R. A. Salvatore - The Companions

  • Seiten: 384
    Erschienen bei: Wizards of the Coast
    Originaltitel: The Companions



    Inhalt: (laut amazon)


    This latest installment in New York Times best-selling author R.A. Salvatore's beloved fantasy saga, The Companions moves Salvatore's signature hero Drizzt into a new era of the Forgotten Realms. As Drizzt's fate hangs in the balance, he reflects on the lives of the trusted allies who stood by his side throughout his early life--the friends now known as the Companions of the Hall. Meanwhile, the first stirrings of the Sundering begin.




    Zur Reihenfolge:


    "The Companions" ist der erste Teil der sechsteiligen Reihe "The Sundering". Die sechs Bücher werden von sechs verschiedenen Autoren geschrieben. "The Sundering" wiederum ist der neueste Teil der Reihe "Forgotten Realms". Mehr Info zur genauen Reihenfolge gibt's hier . Insgesamt gibt es schon ein paar hundert Bücher der Reihe von diversen Autoren.



    Meine Meinung:


    "The Companions" ist das erste Buch aus dem "Forgotten Realms" Universum, das ich gelesen habe. Da es der Anfang einer neuen Reihe ist, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass ich minimale bis gar keine Verständnisschwierigkeiten haben würde. Da hab ich mich aber gewaltig geirrt. Vor allem am Anfang war ich sehr verwirrt und mir hat einfach das Vorwissen von den anderen Bänden gefehlt. Bis zum Schluss waren mir einige Dinge unklar, die der Autor meiner Meinung nach eigentlich auch in ein paar einfachen Sätzen hätte erklären können. So weiß ich zum Beispiel noch immer nicht, was ich mir denn unter der "Spell Plague" vorzustellen habe.


    Ansonsten handelt es sich hier halt um typische High Fantasy, die schon wirklich gar kein Klischee auslässt. Da gibt's die Zwerge, die gerne mit Axt und Hammer kämpfen und ansonsten in den Mienen arbeiten, es gibt Elfen, es gibt Halbblute, es gibt böse Orks, die die Zwerge auslöschen wollen, und es gibt Menschen. Dann gibt's natürlich ganz klassisch noch die "Auserwählten". Zu Anfang des Buches sind die Protagonisten tot und befinden sich in so einer Art Zwischenreich. Die Göttin Mielikki bietet ihnen die Chance auf eine Wiedergeburt an, damit sie ihrem Lieblingselfen Drizzt helfen können. Die Protagonisten sind natürlich absolut nobel, auch wenn einer von ihnen ein Dieb und Mörder ist. Im Herzen sind sie alle grundgute Leute, mit den allerbesten Absichten.


    Ihre zweite Kindheit verbringen die Protagonisten getrennt voneinander. Sie können sich noch an alles erinnern, was in ihrem früheren Leben geschah und sind somit natürlich außergewöhnliche Kinder. Im Laufe der Jahre kommen sie in so einige brenzlige Situationen, die Potential zu großer Spannung hatten. Das wurde allerdings leider nicht genutzt. Die teils wirklich lebensgefährlichen Situationen wurden auf wenigen Seiten abgehandelt und alles hat sich in Wohlgefallen aufgelöst. Das ging alles ein wenig zu glatt für meinen Geschmack.


    Das World Building war mir hier auch ein wenig zu oberflächlich. Man lernt zwar ein wenig über die diversen verschiedenen "Rassen" und deren Kulturen, aber so richtig in die Tiefe wird nicht gegangen. Religion scheint hier überall eine wichtige Rolle zu spielen, aber auf den Unterschied zwischen den vielen Gottheiten wurde überhaupt nicht eingegangen. Mag sein, dass das in vorherigen Büchern schon geschehen ist, aber hier hat mir das echt gefehlt. Für mich ist Fantasy keine richtige Fantasy ohne richtiges World Building!


    Die Handlung besteht im Grunde aus Warten. Warten darauf, dass die Protagonisten endlich 21 werden und sich wieder treffen. Das ist das große Ziel. Darauf baut alles auf. Doch diese Wiedervereinigung hat mich dann doch eher unterwältigt. Zu kurz, zu flach, zu glatt, nicht wirklich spannend. Und darauf hat man dann 350 Seiten lang gewartet. Toll. Insgesamt gab es viele Längen und wenig bis gar keine Spannung. Im Grunde hatte ich das Gefühl, als ob der Leser nur auf die weiteren Teile der Reihe vorbereitet wurde.


    Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt, welche wiederum mehrere Kapitel umfassen. Zu Beginn eines jeden neuen Teiles gab's eine langatmige Erklärung von Drizzt zu Themen, die mit der Handlung absolut nichts zu tun hatten. Da wurde von der Bedeutung von Freundschaft und allem Möglichen geschwafelt, ohne dass es irgendwas zur Geschichte an sich beigetragen hat. Das ging über mehrere Seiten so und die letzte ausschweifende, langatmige Erklärung hab ich dann einfach entnervt übersprungen.


    Der Schreibstil ist auch typisch für das Genre. Die Sprache ist sehr hoch gestochen und kam mir irgendwie unnatürlich und gestelzt vor. So, als ob der Autor sich sehr bemühen musste, so zu schreiben. Und als ob er stets ein Wörterbuch zur Seite hatte, um sich ein paar kluge Fremdwörter rauszusuchen.



    Fazit:


    Mich konnte dieses Buch so gar nicht überzeugen. Ich hab mich vom Cover verleiten lassen und hatte eigentlich Dark Fantasy erwartet. Stattdessen gab's High Fantasy nach Schema F. Mit dieser Reihe und diesem Autor bin ich definitiv durch. Zu viel Potential wurde verschenkt und die grandiosen Kritiken auf amazon.com kann ich mir absolut nicht erklären. ?( Somit gibt's von mir leider nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne.
    "The Companions" ist wohl eher was für Fans der klassischen High Fantasy. Man sollte auf alle Fälle schon ein paar Bücher der Reihe kennen, ansonsten herrscht große Verwirrung.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)