Jane Elson - Wenn das Leben wie Schokolade schmeckt / A room full of chocolate

  • Klappentext: “Sometimes family isn't the one you are born into but the people and pigs you collect along the way.”


    Grace doesn’t want to live with grumpy granddad on his farm while her mum goes into hospital. She wants everything to just stay the same. But it can’t.
    Grace must move away, begin a new school and make new friends. Soon Grace misses her mum so much it hurts - not even chocolate makes her feel better.
    Then she meets rainbow-girls Megan and her pig Claude. And when Grace is with them she can face anything!


    Inhalt: Als Grace’ Mutter einen Knoten an ihrer Seite ertastet, ändert sich das Leben der 10jährigen von einem Tag auf den anderen. Ihr Vater verlässt die beiden und Grace muss zu ihrem Großvater ziehen, dem sie noch nie begegnet ist. Er ist ein gebrochener Mann und lässt nicht zu, dass seine Enkelin auf Megan und ihre bunte Familie trifft. Dabei ist es genau dieses Mädchen und ihr Schwein, dass Grace gerade braucht.


    Meine Meinung: Grace ist zehn Jahre alt, wohnt in London und ist die kleine und sympathische Erzählerin dieser Geschichte. Ihr Vater ist ein vielbeschäftigter Geschäftsmann und kaum zuhause; ihre Mutter Chloe dagegen ist immer ausgelassen und fröhlich und liebt es, durch das Haus zu tanzen. Das Mädchen mag ihr Leben und besitzt ein blaues Buch, in das sie ihre Geheimnisse und Gefühle hineinschreibt. Doch wie oben beschrieben ändert sich alles, als ihr Vater auszieht und Chloe ins Krankenhaus muss. So sehr Grace auch beteuert, sich um die Mutter kümmern zu können, sie muss doch weit entfernt zu ihrem Großvater ziehen. Er ist ein alter Mann, der sich um seine Farm kümmert, aber etwas gegen die Fröhlichkeit anderer Menschen hat, seit seine Frau mit einem anderen verschwunden ist. Deshalb verbietet er Grace auch den Kontakt zu Megan und ihrer Familie, die für den Großvater arbeiten. Doch schnell freunden sich die beiden Mädchen trotzdem an und werden zu den besten Freundinnen auf der Welt.


    Auf der einen Seite erlebt man als Leser eine ausgelassene und glückliche Grace, die endlich eine wunderbare Freundin gefunden hat. Andererseits ist sie sehr unglücklich, wenn sie an ihre Mutter denkt, mit der sie kaum Kontakt hat. „Hug you!“ – „Hug you more!“ sind die einzigen SMS die die beiden austauschen. Zudem ist da ihr Großvater, der mit seiner Enkelin überfordert zu sein scheint und immer noch nicht den Verlust seiner Frau überwunden hat; und eine Gruppe Kinder, die es Grace in der Schule nicht leicht machen. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die sich um das Mädchen kümmern und ihr immer mit viel Freundlichkeit gegenübertreten. Auch bei den wenigen Telefonaten mit Chloe bemerkt Grace ihre übertrieben strahlende Stimme und obwohl niemand mit ihr darüber reden möchte, bemerkt auch ein kleines Mädchen schnell, das etwas nicht stimmt. Der Titel hat in dieser Hinsicht eine schöne, aber auch eine traurige Bedeutung.


    Die einzelnen Charaktere sind allesamt sehr individuell, teils etwas klischeebeladen, aber da ihre Beschreibungen der subjektiven Wahrnehmung von Grace entspringen, ist das durchaus verständlich. Selbst die Tiere – ein Hund, eine Katze und ein Schwein – haben ihre Eigenarten und einen eigenen Charakter. Sicher ist auch das auf die Erzählerin zurückzuführen, die man einfach ins Herz schließen muss. Zum einen wird alles von ihr erzählt und zusätzlich gibt es immer wieder Auszüge aus ihrem Buch, die mit Verzierungen und kleinen Zeichnungen wunderschön gestaltet sind.


    Zum Ende hin nimmt dieses ruhige und leichte Buch tatsächlich etwas Fahrt auf, wird vielleicht etwas überspannt und kurz vor Ende kann man sich ein breites Lächeln kaum verkneifen, so surreal und komisch ist das Finale beschrieben. Und während man sich noch amüsiert, begreift man auch, was für eine schlimme Zeit Grace, Chloe und viele andere durchmachen.


    Fazit: Selten hat mich eine kleine und ruhige Geschichte so in den Bann gezogen und mich am Ende sogar zu Tränen gerührt. Man hat fast durchgehend das Bedürfnis, Grace in die Arme zu schließen, ihr etwas Schokolade zu schenken und wünscht sich nichts sehnlicher als eine blaue alte Tür. Ich empfehle das Buch mit gutem Gewissen weiter, auch wenn es nichts für die ganz jungen Leser sein wird. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • Liebe Seta,
    vielen lieben Dank für die schöne Rezi! Du hast mich ja schon durch die Zitate darauf aufmerksam gemacht und ich hab das Buch auch wegen diesen und dem Cover schon auf die WL gesetzt, aber jetzt weiß ich endgültig dass ichs haben muss! :lol:
    :friends:

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • Gerne :friends: Ich muss sagen, das ist auch ein Coverkauf gewesen. In Wirklichkeit ist es übrigens noch schöner :wink: , es glänzt und Innen ist auch noch einmal die blaue Tür etwas größer abgebildet.

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."