Worum geht es?
Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grand-mère alles - von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt. Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer - Wolf. Er fasziniert sie, doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde...
Quelle: Klappentext Hardcover
Meine Bewertung
Nachdem ich „Wie Monde so silbern“ schon so toll fand, war schnell klar, dass ich auch „Wie Blut so rot“ lesen muss. Und schon jetzt freue ich mich auf „Wie Sterne so golden“, das wohl im Herbst 2014 bei Carlsen erscheinen wird. Die Bücher bieten einfach gute Unterhaltung, auch wenn sie keine Bestnoten von mir bekommen haben. Aber ich finde die Idee hinter den Büchern einfach toll, mir gefällt die Umsetzung und auch die Aufmachung finde ich klasse.
In „Wie Blut so rot“ werden zwei Erzählstränge parallel erzählt. Denn es geht in diesem zweiten Teil nicht nur um Scarlet und ihre verschwundene Großmutter. Sondern auch Cinders Geschichte wird weitererzählt. Die beiden Stränge werden abwechselnd weiterverfolgt, aber es kommt im Verlauf des Buches auch ein Punkt, an dem sie sich berühren und verbinden. Besonders toll konstruiert fand ich hier, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen. Es gab beim Lesen einen Moment, da hat es bei mir „Klick“ gemacht. Vielleicht hätte man auch schon früher darauf kommen können, bei mir hat es jedenfalls etwas gedauert. ;-) Aber umso größer war die Überraschung für mich. Während ich die Handlung in „Wie Monde so silbern“ doch recht vorhersehbar fand, kann ich das von „Wie Blut so rot“ nicht behaupten. Es gibt hier wirklich einige Wendungen und Entwicklungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte.
Auch finde ich die Thematik in „Wie Blut so rot“ ernster. Klar, Cinder hatte auch kein leichtes Leben. Aber Scarlet vermisst nicht nur ihre Großmutter, sondern hat auch noch schwer mit ihrem Vater zu kämpfen. Hier gab es einige Szenen, die mich wirklich sehr berührt haben und bei denen ein sehr ernster Unterton mitschwingt. Aber es gab auch lustige Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben. Vor allem ein neuer Charakter hat bei mir für Begeisterung gesorgt: Kadett Thorne. Ähm, Entschuldigung, Kapitän Thorne. Natürlich. Dieser Typ ist einfach nur klasse und lockert die Handlung ungemein auf. Aber ich mochte auch die neue weibliche Hauptfigur Cinder total. Bei Wolf war ich mir von Anfang nicht so sicher, wie ich ihn einschätzen sollte. Und er hat auch für einige Verwirrung gesorgt.
Zwischendurch gab es für mich ein paar kleinere Längen und Momente, in denen die Handlung auf der Stelle stehen blieb oder einfach nicht schnell genug für mich voran ging. Aber im Großen und Ganzen hat mich „Wie Blut so rot“ wieder sehr gut unterhalten. Zum Teil sind die Entwicklungen wieder sehr politisch angehaucht, aber das war ja schon im ersten Band so. Und da die Handlung des ersten Teils fortgeführt wird, war das ja abzusehen. Dadurch hat mich der Erzählstrang um Scarlet mehr begeistert, weil er einfach lebensnaher war und viel bewegender.
Mein Fazit
„Wie Blut so rot“ ist ernster als „Wie Monde so silbern“, bietet aber vor allem durch den neu eingeführten Charakter Kapitän Thorne sehr unterhaltsame Momente.