Inhalt:
Die Leiche eines Mannes wird gefunden. Sein Kopf gespalten mit einer Axt. Keine Papiere bei sich.
Sie ist Privatdetektivin und verdient sich ihr Geld mit ganz einfachen Aufträgen. Kaufhausüberwachung, Observationen im Auftrag der Ehepartner und ähnliches doch dann bekommt sie diesen Auftrag von ihrer Nachbarin. Sie vermisst ihren Neffen...
Meine Meinung:
Erstmal möchte ich dem Autor danken, der mir dieses Buch schenkte. Natürlich wollte ich es auch rezensieren. Beide Vorgänger haben mir recht gut gefallen und so ging ich mit recht hohen Erwartungen an Leide! dran.
Diese haben sich aber nicht ganz erfüllt. Das Buch liest sich recht schnell weg. 300 Seiten sind für mich, wenn ein Buch gut ist, ruck zuck Vergangenheit. Dazu kam der flüssige Schreibstil. Als etwas störend empfand ich die Zeitsprünge die recht durcheinander waren. So kam die Tat bevor die Szene wie es dazu kam beschrieben wurde. Es wurde jemand als Täter, Zeuge etc. bekannt aber erst danach wurde beschrieben wie es dazu kam. Hier ist es wirklich sehr wichtig immer auf die Zeitangaben am Anfang jedes Kapitels zu achten sonst befindet man sich in einem heillosen durcheinander. Leider nahm diese Aufteilung auch die Spannung, nicht immer aber doch das ein oder andere Mal, so dass es eine Berg und Talfahrt war.
Die Figuren sind wie angekündigt recht skurril.
Fangen wir an mit der Privatdetektivin Sabrina Lampe, die sich genau einprägen muss wo ihr Auto steht um es am nächsten Morgen nicht vergessen zu haben und hier geht es nicht um ein Parkdeck sondern die Straße in Wohnungsnähe. Sie hat eine Tochter, die 15 ist und macht was sie will. Zwar alles noch im Rahmen, aber wirklich dagegen an kommt Sabrina nicht. Außerdem gibt es eine Katze die ihr auf der Nase rum tanzt. Sabrina ist sehr Pflichtbewusst aber zeitweise auch sehr leichtsinnig. Wirklich warm geworden bin ich mit ihr nicht.
Es gibt den Täter, der für mich von der ersten Seite klar war und der auch nicht Geheim gehalten wird, als Täter ist er so ziemlich der normalste. Brutal und nicht so helle im Kopf. Sorry, aber irgendwie ein typisches Klischee. Zudem hat er eine Partnerin die er misshandelt und ihm untertan ist. Sie ist ihm hörig.
Dann gibt es dann noch den Kommissar der im Mordfall des Mannes ermittelt. Er hat jede Menge Ballast den er mit sich rum schleppt, gerade getrennt von der Frau hat er frisch die Dienststelle gewechselt und kümmert sich um seine kranken Eltern. Der Klischeehafte Krimi-Polizist wie ich finde. Auch hier war nichts was mich für ihn einnahm.
Es gibt noch die schrullige Nachbarin die den Auftrag gibt, aber sie redet ohne Punkt und Komma und nur wenig davon ist wichtig.
Trotzdem habe ich dieses Buch gerne gelesen. Es war interessant wenn man sich einmal an die Zeitsprünge gewöhnt hat und ich fragte mich natürlich was hinter dem Ganzen steckt.
Am Ende wird alles aufgelöst. Es bleiben keine Fragen offen. Es ist schlüssig auch wenn die Auflösung etwas vorhersehbar war.
Mein Fazit: Ein Thriller bei dem der Thrill ein wenig auf der Strecke blieb, der sich aber trotzdem lohnt zu lesen.