Der Autor:
Andreas Winkelmann, geboren im Dezember 1968 in Niedersachsen, ist verheiratet und hat eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand nahe Bremen. Er studierte Sport in Saarbrücken, war vier Jahre Soldat und arbeitete unter anderem als Fitnesslehrer, Taxifahrer, Versicherungsfachmann und freier Redakteur, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Leidenschaft für unheimliche Geschichten entwickelte er bereits in jungen Jahren. Mit seinen Büchern „Blinder Instinkt“, „Bleicher Tod“ und "Wassermanns Zorn" eroberte er die Bestsellerlisten. Wenn er nicht gerade in menschliche Abgründe abtaucht, geht er einer weiteren Leidenschaft, dem Outdoorsport nach. Er überquerte bereits zweimal zu Fuß die Alpen, steigt dort auf die höchsten Berge und tiefsten Canyons oder fischt und jagt mit Pfeil und Bogen in der Wildnis Kanadas. (amazon.de)
Klappentext:
Ich bin der Tod 3.0
Du hast im Netz schon alles erlebt. Glaubst du.
Jetzt willst du das letzte Tabu brechen:
Du willst sehen, wie jemand stirbt.
Doch der Tod ist nicht umsonst zu haben.
Er hat seinen Preis...
Der Tod. Du suchst ihn. Er findet dich.
Inhalt:
Als Andreas Winkelmann die Nachricht bekommt, kann er es kaum glauben: Seine Nichte Kathi soll Selbstmord begangen haben. Ausgerechnet Kathi, die lebenslustige Sechzehnjährige, mit der Winkelmann sich so gut verstand? Zusammen haben sie immer viel unternommen, Kathi hat ihm alles Mögliche anvertraut, die beiden standen sich sehr nahe. Selbstmord? Kathi? Diese beiden Wörter kann Andreas einfach nicht in einen Zusammenhang bringen und so tut er das, was die Polizei schon aufgibt, noch bevor sie richtig angefangen hat: er ermittelt.
Was er dabei findet, ist für Andreas mehr als erschreckend. Seine Nichte Kathi hat sich offenbar sehr viel mit dem Thema Tod beschäftigt und scheint dabei vor allem bei ihren Internetrecherchen zu weit gegangen zu sein und sich in der vermeintlichen Anonymität des Internets zu sicher gefühlt zu haben.
Anfangs ahnt Andreas nicht mal, dass da draußen, und doch gar nicht so weit von ihm entfernt, ein gefährlicher Killer sitzt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Videos davon zu drehen, wie Menschen sterben. Doch jeder, der ein solches Video einmal gesehen hat, wird zum Mitglied im sogenannten “Deathbook” und muss nun seinen eigenen Beitrag an der vermeintlichen Faszination des Sterbens leisten. Ein Entkommen gibt es nicht, denn der “Tod 3.0″ lauert überall – er findet jeden, kennt das Verhalten und die Ängste jedes Menschen, der sein Interesse geweckt hat. Ihn möchte man nicht zum Feind haben – doch genau dazu wird Andreas bei seinen Recherchen um Kathis Tod. Der Schriftsteller gerät in Lebensgefahr und stellt fest, dass das, was ihn beim Schreiben fasziniert, zutiefst verängstigt und erschüttert, wenn er ihm wirklich begegnet.
Meine Meinung:
Ich warne dringend vor Schlafentzug aufgrund dieses Buches. Einmal angefangen, ist es nahezu unmöglich, “Deathbook” aus der Hand zu legen, bis man es zugeklappt hat (und ich würde mal sagen, nach der Lektüre schläft man auch nicht gerade besser…). Dieses Buch ist definitiv einer der besten und grandiosesten Thriller, die ich in diesem Jahr gelesen habe – vielleicht sogar der allerbeste. “Deathbook” hat alles, was ein großartiger Thriller haben muss: einen spannenden Aufhänger, unheimliche und sehr gruslige Momente, ein Spiel mit unseren größten Ängsten und einen temporeichen Plot.
Dass Winkelmann sich hier selbst zum Ich-Erzähler macht, hat mich gerade am Anfang sehr verstört. Die Grenze zwischen Fiktion und Wahrheit wird dadurch stellenweise aufgeweicht und sorgt für Gänsehaut. Anfangs war ich sogar versucht zu googlen, ob Winkelmann eine Nichte namens Kathi hat, aber sobald man mit etwas wachem Verstand zwischen den Seiten auftaucht, weiß man, dass der Autor so etwas Geschmackloses nun wirklich nicht machen würde – und ehrlich gesagt, der Thriller hat mir auch das Googlen von Fakten etwas ausgetrieben… Man kann aber festhalten, dass Winkelmann genau damit spielt, dass er häufig genau er selbst zu sein scheint, wenn er sich als Ich-Erzähler beschreibt, dass es dann aber wieder Szenen gibt, in denen klar wird, dass diese Figur eben nur genau das ist – eine Figur. Oder doch nicht?
Die anderen Handlungsstränge dieses Thrillers sorgen ebenfalls für atemberaubende Momente – hier haben wir es mit Menschen zu tun, die in die Fänge des Deathbook geraten und plötzlich Teil von etwas sind, das sie nicht mehr kontrollieren können und das sie das Leben kosten wird.
“Deathbook” spielt mit Ängsten, die viele von uns haben, vielleicht jeder. Wenn Menschen ohne ihr Wissen gefilmt werden und man ihnen diese Videos kurz danach zuspielt, ist das für mich ein absolut gruseliger Moment. Man merkt erst, wie viele Geräusche es in einem vermeintlich stillen Haus so gibt, wenn man dieses Buch liest.
“Deathbook” ist meine absolute Leseempfehlung für Thrillerfans, und ich gebe gern zu, dass dieses Buch mir solche Angst gemacht hat, dass ich es nicht weglegen konnte (nicht, dass das Ende mir meine Gänsehaut genommen hätte…), und dass ich mich auch nicht getraut habe, den QR-Code auf dem Umschlag einzuscannen. Lest das Buch und ihr werdet wissen, warum…