert von ihm. Ja, warum? Kann ich eigentlich nicht so genau sagen. Ich meine, besonders sympathisch kam er nicht rüber wie sie ihn beschreibt und wieso sie deshalb gleich das Gefühl hat ihn zu kennen und dass er sie versteht, will sie mir nicht erschließen. Aber vielleicht kommt das ja noch. Bisher haben wir Jan schließlich noch kaum kennengelernt.

    Mit Ronia kann ich jetzt noch nicht allzu viel anfangen. Zum einen wirkt sie tatsächlich wie 21, dann eher wie 17. Sie hat so etwas kindliches an sich und macht sich viel zu viele Gedanken, was andere von ihr denken.
    Ich kann einerseits ihre "Verzweiflung" schon verstehen, wer will schon dauernd verlassen werden? Aber andererseits verstehe ich nicht, warum sie nicht ihre Freiheit genießt und erst einmal versucht mit sich selbst in Einklang zu kommen. 4 Typen für 21 sind schon nicht wenig. Ich bin ja nur minimal älter (22) und in meinem Bekanntenkreis kenne ich niemanden mit 4. Da pendelt es sich bei 2, allerhöchstens 3 ein.


    Die Faszination für Jan verstehe ich auch noch nicht. Sie kennt ihn ja nicht und dass sie dann gleich so fasziniert ist? Vor allem wirkt er aufgrund der Beschreibung auf mich eher abgefuckt und asozial. Solche Typen stoßen mich eher ab. Aber manche Frauen stehen ja auf Bad Boys. :wink:

    Kapitel 2 "So leuchtend die Nacht"

    Puh, also in dem Kapitel zeigt Ronia fast schon verrückte Ansätze. Dass man von dem bisschen Alkohol gleich so abdreht, finde ich schon hart. Sie schüttelt Jonas mit unfreundlichen Worten ab, obwohl der nur versucht sie nach Hause zu bringen. So wie sie sich aufführt, wäre ich auch gegangen. Und dann verfolgt sie doch tatsächlicht einen ihr unbekannten Jungen wie ein Stalker :shock: . Etwas gruslig, wenn ich ehrlich bin. Jan bemerkt ihre Stalkertour aber und so treffen sie zum ersten Mal richtig aufeinander. Fand ich alles etwas merkwürdig. Dieses "Werd erwachsen" von Jan wirkt so als kenne er Ronia. Und vor allem kennt er auch ihren Namen. Woher? Dafür dass er nur einen Satz gesagt hat, rastet Ronia dann ziemlich aus für meinen Geschmack und schießt ein Foto. Warum sie dann ein Foto macht, habe ich nicht ganz kapiert. Sie ist jedenfalls fest davon überzeugt, dass sie sich nie wieder begegnen. Ich würde fast wetten, dass das eine falsche Annahme ist :-,

    Das mit dem Foto habe ich auch nicht kapiert. Sie wirkt hier schon sehr verrückt. Vielleicht kennt er ihren Namen, weil sie als Pfarrerstochter bekannt ist. Da muss sie ihn gar nicht kennen.

    Was mir aber sofort ins Auge gestochen ist, ist die Tatsache, dass Ronia ihren Vater recht distanziert "Vater" nennt, die Mutter aber "Mama", was für mich eine größere Nähe suggeriert. So, wie sie das ausspricht, hat es etwas davon, ihn erhöht auf einem Podest zu sehen und "Vater" hat für mich ja auch einen religiösen Klang. Ob die beiden sich nicht gut verstehen? Ich stelle es mir zumindest nicht einfach vor, als Pfarrerstochter aufzuwachsen. Aber immerhin scheint Ronias Mutter zu merken, was mit ihrer Tochter vor sich geht, auch wenn ich ihre Kommentare noch nicht ganz einschätzen kann.

    Ja, das ist mir auch aufgefallen. Ich finde aber auch das Verhältnis zu ihrer Mutter nicht so innig, zumindest, wenn ich auf ihre Bemerkung wegen dem Glücklichsein abstelle.

    Jonas ist mir übrigens ein wenig unsympathisch. Ich weiß, dass er als der Traumtyp aller Schwiegermütter schlechthin beschrieben wird, aber sein Umgang mit Ronia könnte etwas liebevoller sein, finde ich. Sicher ist es für ihn schwer, weil er Gefühle für sie hat, aber immerhin ist Ronia ehrlich zu ihm. Und wenn sie dann eben dennoch Freunde bleiben, könnte er auch etwas einfühlsamer sein, finde ich. River - River und Ronia, das klingt doch schon nach was :loool: - bzw. Jan finde ich da schon interessanter. Ich bin auch gespannt, was es mit Jonas Anspielungen auf sich hat und ob der junge Mann wirklich so viel auf dem Kerbholz hat.

    Unsympathisch ist er mir nicht, ich kann ihn nur noch nicht einschätzen.

    Mich würde interessieren, wie das in dem Ort empfunden wird, dass die
    Tochter des Pfarrers recht empfänglich für das männliche Geschlecht ist.
    Spielt das da eine Rolle? :-k

    Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich denke schon, dass da ordentlich getratscht wird.

    Nur eine Frage kann ich ganz schnell beantworten: Am Cover war ich nicht beteiligt, LIEBE es aber. Ich finde die Farbe hinreißend und die Gestaltung auch - und ich finde es alleine deshalb genial, weil es die Farben widerspiegelt, die in Zusammenhang mit Jan noch auftreten werden.

    Das Cover finde ich richtig toll! Gefällt mir von deinen Büchern sogar am besten. :love:

    P.S. Ein Tipp noch - Erwartungen und Vergleiche beiseite legen, damit behindert ihr euch nur und trübt euren Lesespaß ... Zu hohe oder enge Erwartungen führen zwangsläufig zu Enttäuschungen und bei diesem Buch ist vieles anders, als man meinen/denken könnte.

    Eine Erwartung habe ich schon: Ich erwarte mindestens so viele gute Musiktipps wie in den letzten Büchern. :wink:

    Enttäuschungen fühlen sich meist blöd an, manchmal sprechen wir sogar davon, dass wir uns "betrogen" fühlen. Aber wer hat unsere Erwartungen kreiert? Wir selbst. Und können andere Menschen oder Dinge etwas dazu, wenn sie unsere Erwartungen nicht erfüllen? Nein, das können sie in der Regel nicht.

    Das ist immer das große Problem. Ich bin ein Mensch, der automatisch gewisse Erwartungen von jemanden hat und da ist es schwer, dass ein anderer sie erfüllt. Was Bücher, Musik & Co betrifft bin ich dagegen erstaunlich neutral eingestellt. Außer es wird im Vorfeld schon eine riesengroße Welle geschoben, dann steigen natürlich auch die Erwartungen.


    Der letzte Satz auf S. 49

    Zitat

    Er wird mir niemals etwas Böses tun.

    Irgendwie habe ich jetzt das Gefühl, dass Jonas das doch tun wird. Fragt mich nicht warum, aber nach diesem Satz habe ich so ein schlechtes Gefühl. :-?


    Was mich bisher an dem Buch etwas stört: die Namen ähneln sich alle sehr. Jonas, Jan, Johanna, Lukas. Für mich sind das alle so Einheitsnamen, die hier zusammengewürfelt mich immer überlegen lassen, wer nun wer ist.


    Ich werde mich jetzt an meine Hausarbeit setzen und danach die restlichen Beiträge zu den ersten 50 Seiten lesen. Danach möchte ich noch etwas lesen. :)

  • Das ist mal wieder typisch Büchertreff. Wir sind noch bei den ersten Kapiteln und schon werde ich zur Aura und Engelsenergie gefragt. :lol: :lol: :lol:

    ja :) Es geht echt recht flott hier...


    Daher bitte ich gleich um Entschuldigung, dass ich die ausführliche Erklärungen teilweise nicht lesen werde, ich habe zwar auch die Lichteffekte, die Engelsflügeln gleichen, auf dem Bild von Jan bemerkt, doch möchte ich mich nicht um das Erlebnis der eigenständigen Entdeckung rauben.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich will niemanden eingrenzen in seinen Beiträgen, bitte bloß um Verständnis, dass ich nicht alle Erklärungen durchlesen werde. Sonst ist es mir zu viel an Information, gerade, weil wir erst am Anfang des Romans stehen, wo praktisch alles noch offen ist und vieles unerwartet kommt.

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

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  • Daher bitte ich gleich um Entschuldigung, dass ich die ausführliche Erklärungen teilweise nicht lesen werde, ich habe zwar auch die Lichteffekte, die Engelsflügeln gleichen, auf dem Bild von Jan bemerkt, doch möchte ich mich nicht um das Erlebnis der eigenständigen Entdeckung rauben.




    Bitte nicht falsch verstehen, ich will niemanden eingrenzen in seinen Beiträgen, bitte bloß um Verständnis, dass ich nicht alle Erklärungen durchlesen werde. Sonst ist es mir zu viel an Information, gerade, weil wir erst am Anfang des Romans stehen, wo praktisch alles noch offen ist und vieles unerwartet kommt.


    So geht es mir auch :) Ich möchte mir selbst erst einmal meine Gedanken zu Personen, Handlungen und ihre Deutungen machen. Ich möchte die Charaktere selbst kennenlernen und sie selbständig interpretieren. Auch auf die Gefahr hin, dass das von Bettina anders gemeint war.


    Grauzonen


    Ronia ist mit ihrer besten Freundin auf einer Silvesterparty und begegnet dort Lukas. Das sie darauf überhaupt keinen Wert legt, kann ich sehr gut verstehen. Ich glaube, ich wäre auch direkt wieder umgedreht. :-?
    Was ihre Bessenheit zu Jan angeht, kann ich das immernoch nicht ganz verstehen. Ausstrahlung und Aura hin oder her, aber sie hat bisher zwei ganze Sätze mit ihm gewechselt. Aber das ist etwas, dass sie ja selbst nicht so ganz versteht und auch sagt, dass sie zu fixiert ist.
    Auf der Party "belauscht" sie dann ein Gespräch zwischen Lukas und ein paar Freunden.
    Wow... das geht wirklich arg unter die Gürtellinie. Klar unterhält man sich vielleicht mit seinen Freunden über solche Dinge, aber auf einer Party, wo jeder mithören könnte.
    Da steckt Ronia wirklich in der Grauzone. Sie hätte in dem Moment zwar aus ihrere Ecke kommen können und Lukus quasi bloßstellen können, nur wie viel das gebracht hätte, ist mehr als fraglich. Wirklich schwer solche Situationen.

    Allergikerinformation:
    Der Beitrag kann Spuren von Nüssen, sowie Ironie und Sarkasmus enthalten.


    Aktzeptiere die Welt nicht so, wie sie zu sein scheint.
    Habe den Mut sie zu sehen, wie sie sein könnte.

  • ... also - wie ihr aus den anderen Leserunden schon wisst, bin ich die Letzte, die hier etwas verrät, was später passiert. Ich gehe nur bezüglich der Szenen, die schon gelesen wurden, weiter in die Tiefe. Wer also gerne in die Tiefe schürft, ist bei meinen Beiträgen richtig. Die Engelsflügel werden ja schon in diesen ersten Kapiteln erwähnt und die Kapitelüberschriften sind gelesen, insofern verrate ich nichts, was nicht bereits im Buch steht.


    Eine provokative These: Wer die Begegnung zwischen Jan und Ronia nur mit dem Kopf liest und beurteilt, raubt sich ein gutes Stück Lesevergnügen. Denn dann überliest man das, worum es eigentlich geht. Mich wundert ein wenig, wie oft sich die Leser fragen, was die beiden eigentlich so aneinander fasziniert bzw. Ronia dazu verleitet, ihm zu folgen. Dabei steht es doch im Buch. :wink: Zwar nicht in epischer Länge, denn Ronia kann es nur ahnen, nur andeuten - aber es steht schwarz auf weiß geschrieben.
    Wenn man diese Begegnung auf eine körperliche Anziehungskraft reduziert oder Jan einzig als einen Bad Boy sieht bzw. das andere nicht wahrnimmt, hat man selektiv gelesen und sich dabei der Übermacht des Verstandes gebeugt. Gar nicht schlimm! :) Ist Gewohnheit und auch Ronia geht es ja so ... sie versucht Jan mit dem Verstand zu erfassen und zu werten und scheitert dabei immer wieder kläglich. Ärgert sich sogar über sich selbst. Doch sie übersieht dabei das Entscheidende.
    Ich zitiere mal :
    "Mein Kopf erinnert sich nicht an ihn, doch mein Herz erbebt, als würde es ihn erkennen. Etwas an ihm kommt mir vertraut vor, wie aus lange vergangener Zeit, doch kann ich es nirgendwo festmachen. (...) Verwundert mustere ich seine Gestalt. Der schwere dunkle Kummer in mir scheint dabei eine Tür zu öffnen, die mich mehr und tiefer sehen lässt als je zuvor. Da ist ein Raum in mir, von dem ich bislang nichts wusste - und dieser junge, fremde Mann besetzt diesen Raum binnen Sekunden. Weil er seine Weiten kennt." (S. 22)


    Das ist von einer oberflächlichen good girl-bad boy-Begegnung weit, weit entfernt ... was könnte es meinen? Habt ihr eine Idee? Wenn nicht - kein Problem. Aber ich plädiere wirklich dafür, offen zu bleiben.
    Nun mögen sich manche fragen: warum dann diese starke Körpersprache, warum die Erotik, die ja bereits zu knistern zu beginnt? Warum das Animalische in Ronias Verhalten? Ganz einfach: Ihr Herz ahnt etwas. Siehe mein Zitat. Etwas Bedeutendes, Starkes, Mächtiges. Ihr Kopf wehrt sich vehement dagegen. Versucht es zu fassen, schafft es nicht. Doch Ronia ist auf Kopfsprache trainiert, ein Kopfmensch. Somit schaltet sich der Körper dazwischen, der ebenfalls ein verborgenes Wissen hat und bei uns zwischen Herz und Kopf vermittelt. Wenn wir zu stark im Kopf leben, die Seele aber etwas anderes verlangt, übernimmt der Körper die Aufgabe, es uns zu zeigen. Und zur Körpersprache gehört auch die Sexualität.
    Ja, und zum Glück hat Ronia eine starke Körpersprache - und die leitet sie zu Jan hin.
    Immer wieder mal benutzen Leser den Begriff "besessen" für Ronia. Ehrlich gesagt mag ich dieses Wort gar nicht. Es ist einfach so negativ und extrem wertend besetzt. Es hat etwas von geisteskrank, gestört, vom Teufel gepackt. Vor allem aber ist es äußerst verurteilend.
    Ronia tut hier nichts Schlechtes oder Böses. Sie tut auch niemandem weh. Sie folgt ihren Instinkten, ihrer Körpersprache, ist ganz bei sich und sich selbst nah. Das ist eigentlich etwas Wunderschönes, wird in unserer Welt aber gerade dann verpönt, wenn es in Korrelation zur Sexualität steht. Warum eigentlich? Gibt einen guten Grund dafür bezüglich dieser Szene? Sie ist frei, solo, erwachsen (naja ... :wink: aber zumindest SO erwachsen), Jan ist jemand, der sich durchaus wehren kann und dieses Spielchen ja auch genießt und herausfordert. Ich wüsste nicht, was das mit Besessenheit zu tun hat, wenn der Körper etwas Wichtiges erkennt und man seinen Zeichen folgt.
    Unser Körper ist unser bester Freund und unserer Seele so nah wie nichts sonst. Ich fände es unsinnig, seine Sprache zu verdammen. Hier spricht er sehr ehrlich und direkt. Er ist kein Feind, nichts Teuflisches, sondern ein Helfer. Das ist er sehr oft, nur übersehen wir es leider.
    So, das war mein Plädoyer für die Dreieinigkeit Kopf-Herz-Körper. Wie schön, dass wir mehrere Stationen unseres Seins haben, die sich gegenseitig unterstützen können.

  • ... und noch eine Anmerkung zu meinen Kommentaren, die mir wichtig ist: Ich investiere viel Zeit und Herzblut in meine Leserunden und autorenbegleitete Leserunden sind genau dazu da, dass man mehr über das Buch erfährt, als man beim ersten Lesen erfassen kann. Wer das nicht möchte, sollte sich überlegen, ob eine Leserunde mit mir das Richtige für ihn ist. Ich fürchte nicht. :wink:
    Denn ich kann nicht auf jeden Beitrag individuell und je nach Wunsch eingehen. Ich sammel die Themen und schreibe dann meinen Senf dazu. Ich kann nicht einem Leser etwas mehr dazu schreiben und einem anderen weniger, weil er meine anderen Beiträge gezielt nicht liest - sonst komme ich nicht mehr dazu, meine Bücher zu verfassen. Ich kann hier also nur das Angebot machen, meine ausführlichen Sammelbeiträge zu lesen und damit tiefer in die Materie einzutauchen. Abstufungen in der Tiefe sind da nur schwer möglich. Wenn anschließend Beiträge von euch kommen, in denen Fragen zu dem auftauchen, was ich bereits kommentiert habe, gehe ich nicht noch einmal explizit darauf ein, sondern vertraue darauf, dass ihr auch rückwirkend lest.
    Wer meine Beiträge gar nicht liest, weil er nicht mehr über das Buch erfahren möchte, sollte vielleicht darüber nachdenken, ob es nicht besser ist, es alleine zu lesen und nicht in einer Leserunde. Für mich persönlich macht das keinen Unterschied, mir geht es um euer Lesevergnügen. Das sollte ja möglichst ungetrübt sein. Aber gerade weil ich so viel Zeit investiere, ist das schon ein bisschen merkwürdig, wenn dann meine Beiträge bewusst NICHT gelesen werden. :wink: Genau für diese Beiträge bin ich ja hier und engagiert worden.
    Und ich verspreche euch, dass ich dabei nichts verrate, was nicht verraten werden sollte. Ich wäre ja schön blöd, wenn ich das tun würde.
    It's up to you ... :wink:

  • Ich investiere viel Zeit und Herzblut in meine Leserunden und autorenbegleitete Leserunden sind genau dazu da, dass man mehr über das Buch erfährt, als man beim ersten Lesen erfassen kann.

    Und genau deswegen finden wir ja alle hier die Leserunden mit dir so toll. :applause: Ich glaube, was Emili und ibikat meinten, ist, dass sie deine Beiträge erst im Nachhinein lesen, wenn sie diesen Abschnitt hier beendet haben. Ich denke nicht, dass deine Beiträge völlig ungelesen bleiben. :friends:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • ... das ist wie gesagt ja vollkommen in Ordnung, sofern niemand sauer ist, wenn ich dann auf wiederholt gestellte Fragen oder sich wiederholende Anmerkungen nicht mehrfach eingehe ... :wink: Für mich persönlich ist es auch okay, wenn meine Beiträge gar nicht gelesen werden. Nur würde ich mir dann als Leser überlegen, ob die Leserunde der passende Zeitvertreib ist. :)

  • Zitat von »Natalie77«




    Ich glaube ich würde mich momentan dann doch eher zu Jonas hingezogen fühlen als zu River, aber mal schauen wie es weiter geht

    Wir sind wahrscheinlich zu alt und zu vernünftig
    In Ronias Alter hab, ehrlich gesagt, auch Dinge getan, bei denen ich heute nur noch den Kopf schütteln kann. Ich versuche also, mich beim Lesen mal mehr an mich in diesem Alter zu erinnern, dann darf mein Urteil nicht so hart ausfallen.

    Mit 21 war ich sehr vernünftig ;-) Verheiratet und Mutter von zwei Kindern deswegen habe ich bei der Geschichte auch zumindest jetzt am Anfang nicht das Gefühl das Ronia schon 21 ist.

    ... und noch eine Anmerkung zu meinen Kommentaren, die mir wichtig ist: Ich investiere viel Zeit und Herzblut in meine Leserunden und autorenbegleitete Leserunden sind genau dazu da, dass man mehr über das Buch erfährt, als man beim ersten Lesen erfassen kann. Wer das nicht möchte, sollte sich überlegen, ob eine Leserunde mit mir das Richtige für ihn ist. Ich fürchte nicht.
    Denn ich kann nicht auf jeden Beitrag individuell und je nach Wunsch eingehen. Ich sammel die Themen und schreibe dann meinen Senf dazu. Ich kann nicht einem Leser etwas mehr dazu schreiben und einem anderen weniger, weil er meine anderen Beiträge gezielt nicht liest - sonst komme ich nicht mehr dazu, meine Bücher zu verfassen. Ich kann hier also nur das Angebot machen, meine ausführlichen Sammelbeiträge zu lesen und damit tiefer in die Materie einzutauchen. Abstufungen in der Tiefe sind da nur schwer möglich. Wenn anschließend Beiträge von euch kommen, in denen Fragen zu dem auftauchen, was ich bereits kommentiert habe, gehe ich nicht noch einmal explizit darauf ein, sondern vertraue darauf, dass ihr auch rückwirkend lest.
    Wer meine Beiträge gar nicht liest, weil er nicht mehr über das Buch erfahren möchte, sollte vielleicht darüber nachdenken, ob es nicht besser ist, es alleine zu lesen und nicht in einer Leserunde. Für mich persönlich macht das keinen Unterschied, mir geht es um euer Lesevergnügen. Das sollte ja möglichst ungetrübt sein. Aber gerade weil ich so viel Zeit investiere, ist das schon ein bisschen merkwürdig, wenn dann meine Beiträge bewusst NICHT gelesen werden. Genau für diese Beiträge bin ich ja hier und engagiert worden.
    Und ich verspreche euch, dass ich dabei nichts verrate, was nicht verraten werden sollte. Ich wäre ja schön blöd, wenn ich das tun würde.
    It's up to you ...

    Genau das liebe ich an Leserunden mit Autor. Nicht jeder nimmt sich so viel Zeit und auch wenn es viele Infos zu einem Zeitpunkt sind freue ich mich HIntergrundwissen zu erfahren. Danke!!

  • ... was ist eigentlich so toll daran, immer vernünftig zu sein? :wink: Warum fragen wir uns das überhaupt - ob Ronia vernünftig ist oder nicht? Ist Vernunft das Maß aller Dinge?
    Ich gebe zu bedenken, dass sie ihr Leben lang vernünftig war - und offenbar hat das nicht unbedingt zu ihrem Glück geführt. Warum regt sich so viel in uns, wenn jemand nicht vernünftig ist? Hat es vielleicht mehr mit uns selbst zu tun als mit den anderen? Gibt es vielleicht eine innere Sehnsucht, die nach dem Reich jenseits der Vernunft ruft und wir werden nervös, wenn jemand anderes genau da reinspaziert und sich um nichts anderes mehr schert? Oder sind wir unbewusst böse und streng mit uns, weil es Situationen gab, in denen wir selbst unvernünftig waren, obwohl wir es besser wussten? Und uns oder anderen dabei wehgetan haben? Doch falls ja - wem nützt der Groll gegen sich selbst?
    Für mich ist Vernunft heute etwas, was manchmal Sinn macht, manchmal aber getrost ignoriert werden darf. Es hat viel mit den Meinungen anderer und irgendwelchen Regeln zu tun, die irgendwann von irgendwem aufgestellt wurden. Das heißt lange nicht, dass sie für das eigene Leben passen müssen. Ich habe in den vergangenen Jahren einiges getan, was man als unvernünftig betrachten mag. Und bin so glücklich, es getan zu haben. Ich habe unglaublich viel daraus gelernt.
    Für mich hört der Spaß da auf, wo durch Unvernunft andere verletzt oder in ihrem Glück bewusst behindert werden. Aber wenn es alleine um uns selbst geht - warum nicht mal unvernünftig sein? Und was um Himmels willen hat das mit dem Alter zu tun? Ob es mit 21 vernünftig ist, nachts einem Typen nachzustellen oder aber verheiratet zu sein, hängt doch ganz von der individuellen Lebenssituation zusammen und mit dem eigenen Charakter.
    Für Ronia wäre es angesichts ihrer Reife zum Beispiel verdammt unvernünftig - klassisch betrachtet - , wenn sie nun heiraten und Kinder kriegen würde.
    Aber wie gesagt - Vernunft hat so furchtbar viel mit Definitionen anderer zu tun, dass ich sie meistens milde lächelnd betrachte und mich nicht von ihr knechten lasse.

  • Kommentare über Kommentare (bis Kapitel 4)



    Das ist mal wieder typisch Büchertreff. Wir sind noch bei den ersten Kapiteln und schon werde ich zur Aura und Engelsenergie gefragt. :lol: :lol: :lol:

    Tschuldigung :ergeben: :lol: :-, !


    Dennoch danke für deine ausführliche Antwort zu Aura und Engelsenergie! Überaus spannend, ich hoffe, wir können darauf nochmal genauer zurückkommen im Laufe der Geschichte.


    Ich bin allerdings kein Vertreter der lieblichen Engelsvorstellung, was sich auch in Luzie und Leander zeigt. Also keine hübschen, gelockten Gestalten mit wallenden Gewändern und riesigen Schwingen, die milde lächelnd über uns wachen. :wink: Auch bin ich der Meinung, dass es hin und wieder wir Menschen sind, die als Engel für andere Menschen auftreten.

    Aus Interesse: Magst du das noch etwas präzisieren? Welche Engelsvorstellung vertrittst du dann? Gut, dass mit den gelockt und wallenden Gewändern muss nicht unbedingt sein, aber sind sie für dich keine positiven Helfer, die irgendwie über uns wachen? Oder glaubst du tendenziell nur an Menschen als Engel ohne übernatürliche Züge? Luzie und Leander habe ich übrigens nicht gelesen, darum weiß ich auch nicht, wie das dort präsentiert wird.


    Er hat aber auch eine starke Verbundenheit mit dem Himmel, den Gestirnen - achtet mal im weiteren Verlauf darauf.

    Guter Hinweis, ich werde danach schauen.


    Der letzte Satz auf S. 49

    Irgendwie habe ich jetzt das Gefühl, dass Jonas das doch tun wird. Fragt mich nicht warum, aber nach diesem Satz habe ich so ein schlechtes Gefühl. :-?

    Schön, dass dir das ebenfalls aufgefallen ist. Ich dachte schon, ich bin etwas paranoid, weil ich etwas Schlechtes mit diesem Satz verbunden habe, aber offensichtlich bin ich doch nicht allein :)


    Was mich bisher an dem Buch etwas stört: die Namen ähneln sich alle sehr. Jonas, Jan, Johanna, Lukas. Für mich sind das alle so Einheitsnamen, die hier zusammengewürfelt mich immer überlegen lassen, wer nun wer ist.

    Das mit den ähnlichen Namen habe ich auch bemerkt. Aber glücklicherweise mag ich diese J-Namen sehr gern, darum stört es mich nicht so sehr :loool:


    Das ist von einer oberflächlichen good girl-bad boy-Begegnung weit, weit entfernt ... was könnte es meinen? Habt ihr eine Idee? Wenn nicht - kein Problem. Aber ich plädiere wirklich dafür, offen zu bleiben.

    Naja, Ronia ist ja nicht von dunklen, struppigen Haaren, Tattoos oder frechen Sprüchen fasziniert, wie es die Hauptfiguren in solchen Jungen-Erwachsene-Romanen sonst so gerne sind, sondern mehr so von seiner Gesamtausstrahlung, mit dem Aussehen hat das gar nicht viel zu tun. Irgendwas an ihm bringt sie dazu, sich im gleich vertraut zu fühlen, sie hat das Gefühl er könnte sie verstehen. Natürlich kann sie das mit dem Kopf nicht benennen, weil sie ihn ja gar nicht kennt, aber sie fühlt es eben einfach. Dass sie ihm gleich verfolgt wie eine Stalkerin finde ich nach wie vor übertrieben, aber dass sie grundsätzlich irgendwie sofort von ihm angezogen wird, kann ich schon verstehen. Ich habe es durchaus schon erlebt, dass ich Menschen sehe und einfach weiß, dass ich sie mögen werde, dass wir uns verstehen ohne dass ich dieses Gefühl in Worte fassen kann. Aber ich glaube, sowas läuft auch eher unbewusst ab, weswegen es uns merkwürdig erscheint, wenn wir so einen Vorgang live in einem Buch verfolgen können.

  • ... interessant ... auf Ronias eigene Bemerkung, dass sie ihn verfolgt wie eine Stalkerin, steigt ihr alle voll ein. :lol:
    Aber ist es das wirklich? Ist das, was sie da macht, das, was wir als Stalken kennen? Was will sie denn - sie weiß es selbst ja gar nicht ... ? Ein Stalker hat ganz konkrete Absichten und diese sind schädlich und zerstörerisch. Ronia hingegen will Jan eigentlich nur nochmal sehen, um erfassen zu können, was da eben gerade zwischen ihm und ihr "geflackert" hat.
    Sie selbst wertet sich ab, nachdem sie es getan hat bzw. als sie wieder zu sich kommt. Und die Leser gehen gleich mit. Wieso?
    Wenn ihr diese Szene von außen beobachten würdet oder wenn ihr euch in Ronia befinden würdet, mit all dem, was sie fühlt und wittert - wäre es dann immer noch Stalken? Wirklich? Ist es nicht vielmehr das Folgen eines Winks der Seele und des Herzens?
    Ich warne davor, alle Urteile, die Ronia über sich selbst fällt, immer zu wörtlich und zu ernst zu nehmen ... Ronia ist nicht besonders nachsichtig mit sich selbst.
    Hätte sie die Szene anders gewertet, würdet ihr es möglicherweise auch tun.


    Wenn ihr meine Engelswelt kennenlernen wollt, dann kann ich euch meine Reihe Luzie und Leander nur ans Herz legen. Acht kurzweilige Bände warten darauf, gelesen zu werden. O:-) Würde ich zu viel von diesem Engelsbild verraten, würde ich den Lesespaß trüben.
    Aber natürlich betrachte ich Engel auch als schützende, leitende Wesen, die allerdings auf andere Weise agieren, als man sich das gerne so ausmalt. Das hat auch viel mit Klarheit zu tun. Da sich das aber erst richtig in den letzten Bänden der Reihe zeigt, möchte ich nicht mehr dazu sagen.


    Puh, und ob ich an Engel als energetische Wesen glaube ... ja ... vom Herzen ... mein Verstand wehrt sich dagegen ... sie streiten noch ... :?::-k:wink: ... Mein Herz weiß es möglicherweise besser. Ich habe dabei nur nicht diese typischen Engelsfiguren im Kopf. Eigentlich gar nichts, was einen Körper hat. Aber das soll jeder für sich selbst ausmachen. Ich glaube, es wird immer dann schwierig, wenn wir an Definitionen oder Bildern kleben. "Engel" ist als Bezeichnung schon sehr konkret. Deshalb scheue ich ein wenig davor zurück.
    In Luzie und Leander geht es jedenfalls vielmehr um den Wunsch eines Engels, ein Mensch zu werden und sich als menschliches Wesen zu erfahren, also mit einem Körper und allem, was dazu gehört.
    Vielleicht sind wir als frei herumflatternde Seelen ja alle eine Art Engel? Und dienen dabei anderen Menschen? Helfen ihnen? Wer weiß das schon ... Ist jedenfalls ein schöner Gedanke.

  • Wenn ihr diese Szene von außen beobachten würdet oder wenn ihr euch in Ronia befinden würdet, mit all dem, was sie fühlt und wittert - wäre es dann immer noch Stalken? Wirklich? Ist es nicht vielmehr das Folgen eines Winks der Seele und des Herzens?

    Ich habe die entsprechende Szene im Buch noch nicht gelesen, aber ist es nicht auch bei "echten" Stalkern so, dass die einfach nur ihrem Herzen folgen? Dass die gar nicht sehen, dass sie sich in etwas hineinsteigern, vielleicht krank sind? So weit wird es aber bei Ronia wohl nicht gehen. :lol: Und ich glaube, Ronia ist eine junge Frau, die sich selbst damit vielleicht etwas auf die Schippe nimmt oder zumindest über sich selbst den Kopf schüttelt. Im Gegensatz wiederum zu "echten" Stalkern. Aber wie gesagt, ich habe die Szene noch nicht gelesen.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • Sooo... ich habe nun erstmal bis einschließlich Kapitel 4 gelesen.

    Ich mache es nie so, dass ich mir schon vorher überlege, was der Titel zu bedeuten hat, wenn er nicht eindeutig ist. Da ist es mir lieber, wenn ich am Ende des Buches einen Zusammenhang herstellen kann. Das gefällt mir irgendwie besser, denn wenn ich mir über den Titel Gedanken mache, passiert es des Öteren, dass ich mir dann schon den etwaigen groben Verlauf der Geschichte zurechtlege. Und manchmal bin ich dann hinterher total irritiert, dass es dann doch nicht meinen Erwartungen entsprochen hat. Also lieber hinterher.

    Ich bin auch jemand, der es zu vermeiden versucht, groß über ein Buch nachzudenken, bevor ich es gelesen habe. Ich lasse mich gerne überraschen und erwarte im Grunde gar nichts, was die Handlung angeht. Klar entwickelt man während des Lesens gewisse Vorstellungen, wie das Buch endet. Aber am meisten beeindrucken mich die Bücher, bei denen am Ende doch etwas unvorhergesehenes passiert und vielleicht auch ohne ein Happy End ausgehen. Ich bin selten enttäuscht, weil ich mir etwas anderes erhofft habe.

    Ihr Verhalten beim Helfertreffen ist recht provokativ. Ich kann verstehen, dass ihr das alles auf die Nerven geht, aber diese Art, damit umzugehen, gefällt mir nicht. Sie ist doch kein bockiger Teenager mehr.

    Das waren auch meine Gedanken. An der Stelle, als sie diesen "Neger-Witz" reißt, dachte ich mir nur: Was soll das denn jetzt? Ist das ihr Ernst? An sich fand ichs ganz lustig, dass sie, umgeben von diesen wohl doch eher konservativen Menschen, einen Witz reißt, über den wohl niemand lachen kann. Aber diesen Witz fand ich schon fast geschmacklos. Ich weiß nicht... Irgendwie hat mich ihr Verhalten an der Stelle ziemlich irritiert und meine Sicht über Ronia etwas verändert.

    Ich sehe Jonas jedoch nicht in einer bedauernswerten Opferrolle. Er ist ein erwachsener Mann, der mitten im Leben steht, und wenn er jahrelang auf Ronia "wartet", dann ist das seine Entscheidung. Schließlich hat sie ihm oft genug verdeutlicht, dass sie nicht in ihn verliebt ist und sie tut es auch noch einmal in der Weihnachtsnacht.
    Jeder von uns übernimmt irgendwann Verantwortung für sein Leben und sein Glück. Wenn Jonas Ronia an Heiligabend nachgeht und sie in die Kneipe begleitet, obwohl sie das eigentlich nicht möchte, dann ist das, salopp formuliert, "sein Bier". Also muss er auch mit den Folgen leben.

    Absolut! Ich sehe Jonas nicht in der Art von Opferrolle, die Mitleid provoziert, sondern eher in einer Art selbstgewählten Opferrolle. Ich frage mich nur: Warum tut er sich das freiwillig an? Und als in dem 4. Kapitel dann auch noch stand, dass er mit Ronia zusammenlebt... das macht ihn für mich dann irgendwie zum noch größeren Opfer. Wenn er wirklich seit Jahren in sie verliebt ist, wie hält er das dann bitte aus, wenn er sie jeden Tag sieht? Wenn er weiß, dass sie nur eine Tür weiter schläft? Das muss doch unendlich frustrierend sein. Ich frage mich, ob er trotzdem schonmal eine Freundin hatte, trotz der Gefühle, die er für Ronia hegt.

    :clown: Liebe Grüße von Innamorata (Anni).


    :study: Du bist nie allein - Nicholas Sparks


    Gelesen / Abgebrochen / SuB: :cat: 0 / 0 / 30 :cat:


    Gelesen 2014: 42 Bücher

  • Weder Cover noch Titel noch Klappentext versprechen eine lieblich-süße Geschichte zum Wegträumen. [....]
    Der edle Ritter kommt auf seinem weißen Pferd, pflückt die holde Jungfrau und sie werden glücklich bis an ihr Lebensende - nein, das gibt es bei mir nicht. :wink:

    Was ich auch nicht lesen wollen würde. Ich mag realitätsnahe Bücher lieber.

    Zugegeben - bei Ellie tat es mir manchmal noch ein bisschen weh, weshalb ich ja dann auch für eine Weile aufgehört habe, Rezensionen zu lesen. Ich war damals neu auf dem Markt und mich überraschten und überforderten manche der heftigen Reaktionen. Heute kann ich damit entspannt umgehen. Das hat ja nichts mit mir als Person zu tun. Wichtiger ist es, dass ich hinter meinen Büchern stehen kann und MEINE Geschichten erzähle, sodass ich bei Lesungen etc. auch authentisch auftreten kann.

    Das ist auch das Wichtigste. Auch unabhängig vom Beruf, man sollte sich nicht von anderen beeinflussen lassen. Jeder hat seine Meinung und dem einen gefällt nun einmal das, was dem anderen nicht gefällt. Man sollte weder die eine Seite, noch die andere verurteilen.

    Zurück zu Ronia: Euch ist bereits aufgefallen, dass sie sich nicht immer erwachsen verhält, sondern manchmal wie ein bockiges Kind oder wie ein Teenager. Gleichzeitig scheint sie aber einen brillanten Verstand zu haben und auch alle Werkzeuge, ihr Leben alleine zu managen. Auch hat sie den Körper einer erwachsenen Frau. Und offenbar auch die Instinkte einer Frau. :wink: Das wirkt irritierend. Aber natürlich hat es - wie immer! - seinen Grund. Ihr könnt das ja einfach mal weiter beobachten. Zu den Gründen kann ich jetzt nämlich noch nichts sagen, aber der Verdacht liegt natürlich nahe, dass es mit ihrem Elternhaus zu tun haben könnte.

    Das ist genau das, was ich mit kindisch meine. Erst ist sie sehr reif, dann wiederum denkt man, man hat es mit einem Teenie zu tun. Und dann ist sie wieder wie 21 und älter.

    Aber das, was sie da erlebt, gibt es eben: da scheint jemand perfekt zu sein, es gut mit einem zu meinen und alle anderen sehen einen schon als Traumpaar, aber der gewisse Funken fehlt. Ob man sich in jemanden verliebt oder nicht, hängt mit sehr vielen Faktoren zusammen und man kann schlecht jemanden dafür anprangern, dass diese Faktoren bei ihm nicht vollständig erfüllt sind. Liebe ist nicht berechenbar. :love: :love:

    Ich würde es hier zB ganz schlimm finden, wenn Ronia jetzt doch was mit Jonas anfangen würde oder zum Schluss in ihm ihre "große Liebe" sähe. Würde für mich nicht passen und wäre zu Hollywoodmäßig.

    Komisch fand ich auch noch den letzten Satz des Kapitels wie Ronia meint bei Jonas in Sicherheit zu sein, dass er ihr nie was tun würde. Das wird so bedeutungsvoll in Szene gesetzt, dass ich das Gefühl habe, uns wird im Laufe der Geschichte vielleicht irgendwie noch das Gegenteil bewiesen werden. Vielleicht ist Jonas ja doch nicht ganz so lieb. Oder aber ich bilde mir das alles nur ein...mal schauen.

    Schön, dass dir das ebenfalls aufgefallen ist. Ich dachte schon, ich bin etwas paranoid, weil ich etwas Schlechtes mit diesem Satz verbunden habe, aber offensichtlich bin ich doch nicht allein :)

    Tut mir Leid, dass ich deinen Beitrag jetzt erst gelesen habe. Es waren einfach zu viele auf einmal. Aber schön, dass man nicht allein dasteht. :)

  • Ich bin dann wohl zu sehr Kopfmensch. Natürlich kenne ich das Gefühl, dass man jemand völlig Unbekannten anziehend findet. Für mich hat das aber weniger mit Herz, Seele und Schicksal zu tun als viel mehr mit Pheromonen und Hormonen und was da chemisch noch so mitspielt. Deswegen verstehe ich Ronias Faszination nicht so ganz, da sie Jan ja eigentlich nicht kennt. Sie hat ein Bild von ihm, aber den richtigen Jan hat sie noch nicht kennengelernt. Wieso also diese Gefühle? Für mich ist es - anhand von Jans Beschreibung - aktuell eher oberflächlich gesehen und da passt dieser "Bad Boy Gedanke" schon, da es erst einmal um den Typ, das Aussehen, die oberflächliche ERscheinung und sein Verhalten geht.



    Wenn ich nachts verfolgt werden würde und dann noch fotografiert, dann würde ich schon ein komisches Gefühl haben. Zum Stalking fehlen ja nicht allzu viele Schritte. Was ich viel verstörender fand, war ich der Begriff "Stalking", sondern Ronias Verfolgung und dann das Foto.

  • Puuuuuh, macht mal nicht so schnell, da kommt man jar garnicht hinterher :totlach:



    Und dann verfolgt sie doch tatsächlicht einen ihr unbekannten Jungen wie ein Stalker :shock: . Etwas gruslig, wenn ich ehrlich bin

    Sehe ich anders. Ich finde nicht, dass sie ihn stalkt oder dass es gruselig ist. Zwar hätte ich nachts schon Angst gehabt, durch irgendwelche Gassen zu laufen, aber tagsüber hätte ich damit wohl auch keine Probleme gehabt :mrgreen:. Wer hat in seiner Jugend nicht mal verrückte Dinge getan?
    Ich fand mal einen Typen aus der Oberstufe süß, hab mir seinen Stundenplan besorgt (sodass ich ihm zufällig über den Weg laufen konnte :-, ), hab herausgefunden in welchen Räumen er sitzt, um mich dann später auch auf den Platz zu setzen und ihm Nachrichten zu hinterlassen, habe den gleichen Bus nach Hause genommen :loool:.
    Bin ich deswegen jetzt ein Stalker? Ich bin nicht der Meinung. Ich war zwar um einiges jünger als Ronia, aber das unterstützt Bettinas These mit dem Herzen. Ohne Vernunft einfach machen. Genauso ist es bei Ronia: sie handelt einfach ohne zu überlegen, die Konsequenzen sind ihr in dem Moment egal, sie tut nur das was sie für richtig hält.



    In meiner Vorstelleung sind Ronia und Jonas vielleicht schon ein Traumpaar :love: :kiss: :love:

    Da ich die involvierten Personen noch nicht gut genug kenne, mache ich mir um sowas noch keine Gedanken. Will ich aber auch noch nicht. Erstmal abwarten und genießen.



    Ich glaube Ronia hat schon etwas Angst, sonst hätte sie sich nicht an die Mauer gelehnt und auf ihr Handy gestarrt.

    Ich glaube nicht, dass es Angst ist. Ich würde eher sagen, dass sie sich die peinliche Situation ersparen und nicht ertappt werden wollte... :loool:



    Mich hat es ebenfalls erschrocken, woher Jan ihren Namen kennt.

    Ich würde jetzt mal darauf tippen, dass sie die Tochter des Pfarrers ist. Ebenso weiß man nicht wie groß der Ort ist, vielleicht kennt man sich da einfach? :-k



    Ehrlich gesagt ging mir das auch ein bisschen zu schnell. Man kann ja durchaus spontan von einer Person faziniert sein, aber dass sie gleich so von ihm "bessesen" ist, ist doch sehr fragwürdig. :-k

    Ich fand Ronia nicht besessen, aber das passt auch oben zu meinem Stalker-Beitrag. Ich glaube, Jan reizt sie einfach nur, sie ist neugierig und lässt sich einfach von ihren Gefühlen leiten.


    Ich finds aber schon interessant, dass jemand als "Stalker" und "Besessen" betitelt wird, nur weil man vielleicht mal anders handelt, als man es kennt :-k. Ist nicht böse gemeint, aber dann gehörte mein Ich vor ein paar Jahren wohl auch in diese Kategorie.



    Aber er ist ihr trotzdem ein guter und treuer Freund. Das finde ich sehr bewundernswert.

    ....der vielleicht seine eigenen Ziele verfolgt. Dass er der gute und treue Freund ist, soll er erst einmal beweisen :lol:.



    4 Typen für 21 sind schon nicht wenig. Ich bin ja nur minimal älter (22) und in meinem Bekanntenkreis kenne ich niemanden mit 4. Da pendelt es sich bei 2, allerhöchstens 3 ein.

    Ich bin auch nicht viel älter. Frische 23 und habe nun "Typ" Nummer 3. Dabei waren alles längere Beziehungen. Wenn man also davon ausgeht, dass Ronias Beziehungen nur 2-3 Monate gehalten haben und sie "schon" 21 Jahre ist, finde ich 4 nicht so viel. Gerade im Bezug, dass sie sich ja anscheinend schon nach einem Partner und romantischer Liebe sehnt.
    Ebenso kenne ich einige Damen aus meinem Umfeld, die schon bei mehr als 3 Typen angekommen sind, manchmal hat man einfach nur Pech.... :-?



    Ansonsten habe ich erst die ersten beiden Kapitel gelesen, ich komme nicht so schnell voran, weil ich das Buch ziemlich intensiv finde und es dementsprechend auch nicht so weglesen, sondern genießen möchte. Dennoch werde ich jetzt mal weitermachen :ergeben:

    :bewertung1von5: 2015: 37 | SuB: 151
    :bewertung1von5: 2016: 9 | SuB: 96



    :study: Frank Cottrell Boyce - Millionen



    "Du kannst alles schaffen, wovon du träumst. Es sei denn, es ist zu schwierig." :loool:

  • Bis "Strahle sanft"


    Gleichzeitig hat diese Szene, in der sie ihn verfolgt, etwas von einer Jagd.

    So kam es mir auch vor! Ronia war auf der Jagd, jeglicher Verstand schien ausgeschaltet, allein ihre Instinkte funktionierten: sie witterte Jan, schmeckte die Regentropfen, hört die Glut seiner Asche zischen!

    Ronia hingegen will Jan eigentlich nur nochmal sehen, um erfassen zu können, was da eben gerade zwischen ihm und ihr "geflackert" hat.

    Will sie nicht mehr?

    Zitat

    "Ich will seine Haut berühren"

    Vielleicht will sie einfach mit dem Verstand begreifen, was das Herz ihr zeigt?



    Warum ich Licht als das übergreifende Element genommen habe, hat auch etwas mit der spirituellen Meta-Ebene des Buchs zu tun und auch mit dem speziellen Licht, das Jan ausstrahlt.

    Gerade in den ersten drei Kapiteln hatte ich das Gefühl, je näher Ronia Jan kommt, desto heller wird es, desto mehr Licht sieht sie.



    Mich würde mal interessieren, woher River Ronias Kontaktinformationen her hat.

    Das habe ich mich auch erst gefragt, aber vielleicht ist es wirklich so, dass in einer Kleinstadt fast jeder jeden kennt.



    Komisch fand ich auch noch den letzten Satz des Kapitels wie Ronia meint bei Jonas in Sicherheit zu sein, dass er ihr nie was tun würde. Das wird so bedeutungsvoll in Szene gesetzt, dass ich das Gefühl habe, uns wird im Laufe der Geschichte vielleicht irgendwie noch das Gegenteil bewiesen werden. Vielleicht ist Jonas ja doch nicht ganz so lieb.

    Genau das Gefühl hatte ich auch. 8-[ Auf er einen Seite ist er ihr Freund, immer für sie da und stets besorgt. Auf der anderen Seite hat er auch gerne im Haus seine Uniform an und trägt beim Kochen sogar sein Pistolenhalfter. Sehr merkwürdig...



    Warum regt sich so viel in uns, wenn jemand nicht vernünftig ist? Hat es vielleicht mehr mit uns selbst zu tun als mit den anderen? Gibt es vielleicht eine innere Sehnsucht, die nach dem Reich jenseits der Vernunft ruft und wir werden nervös, wenn jemand anderes genau da reinspaziert und sich um nichts anderes mehr schert?

    Ich glaube, jeder hat schon einmal den Wunsch gehabt, etwas verrücktes zu tun; nicht so zu reagieren, wie es von anderen erwartet wird, sondern so, wie man sich fühlt. Einfach mal das tu tun, was man will und nicht das, was man muss. Und schielt neidisch auf die Menschen, die einfach machen, was sie wollen. meist werden solche Menschen dann egoistisch und rücksichtslos genannt. Aber ich glaube, dass die meisten Menschen gerne mal ihre Gefühle oder ihr Herz über den Verstand siegen lassen würden.



    Naja, Ronia ist ja nicht von dunklen, struppigen Haaren, Tattoos oder frechen Sprüchen fasziniert, wie es die Hauptfiguren in solchen Jungen-Erwachsene-Romanen sonst so gerne sind, sondern mehr so von seiner Gesamtausstrahlung, mit dem Aussehen hat das gar nicht viel zu tun.

    Es ist sicher nicht nur sein Aussehen, dass Ronia auffällt. Sie beobachtet ihn, aber durchschau ja gleichzeitig seine Show. Sie spürt, dass da mehr ist!

  • Ich habe gerade angefangen, das dritte Kapitel zu lesen und finde es sich interessant, wie sie an etwas "Neues" und "Unschuldiges" denkt und dann gleich der Groschen bei Ronia fällt, dass sie auf Jan getroffen ist. Da ist auf jeden Fall wieder die Verbindung zum Licht, da Unschuld/Reinheit ja dem Licht zugeordnet wird.


    Ich warne davor, alle Urteile, die Ronia über sich selbst fällt, immer zu wörtlich und zu ernst zu nehmen ... Ronia ist nicht besonders nachsichtig mit sich selbst.
    Hätte sie die Szene anders gewertet, würdet ihr es möglicherweise auch tun.

    Ronias "ich habe ihn verfolgt, wie eine Stalkerin" würde ich auch nicht zu ernst nehmen. Für mich hat es eher den Eindruck gemacht, als wolle sie vor sich selbst ihr Handeln erklären. Wobei man wieder da angekommen ist, dass wir alles mit unserer Vernunftseite sehen wollen.


    Ebenfalls interessant finde ich, wie Ronia über das Helfertreffen denkt. "Lächeln und liebe Worte benutzen, weil sich das in einem Pfarrershaus so gehört" (frei zitiert). Da merkt man schon, dass Ronia es nicht allzu leicht hat und dass es für sie bestimmt nicht immer schön ist, in einer Pfarrersfamilie aufgewachsen zu sein. Klingt für mich sehr viel nach Schein und Außenwirkung. :-?


    Interessant finde ich auch Ronias Unentschlossenheit in Bezug auf Lukas. Auf mich wirkt sie gerade einerseits jünger, aber andererseits auch wie 21. Es ist schwer zu beschreiben. Zuerst ist da der Wunsch, dass Lukas sich gemeldet hat, aber eigentlich weiß sie garnicht recht ob sie das will. Ronia ist dementsprechend schon bemüht zu reflektieren, leider kommt sie nicht richtig auf einen Punkt.


    Die Szene in der Ronia sich das "verwackelte" Foto von Jan anguckt, hat mir sehr gut gefallen. Gerade mit dem Hintergrund von Bettina, dass dort mehr zu sehen ist, sie es aber mit ihrem Verstand als "verwackelt" abtut.


    Ebenso muss Jan ja einen ziemlichen Eindruck bei Ronia hinterlassen haben, wenn sie direkt von ihm träumt. Andererseits war ich ein wenig baff, dass sie ihn so einschätzt, dass er sie ohrfeigen könnte. ?(

    :bewertung1von5: 2015: 37 | SuB: 151
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