Rebecca Bradley und Stewart Sloan: Temutma

  • Ein jahrhundertealtes Monstrum namens Temutma ist in Hongkong wieder erwacht und beginnt, unter den Lebenden seinen Hunger nach Blut zu stillen. Die Polizei ist ratlos, da alle Spuren auf eine Riesenfledermaus hinweisen und sie mit herkömmlichen Methoden nicht weiterkommt. Nur über Julia, die einzige Überlebende einer getöteten Familie, scheint eine Verbindung zu Temutma möglich: Es sieht ganz so aus, als ob er sie verfolgt.
    Was sich in diesen drei Sätzen nach einer schlichten Mord-Totschlag-Story mit Ungeheuer anhört, ist jedoch vielmehr ein Horrorthriller mit mystischem Unterbau, der durchweg spannend, erschreckend und gelegentlich sogar erotisch ist. Die Vorgehensweise, mehrere Tonspuren übereinander zu legen, ist für die Zuhörenden zwar immer wieder anstrengend (mancher Text ist kaum zu verstehen), verstärkt aber den geheimnisvollen und unheimlichen Eindruck beträchtlich. Auch die Sprecherinnen und Sprecher überzeugen in ihren jeweiligen Rollen, insbesondere Sascha Icks als Julia, die nach dem Auffinden ihrer toten Eltern kurz vorm Durchdrehen ist. Weniger schön sind die logischen Brüche: Waren zu Beginn in Julias Wohnung von vier Toten die Rede, sind es danach nur noch drei.
    Vielleicht ist es bei Hörspielen ähnlich wie bei Filmen: Häufig sind sie deutlich schlechter als das zugrunde liegende Buch. Aber da ich das Buch 'Temutma' nicht kenne, kann ich nur schreiben: Gute Horrorstory! Und das Buch lese ich jetzt wohl auch noch :-)

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling