Eva Hudson - The Loyal Servant: A Very British Political Thriller

  • Inhalt:
    Caroline Barber, verheiratete Mutter dreier Heranwachsender, arbeitet in einer arbeitsintensiven Position des Kultusministeriums in der Abteilung „Akademien“ in London. Als sie den Kultusminister tot an seinem Schreibtisch auffindet, erscheint ihr die Selbstmorderklärung, die die Polizei aufgefunden zu haben vorgibt, äußerst suspekt. Am gleichen Abend dankt völlig unvorhergesehen der Premierminister ab, dessen Platz sofort von einem sehr hohen Beamten aus dem Kultusministerium eingenommen wird. Sehr verdächtige Dinge geschehen um Caroline Barber herum, die sie zusammen mit einer gewieften Zeitungsjournalistin aufzuklären versucht. Sie gerät in immer größere Schwierigkeiten, die auch vor ihrer Familie nicht Halt zu machen scheinen ...





    Meine Meinung:
    Diesen Thriller, der über CreateSpace Independent Publishing Platform im Selbstverlag erschienen ist, habe ich mir als kostenlosen Download bei amazon.de heruntergeladen. Positiv erscheint mir, dass mir keinerlei orthografische oder grammatikalische Fehler bei der Lektüre aufgefallen sind. Das scheint also auch bei Selbstverlegern möglich zu sein.


    Die Handlung begann für mich ziemlich langweilig, im ersten Viertel war nicht viel Schwung zu verspüren, erst nach und nach gelangt man als Leser tiefer in die vielfältigen Verstrickungen und Komponenten der Geschichte hinein. Insgesamt gesehen jedoch entbehrt das Handlungsgerüst in The Loyal Servant ein gewisses Maß an Kohärenz. Am Anfang scheint der Verdacht auf dem Interesse an Kreationismus im Unterricht seitens der großen Geldgeber und Spender für das Akademienprojekt zu fußen. Doch dieses Thema wird später überhaupt nicht mehr erwähnt, es geht stattdessen um unlauteren Wettbewerb bei der Vergabe von Bauaufträgen sowie um fehlende Sicherheitsvorkehrungen für die beschäftigten Arbeiter. Spannung wird eigentlich nur durch möglicherweise drohende Angriffe seitens der Bösen erzeugt. Der Schluss wirkt zu überladen mit all dem, was plötzlich gleichzeitig passiert und durch die Menge der darin verstrickten Figuren.
    Zusätzlich kommen im Laufe der Lektüre jede Menge privater Probleme mit dem ältesten Sohn, mit dem etwas gefährlichen Leben von Carolines Mutter als politischer Aktivistin und den Alkoholproblemen ihres Ehemannes zum Tragen. Im Großen und Ganzen wirkt vieles im Buch eher vage und konfus.
    Doch es gibt auch einige spannende Stellen, in denen Caroline sich durch ihr eigenes Misstrauen und ihre Zwanghaftigkeit, unbedingt eine Klärung der Ereignisse herbeiführen zu wollen, in recht brenzlige Situationen hineinmanövriert. Diese Kapitel habe ich ausgesprochen gern gelesen.


    Fazit: ein recht flüssig und schnell lesbarer Thriller ohne viel Gewalt, der jedoch ein bisschen zu überfrachtet und durch einen gewissen Mangel an Stringenz konfus wirkt. Dennoch: ich habe schon schlechtere Thriller gelesen, die von namhaften Verlagen herausgegeben wurden – :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

    2 Mal editiert, zuletzt von Hypocritia ()