Lawrence Sanders - Die erste Todsünde/The First Deadly Sin


  • Inhalt laut Umschlagtext:


    Mitternacht in New York: In einer Straße der vornehmen Upper East Side wird ein Mann ermordet aufgefunden. Der Tote war ein einflußreicher Politiker, der lautstark für Recht und Ordnung eintrat. Aber dieses Verbrechen ist nur das erste Glied in einer Kette von Morden ohne erkennbares Motiv, die die ganke Stadt in Angst und Schrecken versetzen.
    So beginnt dieser Roman zweier Männer. Captain Edward X. Delaney, Leiter des 251. Polizeireviers in Manhattan, seit über 25 Jahren im Polizeidienst, guter Ehemann und Vater, ist stolz auf seine Familie, seine Stadt, sein Revier und vor allen auf seinen Beruf. Daniel Blank, mit 36 Jahren Vertriebsleiter eines großen Zeitschriften-Konzerns, ist stolz auf seine intellektuellen Fähigkeiten und genießt die Früchte seines Erfolgs: er besitzt eine Luxuswohnung, fährt einen schnellen Wagen, hat ein sehr männliches Hobby: als Bergsteiger unternimmt er gern gewagte Kletterpartien.
    Aber es gibt Risse im Leben beider Männer: Delaneys Frau wird von einer geheimnisvollen Krankheit befallen. Auch beruflich: Politiker der Stadt mischen sich in seine Arbeit ein, undurchsichtige Machtkämpfe schaffen bald eine Atmosphäre des Mißtrauens und bedrohen das festgefügte Weltbild des Captains. Für Daniel Blank endet eine nach außen glückliche Ehe mit der Scheidung von seiner Frau Gilda. Dann tritt die exotische, reizvolle Celia Montfort in sein Leben. Ihre bloße Gegenwart entfesselt dunkle, abseitige Triebe in Daniel, die ihn selber erschrecken.
    Inzwischen häufen sich die Morde, es gibt kein Motiv, keine Erklärung für sie - die Polizei kann nicht einmal die Tatwaffe feststellen. Hier beginnt der einsame Kampf Captain Delaneys, der sich geschworen hat, den Mörder zu überführen und die Gesellschaft gegen die Macht des Bösen zu schützen.
    Der Leser wird mit Männern und Frauen diesseits und jenseits des Gesetzes Konfrontiert, mit Opfern des Zufalls und der Umstände. Er wird hineingerissen in einen Strudel von Ehrgeiz, Hochmut und Stolz, Sex, Liebe und Leidenschaft. Im wesentlichen aber handelt diese Geschichte von Verbrechen und Bestrafung, von dem Kampf zwischen Polizist und Mörder, zwischen Jäger und Gejagten, von dunklen Besessenheiten und vor allen von der ersten Todsünde, dem Hochmut, der beide einander immer ähnlicher werden läßt, der ihre Identitäten zu zerstören droht, ein psychologisches Duell, das an die Moral der Gesellschaft rührt. Noch kein Roman hat den gtigantischen Polizeiapparat einer Metropole, das raffinierte Räderwerk kriminalistischer Ermittlungen, aber auch die menschlichen Unzulänglichkeiten und Rivalitäten der Beamten so überzeugend und detailliert dargestellt. Atemberaubende Wirklichkeit. Schuld und Sühne in New York.


    Aufbau:


    Dieser Krimi ist mal eine Besonderheit. Der Mörder ist schon früh bekannt und wir dürfen miterleben wie er langsam zur ersten Tat schreitet und wie er sich im Laufe des Buches entwickelt. Ebenso können wir verfolgen wie die polizeilichen Ermittlungen mit jedem Mord vorankommen bis zur endgültigen Aufklärung. Das ganze sollte aber mit den Hintergrund gesehen werden das dieser Roman 1973 erschienen ist und die Polizeiarbeit damals noch ganz anders ausgesehen hat. Aufklärung und Charakterentwicklung hätten sich mit dem heutigen Stand der Dinge ganz anders entwickelt, bzw. würden so nicht vorkommen.

    Eigene Meinung:


    Ich habe damals den Nachfolgeband zuerst gelesen und war überrascht das es hier so offen zugeht was den Mörder und seine Taten angeht. Mann ist nie im unklaren und man entwickelt Verständnis über die vorgehensweise des Captains. Aus heutiger Sicht mutet es etwas antiquiert an wie die Polizei ermittelt, aber man kriegt eine Ahnung wie Umfangreich diese schon immer waren und damals erledigt wurden. Nach meinen zweiten durchlesen gen ich den Roman :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: . Ich fand das Buch auch jetzt wieder spannend, muss aber sagen das mir der klassische Aufbau einer Kriminalgeschichte besser gefällt. Und die Tatsache das sich der Roman ganz anders entwickelt hätte wenn er moderner wäre ist auch ein Punktabzug. Warum setzt ich mal in Spoiler. Trotzdem ein solider Roman den ich allen Empfehlen kann die kein Problem mit "offenen" Krimis haben oder einfach mal wieder Retro drauf sind. :wink:




    P.S. Ich hoffe es ist so OK für meinen ersten Rezensionsversuch...

    Angefangen am 16.09.22 :study: Jean G. Goodhind - In Schönheit sterben