Marie Lu - Berstende Sterne / Champion

  • Kurzbeschreibung:
    He is a Legend.
    She is a Prodigy.
    Who will be Champion?
    June and Day have sacrificed so much for the people of the Republic—and each other—and now their country is on the brink of a new existence. June is back in the good graces of the Republic, working within the government’s elite circles as Princeps Elect while Day has been assigned a high level military position. But neither could have predicted the circumstances that will reunite them once again. Just when a peace treaty is imminent, a plague outbreak causes panic in the Colonies, and war threatens the Republic’s border cities. This new strain of plague is deadlier than ever, and June is the only one who knows the key to her country’s defense. But saving the lives of thousands will mean asking the one she loves to give up everything he has. *Quelle*


    Zur Autorin:
    Marie Lu is the author of the New York Times bestselling novels Legend and Prodigy. She graduated from the University of Southern California and jumped into the video game industry, working for Disney Interactive Studios as a Flash artist. Now a full-time writer, she spends her spare time reading, drawing, playing Assassin’s Creed, and getting stuck in traffic. She lives in Los Angeles, California (see above: traffic), with one boyfriend, one Chihuahua mix, and two Pembroke Welsh corgis.


    Meinung:
    Champion ist der 3. Band der Legend-Trilogie, daher besteht beim Weiterlesen Spoilergefahr!


    Nachdem Legend. Schwelender Sturm mit einem wirklich unerwarteten Ende aufwartete, konnte ich nicht anders und musste mir den finalen Band auf Englisch kaufen, da ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte um June und Day denn nun ausgeht. Ich wurde nicht enttäuscht!


    June und Day haben sich seit den letzten Ereignissen seit 8 Monaten nicht gesehen. Er lebt mit seinem kleinen Bruder Eden inzwischen in San Francisco, Eden hat immer noch mit seinen Augenverletzungen durch die an ihm durchgeführten Experimente zu kämpfen und Day ringt ebenso ums Überleben. June hält sich in Denver auf, an der Seite von Elector Anden. Dieser bittet sie, Day zu kontaktieren, denn Eden scheint der Schlüssel gegen die Bekämpfung der Seuche zu sein, die von der Republik erschaffen wurde und nun auf die Kolonien übergreift.


    Ein Heilmittel dagegen muss schnellstens gefunden werden, denn die Kolonien drohen damit, den momentan herrschenden Frieden aufzukündigen. June und Day sehen sich unter diesen schweren Voraussetzungen wieder, doch June ahnt nicht, wie schlecht es um Day steht und dass ihm wahrscheinlich nur noch wenige Monate bleiben, bevor er stirbt...


    Vom 2. Teil der Trilogie war ich nicht ganz so begeistert wie noch vom Auftaktband, doch dieser 3. und somit letzte Teil konnte mich definitiv von Anfang bis Ende fesseln. Marie Lu hat sich hiermit wirklich übertroffen. Von Beginn an herrscht Spannung, die dunkle aufziehende Wolke des drohenden Krieges liegt in der Luft und auch Days Krankheit sorgt für Mitzittern und -fiebern.


    Gefallen hat mir, dass man im abschließenden Teil der Reihe nun auch mehr über die Kolonien und andere Länder erfährt, z.B. Antarctica, in das June zusammen mit Anden reist, um um Unterstützung zu bitten. Und auch die Beziehung zwischen Day und June hat wieder Höhen und Tiefen zu meistern, die nicht unbedingt mit einem Happy End aufwarten. Doch genau dieses Ende konnte mich noch mehr von der Trilogie überzeugen, denn ein rundum perfekter Abschluss hätte meines Erachtens nicht gepasst. Der Epilog wird mir definitiv noch längere Zeit im Gedächtnis bleiben!


    Ich kann die komplette Trilogie nur weiterempfehlen. Fans der deutschen Reihe dürfen sich auf ein grandioses und episches Finale gefasst machen, auch wenn meines Wissens noch kein deutscher Veröffentlichungstermin feststeht.


    Fazit:
    Champion bildet einen rundum grandiosen Abschluss der Legend-Trilogie. Definitive Leseempfehlung!

  • Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich Champion gelesen habe, aber da die deutsche Ausgabe bald Einzug in die Regale hält, berichte ich mal, wie es mir beim Abschluss erging.


    Im Vergleich zu seinen Vorgängern fand ich Champion deutlich tiefer gehend. Ich kann mich zwar an Actionszenen erinnern und da waren auch welche bei, wo mein Herz vor Aufregung heftig geklopft hat, aber die Grundstimmung des Buches fühlt sich schwer und erdrückend, zum Grübeln anregend, an. Als Leser bekommt man durch die Ich-Perspektive der beiden Protagonisten immer alle ihre Sorgen mit und von denen gab es in diesem Band mehr als genug.


    Der Krieg nimmt jetzt mehr Platz ein, die Verhandlungen mit den anderen Nationen wollen nicht so richtig klappen und die junge Regierung der Republik hat mit Verrätern in den eigenen Reihen zu kämpfen. Das Land hat es wegen seiner nicht unbedingt rühmlichen Vergangenheit auf einmal Bedarf an Friendesverhandlungen und Verbündeten. Die sind nun aber in der Position, Bedingungen zu stellen, während Regierungsgegner der Republik kräftig daran arbeiten, die anderen Nationen gegen sie aufzubringen. June und Day spielen nun eine entscheidende Rolle in diesem politischen Ausnahmezustand und das ganze entwickelt sich fast wie ein Krimi, in dem das Ziel ist, einen Weltkrieg zu vermeiden. Ich fand dieses Problemfeld super dargestellt, nicht zu kompliziert oder trocken, sondern nachvollziehbar und spannend. Man sieht mal wieder, dass es nicht um das Image eines Landes geht, sondern um den Willen, Frieden zu schließen. Dafür müssen die anderen Staaten aber auch die Hand reichen und nicht die egoistische und trotzige Seite zeigen. Je schneller sich alle einigen, desto eher können größere Kriege verhindert werden.


    Days Krankheit schont die Nerven des Lesers keineswegs. Wie ich schon zu Band 2 geschrieben habe: Er ist einer der Protagonisten, die ganz viel Herz haben. Gleichzeitig ist er ziemlich hart im Nehmen. Wenn etwas getan werden muss, dann macht er es einfach. Er ist verlässlich und loyal, liebt June und seinen kleinen Bruder über alles und deshalb hat es mir jedes Mal das Herz gebrochen, wenn seine Kopfschmerzen ihn in die Knie gezwungen haben. Der Ausgang der Krankheit hat einen großen Anteil am Ende der Geschichte und färbt es in ein komplett neues Licht. Eine 180-Grad-Wendung sozusagen, bei der ich jetzt noch nachdenklich werde.


    Junes und Days Beziehung ist für mich ein sehr großer Grund, weshalb ich diese Reihe auf jeden Fall weiterempfehle. Für mich ist da ganz viel Leben drin enthalten (erinnert mich sehr positiv an Tris und Four aus Divergent von Veronica Roth). Wie die Autorin es geschafft hat, kann ich nicht sagen, aber ich habe wirklich das Gefühl, die beiden zu kennen. Als Leser gewöhnt man sich im Laufe der Reihe daran, wie die beiden reden, wie sie denken und handeln, man erlebt mit, wie sie sich verändern und wie ihre Beziehung sich verändert. Es wirkt einfach alles so echt. Ich finde es wirklich schade, dass die Reihe zu Ende ist und ich die beiden nicht mehr wiedersehen werde. Ihre Zukunft erlebt zum Ende hin ebenfalls eine völlige Wende und mich würde es sehr interessieren, wie ihr Miteinander weitergehen würde. Was soll man nun sagen, wenn man ein Buch zuklappt und ein Verlustgefühl empfindet, weil man nie wieder auf die Charaktere trifft? Stiller, tiefer Respekt, Frau Lu.


    Passend zur erwähnten gedrückten Stimmung hatte das Buch auch überraschend viel Philosophisches zu bieten. Wer damit also glücklich gemacht werden kann, wird hier durchaus fündig werden. Beim Lesen habe ich besonders schöne Stellen mit Post-its markiert und da finden sich Zitate wie:


    Zitat

    Logically, I agree with Anden's assessment. If the Colonies do what they threaten, if they attack us with the full force of a superpower's help, then many innocent lives will be lost unless we take a risk with one life. There is simply no easier choice. (June, S. 49; :arrow: utilitaristisches Prinzip des größten Glücks der größten Zahl)


    Zitat

    I could've chosen Day's route. I could have become a criminal. But I didn't. I did everything right, you know. [...] I will die with honor for sacrificing everything I have - everything - for my country. And yet, Day is the legend, while I am to be executed." (Thomas, S. 82; :arrow: Gesetz = Moral? Kann man es verantworten, wenn man die Gesetze befolgt?)


    Zitat

    Life in Ross City is a game, and we are all its players. [...] Almost every positive action you make in Ross City will earn you achievement points, while negative actions subtract points. As you accumulate points you gain levels. (Lady Medina von Antarktis, S. 135-136)
    [...]How do they distinguish between good and bad actions? Who decides that? What happens when someone speaks out against the government? Does her score go up or down? (June, S. 138; :arrow: der gleiche Moral-Gesetz-Konflikt, nur anders gesehen)


    Verschiedene Staaten (Kolonien, Republik, Antarktis usw.) werden hier jeder mit seinen eigenen Problemen dargestellt ( :arrow: in den Kolonien gibt es eine Herrschaft der Handelsunternehmen) und als Leser, dessen Herz auch für Philosophie schlägt oder einfach nur für politische Probleme/Fragestellungen, kommt man hier auf seine Kosten.


    Fazit:
    Insgesamt kann ich gerade nicht ganz nachvollziehen, weshalb ich vier Sterne vergeben hatte, deshalb wird die Bewertung gleich um einen halben Stern erhöht. Fünf Sterne sind es nicht, da mir das mehr oder weniger offene Ende immer noch keine Ruhe lässt. Wenn man aber bedenkt, dass ich das Buch Anfang April gelesen habe und mich immer noch an so viel erinnern kann, dann ist es für mich ein gutes Zeichen. Ein sehr guter Abschluss der Trilogie und ich bereue es keineswegs, diese Reihe begonnen zu haben. Im dystopischen Bereich zählt sie auf jeden Fall zu meinen Lieblingsreihen.

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Danke für die schöne Rezension, damit ist auch entschieden :thumleft: Ich werde zu erst Marie Lu lesen und später U.Poznanski Abschluss ihrer Triologie.

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Danke für die schöne Rezension, damit ist auch entschieden :thumleft: Ich werde zu erst Marie Lu lesen und später U.Poznanski Abschluss ihrer Triologie.

    Gerne. :friends: Ich bin gespannt, was du dazu sagst. Und zu Ursula Poznanskis Abschluss auch, den werde ich nämlich auch noch lesen. :thumleft:

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diese Rezension Band 1 und 2 als bekannt voraussetze. Somit können für Leser, die "Fallender Himmel" und "Schwelender Sturm" noch nicht gelesen haben, Spoiler vorhanden sein.


    Noch vor einiger Zeit war Day Staatsfeind Nr. 1 der Republik und hätte alles getan, um das Regime zu zerstören. Mittlerweile regiert jedoch ein neuer Elektor und Day hat erfahren, dass dieses System gar nicht so negativ ist, auch wenn es seine Familie zerstört hat. Als ein neuer Krieg zwischen der Republik und den Kolonien auszubrechen droht, kämpft Day nun auf der Seite der Republik. Doch diese versucht über June an das einzige heranzukommen, was Day noch etwas bedeutet: seinen Bruder Eden.


    Mit "Berstende Sterne" endet die Trilogie um Day und June in einem explosiven Finale. Nachdem Band 2 bereits auf Actionelemente setzte, nimmt die amerikanische Autorin Marie Lu diese Strategie wieder auf und bietet dem Leser zahlreiche Verfolgungsjagden, gefährliche Einsätze, Explosionen und lebensbedrohliche Situationen. Das Zwischenmenschliche kommt jedoch auch nicht zu kurz, denn Liebe, Freundschaft und Familienzusammenhalt werden groß geschrieben, auch wenn diese Gefühle rational des Öfteren eher hinderlich sind.


    Lus Schreibstil ist erneut sehr flüssig und sie schildert ihre Geschichte abwechselnd aus den Ich-Erzählerperspektiven von Day und June. Dieses bietet dem Leser eine unmittelbare Beteiligung am Geschehen und davon gibt es eine ganze Menge. Langatmige Passagen findet man in diesem Abschlussband jedenfalls nicht. Außerdem beantwortet der letzte Roman dieser Trilogie alle noch offenen Fragen und besitzt ein Ende, dass ich so nicht erwartet hatte, welches mich jedoch zufrieden zurück lässt. Somit ist Lu ein würdiger Abschluss um Day und June gelungen.


    Fazit: "Berstende Sterne" ist ein rasanter, actiongeladener Abschluss der "Legend"-Trilogie, der an einigen Stellen etwas überspitzt wirkt, aber dieses mit glaubwürdiger Emotionalität zwischen den Charakteren wieder wettmacht. Etwas fehlte dem Buch jedoch, um es zu einem überragenden Highlight werden zu lassen, aber sowohl der Abschlussroman, als auch die gesamte Trilogie sind für Dystopie-Liebhaber zu empfehlen.


    Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    Originaltitel: Champion
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Rezension:
    Die Republik und die Kolonien von Amerika stehen kurz vor einer Einigung in Sachen Frieden, als in den Kolonien eine schlimme Seuche ausbricht, für die sie die Republik verantwortlich machen.
    Eine Einigung ist nun in weite Ferne gerückt und die Republik muss schnell ein Heilmittel finden, denn sonst droht wieder Krieg.


    "Champion" ist der finale Band von Marie Lus dystopischer Trilogie und wird wie auch schon in den vorherigen Bänden abwechselnd aus der Ich-Perspektive von June und Day erzählt, die auch in diesem Band als wichtige Personen der Republik an vorderster Front gestanden haben.


    June und Day haben sich seit acht Monaten nicht mehr gesehen. Als Princeps Anwärterin muss sich June in Denver mit der undurchsichtigen Welt der Politik auseinandersetzen, während Day in San Francisco mit seiner schlimmen Krankheit zu kämpfen hat, die ihn immer mehr belastet. Als dann aber Krieg droht, kreuzen sich die Wege der beiden aber wieder und man merkte, dass ihre Liebe nicht gerostet ist. Die beiden sind zwei toll dargestellte Charaktere, die mir beide von Anfang an richtig gut gefallen haben und ich denke, dass sie und ihre Geschichte mir noch lange im Kopf bleiben werden!


    Ich fand es schön, dass man die Entwicklung von Day und June klar erkennen konnte. Wenn man daran denkt wie die beiden am Anfang von "Legend " waren und dann damit vergleicht wie sie am Ende von "Champion" sind, dann wird deutlich, was für einen Weg sie hinter sich haben und wie sehr sie sich verändert haben. Besonders der rebellische Day, der nun einer der wichtigsten Personen in der und für die Republik ist! Aber auch June hat sich verändert, denn sie ist nicht mehr ganz so kühl und kontrolliert wie am Anfang der Geschichte, sondern ein wenig menschlicher.


    Ich mag es immer gerne, wenn man, besonders in einer Dystopie, mehr von der großen Welt zu sehen bekommt und auch Unterschiede erkennt. In "Champion" gab es diesen Blick und er hat mir auch gut gefallen!
    Marie Lu ist nämlich in diesem dritten Band über die Grenzen der Republik hinausgegangen und hat uns einen Teil der restlichen dystopischen Welt gezeigt. Gemeinsam mit dem Elector durfte June Ross City, die Hauptstadt der Antarktis besuchen, die im Gegensatz zu der Republik hochmodern ist.


    Dadurch, dass ein Krieg kurz vor der Tür steht, war das Buch insgesamt sehr spannend und handlungsreich. Der Verlauf der Geschichte hat mir auch sehr gut gefallen. Nur am Ende hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht ein wenig mehr über Lage zwischen der Republik und den Kolonien hätte berichtet werden können, aber ansonsten bin ich besonders vom Ende des Buches sehr begeistert, denn es konnte mich mitreißen und ich musste sogar ein paar Tränen verdrücken! Eine kleine Sache hat mich dann aber doch gestört, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mit dem Ende zufrieden bin!


    Fazit:
    "Champion" ist ein großartiger Abschluss der Trilogie! Die Handlung hat noch einmal an Fahrt aufgenommen und war durch und durch spannend. Zwei kleine Sachen haben mich am Ende gestört, aber ansonsten bin ich von dem Finale echt begeistert, denn Marie Lu hat eine gute Lösung präsentiert, mit der ich zufrieden bin. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sie am Ende ein wenig mehr auf die Lage zwischen den Kolonien und der Republik eingegangen wäre.
    Insgesam hat mir Marie Lus Dystopie richtig gut gefallen und ich werde die Geschichte von Day und June noch lange im Gedächtnis behalten!

  • Seitdem ich den ersten Band gelesen habe, bin ich ein riesiger Fan der Reihe rund um Day und June. Um genau zu sein, habe ich den ersten Band in einem Tag gelesen, den zweiten Band in einem ebenso kurzen Zeitraum, und für den dritten habe ich auch nur anderthalb Tage lang gebraucht, weil mir die Schule in den Weg gekommen ist.
    Dennoch habe ich den Abschluss der Trilogie etwas von mir hergeschoben. Ich habe in letzter Zeit einige Reihen/Trilogien beendet, und leichter ist mein Herz davon noch nie geworden.
    Als ich "Legend - Berstende Sterne" dann jedoch in meinem Zimmer liegen hatte, konnte ich nicht lange widerstehen... und begann zu lesen.
    Wie schon bei seinen Vorgängern, zieht auch der dritte Band der Trilogie den Leser sofort in den Bann. Auch wenn der zweite Band schon vor etwas längerer Zeit gelesen wurde, findet man augenblicklich wieder Anschluss und kann der Geschichte gut folgen. Marie Lu unterstüzt dies nicht durch den gewohnten, simplen Schreibstil, sondern auch durch knappe Erläuterungen, die zur Erinnerung beitragen. Gezielt werden wieder Handlungsstränge geflochten, Geheimnisse aufgedeckt und Spannung aufgebaut.
    Apropos Spannung - ich weiß ja nicht, wie es euch bisher ging, doch wenn jemand Spannung erzeugen kann, dann ist es ganz gewiss Marie Lu. Auch in "Berstende Sterne" (gnargh, mit den deutschen Titeln bin ich ja überhaupt nicht zufrieden) gibt es kaum eine Möglichkeit, um Luft zu holen. Die Szenen, in denen es mächtig zur Sache geht, überwiegen deutlich. Man bekommt regelrecht das Bedürfnis, schneller zu lesen, als die Augen die Wörter erfassen können.
    Schon zu Anfang des Buches habe ich mich gefragt, was diese Dystopie eigentlich so besonders macht. Ich habe schon einige Dystopien gelesen, und sie waren ja auch eine Zeitlang wirklich gehypt, und irgendwann wird es ja auch dort schwer, sich etwas Neues auszudecken. Lus Idee ist nicht die Innovativste der Innovativen, doch dafür besicht sie umso mehr mit der Ausarbeitung (allein, wie die Antarktis im Buch dargestellt wird! Genial!) und - als Herzstück - mit den Charakteren.
    Meistens ist es so, dass Männlein oder Weiblein etwas schwächelt. Doch bei der Legend-Reihe ist mir das nie passiert. Ich fand zwar das Alter der beiden etwas zu jung bemessen (beim ersten Band sind beide 15), aber dennoch sind mir selten zwei so starke, rubuste Charaktere begegnet - wow, mehr kann ich nicht dazu sagen! Ich könnte mich nicht festlegen, ob ich June oder Day lieber mag, beide sind unglaubliche Personen, die ich zu gern einmal treffen würde. Day, der seit jeher ums Überleben kämpft - June mit ihrer unglaublichen Intelligenz, scharfen Auffassungsgabe... Sie sind das Herzstück der gesamten Reihe - natürlich auch mit Nebencharakteren - und sie sind es, die allen drei Büchern das Krönchen aufsetzen.
    Wie auch bei all den anderen Reihen, die ich jetzt abgeschlossen habe, gibt es auch hier noch einen kurzen Abschnitt zum Abschluss der Reihe - ich finde ihn gelungen, vielleicht einen Ticken zu abrupt/sprunghaft, aber dennoch sehr gelungen. Ich habe schon lange nicht mehr (so viele) Tränen über ein Buch vergossen. Wenn ihr den Band zur Hand nehmen könnt, macht es, und wenn ihr die Reihe noch nicht kennt, wagt es!
    Der halbe Stern, der fehlt, besteht lediglich aus Kleinigkeiten: es ist Gemeckere auf hohem Niveau, dennoch hätte ich ein paar weniger actionreiche Szenen gerne gehabt, etwas weniger Sprunghaftigkeit - aber das hat im Wesentlichen dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Eine geniale Arbeit, die Marie Lu geleistet hat!


    Fazit:
    "Legend - Berstende Sterne" ist ein sehr würdiger Abschluss für die Geschichte von Day und June und all die Dinge, die sie erreicht haben. Das Buch besticht wie seine Vorgänger durch eine actionreiche Handlung und wunderbare, wirklich wunderbare Charaktere - eine Dystopie, die es sich lohnt zu lesen!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Meine Meinung


    "Legend" konnte mich seit dem ersten Band sehr begeistern und gehört bisher mit allen drei Büchern zu meinen Highlights des Jahres. Dementsprechend spannend war ich natürlich auf den Ausgang der Geschichte, nicht minder traurig war ich aber auch darüber, dass die Geschichte bereits ein Ende findet, zumal die Bücher immer so wahnsinnig schnell gelesen sind, weil man sie vor Spannung nicht aus der Hand legen kann. Das war auch dieses Mal wieder der Fall, die Autorin hat mich nicht enttäuscht.


    Wir erhalten wieder viele Einblicke in das Innenleben von Day und June. Der Perspektivenwechsel zwischen den beiden macht es einem als Leser einfach, die Handlungen der beiden nachzuvollziehen und sie ins Herz zu schließen. Zu kurz kommen in diesem Band meiner Meinung nach einige der Nebencharaktere. Im Laufe der drei Bücher haben wir nun einige interessante Charaktere neben Day und June kennengelernt, angefangen bei Tess, die zwar einen eigenen Handlungsstrang in dem Band vorzuweisen hat, aber nicht genügend Szenen hat, um damit wirklich überzeugen zu können. Eden hat es da schon besser, wobei auch bei ihm oft nur an der Oberfläche gekratzt wird und viel mehr möglich gewesen wäre. Ich kann aber auch verstehen, warum die Autorin nicht auf alle Nebencharaktere in die Tiefe eingehen konnte, immerhin ereignen sich die Geschehnisse in dem Buch Schlag auf Schlag und dass sie überhaupt bei den beiden Protagonisten genügend Zeit für eine ausgiebige Charakterarbeit findet, ist schon verwunderlich genug.


    Im Laufe des Buches erfahren wir dann auch einiges über die anderen Nationen aus der "Legend"-Welt, was durchaus interessant war. Vor allem die Antarktis hat mich fasziniert, die ihre Bürger mit dem Prinzip der Gamification in Schach hält. Tu was Gutes und du bekommst virtuelle Punkte dafür, kannst ein Level aufsteigen und dich mit anderen vergleichen. Ziemlich genial, die Antarktis wäre in meinen Augen eine eigene Buchreihe als Spin-Off zu dieser wert.


    Was bereits von meinen Vorrednern angesprochen wurde, ist natürlich das Ende, das durchaus eine Überraschung ist. Ich hätte mit einem Ende dieser Art definitiv nicht gerechnet, will an der Stelle aber auch gar nicht viel mehr darüber sagen, denn wenn man hier gespoilert wird, ist das wirklich sehr ärgerlich. Ich fand es in jedem Fall mutig von der Autorin, diesen Weg zu wählen, auch wenn sie sich damit wahrscheinlich nicht nur Freunde unter ihren Lesern gemacht hat. Ich persönlich fand es aber toll und es hat mich noch mit vielen Fragen und Gedanken zurückgelassen, was bei einem normalen Ende wohl nicht der Fall gewesen wäre.



    Fazit

    "Legend - Berstende Sterne" bietet einen gelungenen Abschluss einer tollen Buchreihe, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht. Lediglich manche Nebencharaktere hätten noch näher beleuchtet werden können. Die letzten Kapitel sind besonders überraschend und lassen einen nachdenklich zurück.

    » Zu meiner vollständigen Rezension auf myFanbase

  • Form und Stil:


    Das Buch beginnt mit einer Widmung und endet mit einer Danksagung der Autorin. Dazwischen befinden sich 31 Kapitel voller Spannung und Dramatik.


    Wie gewohnt wird auch der dritte Teil der Reihe abwechselnd aus der Sicht von Day bzw. June erzählt. Dieser Erzählstil hat mir bereits in den ersten Büchern gut gefallen und auch dieses Mal konnte er mich überzeugen. Zum einen gelingt es der Autorin auf diese Weise zwei verschiedene Handlungsstränge sehr persönlich und authentisch zu schildern, zum anderen ist es immer wieder spannend, wenn Day und June dieselben Situationen aus ihrer eigenen Sichtweise schildern.


    Eigene Meinung:


    Das Finale der Reihe hat mir sehr gut gefallen. Im Vergleich zum zweiten Teil haben sich June und Day noch einmal sehr stark weiterentwickelt, auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass sie für ihr Alter einfach zu stark, schlau, schnell und von sich überzeugt sind. Day wird in diesem Teil mehr und mehr durch die zum Ende des letzten Teils bekannt gegebene Diagnose geprägt, während June eine bedeutendere Rolle in der Politik der Republik einnimmt. Die daraus resultierende Entwicklung der beiden Protagonisten schildert die Autorin sehr eindringlich.Ihr gelingt es auch unglaublich gut die Ambivalenz der Gefühle zwischen Day und June zu schildern. Obwohl sie sich in vielen Dingen annähern, spiegeln sich in ihren Handlungen und Denkweisen auch sehr oft ihre Vergangenheit und die damit verbundenen unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten wider. Allerdings stehen sich Day und June hierbei nicht mehr so offensiv gegenüber, wie in den ersten beiden Büchern. June wird vielmehr zu einem Vermittler zwischen den beiden Polen Day und Anden. Mit Anden gelingt es der Autorin eine weitere sehr spannende Figur mit vielfältigen Schichten darzustellen, bei der man immer wieder befürchtet, dass sie in die "alten Muster" der Republik fällt. Über Anden als Brücke gelingt es ihr auch sehr authentisch zu schildern, wie die Republik und ihre Organisation entstanden ist und das man mit einem reinen Schwarz-Weiß-Denken hierbei zu kurz gedacht hat. Natürlich sind auch in diesem Teil wieder Tess und Eden dabei, die ich wirklich lieb gewonnen habe.


    In dem Buch wird der Konflikt zwischen den Kolonien und der Republik immer stärker und eskaliert schließlich in einem Krieg, der auch weitere Staaten einbezieht. Dieser Krieg wird von der Autorin gut und authentisch in ihre Geschichte integriert. Es gibt immer wieder spannende Stellen, die aber gleichzeitig auch sehr eindringlich die gesellschaftspolitische Situation in dieser zukünftigen Welt schildern.


    Besondere gut gefallen haben mir auch dieses Mal wieder die Ideen der Autorin hinsichtlich der Technologien in ihrer Welt. Bei einem Ausflug in die Antarktis lernt man noch tollere und innovativere Ideen kennen. Trotzdem hat diese Welt ihre eigenen Schwächen und Probleme. Sie ist gezeichnet von dem Kampf und den am wichtigsten geworden Rohstoff: Land. Die politischen Machtspiele und die Problematik einer diplomatischen Lösungsfindung heben diesen Teil noch einmal ein wenig von den ersten beiden Teilen ab und bilden einen eigenen Themenkomplex.


    Diese Abwechslung zwischen Action im Kampf gegen die Kolonien, der Dramatik von Days Erkrankung, der schwierigen und doch sehr emotionalen Beziehung zwischen June und Day und einer interessanten soziologischen und sozioökonomischen Betrachtung der von der Autorin geschaffenen Welt, haben mir sehr gut gefallen.


    Fazit:


    Ein für mich wirklich zufriedenstellender Abschluss mit einem glaubwürdigen und rührenden Ende. Ganz toll.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den Seinen wiederfinden kann." - Der kleine Prinz

  • Zum Inhalt ist genug gesagt worden denke ich, also zu meiner Meinung.


    Meine Meinung:

    Auch der Abschlussband konnte mich überzeugen. Er hat alles was eine gute Dystopie ausmachen soll, guter düsterer Plot, eine Liebesbeziehung, starke Charaktere, sehr starke verschieden Emotionen.

    Und doch bin ich nicht zufrieden, was ich gerne im Spoiler erklären würde.


    Achtung Spoiler!

    Marie Lu schreibt sehr Bildhaft, so das mein Kopfkino sehr gut funktioniert hat. Die Autorin hat es geschafft bei mir starke Emotionen auszulösen, wenn auch nicht nur gute, aber das Buch konnte mich bewegen, so das ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen konnte.

    Alles im allen ein sehr gutes Dystopie was mir aufregende Stunden bereitet hat. Klare Kaufempfehlung, ich kann die komplette Trilogie empfehlen.


    Ich müsste dem Buch eigentlich 5 Sterne geben, weil alles hat was eine gute Dystopie ausmacht, aber ich habe ein Problem mit einem Charakter in diesem Buch, darum werde ich einen Stern schweren Herzens abziehen. Wenn Ihr wollt könnt Ihr den Grund im Spoiler nachlesen, wenn Ihr das Buch schon gelesen habt.

    Wenn Ihr es noch lesen wollt, lest bitte nicht im Spoiler nach es verrät einfach zu viel.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: