Klappentext:
Die 16-jährige Kira erwacht in einem dunklen Raum, verstört und hilflos. Aber nicht allein: Sie teilt ihr Gefängnis mit dem 17-jährigen Rogan, einem verurteilten Mörder. Unfreiwillig sind die beiden Kandidaten in der Gameshow “Countdown”, in der es um Leben und Tod geht: Scheitern sie am nächsten Level, sterben sie live im Fernsehen. Den Teenagern bleibt keine Wahl – sie müssen mitspielen, wenn sie überleben wollen. Doch kann man einem Mörder trauen, und wenn er noch so schöne blaugrüne Augen hat? Trotz aller Versuche, sie gegeneinander aufzuhetzen, kommen Kira und Rogan sich immer näher – und stoßen auf die schreckliche Wahrheit hinter dem grausamen Spiel…
Meine Meinung:
Ich sage nicht oft etwas zum Cover, meistens nur, wenn es mir ganz besonders gut gefällt. Hier muss ich allerdings mal sagen, dass mir das Cover vor dem Lesen total gut gefallen hat. Es hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Nach dem Lesen der Geschichte finde ich es überhaupt nicht mehr gut, da ich die beiden Personen auf dem Cover überhaupt nicht mit Kira und Rogan in Übereinstimmung bringen kann. Die Figuren sind mir zu alt und zu glatt. Auch der Untertitel “Unsterbliche Liebe” war in meinen Augen nicht ganz passend. Die Liebesgeschichte hält sich doch sehr im Hintergrund und auch wenn es sich natürlich um eine Wortspielerei, bezogen auf die 6 zu durchlebenden Level, handelt so passt es für meinen Geschmack nicht ganz zum Buch. Im Original heißt das Buch “Countdown”, was wesentlich besser passt.
Die Geschichte hat mir wiederum sehr gut gefallen. Von der ersten Seite an zog sie mich in ihren Bann. Ich habe das Buch innerhalb von 2 Abenden gelesen, obwohl ich eigentlich ein anderes Buch lesen wollte. Aber, ich habe reingelesen und konnte nicht wieder aufhören.
Alle Personen in dieser Geschichte sind super durch die Autorin ausgearbeitet und jede einzelne von ihnen konnte ich mir gut vorstellen. Sei es Kira, sei es Rowan, aber auch Oliver, Gareth und Jonathan.
Kira, die Ich-Erzählerin der Geschichte, war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist eine Protagonistin mit Stärken und Schwächen, die sie auch alle aus- und durchlebt. Einerseits ist sie durch das Leben auf der Straße einiges gewöhnt, aber natürlich hat nichts sie darauf vorbereitet in einem Spiel zur Belustigung reicher Leute um ihr eigenes Leben zu kämpfen. Dies wird sehr gut deutlich. Sie hat nicht immer sofort die richtige Lösung parat, aber durch ihr kluges Köpfchen schafft sie es, richtig zu kombinieren und weiß sich zu helfen.
Rogan… tja… ich weiß auch nicht. Sympathisch, nicht sympathisch? Ehrlich, unehrlich? Bei Rogan habe ich immer wieder mit meiner Meinung geschwankt.
Michelle Rogan schafft es, dass Kira und damit auch ich als Leserin immer wieder an der einen oder anderen Figur zweifelt. Man weiß irgendwann nicht mehr, wer gut und wer böse ist, wer ein richtiges und wer ein falsches Spiel treibt. Gerade dies machte die Sache für mich aber so spannend. Ich war mir bis zum Ende nicht sicher, ob Kira und/ oder Rogan überleben oder sterben werden.
Ich muss gestehen, auch wenn ich es genossen habe, von diesem Buch unterhalten zu werden, so hat Level 6, genau wie “Die Tribute von Panem” mich wieder sehr nachdenklich zurück gelassen. Wie weit sind wir von solchen Gameshows noch weg? Ehrlich gesagt mache ich mir schon Sorgen, dass die Menschheit irgendwann wieder dahin kommt, dass Menschen dafür bezahlen dabei zuzusehen, wie andere Menschen sich gegenseitig umbringen. Hatten wir zu Zeiten der Römer ja alles schon mal.
Ein Buch mir hohem Unterhaltungswert, das es aber auch Wert sein sollte, dass es die Leser zum nachdenken anregt und nicht einfach so “stumpf” nur konsumiert wird. Ich habe wirklich zwischen 4 und 5 Federn geschwankt. Gefühlt sind es 4 Sterne, aber da mir kein Kritikpunkt einfällt wüsste ich nicht, warum ich nicht 5 Sterne geben sollte? Ich weiß es einfach wirklich nicht, was ich vergeben soll. Ich vergebe überall anders 4 gefühlte Sterne mit guten Tendenzen zu 5. Da wir hier auch mit halben Sternen bewerten 4,5.
PS: Das Buch ist für 12-16jährige angegeben. 12 Jahre finde ich persönlich zu jung dafür.