Philippe Djian - Wie die wilden Tiere/Vengeances

  • Klappentext:


    Marc ist ein angesagter Künstler, als Vater und Ehemann hat er jedoch versagt. Als die junge Gloria in sein Leben tritt, hofft eer wiedergutzumachen, was er bei seinem Sohn versäumt hat. Ein wilder Roman über den Abgrund zwischen den Generationen, zwischen coolen Eltern und ihren rabiaten Kindern.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Vor langer Zeit hat Philippe Djian mit „Betty Blue – 37,2° am Morgen“ eine ganze Generation von Leserinnen und Lesern begeistert – und vielleicht den ein oder die andere auch ein wenig verstört. Gegen Ende der 80er Jahre waren seltsame kreative Verlierer, die in ungeahnt verstörende Beziehungen mit rätselhaften Damen kamen und dabei im Laufe einer Geschichte mit und ohne diese Person dann Unmengen an Alkohol und anderen Drogen konsumierten Teil des Zeitgefühls und wirkten interessant.


    Im Großen und Ganzen erscheint diese Geschichte für Djian ziemlich typisch – einschließlich einiger Ekelszenen und mehr oder minder glaubwürdig motivierter Gewaltorgien – und damit gleichzeitig auch ein wenig traurig. 50-Jährige, die immer noch den Drogenkonsumgewohnheiten ihrer frühen 20er Jahre nachhängen und sich auch sonst emotional nicht sonderlich entwickelt haben, sind weniger attraktiv, als vielmehr bedauernswert, wenn nicht peinlich und laden hier beim Lesen in erster Linie zum Fremdschämen ein. Dazu wechselt Djian immer wieder zwischen den Erzählperspektiven hin und her, was interessant sein könnte, wenn es vertiefende Erkenntnisse zur emotionalen Situation geben würde, was aber in den wenigsten Fällen tatsächlich geschieht. So ist es beim Lesen in erster Linie irritierend und stellenweise nachgerade ärgerlich. Dieser Versuch, besonders kreativ vorzugehen ist deutlich fehlgeschlagen. Insgesamt kein Buch, das ich weiterempfehlen würde. [-(