Zum Inhalt:
Mit acht sehr emotionalen Kurzgeschichten werden wir von Anjana Appachana ins weit entfernte Indien entführt. Hier trifft man auf verschiedene junge Leute, die mit ihrem Leben nicht immer sonderlich glücklich sind. Teilweise versuchen sie, sich ein selbstbestimmtes Leben zu erkämpfen und teilweise müssen sie sich auch den Traditionen, der Gesellschaft und ihren Familien fügen. Abwechselnd bekommt man traurige und teilweise ziemlich verstörende Geschichten zu lesen, aber auch witzige und erbauliche wie man sie fast (!) in einem Bollywood Film erwarten würde. Eines haben alle Geschichten gemeinsam: Die Kultur und die Götter sind allgegenwärtig.
Eigene Meinung:
Hin und her gerissen durch die Bücher von Arundhati Roy und Samit Basu, habe ich mich schlichtweg dazu entschlossen, als Experiment ein paar indische Autoren und Bücher kennenzulernen, damit ich für mich selber ein für alle mal die Frage klären konnte, ob ich diese nun gerne lese oder nicht. Unter ihnen war also auch Anjana Appachana. Durch Roy habe ich bereits gelernt, dass Bollywoodfilme in keiner Weise hilfreich sondern sogar fast eher hinderlich sind, wenn man einen normalen indischen Romanen liest. Es ist eine komplett andere Kultur und ich habe festgestellt, dass ein gewisses Grundwissen einfach unabdingbar ist.
In den Kurzgeschichten fallen oft Worte, die wir hier nicht kennen. Umso schöner fand ich es daher, dass es am Ende eine Worterklärung gab, weil ich mir unter einigen Sachen ansonsten absolut nichts drunter vorstellen konnte.
Die Kurzgeschichten waren sehr abwechslungsreich und man lernte sowohl die schönen und witzigen Seiten als auc die Schattenseiten kennen. Vorallem war es mal witzig zu erfahren, welche Vorurteile man gegen die westliche Welt hat. Für mich war das eine ziemlich interessante und lehrreiche Erfahrung. Eine Geschichte war aber auch richtig verstörend. Das war auch die schlimmste, die das Buch zu bieten hatte und dort die selbe Reaktion ausgelöst hat, wie sie auch hier ausgelöst hätte.
Trotz anfänglicher Skepsis entpuppte sich "Meine einzigen Götter" als ein wirklich gutes Buch, das im gleichen Maße lehrreich wie auch unterhaltsam war. Es räumte mit einigen Vorurteilen auf und zeigte eine Welt, wie man sie hier nunmal nicht wirklich kennt und die eigentlich nicht schlechter ist als die, in der wir leben. 
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Verlag: Unionsverlag