100 Jahre ist es jetzt her, dass in Sarajevo ein junger Anarchist auf den österreichischen Thronfolger geschossen hat und damit im diplomatischen Pulverfaß Europa den entscheidenden Funken eingebracht. Überall in der Welt werden in diesem Jahr Feierlichkeiten zu diesem Ereignis und den heldenhaften Soldaten stattfinden und auch zum Gedenken an all die Gefallenen und Verwundeten. Bereits jetzt hört man hier und dort Hurra-patriotische Reden.
100 Jahre, das heißt aber auch, dass die Augen- und Ohrenzeugen, die direkt Betroffenen, größtenteils tot sind. Ja die, die das Jahr 1914 mehr oder minder bewusst erinnern können dürften zusammen einen sehr kleinen Raum füllen. Wie war also dieses „Schicksalsjahr des 20. Jahrhunderts?“
GEO-Epoche versucht dies zu beantworten, indem es uns das Jahr wirklich von Anfang an darstellt. In einem abschließenden Interview setzt sich dann der australische Historiker Christopher Clerk mit der Schuldfrage im Zusammenhang auf den Ersten Weltkrieg auseinander, die ja schließlich einen nicht ganz geringen Einfluß auf den Zweiten Weltkrieg haben sollte. Wie immer endet auch dieses Heft mit einer umfänglich kommentierten Zeitleiste.
Alles in Allem eine überaus gelungene Sammlung mit einem breit gefächerten Informationsangebot. Natürlich hätte man anderes und andere auswählen können oder das Ausgewählte anders präsentieren, aber als Einstieg in eine Beschäftigung mit dem Jahr 1914 und dem Ersten Weltkrieg ist auch dieses Heft wieder eine gelungene Arbeit.