Theresia Graw - Das Liebesleben der Suppenschildkröte

  • Klapptext

    In der Liebe ist alles erlaubt... oder?
    "Singlefrau mit zwei kleinen Kindern sucht Mann" - zieht man damit einen Traumprinzen an Land? Eher nicht. Zu diesem Schluss kommt zumindest Sophie, nachdem der jüngste potenzielle Liebhaber von ihrem Nachwuchs Reißaus genommen hat. Als die Münchener Lokalreporterin bei einem Auffahrunfall den schicken Anwalt Roland kennenlernt, verschweigt sie die lieben Kinder daher kurzerhand - ganz à la Suppenschildkröte, die ihre Brut allein am Strand zurück lässt. Sobald Roland sich in sie verliebt hat, wird Sophie ihm reinen Wein einschenken. Eine winzige Schwindelei, die spektakulär nach hinten losgeht...


    Erster Eindruck
    Wahrscheinlich halten mich viele für verrückt, aber das Cover und die gesamte Aufmachung des Buches hatten mich sofort in ihrem Bann. Hallo? Das ist ne ultra coole Schildkröte! Naja, Lila ist nicht gerade so meine Farbe, aber sie schaut einfach toll aus. In der Innenseite des Buches, vorne und hinten sind nocht weitere, kleinere Schildkröten abgebildet und die Papier, aus dem das Buch gemacht ist, fühlt sich in der Hand echt sehr schön an. Während viele Bücher ja eine eher glatte Oberfläche haben, fühlt sich dieses Buch eher an wie aus Pappe. Insgesamt ein sehr guter Pluspunkt!
    Der Klapptext hingegen haut einen nicht unbedingt um, verspricht aber ein nettes Buch für zwischendurch. Zumal: Wie kann man diesem Buch widerstehen wenn das Blog-Maskottchen ne Schildkröte ist, hm?


    Meine Meinung
    Ich und ein Buch in der Ich-Perspektive? Ja, das ist schon ein heikles Thema. In diesem Buch, hat es super gepasst und mir sehr gut gefallen. Mit dem Prolog, wo sich Single-Mutti Sophie versucht auf einer Partnervermittlungs-Webside anzumelden und sich dann dagegen entscheidet, hatte sie mich direkt in ihre Bann. Ratz-Fatz flogen die Seiten dahin. Aus der Hand gelegt habe ich das Buch nur zum Schlafen.


    Kitschig? Nein, irgendwie so gar nicht. Auch wenn ich damit gerechnet hatte. Stattdessen überzeugt das Buch mit Situationskomik und einer Menge gut verpackter Klischees. Auch wenn man meinen sollte, dass diese vielleicht schon nicht mehr der Rede Wert sind. Die Situation mit dem Haustier als Geburtstagsgeschenk fand ich dann doch aus dem normalen Leben gegriffen. Sehr gut! Das ist das gleiche wie mit süßen Kätzchen und Hunden zu Weihnachten! Geht gar nicht! Zumal sich der Exmann hier auch gut rausjongliert. Das Kind soll doch Verantwortung übernehmen... Schon mal jemand gesehen wie viel Spaß eine 5-jährige am Käfig putzen hat?
    Es muss eben nicht alles Quietschig sein. In diesem Buch findet mit Sicherheit jeder irgendeine Situations in der er sich selbst wiederfindet!


    Das Leitbild des Buches ist, wie bereits der Titel sagt: Die Suppenschildkröte, die ihre Eier im Sand verbuddelt und sie dann sich selbst überlässt um wieder ins Meeer zu verschwinden. Die Idee die dahinter steckte fand ich ganz gut gemacht, trifft aber auf unsere Protagonistin eigentlich überhaupt nicht zu und es ist eigentlich sogar sehr unfair sie als solche zu bezeichnen, da sie auf allen Ebenen im Buch eigentlich immer ihre beiden Kinder vor alles andere stellt.




    Fazit


    Nah am Leben und mit durchgehend sehr viel Spaß begleitete man Sophie bei ihrem neuen Karriere- und Liebesabenteuer. Zudem überzeugt das Buch mit einem sehr unerwarteten Ende! Hätte ich tatsächlich so nicht erwartet und hebt das Buch damit von vielen anderen 0815 Geschichten ab! Klapptext und Aufmachung des Buches sprechen definitiv für sich. Für Zwischendurch und Vollzeit-Muttis absolut empfehlenswert!

  • Sophie ist um die 40, geschieden, alleinerziehende Mutter von zwei Kleinkindern und hat einen Teilzeitjob als Journalistin bei einer Münchner Zeitung. Als Chaotin jongliert sie zwischen Kindern, Job, Haushalt, Freunden und Ex-Mann hin und her. Auch die Suche nach einem neuen Partner gestaltet sich schwierig, denn alles, was ihr „zufliegt“, sind Männer, die sich auf den zweiten Blick als Mogelpackung entpuppen. Doch dann lernt sie bei einem selbst verschuldeten Autounfall den Anwalt Robert kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und damit das erst einmal so bleibt, verschweigt Sophie Robert, dass sie zwei Kinder hat. Was zuerst als Unterlassungslüge begann, wird schnell zum Bumerang für Sophie, denn nun muss sie in ihrem Alltag noch mehr jonglieren und Geschichten erfinden, damit sie Robert nicht verliert. Ob das gut geht?


    Theresia Graw hat mit dem Frauenroman „Das Liebesleben der Suppenschildkröte“ ihren Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und witzig, so dass man ab der ersten Seite regelrecht in das Buch eintaucht und erst nach der letzten Seite wieder zum Vorschein kommt. Die Handlung ist rasant und gleicht dem täglichen Jonglierkurs von berufstätigen Müttern, die sich hier bestimmt in vielen Dingen wiederfinden werden. Die Charaktere bleiben dafür leider eher ohne wirkliche Kontur und etwas oberflächlich. War Sophie am Anfang noch einigermaßen sympathisch, lässt sie im Laufe des Buches immer mehr nach und wirkt berechnend und nicht gerade nett. Das Finale des Buches wird dann leider auch noch sehr schnell abgehandelt, wirkt konstruiert und irgendwie unbefriedigend. Das schmälert den Gesamteindruck des Romans etwas, und am Ende bleibt der bekannte Chick-Lit-Roman übrig. Schade eigentlich.


    Für alle Liebhaber des typischen Frauenromans die passende Lektüre für den Urlaub, schnell gelesen und – leider – schnell vergessen. Ganz nette Unterhaltung für Zwischendurch, mehr leider nicht.


    Mehr als :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: geht nicht.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten