James Salter - Alles, was ist/All That Is

  • Inhalt:
    Lang erwartet: der neue Roman von James Salter — eine Huldigung an das New York der fünfziger und sechziger Jahre, an ein freies, ungezügeltes Leben und die einst so glamouröse Welt der Bücher und der Literatur.
    Als Lieutenant Philip Bowman aus dem Pazifischen Krieg zurückkehrt, der Schlacht von Okinawa knapp entronnen, liegt das Leben endlich vor ihm. Er studiert, heuert bei einer Theaterzeitschrift an, beginnt für einen Verlag Manuskripte zu lesen. Alles scheint möglich in dem noch ungebändigten New York. Er wird Lektor in einem angesehenen Verlag, diniert mit Schriftstellern, und er lernt Vivian kennen, Vivian Amussen, das schöne unnahbare Mädchen aus dem Süden. Ein Leben, wie er es sich vollkommener nicht hätte erträumen können, und doch droht ihm alles zu entgleiten.
    James Salter hat einen Roman über die Verlockungen und Verheißungen New Yorks geschrieben, der ewig verführerischen Stadt, über Versuchung und Täuschung.
    (Quelle: Verlagsseite)


    Der Autor:
    ames Salter, eigentlich James Horowitz, wurde am 10. Juni 1925 in Washington D.C. geboren. Aufgewachsen ist er in New York, an der Upper East Side von Manhattan. Nach Abschluß seines Studiums in West Point trat er 1945 als Kampfflieger in die US Air Force ein. Salter diente 12 Jahre lang in den USA, in Europa, im Pazifik und in Korea. Nach Erscheinen seines ersten Buches The Hunter, das auf seinen Einsätzen als Pilot im Korea-Krieg basiert, nahm er 1957 seinen Abschied vom Militär. Die folgenden 20 Jahre arbeitete Salter als Drehbuchautor. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören Downhill Racer mit Robert Redford, sowie der dokumentarische Kurzfilm Team Team Team, mit der 1962 bei den Filmfestspielen in Venedig den ersten Preis gewann. 1980 entschied Salter, der Filmwelt den Rücken zu kehren und seine Zeit ganz der Literatur zu widmen. Seitdem lebt Salter als freiberuflicher Schriftsteller und Mitglied des PEN-Zentrums der USA mit seiner Frau und seinem Sohn auf Long Island und in Aspen, Colorado.
    In Deutschland wurde Salter mit seinen großen Romanen Lichtjahre und Ein Spiel und ein Zeitvertreib bekannt. Nach mehr als zehnjähriger Arbeit erschien 1997 seine Autobiographie Burning the Days (dt. Verbrannte Tage, 2000), die sein reiches und abwechslungsreiches Leben schildert.
    (Quelle: Verlagsseite)


    Originaltitel: All That Is
    Aus dem Englischen von Beatrice Howeg
    Berlin Verlag, September 2013
    368 Seiten


    Mein Eindruck:
    Lange hat es gedauert, bis James Salter mit "Alles, was ist" einen neuen Roman veröffentlicht hat.
    Der Roman beginnt im Jahre 1945 mit dem Pazifischen Krieg, aus dem Lieutnant Philip Bowman zurückkehrt und dessen Kriegserlebnisse ihn prägen. Nur die ersten paar Seiten sind dem Kriegsgeschehen gewidmet, danach geht es im zivilen Leben weiter.
    Bowman studiert und wird Lektor bei einem Verlag in New York.
    Er heiratet, lässt sich scheiden, verliebt sich neu. Alles scheint möglich zu sein, aber nichts ist von Dauer.
    Seine Beziehungen scheitern an Untreue, Alkohol oder weil sie sich auseinanderleben. James Salter führt alle paar Seiten neue Nebenfiguren ein, deren Geschichten kurz und beiläufig erzählt werden. Das hindert meinem Empfinden nach ein wenig den Lesefluss. Zu oft wechseln die Nebengeschichten, die sich zudem eher langweilig lesen. Die Figuren bleiben auf Distanz, keine kommt dem Leser wirklich nahe. Zwar arbeitet Bowman in einem Literaturbetrieb, diese Geschichte erscheint jedoch eher nebensächlich, Hauptthema schien mir die Beziehung Mann-Frau zu sein.
    Salters Sprache ist schnörkellos und eher nüchtern.
    Der Roman wird vielfach hochgelobt, ich habe ihn zwar gerne gelesen, stehe ihm aus oben genanntem Grund dennoch etwas zwiegespalten gegenüber. Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Leser, der dies anders empfindet?
    Hier kann man eine ausführliche Rezension lesen.