Malala Yousafzai/ Christina Lamb - Ich bin Malala/I Am Malala

  • Immer wieder werden der Welt Menschen geschenkt, die in ihrer Person, ihrer Geschichte und in ihrem Schicksal so etwas sind oder werden wie Zeitansagen. Menschen, die durch ihr Handeln und Reden die zentralen Themen ansprechen und die nicht selten dafür mit ihrem Leben bezahlen. Mahatma Gandhi war so ein Mensch, Martin Luther King und, wie ich hinzufügen möchte, vor 2000 Jahren Jesus von Nazareth.


    Das vorliegende Buch, das Christina Lamb aufgezeichnet hat, handelt von der pakistanischen Schülerin Malala Yousafzai, die, nachdem sie Jahre zuvor schon immer wieder in ihrer Heimat für das Recht auf Bildung auch von Mädchen sich engagiert hatte, am 9. Oktober 2012 von Taliban in die linke Stirnseite geschossen wurde.


    Sie überlebte dieses feige Attentat einer Gruppe, wie man sie sich kaum menschenfeindlicher vorstellen kann, doch die Kugeln haben Malala nicht zum Schweigen gebracht. Im Gegenteil. Von ihrem englischen Exil aus engagiert sie sich weltweit, hat eine viel beachtete Rede vor den UN gehalten, in der sie ihre Botschaft in einem Satz zusammenfasste: „Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift könne die Welt verändern.“


    Gestern erst hat sie bei einem Besuch bei US-Präsident Obama diesem mutig ins Gesicht gesagt, was sie von seinen Drohnen-Angriffen auf die Taliban hält, und warum sie denkt, dass dieser Krieg die Taliban nur ich stärker macht.


    Ohne diplomatisches Geplänkel sagt sie ihre Meinung frei heraus und stellt sich damit schon jetzt in die Reihe der großen Propheten der Menschheit. Von dieser jungen Frau wird man noch viel hören, wenn man sie am Leben lässt.

  • Von dieser jungen Frau wird man noch viel hören, wenn man sie am Leben lässt.


    Aber auch im anderen Fall. Sie steht auf jeden Fall auf der Abschussliste und kann wohl nie mehr in ihre Heimat zurückkehren.

  • Mein Fazit:


    Ich hatte es gleich nach erscheinen gelesen. Fasziniert, erschreckt und glücklich über meine bis dahin friedliche Welt in Europa hat es mich zurückgelassen. Da lebt ein pakistanisches Mädchen, fernab von einer zivilisierten Welt, wie wir es kennen. Ihr Vater, ein Schuldirektor und selbst Aktivist in Sachen Bildung, unterstützt sie in dem Bestreben, für Bildung für Mädchen einzutreten. Ihre Mutter, selbst Analphabetin, und ihre zwei Brüder begleiten sie ebenfalls auf diesem Weg.


    Schonungslos, offen und ehrlich schildert sie die Zustände in ihrem Land, wo die Taliban immer mehr an Macht gewinnen und Terror ausüben. Dabei wird auch deutlich, wie sehr sie ihr Land liebt und sie nicht ganz hoffnungslos ist.


    Einmal frage sie ihren Vater, wovor die Taliban solche Angst hätten. Er antwortete: Sie hätten Angst vor der Macht des Stiftes. Und das scheint zu stimmen. Malala gewährt mit diesemBuch Einblick in ihre Kultur und ihrer Art zu leben, das es Bildung für alle jedoch nicht ausschließt, aber auch nicht selbstverständlich ist.


    Ich bin zutiefst beeindruckt von diesem Mädchen und ich bin mir sicher, das sie eines Tages zur einer Jahrhundert-Person wird. Tief in meinem Inneren glaube ich ganz fest daran, das sie in der arabischen Welt etwas bewegen kann.

  • In den letzten Tagen habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen und bin schwer beeindruckt. Der Mut dieses Mädchens kann allen Menschen nur als Vorbild dienen. Mit ganz einfachen Worten zeigt sie Falschheit und Verlogenheit auf. Die Liebe zu ihrem Land, aber auch der klare Blick, was dort alles schief läuft, wird in jeder Zeile deutlich.
    Besonders gut hat mir gefallen, dass sie die historischen und politischen Hintergründe beleuchtet hat, warum die Menschen in ihrem weit abgelegenen Swat-Tal die Taliban zuerst begrüßt haben.
    Nun lebt sie mit ihrer Familie in England, aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie dort sehr glücklich ist. Die ganze Familie hat großes Heimweh, wie mir scheint. Das Buch dient zur Aufarbeitung Malalas ganz persönlichen Traumas. Auch ich sehe die Chance, dass sie wieder in ihr Heimatland zurückkehren kann, als sehr gering an - nicht solange sich die politische Lage nicht gravierend ändert!


    Aber ich wünsche dem Buch noch viele Leser und Leserinnen!
    Ich vergebe: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    LG Frühlingsfee

    Nicht jeder, der das Wort ergreift, findet ergreifende Worte :-,


    (frei nach Topsy Küppers)


  • Auch mich hat Malala in und durch dieses Buch beeindruckt!

    Sie ist noch ein junger Mensch, hat aber schon früh einen großen Eindruck auf die Welt gemacht. Dabei nimmt sie in ihrem Buch kein Blatt vor den Mund und beschreibt Ängste und Hoffnungen genauso wie die Geschichte ihres Landes und warum dort und in angrenzenden Ländern Taliban und andere islamistische Organisationen solch ungeheure Macht besitzen und besaßen.

    Einziges Makel am Buch sind offenbar unfähige Lektoren oder Übersetzer. Nicht selten sind auf einer Doppelseite Sätze mehrfach zu finden: einmal zusammenhangslos, einmal als Beginn eines Sinnabschnittes.

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • In einem anderen Buch Frauen die ihre Träume leben von Claudia Lanfranconi indem Malala Yousafzai erwähnt wird wurde ich auf sie aufmerksam und hatte den Wunsch mehr von ihr zu lesen. So kam ich zum Buch Ich bin Malala von der Autorin Malala Yousafzai, die sich in bemerkenswerter Weise auf das Recht für Bildung auch und gerade für Mädchen einsetzt. Ich bin begeistert von diesem Buch und von Malala die sich nicht unterkriegen lässt auch nachdem auf sie geschossen wurde.