Lilo Beil ~ Mord auf vier Pfoten - 22 tierische Kurzgeschichten

  • Beschreibung Amazon: Unsere lieben Vierbeiner! Wussten Sie, dass sie jedes Wort verstehen, das wir sprechen? Oder auch nur denken? Was alles passieren kann, wenn aus harmlosen Haustieren handelnde Personen werden, erzählt die bekennende Tierfreundin Lilo Beil in ihren tiefgründigen Tierkrimis. Ob es ein Beweismittel zu sichern gilt oder zu verstecken, ob ein befreundetes Haustier vor bösen Menschen gerettet werden muss, ob das Herrchen oder Frauchen vor Einbrechern, Mördern, falschen Partnern oder bösen Tierfeinden gewarnt werden muss. Und wenn das Frauchen die Warnung nicht versteht? Dann kann so ein Tier auch handfest nachhelfen. Und voller Wut lässt sich unser liebstes Stück auch mal zu einer Missetat hinreißen. Obwohl, moralisch sind sie uns voraus. Denn die Autorin dieser spannenden und amüsanten Miniaturen ist überzeugt: Auch Katzen und Hunde sind nur Menschen, und oft sogar die besseren.


    Ich hatte das Glück, Frau Beil im Rahmen einer Lesung persönlich kennenzulernen, und war sehr angetan von ihrer sympathischen Art und dem hohen Unterhaltungsfaktor ihrer Vorlesekunst. Obwohl ich mit tierischen Krimis und Lokalkolorit nicht so wirklich etwas anfangen kann und ehrlich gesagt vor Lilo nie im Traum daran gedacht habe, dass man aus der Sicht von Haustieren Krimis schreiben kann, war ich dann doch gespannt auf ihr zuletzt erschienenes Werk.


    Das Buch ist aufgeteilt in 22 Kurzgeschichten, in denen Herrchen und Frauchen mit ihren jeweiligen Hunden bzw. Katzen eine untergeordnete Rolle spielen - die Erzählerrolle übernehmen die normalerweise schreibuntüchtigen vierbeinigen Hausgenossen, die menschliche Abgründe aufdecken und sogar mal zur Selbsthilfe bzw. dem Giftschrank greifen. Filmfreaks und Vielleser kommen aufgrund der vielen Hommagen an bekannte Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart voll auf ihre Kosten. Sogar Columbos Basset "Hund" berichtet von einem zunächst aussichtloslosen Fall, der nur dank seiner feinen Spürnase gelöst werden kann. Aber auch Lokalkolorit aus der Pfalz und Heidelberg findet seinen Platz.


    Meinung: Ich bin zwiespältig. Zunächst war ich begeistert von Lilos Art, zu formulieren. Die Geschichten lesen sich flüssig, sind überraschend schwarzhumorig, manchmal auch schockierend und anfangs sehr einfallsreich, auch die abgewandelte Form des Märchens vom Fischer und seiner Frau oder die Verbeugung vor Alfred Hitchcocks "Das Fenster zum Hof". Besonders gefallen hat mir die originelle Story des Katers Oskar, dem der neue Untermieter ein Dorn im Auge ist, weil sich das Frauchen in sein Oskar-Werner-Aussehen verliebt und nicht erkennt, dass er Böses gegen sie im Schilde führt. Als der schlaue Kater den bösen Nachbar überführt, erfährt er zum Dank eine minimale Namensänderung. Gut, dass Frauchen außer für den österreichischen Schauspieler auch noch für einen berühmten irischen Dichter schwärmt...


    Ein wenig einseitig fand ich das Muster, mit dem Menschen und auch Tiere charakterisiert werden. Der Mann ist stets der Treuherzige, Angeschmierte mit einem ebenso treuen, grundlos schuldbewussten Hund, während Frauen meist als egoistische Luxusweibchen mit hinterlistigen, verschlagenen Katzen beschrieben werden. So bot sich wenig Überraschendes, was den Charakter der handelnden Personen und Tiere betrifft. Das hat mich nach etwa der Hälfte des Buches doch ein wenig gestört.


    Fazit und Bewertung: Nette Unterhaltung, und ganz bestimmt ein kurzweiliges Leseerlebnis für diejenigen, die schon immer wussten, dass Hunde die besseren Menschen und Katzen zwar schlauer als Menschen, aber gemeiner und raffinierter als Hunde sind. Da ich mich dem ganz und gar nicht anschließen kann, gibt es von mir


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