Karen Robards - Sein letztes Opfer/The Last Victim

  • Inhalt:
    Charlie hat grausames durchgemacht. Sie wurde Zeugin wie ein Serienkiller die Mutter ihrer Freundin brutal ermordete und konnte sich in Sicherheit bringen. Auch der Rest der Familie wurde ausgelöscht.
    Jetzt 15 Jahre später arbeitet sie als Psychologin an einem Projekt mit Serienkillern als sie vom FBI um Hilfe gebeten wird. Scheinbar ist der Täter von damals wieder aktiv. Ein Mädchen wird vermisst und ihre Familie wurde ausgelöscht. Charlie versucht zu helfen wo sie kann, aber die besten Hinweise bekommt sie von den Opfern selbst, die ihr als Geist erscheinen. Ein Umstand den sie vor ihrer Umwelt lieber geheim hält...


    Meine Meinung:
    Die Kurzbeschreibung war vielversprechend und so freute ich mich auf dieses Buch. Zu Beginn fand ich es auch richtig gut, aber irgendwann wurde es mir zu unglaubwürdig.


    Denn was in der Kurzfassung verschwiegen wird ist das es kein reiner Thriller sondern ein Mysterythriller ist. So kann Charlie Stone Geister sehen. Ein Umstand der wenn er gut eingearbeitet ist vielleicht auch interessant sein kann, aber hier störte es mich ab einem gewissen Zeitpunkt, den ich wegen Spoilergefahr nicht nennen kann.
    Das lag auch daran das der Fokus auf einem Geist lag bzw. die Interaktion zwischen Stone und diesem Geist. Der Fall schien nebensächlich für die Handlung. Das Buch im Genre Fantasy anzusiedeln wäre vielleicht besser gewesen, aber so ist das manchmal mit den Genres.


    So erwartete mich kein super spannender Thriller sondern eine Liebesgeschichte mit Kriminalfall. Die Spannung fiel immer wieder ab und sorgte dafür das ich mich durch die letzten 100 Seiten eher durchquälte. Auch weil die Handlung so kurios war das es für mich zu viel wurde. Wer allerdings eine erotische Liebesgeschichte sucht könnte hier eher auf seine Kosten kommen.


    Die Figuren haben kaum bis gar keine Tiefe, so das ich mit ihnen nicht warm wurde. Zum Beispiel wurde gesagt das Charlie schon seit vielen Jahren Geister sieht, so denke ich sollte sie dran gewohnt sein und doch zuckt sie zusammen und verhält sich sehr merkwürdig wenn einer auftaucht. Bei der ersten Begegnung würde ich das noch verstehen, aber hier war es fast ständig bei ein und dem selben der Fall. Ihr Umfeld merkt schon etwas sagt aber nichts, auch wundert sich nur eine Person woher sie ihre Informationen nimmt. Andere glauben ihr, ohne das was sie sagt in Frage zu stellen und das ohne von ihrer "Begabung" zu wissen.


    So war dieses Buch leider nicht mein Fall. Ein Plot der mir ohne Geister und mit mehr Fokus auf den Fall gewiss besser gefallen hätte. Es gab durchaus gute Ansätze weswegen es nicht die niedrigste Wertung wird, aber das war es dann auch schon.


    Positiv empfand ich auch den Schreibstil, der das Lesen trotz komischer Handlung nicht ganz so schlimm machte. :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt
    Fünfzehn Jahre ist es her, dass Charlie Stone hilflos zusehen musste, als die Familie ihrer Freundin Holly grausam ermordet wurde. Ihr Versuch, Holly zu retten, scheiterte – das Mädchen wurde entführt und einige Tage später ermordet aufgefunden. Dieses Trauma hat Charlie nie ganz überwunden, und manchmal fragt sich die junge Psychologin schon, warum sie eigentlich ausgerechnet für die Polizei arbeitet und sich mit der Psyche von Mördern auseinandersetzt.
    Als sie es gerade mit dem gefährlichen Serienmörder Michael Garland zu tun hat, der auch wirklich alles tut, um sie aus der Fassung zu bringen, wird ihr Gespräch unterbrochen – Charlie soll umgehend zum Schauplatz eines Verbrechens kommen und das FBI unterstützen – es sieht alles ganz danach aus, als ob der Mörder, der Holly auf dem Gewissen hat, erneut zugeschlagen hat. Fünfzehn Jahre später… Charlie ist entsetzt und alles in ihr sträubt sich dagegen, aber sie weiß, dass sie es ihrer ermordeten Freundin in gewisser Weise schuldig ist.
    Einen Tatort zu betreten, ist für keinen Beamten leicht – doch für Charlie kommt noch hinzu, dass sie Geister sehen kann. Häufig sprechen Tote zu ihr, zumindest in der kurzen Zeit, in der sie sich noch nicht ganz von der Welt gelöst haben und auf das Licht zugegangen sind.
    Als Charlie sich auf den Weg machen will, wird Garland, der in seine Zelle gebracht werden soll, plötzlich angegriffen und stirbt – jede Hilfe kommt zu spät. Das allein bringt die Psychologin schon aus dem Konzept; problematisch wird es aber erst, als Garlands Geist plötzlich vor ihr steht, denn der hat absolut keine Lust zu verschwinden. Seine Anwesenheit kann Charlie eigentlich gar nicht gut gebrauchen, denn so charmant Garland auch zu ihr ist – ein Serienkiller bleibt jemand, mit dem sie nichts zu tun haben möchte, egal, ob dieser tot ist oder lebendig. Oder?


    Meine Meinung
    Die Idee hinter der Geschichte finde ich sehr interessant und lesenswert. Ein toter Serienmörder, der eine Psychologin bei den Ermittlungen unterstützt, das verspricht doch Einiges an Unterhaltung. Dass Garland natürlich nur von Charlie gesehen werden kann und es damit immer wieder zu Situationen kommt, in denen Anwesende sie für verrückt halten, ist auch ganz unterhaltsam, aber bei den Ermittlungen helfen tut Garland nun wirklich nicht, vom Showdown mal abgesehen.
    Die Thrillerhandlung ist an sich ziemlich spannend angelegt. Gerade der Auftakt, bei dem man Charlies traumatische Erfahrung miterlebt, fand ich richtig gut. Irgendwie gerät das aber alles ein bisschen in den Hintergrund und das Motiv des Täters ist am Ende ziemlich dünn - vorwiegend, das sollte erwähnt werden, geht es hier um Charlie Stone und das, was sie emotional durchmacht. Einerseits natürlich bezogen auf den Fall (Thrillerfans aufgepasst, Mitraten ist hier absolut nicht möglich, was ein bisschen schade ist), aber vor allem, was ihr Privatleben angeht. Einerseits ist sie nämlich an dem FBI-Agent Tony Bartoli interessiert, andererseits geht ihr der Geist (!) Garlands nicht mehr aus dem Kopf. Als Charlie anfängt, von besagtem Geist zu fantasieren, war ich schon etwas irritiert und ich gebe zu, dass ich die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen dem toten Serienmörder und der Psychologin ziemlich bizarr fand.
    Einige Aussagen Garlands lassen darauf schließen, dass es einen zweiten Band geben könnte, in dem Charlie vielleicht versucht, die Unschuld des Geistes zu beweisen, auf die dieser nämlich pocht. Auch ein paar zwischenmenschliche Beziehungen in diesem Thriller verlangen eigentlich nach einer Fortsetzung. Und wer nach Vampiren, Elfen, Zombies und Halbgöttern nun auch Geistern nicht abgeneigt ist, wird mit diesem Buch sicher seinen Spaß haben. :wink:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: