Michael Grant & Katherine Applegate - Eve & Adam

  • Worum geht es?


    Die siebzehnjährige Eve verletzt sich schwer bei einem Unfall und verliert dabei fast ein Bein. Doch zum Glück ist ihre Mutter die Inhaberin eines riesigen und erfolgreichen Pharma-Konzerns. Kurzerhand wird Eve daher aus dem städtischen Krankenhaus in die hauseigene Spezialklinik verlegt. Dort trifft Eve aus Solo, der als Laufbursche im Unternehmen beschäftigt ist. Die beiden laufen sich immer wieder über den Weg, was Eves Mutter gar nicht toll findet. Damit Eve sich nicht langweilt und ein wenig von Solos Existenz abgelenkt wird, zeigt ihre Mutter ihr ein ganz tolles Computerprogramm, mit dem sich - natürlich nur zum Spaß und natürlich rein virtuell - der perfekte Mensch kreieren lässt. Und so erschafft Eve ihren Adam. Und ist mehr als überrascht, als dieser plötzlich live und in Farbe vor ihr steht.



    Meine Bewertung


    Wenn man mich nach den ersten 50 gelesenen Seiten nach meiner Meinung zu diesem Buch gefragt hätte, hätte ich im Brustton der Überzeugung gesagt, dass dieses Buch einfach großartig ist. Denn der Einstieg in das Buch hat mich sofort gepackt. Eve ist eine sehr sympathische Ich-Erzählerin und ihre ersten Worte „Ich denke an einen Apfel, als die Straßenbahn mich trifft, mir das Bein abreißt, meine Rippen splittern und mein Arm kein Arm mehr ist, sondern nur noch eine nasse, rote, nicht wiederzuerkennende Masse.“ haben einfach sofort einen Nerv in mir getroffen. Gerade das erste Kapitel ist so eindringlich und Eves Erzählstil fast schon poetisch - ich war fest davon überzeugt, dass mich ein ganz tolles Leseerlebnis erwarten würde.


    Es hat mich auch nicht gestört, dass Eve nicht die einzige Ich-Erzählerin ist. Schon im dritten Kapitel taucht Solo als Gegenpart und männlicher Ich-Erzähler auf. Ich mag es, wenn eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird und Solo war mir auch schnell sympathisch. Kein Problem also, dass sich die Erzählperspektive von Kapitel zu Kapitel ändert. Nach wie vor war ich begeistert.


    Aber je mehr ich gelesen habe, umso mehr kam die Ernüchterung. Der eindringliche Erzählstil geht verloren, die Poesie macht einer gewissen jugendlichen Leichtigkeit Platz und Dialoge übernehmen die Oberhand. Das Autorenduo hält sich nicht lange mit Beschreibungen auf. Stattdessen liegt ihr Hauptaugenmerk auf kurzweiligen Gesprächen und dem Vorantreiben der Handlung. Nur hat diese kaum etwas mit dem Klappentext zu tun. Das Auftauchen von Adam zum Beispiel erfolgt erst auf den letzten 100 Seiten. Bis dahin wird hauptsächlich hinter die verschlossenen Türen des Pharma-Konzerns geschaut. Klar, es gibt hier einige brisante Dinge zu entdecken. Aber das Autorenduo redet nur oberflächlich drumherum. Gerade der ethische Aspekt, den Michael Grant und Katherine Applegate andeuten, bietet so viel Potential. Aber irgendwie kommen sie einfach nicht zum Punkt. Einen erhobenen Zeigefinger, den ich sonst kritisieren würde, hätte ich mir hier gewünscht, damit überhaupt deutlich wird, worum es den Autoren mit diesem Buch geht, was die Aussage sein soll.


    Stattdessen bleibt alles sehr oberflächlich. Es wird unnötig um den heißen Brei herum geredet und es werden Handlungsstränge eingeführt, die irgendwie gar nichts mit dem Grundthema des Buches zu tun haben. Ich nenne hier als Stichwort mal den aktuellen Freund von Eves bester Freundin Aislin - Maddox. Was der Teil der Handlung, der sich mit ihm beschäftigt, am Ende nun für eine Bedeutung gespielt haben soll, ist mir nicht so ganz klar. Stattdessen hätten sich die Autoren mal lieber auf Adam konzentrieren sollen.


    Denn obwohl das Buch nach ihm benannt ist, spielt er nur eine sehr kleine Rolle. Und wirklich sympathisch wurde er mir auch nicht. Und überhaupt dachte ich, es würde in diesem Buch um ihn und Eve gehen. Und nicht um Eve und Solo. Oder um Aislin und Maddox. Irgendwie hat das Buch zu viele Schwerpunkte, die dazu auch alle nichts mit dem Klappentext zu tun haben. Schade, ich hatte hier etwas anderes erwartet.


    Die Aufmachung des Buches ist dafür aber ganz toll, da hat sich der Ravensburger Buchverlag wirklich etwas Besonderes einfallen lassen: Der Schutzumschlag besteht aus einer Art Pergamentpapier und ist dadurch leicht durchsichtig. Auf dem Buch selbst ist ebenfalls ein Gesicht aufgedruckt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es dasselbe Gesicht wie auf dem Schutzumschlag ist oder ob es ein anderes Gesicht ist. Jedenfalls finde ich die Idee mit dem pergamentartigen Umschlag ganz toll.



    Mein Fazit


    Mit der richtigen Schwerpunktsetzung und der Fortführung des eindringlichen Schreibstils zu Beginn des Buches hätte die Lektüre wirklich ein Highlight werden können. So reicht es leider nur für


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Und hier geht es zum Original mit einem ganz großartigen Cover:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • Noch bis zum 1. Februar könnt ihr ein Exemplar des Buches auf meinem Blog gewinnen.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • Eve ist die Tochter einer sehr reichen Frau, die ein Pharmaunternehmen besitzt. Geld spielt keine Rolle, aber ein gute Verhältnis hat Eve nicht zu ihrer Mutter. Als Eve eines Tages einen Unfall hat und in der Firma ihrer Mutter behandelt wird, die selbstverständlich eine eigene gut ausgestattete Krankenstation hat, bekommt sie von ihrer Mutter als Aufgabe sich mit einem Computerprogramm zu befassen, damit sie sich nicht langweilt. Mit diesem Computerprogramm erschafft sie sich ihren Traummann. Natürlich virtuell, jedenfalls dachte Eve das, bis ihr Traummann plötzlich vor ihr steht. Das ist aber noch nicht alles, denn irgendetwas in der Firma ihrer Mutter läuft falsch. Welche gefährlichen Experimente laufen dort ab? Zusammen mit ihrer besten Freundin Aislin und dem jungen Solo, der ebenfalls für ihre Mutter arbeitet, versucht sie dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und kann das Ausmaß ihrer Entdeckung selbst gar nicht begreifen …


    Eve & Adam hat mich aufgrund der Kurzbeschreibung interessiert, die Story hörte sich interessant an und ich wollte gerne mehr erfahren. Das Cover fand ich zunächst als Bild nicht besonders toll, aber auch nicht schlecht. Als ich das Buch dann schließlich in Händen hielt, war ich vom Cover allerdings sehr angetan, denn der Schutzumschlag selbst ist transparent und bedruckt und schaut einfach klasse aus! Auch das Buch selbst ist bedruckt, allerdings fehlen dort die technischen Abbildungen. Insgesamt fand ich diese Idee also sehr gut und optisch muss ich sagen, dass dieses Buch dadurch ein echter Hingucker ist. Total gelungen!


    Die Geschichte selbst ist sehr kurzweilig. Durch die kurzen Kapitel und die sehr große Schrift, lässt sich das Buch schnell lesen. Obwohl viele moralische Themen angesprochen werden, geht das Buch dennoch nicht weiter darauf ein, so dass hier alles eher oberflächlich abgehandelt wird. Man merkt dem Buch also an, dass es sich wirklich an Jugendliche richtet, für die einfach andere Dinge wie z.B. die Liebe oder ein perfektes Aussehen eher im Vordergrund stehen.


    Eve fand ich als Figur recht sympathisch, ebenso wie Solo, obwohl ich vor allem Eves Handlungen und Gedanken nicht immer so wirklich nachempfinden konnte, vor allem was ihre Verliebtheit betraf und auch ihr Verhältnis zu Aislin konnte ich nur bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, denn Aislin fand ich als Figur wirklich sehr dumm, naiv und fast schon nervtötend.


    Die Geschichte selbst ist ganz nett erzählt und ein wenig Spannung kommt ebenfalls auf. Insgesamt fand ich das Buch sehr nett, aber mehr leider auch nicht. Aus der Thematik hätte man sicherlich ein wenig mehr rausholen, vor allem auch so, dass ein wenig mehr im Gedächtnis hängen bleibt und auch ein wenig zum nachdenken anregt. So bleibt eine nette Geschichte, die unterhält. Nicht mehr und nicht weniger.
    Von mir gibt es hier drei gute Sterne!

  • Als Tochter aus reichem Hause genießt die 17-jährige Evening Spiker so manches Privileg: zum Beispiel einen Aufenthalt in der Privatklinik ihrer Mutter, wo sie nach einem schweren Verkehrsunfall behandelt wird. Damit Eve sich im tristen Krankenhausalltag nicht langweilt, soll sie ihren Traumtyp am Computer entwerfen. Größe, Augenfarbe, IQ - Eve darf alles selbst entscheiden. Sie hält es für ein lustiges Spiel, doch kurz darauf steht er ihr leibhaftig gegenüber ...


    Beim Anblick des Covers ahnt man schon, worum es gehen wird. Das Gesicht einer jungen Frau, sehr markant die Augen, Skalen an den Seiten. Es wird an einem Programm ihr Gesicht bearbeitet. Passt hervorragend zum Thema des Buches. Der Titel des Buches ist 2x vorhanden, je einmal in rosa und dann erneut in blau im unteren Bereich. Die Farben sind auf dem Bild sind hauptsächlich rose und hellblau, sehr angenehme Kombination!


    Evening, erleidet einen schweren Autounfall, ihr Bein wird abgetrennt. Doch ihre Mutter tut alles dafür, sie schnellstmöglich in eine, in Ihre, Privatklinik verlegen zu lassen. Dort verheilen ihren Wunden sehr schnell, eigentlich zu schnell. Warum?
    Aislin, die Freundin von Eve. Lässt sich mit den falschen Freunden ein, gerät dadurch in gefährliche Situationen und braucht Hilfe. Eine Freundin, die ansonsten aber hinter Eve steht.
    Adam, der Traummann, zu ihm mag ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten :)


    Der Schreibstil ist so, wie ich es für ein Buch für diese Altersklasse erwarte. leicht und flüssig Schreibstil, keine unnötigen Verschachtelungen und Kapitel in ansprechender Länge. Diese werden aus verschiedenen Sichtweisen erzählt und kommen oft ein wenig flapsig rüber. Viele Dialoge zwischen den einzelnen Personen lockern das ganze noch zusätzlich auf. Sehr angenehm denn dadurch findet man sehr leicht in die Geschichte hinein.


    Der erste Satz des Buches:
    "Ich denke an einen Apfel, als die Straßenbahn mich trifft, mir das Bein abreißt, meine Rippen splittern und mein Arm kein Arm mehr ist, sondern nur noch eine nasse, rote, nicht wiederzuerkennende Masse."
    Soweit, so gut. Spannung zu Beginn des Buches da, man wird neugierig auf das was noch kommen mag. Doch leider nicht mehr viel mehr hinterher was man nicht schon erahnen konnte. Einiges war leider vorhersehbar und somit nicht mehr so fesselnd, wie ich es mir gewünscht habe. Zwar gute Story von der Idee her, aber leider etwas zu flach gehalten.


    Ein Buch was mich durch den Klappentext ansprach, ich mich auf das lesen sehr gefreut habe. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Grundidee, die Erschaffung eines perfekten Menschen, ist ein guter Ansatz. Doch die Erzählungen hätten gerne noch ein wenig ausgearbeitet werden können.
    Klar wünscht man sich immer den perfekten Mann an seine Seite, doch ist das nicht langweilig? Liebt man nicht den Partner gerade wegen seinen kleinen Macken? Das ist auch etwas, was hier Eve feststellen muss. Sie hat versucht ihn zu gestalten, dabei findet sie ihn am Ende gar nicht so interessant, wie sie zu Beginn gehofft hatte.
    Dieses Buch wird unter Dystopie eingestuft, denke eher Science fiction passt ein wenig besser. Weiß nicht genau, wie weit die Wissenschaft ist, aber das Szenario was in diesem Buch dargestellt wurde, scheint mir gar nicht so unrealistisch zu sein und könnte durchaus Realität werden.


    Ein Buch, wo ich mir mehr erhofft hatte. Ist zwar eine nette Unterhaltung für zwischendurch, aber leider nicht mehr.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Hint: Der Kappentext spiegelt nur einen kleinen Anteil des Romans wieder.


    Inhalt:
    Eve wird bei einem Verkehrsunfall sehr schlimm verletzt.
    Zur Genesung holt ihre Mutter sie in ihre Privatklinik und um Eves Genesungszeit zu versüßen darf sie als Pilotuserin an einem neuen Projekt teilnehmen, welches in der Firma ihrer Mutter entwickelt wurde.


    Meine Meinung:
    Ich glaube, es kam dem Roman zugute, dass hier ein Autoren-Paar am Werk war.


    Sprachlich fand ich den Roman sehr gut gemacht:
    Denn er ist modern und flott geschrieben.
    Und so unerwartete Kombinationen innerhalb eines Satzes wie es hier in dieser Story des öfteren praktiziert wurde, empfinde ich als gelungenen Sprachstil:
    „Sie überprüft den Verband an meinem Bein […]. Vorsichtig schneidet sie Pflaster, Verbandsmull und elastische Binde weg.
    Es tut nicht weh, fühlt sich aber auch nicht gut an.
    „Oh mein Gott!“, entfährt es ihr.
    Sie hat mein Bein freigelegt und wendet sich an Gott?“ (S. 40)


    Den Roman fand ich so spannend; ich wollte nur noch lesen, lesen, lesen.
    Am liebsten hätte ich alle meine sozialen Verpflichtungen zugunsten des Romans vernachlässigt.


    Sehr gut fand ich den sehr nachdenkenswerten Ansatz, ob etwas immer noch verwerflich ist, wenn man es gerne tun – auch wenn dieses Thema gar nicht so direkt im Roman angesprochen wurde.
    Kurze Erläuterung:


    Auch wenn in dem Roman die moralischen Themen nur oberflächlich angesprochen werden, lädt der Roman seine Leser ein, seinen eigenen Gedanken und Bedenken nachzuspüren.


    Fazit: Der Jugendroman war genau meine Wellenlänge.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Beitrag an bestehenden Thread angehängt :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier