Marissa Meyer - Wie Monde so silbern / Cinder

  • Klappentext


    Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will?


    Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh …


    Quelle



    Meine Bewertung


    Den Einstieg in das Buch fand ich etwas befremdlich. Als Leser beobachtet man, wie Cinder, unser modernes Aschenputtel, ihren alten und unbequemen Fuß einfach durch ein neueres Modell ersetzt. Denn Cinder ist eine Cyborg: zu einem Teil Mensch, zu einem Teil Maschine und zusammengeflickt aus Ersatzteilen. Cinder ist die beste Mechanikerin in Neu-Peking und erhält entsprechend viele Aufträge. Doch den wichtigsten Auftrag erhält sie an dem Tag, an dem das Buch beginnt: Prinz Kai taucht an ihrem Marktstand auf und bittet sie, seinen Androiden zu reparieren, der seit einiger Zeit nicht mehr funktioniert. Damit nimmt die Handlung ihren Lauf und Cinder gerät in einen großen Machtkampf, in dem sie selbst keine unbedeutende Rolle spielt.


    Die Handlung spielt in der entfernten Zukunft, mehrere Jahrzehnte nach dem Vierten Weltkrieg. Und dementsprechend technologisiert ist die Welt. Androiden und Cyborg sind keine Seltenheit und auch die Fortbewegungsmittel sind überaus modern. Von Marissa Meyer wird man sofort und schon mit den ersten Sätzen in diese fremde und ungewöhnliche Welt katapultiert und muss sich mehr oder weniger alleine zurechtfinden, denn Erklärungen bekommt man von der Autorin nur spärlich und häppchenweise serviert. Am Anfang habe ich mich in Neu-Peking nicht so gut zurechtgefunden, aber die Verwirrung hat sich mit der Zeit gelegt und die Zusammenhänge wurden auch immer klarer.


    Dazu hat auch der bildhafte Schreibstil der Autorin beigetragen, der es ermöglicht hat, sich mit jeder weiteren anschaulichen Beschreibung mehr und mehr in der Zukunft zurechtzufinden. Marissa Meyer schafft es, mit ihren Worten Bilder vor dem geistigen Auge des Lesers zu malen, und schon fällt die Orientierung viel leichter. Der Marktstand von Cinder, das Schloss des Prinzen, die Charaktere - alles beschreibt die Autorin so anschaulich und bildhaft, das es eine wahre Freude ist.


    Cinder fand ich als weibliche Hauptfigur auf Anhieb sympathisch. Sie ist sehr klug und bedacht und eben ein modernes Aschenputtel. Man hat Mitleid mit ihr, obwohl sie das wahrscheinlich gar nicht möchte. Und auch Prinz Kai, der männliche Hauptcharakter, war eine Figur, die ich sofort mochte. Das gilt im Übrigen auch für einige der Nebenfiguren, obwohl da auch echte Fieslinge dabei waren. Das gehört aber nicht nur zu diesem Buch dazu, sondern auch zu Märchen im Allgemeinen. Ohne die Bösewichte macht es doch irgendwie keinen Spaß. ;-)


    Obwohl „Wie Monde so silbern“ eine Märchenadaption ist, erzählt es darüber hinaus seine ganz eigene Geschichte. Es sind nur wenige Details, die Marissa Meyer angenommen und für ihre Handlung übernommen hat. Doch der Großteil der Handlung entspringt der eigenen Fantasie der Autorin. Und hier hat sie einen großen Ideenreichtum an den Tag gelegt und die Handlung stimmig und authentisch konstruiert. Die Idee, die Handlung in die ferne Zukunft zu verlegen, wurde sehr gut umgesetzt und die Details entsprechend an diese Zeit angepasst. Die Handlung ist sehr vielseitig und es steht nicht nur allein die Beziehung zwischen Cinder und Prinz Kai im Vordergrund, sondern es passiert noch viel mehr. Die Handlung ist praktisch ständig in Bewegung und es gibt viele Wendungen, die nie für Langeweile sorgen.


    Allerdings war mir die Handlung stellenweise doch etwas zu politisch. Dieser große Machtkampf, um den sich so vieles dreht, hat mir etwas zu viel Raum eingenommen und ich hätte mir dafür lieber noch ein paar mehr Szenen zwischen Cinder und Prinz Kai gewünscht. Das Auftreten der machthungrigen Königin, die übrigens nicht vom Planeten Erde kommt, sorgt zwar für Spannung, aber insgesamt konnte mich dieser Handlungsstrang nicht vollständig begeistern.



    Mein Fazit


    „Wie Monde so silbern“ erzählt ein Märchen, das moderner nicht sein könnte.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
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  • Spätestens nach dieser Rezension wäre dieses Buch auf der WuLi gelandet, ich habe es aber achon zu Hause und freue mich es zu lesen :loool: :loool: :loool: :loool:
    Danke :flower: chen für diese Rezension :love:

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Klingt sehr interessant und landet auch bei mir auf der Wunschliste.


    Ich finde es nur schade, dass das schöne Titelbild der englischsprachigen Ausgabe nicht übernommen wurde (oder halt was ähnliches).
    Irgendwie habe ich ne Schwäche für schöne und/oder ausgefallene/einfallsreiche Coverbilder :roll:

  • @ maiglöckchen:


    Da bin ich sehr gespannt, wie dir das Buch gefällt. Ich wünsche dir schon mal viel Spaß beim Lesen. :thumleft:


    @ Foxglove:


    Das geht mir auch so, deswegen wird die Reihe im Original in mein Regal wandern. :wink: Aber ich finde das Cover der deutschen Ausgabe auch nicht schlecht. :thumleft:

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  • Mir geht es gerade andersherum. Cyborgs in einer Cinderella- Story muss ich leider nicht haben...
    Mein Wunschzettel und mein Geldbeutel freuen sich!!!

    Spätestens nach dieser Rezension wäre dieses Buch auf der WuLi gelandet, ich habe es aber achon zu Hause und freue mich es zu lesen :loool: :loool: :loool: :loool:
    Danke :flower: chen für diese Rezension :love:

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Mir geht es gerade andersherum. Cyborgs in einer Cinderella- Story muss ich leider nicht haben...


    Wieso nicht, Elskamin? Das ist doch echt eine originelle Idee. :thumleft:

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  • hach, ich habe es auch schon hier, lese es aber erst im Februar in einer Leserunde... dabei bin ich jetzt sooo neugierig!


    Schön finde ich, dass Carlsen hier wieder ebook-inclusive anbietet!
    Und dass Teil 2 auch schon im Januar erscheint, wenn es gut ist, muss ich also kein Jahr warten, wie es weitergeht!

  • Schön finde ich, dass Carlsen hier wieder ebook-inclusive anbietet!

    Ja, stimmt. Wobei ich gar nicht herausgefunden habe, wie man an das Ebook rankommt. :uups:

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  • Hinten im Buch ist ein Link und ein Code abgedruckt - einfach auf www.carlsen.de/ebookinklusive gehen, Code, mail-Adresse und gewünschtes Format eingeben und fertig.
    Wenn man es als Kindle-Buch direkt auf den Reader haben will, ist es ein klein bisschen komplizierter, geht aber auch.


    Und ein kleiner Tipp: kleines l und großes I sehen sich gedruckt zum Verwechseln ähnlich, wenn der Code also angeblich ungültig ist, nochmal genau schauen *gg*

  • Ich war ziemlich begeistert davon, dass ein Märchen mit Cyborg Elementen aktualisiert worden ist...und bin nicht auf die Idee gekommen, dass Cyborg Fans das wohl eher anders sehen ;-) Aber ich finde es trotzdem eine sehr gelungene Mischung. Oder eher: deswegen.


    (P.S. an das ebook kommt man bei den carlsen Bücher immer über die letzte Seite im Buch, da steht der Code und die Vorgehensweise)


    Hier noch meine Rezi:



    Vorweg: Ja, ich bin ein
    riesengroßer Märchenfan. Und ja, ich bin beleidigt, wenn jemand meine schönen
    Märchen verunglimpft. Aber hier ist etwas völlig anderes passiert, das mich
    regelrecht begeistert hat. Zwar erkennt man die Züge von Aschenputtel – armes
    Mädchen, welches unter der Stiefmutter leidet und Drecksarbeit machen muss,
    trifft auf Prinz – aber alles andere wurde raffiniert und mit großem
    Ideenreichtum umgestaltet. Ethische Fragen kommen auf, allen voran, wie weit
    ist ein Mensch, der halb durch Maschinenteile ersetzt wurde noch ein Mensch?
    Und die Perspektive auf die Zukunft (nach Weltkrieg Nr. 4) regt ebenfalls zum
    Nachdenken an (Es ist keine Dystopie und auch keine Utopie. Es ist einfach eine
    mögliche Zukunftsvorstellung). Der Roman
    ist also NICHT eine fade Nacherzählung von Aschenputtel oder Cinderella.
    Sondern etwas völlig Neues, bei dem Märchenfans wie ich wegen immer wieder
    einfließender, uminterpretierter Details schmunzeln werden können.

  • Als Cyborg gilt die junge Cinder nicht mehr als Mensch, sondern lediglich als eine Mischung aus Dienerin und Besitz. Sie hat sich ihrem Vormund Ari unterzuordnen, die das Recht hat, alle Entscheidungen für sie zu treffen. Mit ihren geschickten Händen hat sich Cinder einen Namen als Mechanikerin gemacht. Aus diesem Grund steht auch eines Tages Prinz Kai vor ihr und bittet um die Reparatur einer Androidin, die ihm sehr am Herzen liegt. Wie die meisten jungen Mädchen kann auch Cinder sich seinem Charme nicht entziehen.


    Und während die ganze Stadt bereits in Aufruhr wegen des bald anstehenden Balls ist, der für Cinder als Cyborg jedoch unerreichbar ist, breitet sich auf der ganzen Welt eine furchtbare und tödliche Krankheit aus: die Blaue Pest! Auch in Cinders Umfeld gibt es Opfer. Und als wäre das alles nicht schon genug, taucht plötzlich auch noch die Königin von Luna auf! Wird es tatsächlich Krieg geben oder stimmen die Gerüchte und sie hat es auf den Prinzen abgesehen?


    Meine Meinung:


    Die ersten Seiten des Buches haben mich völlig unvermittelt getroffen und ich konnte es zunächst gar nicht richtig einsortieren. Doch dieses Gefühl hat sich schnell verflüchtigt und ich war von der faszinierenden Cinderella-Adaption total vereinnahmt. Sie spielt in einer fernen Zukunft, in der es nicht nur Androiden und Cyborgs gibt, sondern bereits seit sehr langer Zeit Leben auf dem Mond.


    Die Protagonistin Cinder war mir schnell sympathisch, was nicht nur dem Appell an mein Mitgefühl geschuldet war, sondern auch ihrem einnehmenden Wesen. Sie ist liebenswert, sensibel und kümmert sich stets um die Ihren. Doch gleichzeitig ist sie auch sehr mutig und tapfer. Furchtlos stellt sie sich ihrem Schicksal, auch, wenn es große Opfer von ihr verlangt.


    Auch Prinz Kai scheint ein echtes Goldstück zu sein. Zwar würde er am liebsten erst in weiter Ferne regieren, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck und steht Cinder in Selbstlosigkeit in keiner Weise nach. Doch im Gegensatz zum ursprünglichen Aschenputtel-Märchen muss er sich mit einigen Problemen mehr als Standesdünkel und einer bösen Stiefmutter seiner Angebeteten herumschlagen.


    Cinderella ist definitiv mein absolutes Lieblingsmärchen, doch wer denkt, dass er dadurch weiß, was in diesem Roman geschieht und auf welches Ende es hinausläuft, liegt weit daneben. Mit dem klassischen Märchen als Grundstock hat die Autorin eine faszinierende, futurische, neue Welt erschaffen, der ich mich einfach nicht verschließen konnte und, in die ich auf schnellstem Wege wieder eintauchen möchte.


    Fazit:


    Mit "Wie Monde so silbern" ist Marissa Meyer ein erstklassiger Auftakt zu ihren Luna-Chroniken, die als Vierteiler geplant sind, gelungen. Mit einer Mischung aus Fantasy, Dystopie und Science Fiction konnte mich der Roman begeistern und die Seiten flogen nur so dahin. Die Fortsetzung "Wie Blut so rot" ist bereits jetzt ein absolutes Muss in meinem Bücherregal.

    "Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt." Arabisches Sprichwort :study::flower:

  • Meine Meinung


    Wir befinden uns in einer fernen Zukunft, 126 Jahre nach dem Ende des 4. Weltkriegs. Die Menschen leben derzeit im relativen Frieden auf der Erde, auch wenn die Spannungen mit dem “Planeten” Luna zum Greifen nahe sind. Im ersten Band spielt das Setting im asiatischen Staatenbund. Genauer genommen in Neu-Peking, dass auf den Trümmern des uns bekannten Peking erbaut wurde.


    Die beste Mechanikerin der Stadt, die 18jährige Linh Cinder führt ihr Leben als Cyborg-Mensch. Zu etwa 38 % ist sie ein Cyborg, das heißt ihre eigentlichen Gliedmaßen wurden durch Elektronik ersetzt. Cyborgs sind nicht besonders angesehen in der Welt, noch auf Luna. Sie lebt bei ihrer Stiefmutter Linh Adri, die sie nur widerwillig aufnahm, nach dem Cinders Adoptivvater und Adris Ehemann verstarb. Adri hat zwei Töchter: Pearl und Peony.


    Cinder und Peony verstehen sich großartig. Peony ist es egal, dass Cinder ein Cyborg ist. Mit ihren 14 Jahren schwärmt sie für den kaiserlichen Prinzen Kaito, so wie fast jeder im Staatenbund. Gemeinsam mit der Haushalts-Androidin Iko sind die drei nahezu unzertrennlich.


    Doch die Harmonie wehrt nicht lange. Die Bewohner von Luna, die verachteten Lunarier, haben bei ihren Reisen bzw Besuchen die “Blaue Pest” mitgebracht. Lunarier sind dagegen immun, Menschen nicht. Leider hat die irdische Wissenschaft bislang kein Gegenmittel gefunden. Auch der Kaiser des Staatenbundes ist von der blauen Pest befallen und hat nur noch wenige Tage oder Wochen zu leben. Der Palast stellt sich darauf ein, dass bald Kaito Kaiser des Staatenbundes wird.


    Spekulationen zufolge soll Kaito für den Frieden zwischen Erde und Luna eine Heirat mit der Königin von Luna, Levena, eingehen. Das birgt jedoch vielmehr Komplikationen, als sich irgendjemand ausmachen kann.


    Die Geschichte ist im Präteritum geschrieben, in personaler Erzählsituation, abwechselnd aus Sicht von Cinder und Prinz Kai, wobei hier Cinders Sichtweisen überragen.


    Die Kapitel werden fortlaufend hochgezählt. Eine Besonderheit ist jedoch, dass sich das Buch in vier Bücher unterteilt. Jedes einzelne mit einer zitierten Stelle aus der Originalgeschichte von “Aschenputtel”, so scheint es. Was sehr süß gemacht ist und dazu noch einen Abschnitt der Geschichte jeweils absticht.


    Mein Fazit


    Ich liebe diese Geschichte. Keine Ahnung, wie ich es solange vor mich her schieben konnte, das Buch zu lesen (kannte es bereits aus dem Englischen). Die Seiten flogen nur so dahin. Sprachlich habe ich eigentlich nichts daran auszusetzen, es wirkte alles sehr logisch und zudem konnte man selbst die fachlichen Stellen gut verstehen.


    Die Kombination von Science-Fiction und den “alten” Märchen ist einfach genial gelungen. Nicht nur, dass Aschenputtel (Cinderella) eingebaut wurde, nein, auch das japanische Märchen mit der Mondprinzessin Kaguya. Auch wenn es vielleicht nicht direkt durchscheint, musste ich immer an Prinzessin Kaguya denken.


    Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, ist der Aufbau der Geschichte. Alles wirkte am Ende abgerundet, auch wenn es mit einem kleinen Cliffhangar endete. Aber was wäre ein Mehrteiler, wenn es keinen ordentlichen Cliffhangar gäbe. Zudem sind die Charaktere einfach liebenswürdig und authentisch gestaltet. Man fand sich in jeder Szene wieder und konnte den Dialogen gespannt folgen. Einfach grandios!


    Dieses Buch hat mich einfach mitgerissen, gefesstelt und entführt in eine Zukunft in der Märchen immer noch wahr werden können, auch wenn wir sie mit bloßem Auge vielleicht nicht direkt erkennen können. Ein absolutes Must Read! Science-Fiction und Märchen-Fans werden ihren Spaß an der Geschichte finden und vielleicht sogar ihr Herz darin verlieren und sich verlieben.

    " Wenn ich all das, was ich können sollte, können würde, wäre ich nicht mehr bereit Neues kennenzulernen, weil ich glauben würde, bereits alles zu können. "- Heffa Fuzzel
    Mein Buchblog: www.secretsofrock.net

  • Ich hab mein Buch eben in der Buchhandlung abgeholt. :lechz:
    Die ganzen positiven Rezensionen haben mich so neugierig gemacht.
    Märchen Und SciFi klingt total spannend und ich kann es garnicht mehr erwarten los zu lesen.

    Du trägst dein Herz nicht nur auf der Zunge - es schlägt in deinen Augen.
    (Kai Meyer-Die Seiten der Welt)


    :study:  2020 gelesen: 2


    :musik: 2020 gehört: 16

  • Inhalt:
    Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will?
    Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh …


    Rezension:
    Es war einmal die Mechanikerin Linh Cinder, die an ihrem Marktstand in Neu Peking auf Kunden wartet und plötzlich dem Prinzen des Asiatischen Staatenbundes - Prinz Kai - gegenübersteht. Cinder soll einen seiner königlichen Androiden reparieren, der nicht mehr angeht und sehr wichtige Daten enthält.
    Dieser Auftrag gerät ein wenig in Vergessenheit, als Cinders Stiefschwester Peony an der blauen Pest erkrankt, einer Krankheit für die es keine Heilung gibt.


    Das wohl faszinierenste in "Wie Monde so silbern" ist die Mischung aus dem bekannten Märchen Cinderella und der hochmodernen Welt, in der die Geschichte spielt.
    Marissa Meyer webt nur wenige, aber dennoch markante Details aus dem Märchen in die Geschichte ein, baut aber gleichzeitig eine völlig neue und eigenständige Welt auf, die mir sehr gut gefallen hat!


    Cinder lebt wie im Märchen bei einer bösen Stiefmutter - Adri - und zwei Stiefschwestern - Peony und Pearl. Während Pearl aber den Part der bösen Stiefschwester einnimmt, hat Cinder zu der vierzehnjährigen Peony ein sehr gutes Verhältnis. Umso getroffener ist sie, als ihre geliebte Schwester an der blauen Pest, einer unheilbaren Krankheit erkrankt.


    Wenn ich an Märchen denke, dann nehme ich unweigerlich an, dass sie in Europa spielen. "Wie Monde so silbern" spielt allerdings in Asien und in einer hochmodernen Welt, in der es Androiden gibt, die im Haushalt helfen und Cyborgs - halb Mensch, halb Maschine. Auch Cinder ist ein solcher Cyborg. Sie besitzt neben einer künstlichen Hand und einem künstlichen Fuß, eine Cyborg-Programmierung, die ihr beispielsweise anzeigt, wenn sie jemand anlügt.


    Neben ganz normalen Menschen, den Androiden und den Cyborg gibt es dann auch noch die Lunarier, die Menschen, die auf dem Mond leben und im Laufe der Jahre eine Magie entwickelt haben, mit der sie andere manipulieren können. Schon lange versuchen die Staaten der Erde einen Friedensvertrag mit den Lunariern zu schließen, die der Erde immer wieder mit Krieg drohen.


    Mit Cinder als Protagonistin bin ich schnell warm geworden, denn sie ist ein sehr freundlicher Mensch und durch ihre leichte Unsicherheit sehr liebenswert. Es ist für sie nicht leicht als Cyborg zu leben, denn die Menschen reden oft abfällig über Cyborgs und nehmen sie nicht als gleichgestellte Mitmenschen wahr. So versucht sie oft ihre "Andersartigkeit" zu verbergen. Mit ihrer Stiefmutter hat sie es auch nicht immer leicht, denn Adri macht sie oft runter und lässt Cinder arbeiten, während sie das Geld ausgibt. Trotzdem ist Cinder nicht allzu verbittert und im Inneren ein netter Mensch geblieben, was mich positiv überrascht hat!


    Fazit:
    In "Wie Monde so Silbern" lernt man eine völlig faszinierende Mischung aus einer futuristischen Welt und einem altbekannten Märchen kennen, in dem nichts mehr so ist, wie man es kennt. Doch das ist überhaupt nicht schlimm, denn Marissa Meyer erzählt eine fesselnde Geschichte, die einen nicht mehr loslässt!
    Die liebenswerte Protagonistin Cinder war für mich das Highlight des ganzen Buches, weil ich sie von Anfang an gemocht habe und einfach mit ihr mitgefiebert habe!
    Das Ende der Geschichte ist relativ offen geblieben, sodass ich mich schon auf die Fortsetzung freue und hoffe, dass man im zweiten Band auch etwas über Cinders Schicksal erfahren wird.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der erste Teil der Luna-Chroniken hat mir nur mittelmäßig gut gefallen.
    Bis zum Schluss wurde ich mit keinem der Charaktere warm und die weit entfernte Zukunft als Handlungsort finde ich auch recht gewöhnungsbedürftig.
    Ich frage mich, ob die Trennung in 4 Teile wirklich notwendig war, denn am Ende dieses Teiles bleiben für mich einige Fragen offen und der Cliffhanger ist mir schon fast zu groß.


    Die Geschichte mit dem Ball usw. ist ja ganz nett und man hat dieses Buch trotz der 383(?) Seiten schnell ausgelesen aber letztendlich bleibt ein unbefriedigendes Gefühl zurück, deshalb gibt es nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

  • Danke für eure tollen Rezensionen! Ich hatte bisher noch nichts von der Reihe gehört, aber jetzt wandert der erste Band sofort auf meine Wunschliste. :thumleft: Klingt genau nach meinem Geschmack.

    „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
    Heinrich Heine
    "Nichts ist unmöglich, allein unserem beschränkten Geist erscheinen manche Dinge unbegreiflich."
    Marc Levy


    :study: in 2015: 18 Bücher, 6868 Seiten
    :study: in 2014: 2 Bücher, 771 Seiten 8-[
    :study: in 2013: 13 Bücher, 5079 Seiten
    :study: in 2012: 39 Bücher, 14318 Seiten
    :study: in 2011: 25 Bücher, 9255 Seiten

  • Klappentext:
    Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will?
    Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh …



    Meinung:
    Das Buch wurde ja unglaublich gehypt, vor allem auf YouTube. Deshalb dachte ich mir, dass es Zeit wird, dass ich mir das Buch zulege. Ich habe es am Sonntag angefangen und am Dienstag beendet, weil ich es schon sehr spannend fand.
    Der Schreibstil von Marissa ist echt schön und passt super zu einer Märchen-Neuerzählung. Sie beschreibt alles, was das Buch sehr verständlich macht. Er ist sehr detailliert, was an manchen Stellen etwas ekelig ist, da dieses Buch sich mit einer Krankheit beschäftigt. Diese Beschreibungen machen aber das ganze noch grausiger und gestalten die Welt besser.
    In dem buch kommen sehr oft medizinische Elemente vor, die ich etwas zu viel fand.
    Ich habe von dem Buch eher eine romantische Neuerzählung erwartet-ich wusste noch nicht was auf mich zukommt. In dem buch finden sich nämlich nicht viele Elemente aus dem richtigen Märchen wieder, außer vielleicht die Charaktere. Es beinhaltet viel mehr Dystopische Dinge. Das heißt aber nicht, dass ich das Buch letztendlich schlecht fand.
    Die Charaktere sind mit das Beste an diesem Buch. Sie sind einfach so gut gestaltet und die Autorin hat sich dort echt super Persönlichkeiten ausgedacht. Ich mochte Cinder sehr gerne, Kai fand ich vielleicht etwas langweilig, aber das hat mich nicht wirklich gestört.
    Am Ende war ich echt überrascht wie anders das Buch ist, im Gegensatz zu meinen Erwartungen, dennoch fand ich es echt gut.


    Fazit


    Eine wirklich gelungene Neuerzählung, welche aber sehr Science-Fiction lastig ist. Der Schreibstil ist super, sowie die Charaktere. Jedem Märchenfan kann ich das buch empfehlen.



    Bewertung



    4,0 von 5 Sternen