P.C./Kristin Cast - Entfesselt/Revealed

  • Inhalt:
    Seit ihrem tiefen Fall ist Neferet vollkommen verändert. Getrieben von einem nie gekannten Durst nach Rache, setzt sie alles auf eine Karte: Sie will die Macht über das House of Night, sie will die Macht über die Menschen, sie will die Macht über das Böse! Jetzt wird nicht mehr verhandelt – jetzt herrscht Krieg! Können Zoey und ihre Freunde noch etwas gegen sie ausrichten?


    Rezension:
    Alles scheint gut zu sein im House of Night in Tulsa. Neferet ist besiegt und allmählich sollte Ruhe einkehren, doch am Tag der offenen Tür tritt die ehemalige Hohepriesterin wieder auf die Bildfläche und sorgt für einigen Wirbel. Nun liegt es an Zoey und ihren Freunden das Böse wieder in ihre Schranken zu weisen, doch das ist nicht so leicht, denn auch im House of Night herrscht nicht nur das Licht..


    Im mittlerweile elften Band der House of Night Reihe ist mir eines sehr positiv aufgefallen: Der Schreibstil. Erinnern wir uns noch an den ersten Band zurück, der in einer so jugendlichen Sprache gehalten wurde, dass es schon nervig war. Der Schreibstil in "Entfesselt" ließ sich dagegen sehr gut lesen und es gab viele ansprechende Beschreibungen.


    In "Entfesselt" kam fast jeder wichtige Protagonist einmal zu Wort. Es war interessant zu lesen wie verschieden die Ereignisse von den Protagonisten aufgefasst und verarbeitet wurden. Leider hat unter den vielen Sichtwechseln die Handlung eher gelitten, denn so richtig viel ist nicht passiert. Und wenn dann doch mal etwas spannedes passiert ist, dann wurden diese Geschehnisse von einer anderen Sichtweise unterbrochen und mir so die Laune verdorben. Die Spannung nahm ab und man musste sich wieder mit einem anderen Charakter herumschlagen, der häufig etwas sehr unspektakuläres getan hat.


    Durch die Sichtwechsel kam auch Neferet zu Wort, die zwar am Anfang für viel Wirbel gesorgt hat, aber im Laufe des Buches eher weniger Schrecken verbreiten konnte. Man erfuhr dagegen sehr viel aus ihrer Vergangenheit. Angefangen mit den Geschehnissen vor ihrer Wandlung, dann die Zeit als Jungvampyrin und als Hohepriesterin. Man konnte verfolgen wie sie das erste Mal mit der Finsternis in Berührung kam und wie sie sich dieser immer mehr hingab. Das alles sorgte dafür, dass man sie besser kennenlernte, vorallem verstand warum sie so geworden ist und gegen wen Zoey eigentlich kämpft.


    Zoey war eigentlich immer mein Lichtblick in einer eher durchwachsenden Reihe. Abgesehen von ihren Jungsgeschichten mochte ich sie als Protagonistin recht gerne, was sich in diesem Band aber erst einmal änderte, denn sie bekommt ein ziemliches Aggressions-Problem. Man wusste anfangs nicht was mit ihr los war und ich fragte mich die ganze Zeit woher dieser plötzliche Wandel herrührte. Deshalb wirkte es auch unrealistisch und ich war mit dieser Entwicklung mehr als unzufrieden. Auch die Erklärung konnte mich dann nicht mehr besänftigen.


    Fazit:
    Geht den Autorinnen langsam die Ideen für die Handlung aus? Diesen Eindruck habe ich, denn im mittlerweile elften Band der House of Night Reihe passierte kaum etwas. Der Mangel an Handlung wurde durch tausende Sichtwechsel kaschiert, aber das ändert nichts daran, dass mich "Entfesselt" eben nicht fesseln konnte. Das einzig positive war für mich der Schreibstil, denn auch die Charaktere, allen voran Zoey schwächelten auf ganzer Linie und glänzten nicht gerade mit tollen Entwicklungen.
    So spannend die Reihe angefangen hat, so schlecht wird sie gegen Ende..
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