Karin Baron - Tote tragen keine Pelzmütze

  • Winterferien in Potsdam: Super! Doch statt Kuscheln mit ihrem Freund Jan, Spaziergängen und heißer Schokolade muss Fanny als Babysitter herhalten - und wird dabei unfreiwillig Zeugin eines Verbrechens. Wo ist das entführte Baby Tessa? Und was hat es mit dem Au-pair-Mädchen auf sich, das Fanny ständig über den Weg lauft? Fanny kann das Ermitteln nicht lassen und so steckt sie bald mitten in einem gefährlichen Chaos aus Liebe und Verrat.


    Karin Baron war Übersetzerin, Redakteurin, und Texterin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Kinder- und Jugendromanen widmete. Erfolgsgeheimnis ihrer Bücher ist ihr frecher und witziger Erzählstil. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei erwachsenen Töchtern in Hamburg.


    Das Cover ist recht interessant da es massive Kontraste hat. Die Gummistiefel und der Titel des Buches sind in einem knalligen pink gehalten und fallen somit somit sofort ins Auge. So nimmt man das Buch schon mal in die Hand da man neugierig wird. Im unteren Drittel des Buches ist gebrochenes Eis. Nur ein Loch oder hat es einen tiefer gehenden Sinn? Denke wir werden es heraus finden. Ansonsten ist der Hintergrund im schlichten weiß gehalten, gut so, denke ansonsten wären die Eyecatcher Punkte ein wenig unter gegangen!


    Fanny, ein 16 jähriges Mädchen was weiß was sie möchte. Ich persönlich kenne sie schon aus dem ersten Jugendkrimi dieser Autorin (Tote essen kein Fastfood) und fand sie damals schon gut. Sie ist frech, witzig, kann aber auch sehr bockig werden, ganz so, wie man es von einem jungen Mädchen in dem Alter auch erwartet. An Ihrer Seite ist Jan, er scheint ein wenig realistischer zu sein, denkt eher vom Kopf her anstatt aus dem Bauch heraus. Ein sehr sympathischer Charakter.


    Die Autorin schafft es in diesem Jugendkrimi genau den Stil der Jugendliche zu treffen. leicht, locker und auch ein bisschen flappsig. Genau das womit sich junge Mädchen in diesem Alter identifizieren können. So kommt man gut in die Geschichte hinein. Kapitel sind strukturiert und sinnvoll eingesetzt. Humor kommt auch nicht zu kurz, es kommen kurze SMS vor. Genau das was Jugendliche machen und auch lesen wollen!


    Wow, direkt im Epilog schafft es die Autorin, den Leser in den Bann zu ziehen. Die Situation, die dort beschrieben wird, ist der absolute Alptraum und mag man nie im Leben live erleben müssen.
    Dann ein bisschen allgemeine Einleitung wie zu erwarten und kurz darauf der nächste Spannungspegel bei dem man sich fragt: Was ist nun geschehen? Wie kann das sein? Man muss einfach weiter lesen. Dieses Buch wechselt zwischen Spannungspegel und leichter Erzählung ab, so kann der Leser zwischendurch auch mal mitdenken, die neuen Infos verarbeiten bis die Story dann erneut anzieht. Sehr gelungen!


    Zuerst vielen Dank dass ich an der tollen Leserunde von Lovelybooks mitmachen darf. Dort bekam ich dann ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt und war schon ganz gespannt auf diesen teil der Autorin.


    Fanny, das junge Mädel macht Urlaub bei Ihrer Mutter Britta und dessen Mann Benno in Potsdam. Zuerst allein, später kommt ihr Freund Jan dazu. Super, denkt sie. Urlaub! Aber leider gefehlt. Ein kleines Mädchen wird entführt, die Mutter liegt reglos im Kinderzimmer. Was ist in der Nacht geschehen?
    Vorbei ist es mit den ruhigen Tagen. Fanny bekommt den Babysitter Job bei den Nachbarn, verdient sich ein wenig Taschengeld. Dabei lernt sie auch Eva kennen, eine junge Frau mit einem kleinen Kind. Doch irgendwie macht sie einen komischen Eindruck, es erscheint nicht immer alles schlüssig was erzählt wird und was geschehen sein soll. Fanny und Jan fangen an, Nachforschungen anzustellen, erfahren einfach unglaubliche Dinge, machen erstaunliche Entdeckungen und stecken mitten in einer schwierigen Situation wo sie kaum wissen, wie sie handeln sollen. Es kommt zu einer dramatischen Situation um das Kind, es geht um Leben und Tod!
    Die Autorin schafft es durch enorme Spannungspegel abwechseln mit leichter Erzählung den Leser in den Bann zu ziehen. Die vereinzelt vorkommenden Dialekte aus der Region runden das ganze noch ab. Kurze SMS texte die ab und an kommen runden das ganze noch ab. Zu beginn wusste ich mit Ihnen nicht viel anzufangen aber irgendwann macht es "klick" und man weiss was sie bedeuten. Ebenso ist es ganz toll das der Brief im hinteren Teil des Buches nicht einfach abgetippt, sondern handschriftlich eingedruckt ist. So macht es das ganze noch ein wenig persönlicher :)


    Ein gelungener Jugendroman der super den Spagat zwischen Erzählung und Spannung halten kann, sehr zu empfehlen!

  • Die 16jährige Fanny macht Winterferien bei ihrer Mutter in Potsdam, sieht endlich ihren Freund wieder, der in Berlin wohnt und schlittert nebenbei, durch ein fehlfunktionierendes Babyphone, noch in einen Entführungsfall.


    Zu Beginn wird man ziemlich überrollt von Namen, Mutter und Vater Fannys, deren jeweilige Beziehungen (mit und ohne Kindern), Nachbarn mit Anhang, Freunde, Haustiere, ich fühlte mich etwas überfordert und fragte mich schnell, was das nun mit dem im Klappentext angekündigten „Verbrechen“ zu tun hat. Mittlerweile weiß ich, dass dies nicht Fannys erster Fall ist und wer den Vorgängerroman schon gelesen hat, findet sich wahrscheinlich in all den Namen etwas schneller zurecht.


    Der eigentliche Fall lässt auf sich warten und nimmt gegenüber Fannys Privatleben sowieso eine untergeordnete Stellung ein, wie ich finde. Die Auflösung kam für mich nicht überraschend und ist nachvollziehbar. Leider fehlt es an Spannung.


    Die Geschichte ist sehr auf Jugendliche zugeschnitten, die wahrscheinlich ihren Spaß haben werden, denn Fanny ist aufgeweckt und recht kess und erzählt in Ich-Form, was eine gute Identifkationsmöglichkeit bietet. Im Gegensatz zu vielen anderen Jugendromanen erscheint mir dieser für (ältere) Erwachsene eher nicht so geeignet, er ist zu einfach gestrickt. Jugendliche, vor allem weibliche, werden sicher Spaß an der Geschichte haben, ich vergebe 3,5 Sterne.