Lesley Downer - Die Tochter des Samurai/Across a Bridge of Dreams

  • Kurzbeschreibung (Quelle: C. Bertelsmann Verlag)
    Die ergreifende Geschichte einer verbotenen Liebe im Japan des 19. Jahrhunderts
    Japan 1873: Der Bürgerkrieg ist zu Ende, der Shogun entmachtet, die jahrhundertealte Ordnung wurde hinweggefegt. Die 13jährige Taka, Tochter eines berühmten Generals und seiner Geisha, fühlt sich sehr zu dem jungen Nobu hingezogen, der als Knecht in ihr Haus kommt. Sie ahnt seine edle Abstammung, und bald wird klar, dass die Familien der beiden Liebenden durch den Krieg zutiefst miteinander verfeindet sind. Taka erkennt, dass sie eine schreckliche Entscheidung treffen muss – für ihre Familie oder für den Mann, den sie liebt.
    Erfolgsautorin Lesley Downer, die große Kennerin der japanischen Geschichte, hat mit "Die Tochter des Samurai" einen mitreißenden Roman über die Liebe in Zeiten des Krieges geschrieben.


    Über die Autorin (Quelle: C. Bertelsmann Verlag)
    Die britische Journalistin und Japan-Expertin Lesley Downer hat lange Zeit in Japan gelebt und sich sogar zur Geisha ausbilden lassen. Sie schreibt für britische Zeitungen und Fernsehsender und hat Sachbücher verfasst. Zuletzt erschien von ihr höchst erfolgreich "Die letzte Konkubine" und "Die Kurtisane und der Samurai".


    Meine Meinung
    Die britische Journalistin Lesley Downer hat lange Zeit in Japan gelebt. Ihre profunde Kenntnis von Land und Leuten, Sitten und Gebräuchen ließ die Autorin in diesen beeindruckenden Roman einfließen.


    Kern der Romanhandlung ist die Geschichte von Taka und Nobu, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Japan angesiedelt ist. Taka, die Tochter des berühmten Generals Kitaoka vom südlichen Satsuma Clan, erlebt ihre erste Liebe. Diese gilt Nobu, einem Jungen aus dem nördlichen Aizu Clan, der, nachdem er die Familie bei einem Zwischenfall gerettet hat, im Haus als Dienstbote angestellt wurde. Die südlichen und nördlichen Clans sind tief verfeindet, gerade erst wurde der Norden vom Süden besiegt. Deshalb und auch weil Nobu nur ein Bediensteter ist, muss diese Freundschaft geheim bleiben.


    „Die Tochter des Samurai“ ist aber weit mehr als ein Liebesroman. Lesley Downer führt den Leser in die Gesellschaftsformen Japans vor knapp 150 Jahren ein. Sie zeichnet ein facettenreiches Bild vom Leben im damaligen Japan und dem Kampf der Menschen für einen Aufbruch in die Moderne, für die Öffnung des Landes nach außen. Es wird zunehmend westliche Kleidung getragen und wer etwas auf sich hält und es sich leisten kann, schickt auch die Mädchen in die Schule und isst Rindfleisch. Aber auch die inneren Konflikte des Landes, wie die Satsuma Rebellion beschreibt die Autorin sehr fachkundig.


    Ein wenig litt die Charakterisierung der Figuren unter der historischen Faktenfülle. Die weiblichen Personen passten gut in die Zeit. Sie dachten nicht zu modern, waren teilweise auch in der Tradition verwurzelt, spiegelten den gesellschaftlichen Umbruch aber gut wieder. Die Beschreibung der männlichen Charaktere fiel dagegen etwas schwächer aus. Es wurden immer wieder Kriegsszenen beschrieben, diese berührten mich zwar, aber mit Nobu oder Takas Bruder Eijiro konnte ich nur selten mitfiebern.


    Der Roman war gut durchkonstruiert. Immer wieder gab es Begegnungen zwischen Taka und Nobu, auch wenn gelegentlich dem Zufall ein wenig auf die Sprünge geholfen wurde.
    Die 40 Kapitel des Romans sind leicht und flüssig zu lesen, das Buch hat mich gut unterhalten und mir ein sehr bemerkenswertes Zeitbild vom Japan Ende des 19. Jahrhunderts vermittelt.


    „Die Tochter des Samurai“ ist kein ausgesprochener Liebesroman, er handelt von Geishas, Samurais, Liebe und Krieg in einer für mich sehr ausgewogenen Mischung. Ich habe diesen historischen Roman gern gelesen.