Habe "Der singende Baum" schon vor einigen Jahren im Original gelesen ("Dirt Music") und da noch niemand ein Buch des Australiers Tim Winton vorgestellt hat, fühle ich mich jetzt "genötigt" eben das zu tun .
Der Inhaltsbeschreibung und der Meinung aus der Amazon.de - Redaktion kann ich mich im Großen und Ganzen vollen Herzens anschließen & es kaum besser ausdrücken .
"Im kleinen Fischerdorf White Point im Westen Australiens treffen die Gegensätze der Landschaft, treffen rote Wüste und fruchtbare Küste härter als anderswo aufeinander. Es ist eine Gegend mit verschlossenen Menschen, in der es Außenseiter schwerer haben als anderswo, vor allem dann, wenn sie versuchen, aus ihrem festgefahrenen Leben auszubrechen und neue Bindungen aufzubauen. Diese Erfahrung muss auch Georgie Jutland machen, die in nächtlichen Surf-Aktionen im Internet einen Ausweg aus ihrer lieblosen Ehe mit einem mächtigen Fischer aus White Point sucht. Als sie mit dem Gesetzlosen Luther Fox ein Verhältnis beginnt, zerbricht der Schutzfilm, den beide um sich herum errichtet haben. Eine Flucht vor dem alten Leben und die (fast?) unmögliche Suche nach einem neuen Dasein beginnt.
Der mehrfach für seine Belletristik und seine Sachbücher ausgezeichnete Autor Tim Winton hat die westaustralische Stadt White Point frei erfunden. Und auch die Gegend namens Coronation Gulf gibt es nicht. "Dieses Buch ist ein Roman", betont der Autor denn auch am Ende seines Romans, als hätte er Angst, man könnte seine Geschichte für bare Münze nehmen: "Seine Charaktere sind fiktiv." Dies zu betonen ist auch nötig. Denn die Figuren und Situationen in Der singende Baum sind mit derartiger Farbigkeit und Lebendigkeit gezeichnet, dass man das Fiktive beim Lesen allzu gern vergisst.
Besonders eindrucksvoll aber ist, mit welcher Leichtigkeit und sprachlicher Virtuosität es Winton gelingt, in narrativen Wanderungen und immer neuen Wendungen, im Tauchen und Trampen und Stolpern der Figuren von seinem "weißen Punkt" White Point aus die faszinierende Landschaft Australiens in all ihren Fassetten vor dem Auge des Lesers erstehen zu lassen. So ist Der singende Baum, dessen Titel zwei große Themen des Romans -- (menschliche) Natur und Einsamkeit -- umfasst, vor allem auch ein Landschaftsgemälde, das sich zum Liebes- und Lebenspanorama weitet. --Stefan Kellerer"
Tim Winton ist in Westaustralien geboren und aufgewachsen und obwohl er betont, dass es sich hier um Fiktion handelt, hat er für mich die Kimberley-Region (eigentlich ganz WA) in diesem wunderbaren Roman so derartig gut zum Leben erweckt, dass ich meinte, ich säße tatsächlich am Swan River in Perth als ich es gelesen habe : . Allerdings war mir die Beziehung zwischen Georgie und Luther manchmal ein wenig zu "abgedreht" :
Kann Euch leider nicht sagen, wann die TB-Ausgabe erscheint , aber "Der singende Baum" lohnt - und das nicht nur für Australienfans - auf jeden Fall die Investition für ein HC :thumright: !
LG,
Wombatsbooks