ISBN: 9783257068726
Erschienen bei: Diogenes Verlag
Seitenzahl: 584
Autorenportrait:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Dennis Lehane, irischer Abstammung, geboren 1965 in Dorchester, Massachusetts, arbeitete als therapeutischer Berater für geistig behinderte und sexuell missbrauchte Kinder, als Kellner, Limousinenchauffeur, Parkplatzwächter, in Buchläden und als Erntehelfer, bevor er Creative Writing an der Florida International University studierte. Er bedauert, dass er nie die Gelegenheit bekam, Barkeeper zu sein. Sein erster Roman entstand 1990 noch auf dem College und wurde 1994 unter dem Titel ›A Drink Before The War‹ veröffentlicht. Er ist der Auftakt der Serie um das Bostoner Ermittlerduo Patrick Kenzie und Angela Gennaro. Dennis Lehane lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Los Angeles und Boston.
Kurzbeschreibung:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Amerika während der Prohibition. Joe Coughlin, ein kleiner Handlanger des Syndikats in Boston, steigt in Florida zum mächtigsten Rum-Schmuggler seiner Zeit auf. Und setzt sein Leben aufs Spiel – aus Liebe zu einer Frau. Ein atemloses, literarisches Gangster-Epos.
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»Und plötzlich kam ihm der Gedanke, dass alles Bemerkenswerte in seinem Leben – im positiven wie im negativen Sinne – seinen Anfang an jenem Morgen genommen hatte, als er das erste Mal mit Emma Gould zusammentraf.« Und von diesem Moment an, bis sich Joe Coughlin auf einem Schiff im Golf von Mexiko wiederfindet, die Füße in einem Zementblock, wird alles, was er tut, für Emma sein. Aus dem Boston der zwanziger Jahre, aus einem Wirbel von Liebe und Gewalt, Hass und Rache führt Joes Weg in den Süden Amerikas und bis nach Kuba. Er wird vom kleinen Handlanger zum mächtigsten Rum-Schmuggler seiner Zeit – doch was ihn umtreibt, ist nicht nur die zweifelhafte Berühmtheit eines Gesetzlosen, das schnelle Geld und das Leben in der Nacht. Es sind Emma Goulds Dezemberaugen, die ein kaltes Feuer in ihm entfacht haben.
Pressestimmen:
»Aufregend, sexy, atmosphärisch. Dennis Lehanes Markenzeichen ist eine Kombination aus dunklen Machenschaften, eleganter Prosa und griffigen Dialogen«
The Sunday Times
»›In der Nacht‹ ist von Anfang bis Ende klug und sorgfältig geschrieben. Dennis Lehanes Blick auf die alte Schule des Gangstertums ist anspruchsvoll, literarisch und augenzwinkernd, so dass jeder Satz die pure Lesefreude ist. Man befindet sich in den Händen eines Könners, und man weiß es.«
The New York Times
»Wird mit Sicherheit zu den Klassikern unserer Zeit zählen.«
New York Journal of Books
Meine Meinung:
Dennis Lehanes bekannteste Romane sind „Shutter Island“ und „Mystic River“, nun hat der Autor ein neues Buch veröffentlicht: "In der Nacht." „Shutter Island“ und „Mystic River“ wurden erfolgreich verfilmt, nun ist auch die Verfilmung des Gangsterepos "In der Nacht" geplant. Es ist zwar selten bei mir der Fall, doch dieses Buch kann ich mir als Film sogar besser vorstellen, als ein Buch.
Die Geschichte ist in drei Teile aufgegliedert: beginnend im Boston im Jahre 1926 erstreckt die sich bis ins Jahr 1935. Der Hauptprotagonist der Geschichte ein zwanzigjähriger Junggangster Joe Coughlin, der stets darauf bedacht ist ein Gesetzloser zu bleiben, steigt zu einem mächtigen Boss eines Syndikats, das sich mit dem Schmuggel von Rum beschäftigt, auf. Der Weg zu einem so mächtigen Führer der Underground Geschäfte ist nicht einfach, von seinem Vorhaben ein Gesetzloser zu bleiben, muss sich Joe leider verabschieden. Als er eine Frau beschützen will, überschreitet er die Grenze, und tötet zum ersten Mal. Nun ist er ein Gangster.
In einer beschreibenden Sprache, die aufregende Bilder vor dem inneren Auge entstehen lässt, temporeich und actiongeladen, erzählt Lehane von den unruhigen Zeiten des Hauptprotagonisten. Cool, leidenschaftlich und voller Dramatik berichtet der Autor über zehn Jahre aus dem Leben des großen Schmugglers, der letztendlich den ganzen Südosten der USA beherrscht. Tragödien, Liebesgeschichten, Gefahr begleiten den Protagonisten. Vater-Sohn-Beziehung ist ebenfalls ein Thema in dem Roman. Durchaus spannende und auf jeden Fall gekonnt erzählte Geschichte.
Doch, da ich den Protagonisten unsympathisch fand und emotional mit den Figuren nur wenig anfangen konnte, hat mich die Geschichte eher kalt gelassen. Ich möchte mit den Charakteren leiden, leben, fiebern, fühlen, was in diesem Roman nicht der Fall war. Nichtsdestotrotz ist es ein guter Roman über Gangsterwelt, der wohl zurecht als Gangsterepos bezeichnet wurde.
Von mir