Harlan Coben - Wer einmal lügt

  • Klappentext:
    Ein großes, elegantes Haus in einem reichen Wohnviertel, ein teures Auto, zwei wohlgeratene Kinder: Megan lebt den perfekten amerikanischen Traum. Und nicht einmal ihr Ehemann ahnt, wer Megan wirklich ist. Denn einst verdiente sie sich ihr Geld als Stripperin in einem der übelsten Läden der ganzen Ostküste. Bis etwas Schreckliches geschah und die junge Frau in einer Nacht voller Blut und Grausamkeit die Flucht in ein anderes Leben ergriff. Siebzehn lange Jahre vermochte sie alle um sich herum zu täuschen – doch dann geschieht an ihrer alten Arbeitsstätte ein neuer Mord, ein einsamer Detective rollt einen alten Fall auf, und Megans heile Welt zerbirst in tausend scharfe Splitter. (von der Verlagsseite kopiert)


    Zum Autor:
    Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Er hat bislang zwölf Thriller geschrieben, die in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Harlan Coben wurde als erster Autor mit den drei wichtigsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet, dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award. Harlan Coben gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in New Jersey. (von der Verlagsseite kopiert)


    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: Stay Close
    Erstmals erschienen 2012 bei Dutton, New York
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Gunnar Kwisinski
    Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt: Sowohl von Megan als personaler Erzählerin als auch von einem unbeteiligten Beobachter.
    38 Kapitel, Epilog, Danksagung, insgesamt 447 Seiten


    Inhalt:
    Megan hat es geschafft, ihre schäbige Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit Dave und ihren beiden Kinder ein neues Leben aufzubauen. Doch manchmal vermisst sie das kribbelige Gefühl, das ihre Jahre als Tänzerin bestimmte, die Blicke der Männer, die wilden Partys, die gemütlichen Abende mit Kolleginnen. Sie weiß, dass etwas Schreckliches sie damals dazu brachte, diesem Leben Adieu zu sagen, doch was genau passiert war, weiß sie nicht. Während Detective Broome ein Muster zwischen alten Vermisstenfällen entdeckt, von denen einer direkt mit Megan im Zusammenhang steht, nimmt sie hinter Daves Rücken wieder Tuchfühlung mit Freunden von damals auf.


    Eigene Meinung / Bewertung:
    Coben schrieb bisher zwei unterschiedliche Arten von Krimis: Die zähen mit dem Sportagent Myron Bolitar als Protagonist und die spannenden, in deren Mittelpunkt ein Vermisstenfall steht. In diesem Buch verbindet er beides und legt einen zähen Fall u.a. über Männer vor, die alle um die Zeit des Mardi Gras verschwinden.
    Einer der Verschwundenen war Megans Ex-Liebhaber, und so kommt sie in die Geschichte hinein.


    Was macht Coben hier anders als in seinen Spannungsromanen? Gewöhnlich baut er eine Figur als Protagonist ein, die dem Verschwundenen eng verbunden war und sich nun auf Spurensuche begibt. Damit war der Leser persönlich interessiert am Fortgang der Ermittlung. Hier verschwinden anonyme, gesichtslose Männer, von denen man nur die Namen kennt; in einem Fall taucht eine Ehefrau auf, aber auch sie nur als Nebenfigur ohne Profil.


    Der Autor verknüpft eine Vielzahl unterschiedlicher Schauplätze miteinander und verzettelt sich zwischen ihnen, Megans neues Leben, ihr altes, die Arbeit des Fake-Paparazzo Ray, die Ehe- und Berufsqualen des abgehalfterten Detectives Broome, die Foltermethoden von Barbie und Ken, Bardame Lorraine, die einem angeblich Toten begegnet. Von einer stringenten, folgerichtigen Handlung ist das alles weit entfernt.


    Megan gehört zu der Sorte Menschen, die gedankenlos einer spontanen Idee folgen und die anschließend über die Konsequenzen oder die Reaktionen anderer jammern. Keine Figur, die man gern begleitet.


    Fazit:
    Ein leidlich spannender Krimi, der sich zwischen seinen Szenen verheddert, aus der Feder eines Autors, der es um Klassen besser kann.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Schade, auf dieses Buch (die englische Ausgabe) hatte ich eigentlich ein begehrliches Auge geworfen, aber so reizvoll klingt es Deiner Beschreibung nach nicht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • so reizvoll klingt es Deiner Beschreibung nach nicht


    Über die Bücher von Coben waren wir uns immer ziemlich einig, und du hast dich auch nie mit den Sport-Krimis angefreundet. Daher solltest du deine Begierde schnell auf ein anderes Buch richten. Es dauert sicher nicht lange, bis du das schaffst. :wink:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)