Piers Torday - Die Große Wildnis / The Last Wild

  • Gelesene Sprache: Englisch


    Originaltitel: The Last Wild
    Seiten: 384
    Genre: Fantasy, Dystopie, Sci-Fi, Abenteuer, Tiere


    Inhalt (Amazon)
    In einer Welt, in der keine Tiere mehr existieren, kommt sich auch der 12-jährige Kester manchmal vor wie der Letzte seiner Art. Zumindest in dem Mentorium für Problemkinder, in dem er lebt und wo alle so tun, als sei mit ihm etwas nicht in Ordnung. Als er dann auf einen Schwarm sprechender Tauben trifft, denkt Kester, jetzt werde er völlig verrückt. Aber diese Tiere haben ihm etwas mitzuteilen … Sie befreien Kester und bringen ihn in die Wildnis zu einem Ort, an dem die letzten wilden Tiere verborgen vor der Welt überlebt haben. Ihr weiser Anführer, ein mächtiger Hirsch, bittet Kester um Hilfe, und gemeinsam begeben sie sich auf eine große Reise, begleitet von einem vorwitzigen Wolfsjungen, einer eitlen Katzendiva, einer tanzenden Feldmaus, einer philosophischen weißen Taube und einem eigensinnigen Mädchen namens Polly.


    Meinung
    Nun, was soll ich sagen. Habe begeistert nach diesem Buch gegriffen. Mehr oder minder spontan im Buchladen. Fand die Idee der Geschichte und das Cover wirklich hinreißend. Aber mh, das Buch lässt mich etwas ernüchtert zurück.
    Zu Beginn des Buches war mir das Setting etwas suspekt, wie die Welt beschrieben wurde. Mit der Schule für schwer erziehbare Kinder, die 4 letzten großen Städte in denen die Menschheit zu überleben versucht, dass eine große Firma nun alles regiert und im Griff hat. Alles sehr wie eine typische Dystopie, schon fast zu typisch. Die Welt stellte in meinen Augen nichts besonderes da, eher einfallslos, man hatte das Gefühl so etwas schon woanders gelesen zu haben - nur besser.
    Als dann aber die Tiere ins Spiel kamen, da dachte ich es wird ansprechender. Aber auch nur mäßig. Zwar mochte ich den Hirsch und den kleinen Wolf sehr, auch der "General" war wirklich unterhaltsam, aber allgemein gesehen empfand ich viele Charaktere als gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Einfach der Versuch schrullige und ausgeflippte Charaktere zu gestalten, sie wirkten auf mich allerdings noch zu klischeehaft. Das gilt auch besonders für die "Bösewichte". Hatte etwas von einem Film der Sonntag Nachmittag auf RTL2 läuft.
    Man muss zwar bedenken dass es sich hier um ein Kinder- bzw Jugendbuch handelt und man nicht zu viel Komplexität erwarten darf, aber das Buch "The Last Wild" erinnerte zu sehr an zu viele andere Bücher, hatte dann doch zu wenig Tiefgang und war recht ohne eigenen Charakter. Es bot keine interessanten Wedungen, alles war mehr oder weniger vorhersehbar. Soweit ich aber gelesen hab, ist das es das erste Buch von Piers Torday. Denke mal die ganze Idee hat zumindest gutes Potenzial und die Richtung ist auf jeden Fall interessant und evtl werden die weiteren Bücher von Torday besser.


    Möchte es jetzt nämlich auch nicht komplett mies machen. Es liest sich recht schnell und einfach, ist in der Ich-Perspektive ganz gut umgesetzt und hat mich am Ende trotz allem doch gut unterhalten und ich hatte ein wenig Langeweile damit rumgebracht. Man kann es sich durchaus zulegen. Die Grundidee gefällt mir schon, bin am überlegen den zweiten Band doch noch zu holen.
    Aber nur weil:


    Alles in allem kein herausragendes Buch, gutes Mittelfeld. Wer, meiner Meinung nach, anspruchvolleres und originelleres in die Richtung lesen möchte, dem empfehle ich die "Wildwood" Chroniken, diese kommen auch noch mit wunderschönen Illustrationen. Oder auch die "Fairyland" Reihe von C.M. Valente.


    Punkte
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: | 3 von 5

    Manchmal denke ich, ich denke dran - und dann vergesse ich es doch!


    Currently Reading: "Soulless" - Gail Carriger
    The Last Book I've Finished: "The Last Wild" - Piers Torday
    The Next Book I Want To Read: "The Child Thief" - Brom

    2 Mal editiert, zuletzt von Effi-Effi ()

  • Englische Ausgabe auf der die Rezi basiert: The Last Wild


    (Mir fiel gerade auf, man hat die Illustration auf dem Cover im kleinen Detail verändert. Z.B. den Kopf des Jungen. Warum macht man bitte so winzige Änderungen? :roll: )

    Manchmal denke ich, ich denke dran - und dann vergesse ich es doch!


    Currently Reading: "Soulless" - Gail Carriger
    The Last Book I've Finished: "The Last Wild" - Piers Torday
    The Next Book I Want To Read: "The Child Thief" - Brom

  • Autor - Titel:
    Piers Torday - The Last Wild


    Verlag: Quercus Fiction
    Sprache: englisch
    Bindung: Taschenbuch
    Seiten: 326


    Inhalt:
    This is a story about a boy named Kester. He is extraordinary, but he doesn't know that yet. All he knows, at this very moment, is this:
    1. There is a flock of excited pigeons in his bedroom.
    2. They are talking to him.
    3. His life will never be quite the same again...
    (Q Amazon)


    Meinung:
    Der Protagonist dieser Geschichte ist Kester Jaynes. Er ist 12 und befindet sich in 'Spectrum Hall'. Das ist eine Art Erziehungseinrichtung für schwierige Kinder. Warum er wirklich hier ist kann er sich nicht erklären. Eines Tages stand ein Mann vor der Tür seines Elternhauses und nahm ihn mit. Das ist nun bereits sechs Jahre her.
    Kester hat seit dieser Zeit, oder um genauer zu sein, seit dem Tod seiner Mutter, mit keinem Menschen ein Wort gewechselt. Er versucht es zwar immer wieder aber es will einfach nicht klappen. Kein Ton verlässt seinen Mund.
    Immer wieder trainiert er in seiner kleinen Zelle oder auf dem Hof der 'Anstalt' mit kleinen Insekten und versucht sich vorzustellen, dass er mit ihnen redet. Zwar können sie nicht antworten, ihre Gesellschaft ist ihm aber lieber als die Menschen. Insekten sind in Kesters Welt eh die einzigen noch verbliebenen Tiere.
    Vor einigen Jahren machte sich ein Virus breit, welches jegliche Tierart hinweggerafft hat. Dieses Virus wird nur als 'Red-Eye' bezeichnet, denn wenn das Ende naht sind die Augen der Lebewesen leuchtend rot.
    Die Menschen mussten andere Möglichkeiten entdecken um zu überleben und diese Aufgabe hat die Firma Facto übernommen, die mit einer neuartigen synthetischen Mahlzeit das Überleben sichert. Facto kontrolliert alles, auch die Besserungsanstalt 'Spectrum Hall' in der Kester sitzt.


    Eines Tages wird er aus seinem Gefängnis befreit. Es sind Tauben und eine Schabe, welche ihn entführen und weit in die Quarantäne Zone bringen, denn Menschen ist der Aufenthalt außerhalb der Städte verboten, aus Angst vor einem Übergreifen des Red-Eye auf den Menschen.
    Kesters Leben ändert sich an diesem Tag und dieses Buch erzählt seine Geschichte.
    Er trifft 'The Wildness', das Oberhaupt der letzten Tiere. Er lernt neue Freunde kennen und er muss sich tödlichen Gefahren stellen, um den letzten verbliebenen Tieren der Erde zu helfen ein Heilmittel gegen das alles verzehrende Virus zu finden.
    Kester muss über sich selbst hinauswachsen, Entscheidungen treffen, die sein Leben und das seiner neuen Freunde vielleicht gefährden können. Er muss lernen zu vertrauen und zu kämpfen. Er muss stark sein und seinen Weg auf dieser Reise gehen. Immer unterstützt von seinen neuen Weggefährten.


    Piers Torday hat mit 'The last Wild' einen schönen Auftakt zu einer Trilogie (natürlich könnte man sich fragen ob das sein muss) abgeliefert. Die Welt in der sich der Leser wiederfindet ist bedrohlich, gefährlich und unwirklich. Die Menschen leben zusammengefercht in riesigen Städten, das Umland steht unter Quarantäne, fast alle Tiere sind ausgestorben und das Zepter der Macht hält eine Firma in der Hand. Die Rollen sind also klar verteilt und der Leser weiß recht schnell das die Industrie der Bösewicht und Kester der Gute sein soll.
    Was die Geschichte aber wirklich interessant macht ist, zumindest im ersten Teil dieser Trilogie, das Setting an sich, denn der Leser wird nach und nach in dieses eingeführt, und natürlich das Abenteuer, welches Kester auf seiner Reise erlebt. Es geht Knall auf Fall und der Leser bekommt, wie auch Kester nur selten eine Verschnaufpause und er muss sich nach und nach weiterentwickeln. Ist er zu Beginn noch ein sehr schüchternder Junge der einfach nur sein Ruhe haben will, so wächst er zum Ende hin etwas über sich hinaus. Man muss allerdings sagen, dass den Hauptteil der Geschichte seine neuen Freunde in Aktion treten und Kester eigentlich nur als Erzähler und nettes Beiwerk fungiert. Er ist in diesem Teil noch etwas dünn und unscheinbar dargestellt. Ich hoffe in den folgenden Teilen nimmt er eine stärkere Rolle ein.
    Wunderbar unterhalten und für reichlich humorige Abwechslung haben insbesondere die weiße Taube und die Schabe gesorgt.
    Piers Torday hat sich hier einiges einfallen lassen, um den Leser bei Laune zu halten.


    Was mir nicht gefallen hat waren insbesondere die Ereignisse zum Ende hin, das Ende, wenn auch nur das des ersten Teils, kam mir doch etwas zu plötzlich und auch nicht wirklich motiviert vor. Mir hat da etwas gefehlt. Es hat mich nicht so beeindruckt wie die Geschichte davor. Die Reise bis hier hin war wirklich unterhaltend, aber das Ende kam mir etwas zu einfach gestrickt, insbesondere die Erklärungen und warum dauert es bis zum Clifhanger gut eine Woche in der Geschichte?
    Der Cliffhanger für den 2. Teil war mir auch etwas zu schwach. Mir war von vornherein klar, dass es sich hier um einen Mehrteiler handelt, dennoch habe ich etwas mehr vom Ende erwartet, als dieses mir doch etwas halbherzige vorkommende.


    Auch wenn ich vom Ende etwas enttäuscht war und mich noch an ein paar Kleinigkeiten gestört habe liegen die anderen beiden Teile der Trilogie bereits in meinem Regal.
    Wenn Piers Torday die Geschwindigkeit, Spannung und den Einfallsreichtum der Geschichte beibehält, könnte es sehr unterhaltsam werden.


    Fazit:
    'The last Wild' ist ein für mich gelungener, spannender, teils tragischer, teils humoriger aber auch nachdenklich stimmender Auftakt einer Trilogie. Ich bin nicht mit allem ganz einverstanden, habe aber nicht bereut die Geschichte im englischen Original zu lesen und werde dies auch bei den nächsten beiden Teilen machen.
    Ich bin gespannt wie es weitergeht.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn