Tobias Elsäßer - One - Die einzige Chance

  • Inhalt
    Samuel Pinaz ist der Sohn eines reichen Unternehmers, doch so leben wie sein Vater will er nicht. Um für sich neu anzufangen, verlässt er Hongkong. Nach einem Zwischenstopp in Frankfurt soll es weiter nach London gehen zu seiner Mutter, doch der Plan geht nicht auf. Die Wirren einer politischen Revolution durchkreuzen seine Reisepläne. Plötzlich herrscht in Deutschland der Ausnahmezustand. Zu allem Übel stolpert Samuel über einen bestialischen Mord. Gestrandet in einem Land, in dem er niemanden kennt, weiß Samuel nicht, was er tun soll. Kann er der seltsamen Fabienne trauen, die ihm immer wieder über den Weg läuft? Will sie ihm helfen, oder will sie ihn benutzen, schließlich gehört sie zu der Protestbewegung?


    Meine Meinung
    "Ein gesellschaftlich und politisch hochbrisanter Thriller über eine Revolution, die mit modernsten Mitteln geführt wird und jeden Tag beginnen könnte.", heißt es in der Inhaltsangabe. Allein dieser Satz verspricht eine interessante Geschichte, doch leider wird dieses Versprechen nicht eingehalten.


    Samuel hat von außen betrachtet ein perfektes Leben. Seine Familie ist ziemlich reich, er kann tun und lassen was er will und hat auch eine schöne Freundin. In Hongkong genießt er das Leben. Da es ihm aber an Aufmerksamkeit seines Vaters fehlt, beschließt er zu seiner Mutter nach London zu gehen. Ein Zwischenstopp in Frankfurt ändert sein Leben aber vollkommen. Samuel gerät in einen Strudel von Ereignissen, dem er nicht entkommen kann. Als er Fabienne kennen lernt, scheint sie ihm helfen zu wollen, er ahnt ja nicht, was sich hinter ihrer Freundlichkeit tatsächlich verbirgt.


    Fabienne gehört zur Protestbewegung und ist mehr oder weniger daran mitverantwortlich, was zurzeit vorgeht. Als Teil der Gruppe hat sie das Programm One in die Welt ausgesandt um eine Umstrukturierung der Welt zu erreichen. Obwohl sie sehr nett wirkt und tut, scheinen alle Taten mit Hintergedanken versehen. Sie ist völlig überzeugt von der Umstrukturierung, dass sie gar nicht sehen will, was sei damit den Menschen antun. Wie sie Samuel gegenüber steht, ist nicht ganz klar. Mal ist sie freundlich, dann wieder voller Wut. Wie ist sie nun wirklich?


    Eine Revolution, geboren aus einer Idee, verpackt in einem Spiel, stellt alles auf den Kopf. Einige Jugendliche glauben, die Welt sei falsch und wollen die Gesellschaft völlig umstrukturieren. Sie wollen den Kapitalismus abschaffen, um dies zu bewältigen manipulieren sie das Internet, die Handynetze, die Stromversorgung und schließlich auch die Banken selbst. Der Autor hat die Idee der Revolution interessant aufgebaut, ihr einen Grundgedanken gegeben, es jedoch versäumt diesen auch auszugestalten.

    Seine Charaktere sind während der ganzen Handlung flach und nervend geblieben. Besonders Samuel, der der Protagonist des Ganzen sein soll, was einfach nur schlimm. Ein verwöhnter Bengel, der nicht so sein will wie der Vater, auf dessen Geld aber nicht verzichten will. Klar, er erlebt so einiges unschöne Dinge auf seiner Reise und jammert dann die ganze zeit davon, dass er sich stellen will, unternimmt aber nicht mal einen Versuch dies zu tun. Dieses Gejammer war einfach nervtötend.


    Das einzig positive an der Geschichte war wahrscheinlich die Katze Badawi. Diese hat einem aber auch nur Leid getan. Rumgeschleppt in einer Transportbox muss das arme Tier die Tortur aushalten. Wenn Badawi so alt und krank war, wie mehrmals erwähnt, hätte man ihn doch in Asien lassen können, aber nö. Warum die Katze für mich das Positive war? Es war der einzige Charakter, über den man sich nicht geärgert hat.


    Am Schlimmsten von Allem ist aber das Ende. Es kommt ziemlich abrupt und lässt einen mit vielen Fragen stehen. Super, der Countdown zur Revolution läuft, aber wie soll es weiter gehen? Eigentlich scheint es darauf hinauszulaufen, dass es einen Folgeband geben wird, ob dem so ist, ist mir aber unbekannt. Ahnungslos steht man also vor dem Ende und versucht in der Geschichte einen Sinn zu finden, mir ist es jedenfalls nicht gelungen.


    Fazit
    Außer einer interessanten Idee, hat dieses Buch leider nicht viel zu bieten. Die Charaktere sind flach wie Bretter und ohne Ecken und Kanten, Spannung lässt sich auch nicht auftreiben und ein Ende, dass eigentlich gar keines ist. Alle Erwartungen an dieses Buch sollte man gleich vergessen. "One - Die einzige Chance" ist ein Buch, von dem nichts im Gedächtnis hängen bleibt.


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