Nojoud Ali - Ich, Nojoud, zehn Jahre, geschieden

  • Kurzbeschreibung aus Amazon:


    Verkauft, verheiratet, geschieden - ein kleines Mädchen befreit sich aus
    einer Zwangsehe Nojoud ist noch ein Kind, als ihre Eltern sie mit einem
    Mann verheiraten, der dreimal so alt ist wie sie. Für die Zehnjährige
    aus dem Jemen bedeutet das das plötzliche Ende ihrer unbeschwerten
    Kindheit - und den Beginn einer qualvollen Zeit.


    Doch Nojoud gibt nicht auf. Sie sucht Zuflucht im Gericht und beschließt, für ihre
    Rechte zu kämpfen. Mit der Hilfe ihrer Anwältin gelingt Nojoud
    schließlich das Unmögliche: Ihre Zwangsehe wird geschieden, sie darf
    endlich wieder ein ganz normales Kind sein.


    Ihre Geschichte ging um die Welt - nun meldet sich Nojoud selbst zu Wort.


    Über das Buch:


    Die Geschichte wird in der Ich-Erzählerperspektive erzählt. Nojoud erzählt von ihrer Kindheit, der Familie und auch der Kultur. Sie erklärt aus ihrer kindlichen Sicht, wie sie das Leben in der Familie empfunden hat,wie es zur Hochzeit kommt, das Eheleben, das Scheidungsverfahren und eine gewisse Zeit (knapp ein paar Monate) nach der Scheidung. Die Kapitel springen zeitlich, so dass die Sicht abwechselnd zwischen vor und nach der Hochzeit springt. So kann man praktisch in die Zukunft sehen und bekommt Wissen vermittelt bevor sie es "erlebt". Das Buch umfasst 185 Seiten und lässt sich sehr flüssig lesen.


    Meine Meinung:


    Also ich habe das Buch innerhalb eines Vormittags verschlungen. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören. Man bekommt besondere Einblicke dadurch, dass die Geschichte in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Besonders ist, dass man aus der Sicht eines kleinen Kindes liest, so bekommt man erst im nachhinein einige Zusammenhänge erklärt. Höchst interessant ist, dass man viel aus dem Leben und den normalen kulturellen Zuständen im Jemen mitbekommt. Bei einigen Situationen, die dort vollkommen normal und akzeptiert sind, wollte ich mir die Haare raufen, weil es mir so Unrecht erschien und ich irgendwas tun wollte. Es ist auch Extrem, dass es der Sicht und somit auch aus dem Verständnis eines kleinen Kindes berichtet wird. Es widerfrägt keine Dinge, sie sind so und werden akzeptiert. Dadurch kommt ein gewisser Abstand zu den folgenden Geschenissen zustande. Auch wie mit den Geschwistern geschiet, sieht man aus diesem urvertraulichen Kindesverständnis. Ich war am Anfang sehr überrascht, durch diese abwechselnde Zeitsprünge in den Kapitel. Sie haben mich, um ehrlich zu sein, ein bisschen gestört. Dadurch wurden Informationen vorgegeben, die ich lieber im zeitlichen Verlauf gezeigt bekommen hätte.


    Ich kann das Buch nur empfehlen. Es lässt sich gut und flüssig lesen. Ich hätte mir gern noch mehr aus ihrem Leben nach dem Gerichtsverfahren gewünscht. Ich fand das irgendwie.....zu unglaubwürdig. Gerade was das Verhältnis zu ihrem Vater angeht....


    Ich gebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: . Nur 4, da ich mir aus dem Gerichtsverfahren mehr gewünscht hätte, auch was die Angeklagten angeht. Das ging mir irgendwie so nebenbei. So tadaaaaa!!!!!


    Naja, ansonsten sehr lesenswert!